Das Evangelium nach Satan - Patrick Graham

  • So hab das Buch nun auch durch. Ich bin so ein wenig zweigeteilt, muss ich sagen. Es stimmt zwar, dass Graham sich über alle seine Vorgänger hinwegsetzt, aber ich will nicht behaupten, er hat sich nicht beeinflussen lassen.


    Zu Beginn ist alles ja noch wie ein nrmaler Thriller, mit einem Touch Übernatürlichen, duch Maria' Gabe. Dann taucht noch der unheimliche Mördermonch auf und es wird in der alten Kirche ein wenig gruselig.
    Aber spätestens, als der Exorzist Carzo auftaucht verlässt das Buch die normale Thrillerebene.
    Und von da an, finde ich trifft sich alles was schon mal in irgendeinem Roman aufgetaucht ist. Angefangen beim Exorzisten, bis hin zur Mafia. Die Templer fehlen da genauso wenig wie die Illuminati. Und im Grunde genommen gibt es sogar Vampire/ Untote die aus ihrem Gräbern steigen. Ist zwar interessant wie da so die Fäden zusammenlaufen und auch die Idee, wie man im Amazonas Bildnisse von der Kreuzigung findet sind nicht schlecht (ob das möglich war, keine Ahnung)....aber je näher man sich dem Höhepunkt zuwendet, um so doller fand ich es auch. Und irgendwie hat das auch viel kaputt gemacht.




    Zu dem Satansevangelium selbst möchte ich sagen:



    Das Ende ist interessant und lässt Fragen offen (und leider auch Möglichkeit zu einer Fortsetzung). der soll es schlicht und ergreifend sagen:



    Alles in allem liest sich das Buch gut, für meine Teil allerdings war es ein wenig zuviel des Guten.

  • Im Moment gehts mir wie Prombär. Ich habe mich durch die ersten 100 Seiten gequält und bin heute Nachmittag sogar darüber eingeschlafen. Nach den bislang gelesenen Postings hier stehen die Chancen also noch 50:50, ob es mich packt oder weiter langweilt.

  • Nach den ersten 100 Seiten wurde es besser. Letztendlich stimme ich mit der Rezi von Catherine überein. Die von ihr angemerkten Punkte fand auch ich etwas seltsam. Das Ende


    Mendoza erklärt zu den dort aufbewahrten Schriften und Artefakten:


    "... Zeugnisse einer sehr alten Religion, die man in prähistorischen Höhlen gefunden hat. Sie stammen von den Menschen, die Gott geschaffen haben."


    Wenn die Menschen Gott geschaffen haben, kann es doch eigentlich kein Satans-Evangelium geben. Welches Interesse sollten die Menschen gehabt haben, ein Gegenstück zu Gott zu schaffen?


    Ich fand den Schreibstil interessant, weil hier die Passagen um Maria in der Gegenwart waren. Was mich allerdings genervt hat, war das ständige "Maria sagt, Maria tut, Maria denkt..."


    Und seltsame Wortkreationen, die vermutlich dem Übersetzer zuzuschreiben sind. Warum hat man das Great Barrier Reef nicht gelassen und daraus das Große Barriere Riff gemacht? Andere Eigennamen sind ja auch nicht übersetzt worden. Außerdem frage ich mich, ob man für ein Flammenmeer wirklich die germanische Mythologie bemühen und eine Waberlohe draus machen muss.


    Von mir gibts 7 Punkte.

  • Nur kurz zu der letzten gespoilerten Anmerkung: Die Menschen haben dieses Gegenstück ja in der Tat geschaffen - wohl der Balance wegen! :chen


    Leider ist mir immer noch nicht klar ob der nächste Roman eine Fortsetzung ist oder eine neue, vollkommen andere Geschichte erzählt.
    Denn die Geschichte des Buches ist mit dessen Ende noch nicht vorbei.

  • Zitat

    Original von Bodo


    Denn die Geschichte des Buches ist mit dessen Ende noch nicht vorbei.



    - Ob wir ihnen helfen können, wissen wir nicht. Es hängt davon ab, wer von uns gerade die Oberhand über diesen Köper hat -


    Noch was fand ich seltsam. Maria und Carzo haben sich angenähert, haben sich geduzt, geküsst und sich am Boden eines Geheimganges geliebt. Und dann sind sie am Ende des Buches wieder beim förmlichen Sie?

  • Originaltitel: L'évangile selon Satan
    652 Seiten



    Meine Meinung:
    Maria Parks, Profilerin beim FBI wird auf vier verschwundene Kellnerinnen angesetzt, da sie mediale Fähigkeiten besitzt, sie kann Tote sehen und sich in sie hineinversetzen. Als sie die vier Frauen gefoltert und gekreuzigt in einer ausgebrannten Kapelle findet, ist allerdings auch noch der Mörder, ein Mönch, der die Zeichen Satans trägt, anwesend. Er wird von ihren Kollegen erschossen, aber bei der Autopsie treten Ungereimtheiten auf, sodass man vermutet, dass seine Seele nicht tot ist.


    Es stellt sich heraus, dass diese vier Frauen Nonnen waren, die von Kardinal Oscar Camano, Vorsitzender der Wunder-Kongretation im Vatikan, in die USA geschickt wurden, um dort eine Mordserie aufzuklären, die im Orden der Weltfernen Schwestern begangen wurde. Dieser Orden bewahrt seit dem Mittelalter gefährliche Manuskripte der Christenheit auf, nämlich das Satansevangelium, welches der Kirche vor sechs Jahrhunderten abhanden gekommen ist. Nun sieht alles danach aus, als ob die Seelendiebe, dämonische Kräfte, dieses Evangelium wieder in ihren Besitz bringen möchten.


    Kardinal Camano beauftragt seinen besten Exorzisten, den Jesuitenpater Carzo, „Das Evangelium nach Satan“ wiederzufinden und auch die Morde an den vier Nonnen zu untersuchen. Dabei trifft Carzo auf Maria Parks und sie ermitteln gemeinsam. Sie verfolgen den Weg des Evangeliums, dank der Visionen von Maria, die sich in die Toten der vergangenen Zeit hineinversetzen kann, von Kloster zu Kloster. Allerdings ist ihnen der Dämon immer auf den Fersen und es ist nicht ganz ungefährlich, da Maria oft sehr schwer aus ihrer Trance zurückzuholen ist.


    Es handelt sich um eine mächtige Bruderschaft, die sich Schwarzer Rauch des Satans nennt und die in der ganzen Welt verstreut ist und auch der Vatikan ist von ihr unterwandert. Ihr Ziel ist das Ende der Christenheit, die Kirche von innen her zu zerstören und in den Besitz des Satansevangeliums zu kommen und der nächste Papst soll ein Kardinal ihrer Bruderschaft, nämlich ihr Großmeister, werden.


    Eine Wahnsinnsgeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen gehalten hat. Sehr spannend und interessant aufgebaut und erzählt. Für mich war es keine Sekunde langweilig, auch wenn sehr viel über die Kirche, die Bruderschaft und das Satansevangelium erzählt wird. Es ist eine Mischung aus Horror, Mystik und Thriller, die alle sehr gut miteinander verknüpft sind. Die Personen sind hervorragend gezeichnet, die Bruderschaft besteht aus Menschen aller Schichten, die sich aber untereinander nicht kennen, daher erlebt man auch immer wieder Überraschungen im Verlauf der Geschichte. Ein tolles Debüt.

  • Die Leserunde läuft grad! Ganz ehrlich ich hab selten so einen beschissenen Schwachsinn gelesen und lese nur noch weiter, damit ich es im Anschluß in meiner Rezi fundiert verreißen kann!

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Die Leserunde läuft grad! Ganz ehrlich ich hab selten so einen beschissenen Schwachsinn gelesen und lese nur noch weiter, damit ich es im Anschluß in meiner Rezi fundiert verreißen kann!


    Na prima, dann kann ich es ja abbrechen und in die Tonne kloppen. Ein Verriß reicht :grin

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Die Leserunde läuft grad! Ganz ehrlich ich hab selten so einen beschissenen Schwachsinn gelesen und lese nur noch weiter, damit ich es im Anschluß in meiner Rezi fundiert verreißen kann!


    Oh *Hände reib*

  • Der Roman hat eine interessante Grundidee,
    mit dem Abgrund, der 6 Milliarden Universen schuf und Gott und Satan einsetzte, um das Gleichgewicht zwischen Sein und Nichtsein zuhalten, wie Gott ein weiteres Universum nach seinen Maßstäben schuf, das Satan herausforderte, der nur bemüht war, das Gleichgewicht wieder herzustellen, also gar nicht „böse“ ist,
    die zu einer interessanten Geschichte über Gut und Böse hätte werden können.


    Aber leider hat der Autor diese Idee, weder ausformuliert, noch trägt sie diesen Roman.


    Es dreht sich alles um ein Satansevangelium, das beweisen soll, dass Jesus am Kreuze von Gott ab fiel. Dies wird als die Wandelung von Jesus zu Janus, einem Satansjünger interpretiert, ohne es in irgendeiner weise zu begründen.
    Die Kirche weiß über dieses Szenario und hütet seit mehreren hundert Jahren das Satansevangleium und Reliquien des gekreuzigten.
    Warum sie allerdings einerseits diese Darstellung der Kreuzigung als wahr hält, trotzdem an der anderen festhält, bleibt eines der ungelösten Rätsel dieses Buches.
    Auch wenn mir nie wirklich klar wird, warum ausgerechnet das Satansevangelium so wichtig und gefährlich ist, warum es, wie viele andere „“gefährlichen“ Schriften, studiert werden muss und nicht vernichtet werden darf.


    Dafür wird um dieses Grundgerüst ein Konglomerat aus Verschwörungstheorien von den Tempelrittern über Illuminaten bis zu einem jahrhundertealten Geheimbund, der die Welt beherrscht und für alle Veränderugen verantwortlich ist, mit Serienkillern bis Crosskillern (hoffentlich lesen nicht viel Autoren diesen Begriff, da ich sonst einen neue Welle an sich im Sadismus austobenden Romanen befürchte), der Mafia und dem FBI und Dämonen (die zwar immer wieder aufgezählt werden, aber nie in Erscheinung treten) gegossen, das letztendlich durch laufendes wiederholen immer wieder gleicher, nur etwas detailliertern Fakten Spannung erzeugen soll.


    Leider hat dies bei mir in keinster weise funktioniert.
    Der Roman hat einige wenige wirklich gute, atmosphärisch dichte Szenen, die leider seltene Ausnahme bleiben. Auch eine erhebliche Kürzung des Romans würde vermutlich nichts ändern.


    Fazit: verschwendete Lesezeit

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • War das schlecht!!!
    Selten hab ich so unausgegorene Ideenkonstrukte, seltsame Verhaltensweisen, unstimmige Szenen, schlechte Recherche und unglaubwürdige Charaktere in nur einem Buch vereint gefunden.
    Ja, die Idee ist eine wirklich gute und ich bin durchaus dem Übersinnlichen auch in Thrillern nicht gänzlich abgeneigt, aber hier gehts zu weit. Immer stranger werden die Handlungsweisen der Akteure, immer abenteuerlicher ihre Beweggründe und immer absurder die Erklärungen.
    Da werden Täter vom FBI nicht nur handlungsunfähig geschossen sondern mit zig Schüssen durchsiebt und dann noch mit einem Schuß ins Genick und Gesicht gerichtet. Maria Parks ermittelt irgendwie weltweit und doch ganz alleine und ohne wirkliches Ziel und Auftrag. Dann finden die Akteure auf sehr abenteuerlichen Wegen zueinander, obwohl eigentlich sonst keiner von irgendetwas weiß. Dazu kommt, daß ich das Grundproblem des Buches nur schwer nachzuvollziehen bereit war. Die Kirche erkennt, daß sie Jahrhunderte eine Lüge propagiert und trotzdem, sind die jenigen, die eben diese Lüge aufdecken wollen die Bösen und eben nicht die Kirche auf der negativen Seite, die weiter an der Vertuschung festhält.....für mich nicht nachvollziehbar.
    Außerdem fanden sich gerade in den letzten 200 Seiten unheimlich viele Tippfehler im Text, was mir das Lesen sehr nervtötend gestaltet.
    Die abblätternde Farbe des mies gefärbten Buchschnittes und die aneinander klebenden Seiten, sollten wohl auch nicht unerwähnt bleiben. Zeitweise hatte ich kanze Farbkrümmellegionen auf meinem weißen Ledersofa...
    ...um nur ein paar Dinge zu nennen, die mich einfach wütend gemacht haben.
    Hier und da gelingt es dem Autor die ein oder andere Szene wirklich richtig gut darzustellen, nur um in der nächsten Szene wieder mit dem größten Humbug aufzuwarten.
    Ein ernstzunehmender Thriller soll das sein?
    Eher ganz miese Mystery-Horror-Quatsch-Schreieberei.
    Wie gesagt, die Idee wäre so ausbaufähig gewesen, daraus hätte man so viel machen können.... leider wurde davon nicht mal ein Bruchteil umgesetzt, so daß dieses Buch schon jetzt auf der Liste der miesesten Bücher schon jetzt ganz weit oben rangiert. Ich habe es letztlich nur zu Ende gelesen, damit ich in meiner Rezi meine Abneigung auch fundiert begründen konnte.
    Das hab ich hiermit getan.... !

  • Zitat

    Original von Prombär
    Es wäre gelogen, würde ich sagen, dass ich eure Rezis nicht mit einer gewissen Genugtuung lese :grin


    Den gleichen Gedanken hatte ich auch... :knuddel1 :-]

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Prombär
    Es wäre gelogen, würde ich sagen, dass ich eure Rezis nicht mit einer gewissen Genugtuung lese :grin


    Ich hab mich auch gefragt, ob es sehr gemein von mir ist, das ich mich klammheimlich ein bißchen freue
    Meine Hitliste bei den schlechtesten Büchern vom letzten Jahr und insgesamt in meinem Leseleben führt "Das Evangelium nach Satan" ja schon an

  • Ein hakeliger und für mich nicht ganz flüssig zu lesender Schreibstil machte mir schon den Anfang schwer. Im Laufe des Buches wurde aber eher der Inhalt zum Problem. Eine Mixtur aus verdrehten Theorien (außer Werwölfen kam so ziemlich alles drin vor) brachte mich unfreiwillig zum Lachen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Horror/Mystery-Kombinationen, aber die Umsetzung fand ich hier wenig gelungen, zu plump und sprachlich schlecht erzählt. Die Verhaltensweisen der Protagonisten enthielten einige Ungereimtheiten und Klischees, bis auf wenige kurze Passagen wollte auch keine rechte Spannung aufkommen, die ganze Geschichte kam mir wie ein unausgegorener Versuch an einer an und für sich guten Grundidee vor.


    Für meinen Geschmack war das ein totaler Reinfall.

  • ... nach den begeisterten ersten rezensionen haben mich die letzten jetzt wieder beruhigt, dass ich mit meiner meinung nicht alleine stehe...
    ich quäle mich seit zwei wochen durch das buch und muss mich echt jeden abend zum weiterlesen zwingen :rolleyes
    dabei sind die verklebten schwarzen seiten noch das kleinste problem..
    - aber immerhin bin ich jetzt schon mal auf seite 402...
    nachdem der anfang nur gruselige morde aneinander reiht, war es zwischendrin mal kurz leidlich spannend,
    aber ich habe eigentlich die hoffnung aufgegeben, dass ich es doch noch mögen könnte...
    da mir aber die idee mit den visionen von maria parks gefällt, und ich das zweite buch auch von klappentext her spannend finde, werde ich mich weiter durchkämpfen...

  • Den Anfang fand ich wirklich heftig, obwohl ich nicht "zart beseitet" bin.
    Wenn es die ganze Zeit so weiter gegangen wäre, hätte ich abgebrochen.


    Ich hatte auch Probleme mit der Erzählart bzw. dem Stil.
    Man hat die ganze Zeit das Gefühl, als wenn ein Kommentator die aktuellen Geschehnisse erzählt, was mich etwas irritiert hat, grade mit den vielen Zeitsprüngen dabei.


    Als ich mich aber etwas an den Stil gewöhnt habe, die Grausamkeiten weniger wurden und ich beschlossen habe, das Buch als Horror-Fantasy zu sehen, hatte ich sogar Spass beim lesen.


    Ich kam schnell voran und zwischendurch wurde es sogar ein wenig spannend.
    Am meisten hat mich allerdings die Neugierde weiter lesen lassen.


    Der "Showdown" war dann ja auch ganz nett.


    Obwohl ich eigentlich eine recht oberflächliche Leserin bin und mir selten Gedanken mache über Logik, Echtheit der Fakten usw. sind mir bei diesem Buch auch einige Details "aufgestossen".


    Für mich ein Buch, das ich niemals wieder lesen werde und das meine Scheu vor Kirchen-Thriller eher gesteigert hat. Da ich zeitweise gehofft habe, es möge endlich zuende sein gibt es von mir 6 Punkte.