'Die Druidin' - Kapitel 03 - 05

  • Ich hab gestern Abend noch bis zur Hälfte des vierten Kapitels gelesen, weil mich dass Buch einfach so fesselt. Ientus ist ja wirklich unverschämt. Da wollte er Talia von Roueca wegsperren lassen und sie mitnehmen, als wäre sie sein Eigentum! Nicht zu fassen! :fetch Gott sei Dank hat Roueca das verhindert, auch wenn es aus Eigennutz ist. Nun soll sie ja für sie Caran ausspionieren.
    Und Dago hat ebenfalls seine eigenen Pläne, die er nun durch seinen Bruder scheitern sieht. Bin gespannt wie es weiter geht, vor allem auch mit Talia und Atharic.


    Lg, Lady Rose

    Wer Schmetterlinge lachen hört,
    weiß, wie Wolken schmecken.


    Novalis


    :lesend Fear Street - Der Sturm
    :lesend Lara Adrian - Geliebte der Nacht

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lady Rose ()

  • Ich habe vorhin das fünfte Kapitel beendet. Das Buch fesselt mich ungemein! Nun haben Atharic und Talia eine Affäre und ich bin gespannt was daraus noch wird. Ientus kann es immer noch nicht lassen und hat nun auch mit ihrem Vater und gleichzeitig Herrn Caran über sie geredet. Doch der denkt nicht daran, sie ihm auszuliefern und schlägt sich auf ihre Seite. Ob Ientus ihm dieselbe Geschichte erzählt hat wie er Roueca erzählt hat? Weiß er, dass sie seine Tochter ist? Ist er deshalb jetzt so nett zu ihr und will für immer für sie sorgen? Dass wird sich wohl noch zeigen. Jedenfalls hat Talia nun endlich aufgehört ihren Vater zu hassen. Was ich sehr schön fand. :-)


    Lg, Lady Rose

    Wer Schmetterlinge lachen hört,
    weiß, wie Wolken schmecken.


    Novalis


    :lesend Fear Street - Der Sturm
    :lesend Lara Adrian - Geliebte der Nacht

  • Ja, das Ende des fünften Kapitels ist wirklich schön! Es wäre ja schön, wenn Caran zumindest schon ahnen würde, dass Talia seine Tochter sein könnte und das nicht auch nur aus purem Eigennutz tut.
    Boah, generell ist das ja eine unglaublich egoistische und intrigante Bande :lache
    Mich fesselt das Buch aber auch sehr, ich kann mir auch noch nicht ausmalen, worauf das alles hinaus laufen wird.

  • Ich bin jetzt irgendwo im vierten Kapitel. Ich merke immer mehr, dass ich das Buch wegen der Details lese. Mich interessiert das Leben der Kelten zu dieser Zeit also bevor die Römer Gallien daraus machten. Die Geschichte ist halt eine von Liebe, Intrige und Verrat, mich fesselt sie nicht wirklich. Einiges scheint mir zu vorhersehbar, z.B. die Affaire zwischen Talia und Atharic. Schade eigentlich.


    Die moderene Sprache finde ich immer noch störend aber deswegen liest es sich wohl so flüssig.


    Schade, dass dies keine Lesung mit Autorin ist, ich hätte sie gern gefragt, ob für einige der Begriffe, der Verlag verantwortlich war. Wie sich ja immer wieder zeigt, trauen die Verlage den Lesern nicht unbedingt viel zu. Ich kann mir vorstellen, dass Birgit Jaeckel, da sie diese Zeit ja studiert hat, sehr wohl wußte, welche Stämme im heutigen Italien damals berühmt für ihre Keramik waren.

  • Ich bin gerade bei Kapitel 5 angekommen. Das Buch gefällt mir immer noch gut. Im Moment verfolgt ja jeder seine ganz eigenen Ziele - Dago, Ientus, Roueca usw, ich bin gespannt, was da noch so draus wird. Das es zwischen Talia und Atharic knistert war dann ja auch irgendwie klar, finde ich :grin Mal schauen, wie es weitergeht ... :-)

  • Ich fand es auch sehr schön, das Talia ihren Vater nicht mehr hasst. Man konnte richtig spüren, wie diese Last von ihr abgefallen ist. Und das er gesagt hat, das er sie immer beschützen würde, fand ich auch rührend :-)

  • In diesem Abschnitt habe ich denn doch ein paar Merkzettelchen gesteckt. Zum Beispiel da:


    S. 124: “(...) Oder soll ich deinen kleinen Druidenschwanz den Göttern opfern?“ Als ich mir das Gesicht von Ientus in dem Moment vorgestellt habe, als er - der so viel von sich hält - so mitten auf der Straße beleidigt wurde, mußte ich erst mal laut loslachen.


    S. 138. So langsam fallen (für uns Leser) die Masken von den vielen Gesichtern und geben meist häßliche Fratzen preis. Dago spielt für seine Interessen anscheinend jeden gegen jeden aus und nutzt alles, was ihm (wissensmäßig) irgendwie in die Quere kommt. Dabei plant er dann auch so nebenbei seine Hochzeit mit Talia, die man natürlich überhaupt nicht dazu befragen muß. :fetch (Nun ja, später bekommt er ja eine passende Antwort auf diesen Gedanken.)


    Mehrfach ist schon vom „Kleinen Volk“ die Rede. Ob damit das gleiche gemeint ist, das auch in den Avalon-Büchern von Marion Zimmer Bradley immer wieder auftaucht?


    Handlungsmäßig geht es ja mordsmäßig voran. Caran hat wirklich keine Ahnung, wer Talia ist. Ich hoffe, daß man noch erfährt, warum er seinerzeit sein Kind hatte töten lassen wollen, und was es mit Netacari auf sich hat.


    Die Personen spinnen ihre Ränke, scheitern bisweilen, und manchmal überkommt mich das Gefühl, daß das alles etwas aus dem Ruder läuft. Zum Beispiel das Treffen von Dago mit seinem Bruder, das so ganz anders verläuft, als er es sich erhofft hat. Und dann als Folge zeitigt, daß er seinen Bruder erschießt. (Das heißt, so sieht es aus. Die endgültige Bestätigung dafür fehlt ja noch.)


    Oder der gewollte Zusammenstoß der Krieger, der im letzten Moment verhindert wird. Ob Atharic doch ahnt, daß sich da etwas zusammenbraut?


    Oder Ientus, der Caran unter Druck setzt. Der aber widersetzt sich.


    Zum Ende des Abschnittes dann wieder eine Stelle, wie ich sie früher mit „holprig“ bezeichnet habe.
    Seite 198. Dago brauchte Roueca nicht mehr, und so war es ihm nun gleichgültig, dass vor wenigen Herzschlägen und nach neunzehn Jahren Talia endlich aufgehört hatte, ihren Vater zu hassen.
    Ich kann das zwar emotional nachfühlen, was in dieser Situation passiert ist, und denke auch, daß solches durchaus passieren kann und realistisch ist. Allerdings ist diese Szene für meine Begriffe viel zu kurz, und nicht unbedingt glaubhaft, beschrieben. So, wie es da steht, geht es mir erheblich zu schnell.



    Zitat

    antonia68
    Ich merke immer mehr, dass ich das Buch wegen der Details lese. Mich interessiert das Leben der Kelten zu dieser Zeit also bevor die Römer Gallien daraus machten.


    Gallien - wieso Gallien? Wir befinden uns in Süddeutschland; die Alte Stadt ist (lt. Glossar) das Oppidum bei Manching, die Donau (Danuius) wurde erwähnt, oder Alkimoennis (Oppidum von Kelheim/Donau). Gallien ist m. W. das heutige Frankreich.



    Zitat

    antonia68
    Einiges scheint mir zu vorhersehbar, z.B. die Affaire zwischen Talia und Atharic.


    Gut, gegen Vorhersehbarkeit habe ich nicht so viel (wie die meisten anderen). Das tägliche Leben ist so unvorhersehbar und unheilverkündend geworden, da darfs in Büchern ruhig etwas vorher- und absehbar zugehen. Doch das ist meine persönliche Einstellung und Erwartungshaltung.



    Zitat

    antonia68
    Schade, dass dies keine Lesung mit Autorin ist, ich hätte sie gern gefragt, ob für einige der Begriffe, der Verlag verantwortlich war.


    Ja, das wäre interessant geworden. Doch ich fürchte, die „Keltenfraktion“ ist hier im Forum zu gering. Wenn ich mich so umsehe, besteht das meiste Interesse an Hexenverfolgung in allen Facetten, Dreißigjährigem Krieg oder Thriller verschiedener Couleur. Das sind allerdings die Themen, die mich wiederum in aller Regel nicht interessieren. Na ja, vielleicht doch irgendwann mal, also nicht die Themen sondern eine "Keltenleserunde".

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe nun auch endlich bis Kapitel 5 einschließlich gelesen. Leider hat mich die Geschichte immer noch nicht so richtig packen können, obwohl ich durchaus willig bin. Aber irgendetwas an dem Buch stört mich, ohne dass ich es genau benennen könnte. Aber eine richtig runde Sache ist die Story für mich immer noch nicht.


    Für mich sind alle Figuren bislang ohne Konturen geblieben und keine von ihnen berührt mich irgendwie. Sie handeln alle entsprechend dem Schema, in dem sie angelegt sind und sind nicht sehr facettenreich. Auch die Beziehungen untereinander sind meiner Meinung nach sehr flach. Obwohl Talia inzwischen eine Affäre mit Atharic unterhält, habe ich nicht den Eindruck, dass sie sich irgendwie verbunden oder einander gar zu etwas verpflichtet fühlen.


    Aus euren Kommentaren lese ich heraus, dass es euch mit dem Buch ganz anders geht als mir. Vielleicht ist es für mich einfach auch nicht der Zeitpunkt für diesen Roman. Manchmal ist das ja wohl tatsächlich so, dass ein und derselbe Roman zu zwei verschiedenen Zeitpunkten gelesen, mit völlig anderen Augen betrachtet wird.


    Na auf jeden Fall, werde ich mich heute Abend mit dem nächsten Abschnitt befassen. Mal schauen, wie es weitergeht.

  • So. Ich habe nun auch das 5. Kapitel beendet. Das Buch gefällt mir nun viel besser als am Anfang und es sind viele Dinge passiert.


    Zitat

    SiCollier :


    Zum Ende des Abschnittes dann wieder eine Stelle, wie ich sie früher mit „holprig“ bezeichnet habe.
    Seite 198. Dago brauchte Roueca nicht mehr, und so war es ihm nun gleichgültig, dass vor wenigen Herzschlägen und nach neunzehn Jahren Talia endlich aufgehört hatte, ihren Vater zu hassen.
    Ich kann das zwar emotional nachfühlen, was in dieser Situation passiert ist, und denke auch, daß solches durchaus passieren kann und realistisch ist. Allerdings ist diese Szene für meine Begriffe viel zu kurz, und nicht unbedingt glaubhaft, beschrieben. So, wie es da steht, geht es mir erheblich zu schnell.


    Das ging mir auch viel zu schnell.


    In dem Buch bin ich noch über eine Sache gestolpert. Talia wurde mit Atharic von Caran in den Wald geschickt, um bei dem alten weisen Mann zu lernen, mit ihrer Gabe umzugehen. Den Mann fanden sie tot vor. Bevor sie ihn verbrennen, steckt Talia dem toten Mann eine Eichel in den Mund. Warum macht Sie das ? Wie schafft sie das, wenn doch schon die Leichenstarre eingetreten ist, da er schon seit längerer Zeit tot ist ?

  • Zitat

    Danai
    Obwohl Talia inzwischen eine Affäre mit Atharic unterhält, habe ich nicht den Eindruck, dass sie sich irgendwie verbunden oder einander gar zu etwas verpflichtet fühlen.


    Nun ja, beiden war bewußt, daß es nicht auf Dauer ist. Atharic war verheiratet und würde wieder gehen (was Talia beides wußte). Beiden war also klar, da es nur auf Zeit ist.




    Zitat

    Vivian
    Bevor sie ihn verbrennen, steckt Talia dem toten Mann eine Eichel in den Mund. Warum macht Sie das ?


    In früheren Kulturen war es üblich, den Toten Dinge mit ins Jenseits zu geben, oder beispielsweise Münzen auf die Augen oder unter die Zunge (als Fährgeld in die Totenwelt) zu legen. Organisches Material, wie z. B. eine Eichel, konnte sich nicht erhalten. Die Eiche jedoch war den Kelten heilig (so gibt es Vermutungen, daß das Wort „Druide“ mit dem keltischen Wort für „Eiche“ zusammenhängt bzw. davon abgeleitet ist, was bedeuten würde, daß „Druide“ dann „Eichenpriester“ heißen würde). Ich habe irgendwo einen Kommentar der Autorin dazu gefunden, in dem sie schrieb, daß sie sich dies ausgedacht hat (es also keine Quellen dafür gibt), eben mit dem Hintergrund, daß die Eiche den Kelten heilig war. Es ist ja überhaupt das Problem, daß die Kelten keine schriftliche Überlieferung haben und die Druiden ihr Wissen nur mündlich weitergaben. Mit deren Aussterben ist dieses Wissen unwiederbringlich verloren gegangen. Das heißt, über die Riten oder religiösen Bräuche gibt es nur sehr wenige bis überhaupt keine Quelle (und demgemäß praktisch kein Wissen).


    Im Rahmen dieses Romans erscheint mir das jedoch glaubwürdig und paßt auch zu dem, was ich dieses Jahr sonst noch so über die Kelten gelesen habe. Insofern scheint es mir eine schöne und sinnvolle Szene zu sein. Warum das so war, kann man sich ja in einer ruhigen Minute selbst mal überlegen.


    Thema Leichenstarre. Ich habe mich vor etlichen Jahren sehr intensiv mit dem Turiner Grabtuch beschäftigt. Von daher weiß ich noch, daß nach dem Tod die Leichenstarre eintritt (je heftiger der Todeskampf, je rascher die Leichenstarre), die sich nach einiger Zeit jedoch wieder löst. Da es im Buch heißt, daß der Mann schon einige Tage tot ist, dürfte dieses Lösen hier schon stattgefunden haben.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Danai, nein, du bist nicht allein, mir ging es genauso, wie dir. Ich habe das Buch aber dann in einem Rutsch durchgelesen und meinen Kommentar hier im letzten Teil gepostet.


    z.B. auch wenn Atharic und Talia wissen, dass es wahrscheinlich nur vorübergehend ist, fehlt mir doch auch die Emotionalität.


    Das mit dem im vorgegebenen Schema handel, habe ich auch so empfunden.


    Irgendwie macht das Buch den Eindruck auf mich, als hätte ein Verlag gesagt, "oh gut, eine Expertin für alte Geschichte, die ein Buch schreiben will, geben wir das doch mal an die Marketingabteilung, sollte irgendwas mit Die XXXXin sein, das geht im Moment gut."

  • Zitat

    antonia68
    Irgendwie macht das Buch den Eindruck auf mich, als hätte ein Verlag gesagt, "oh gut, eine Expertin für alte Geschichte, die ein Buch schreiben will, geben wir das doch mal an die Marketingabteilung, sollte irgendwas mit Die XXXXin sein, das geht im Moment gut."


    Nun, daß das Buch (stilistisch gesehen) noch kein Meisterstück ist, darüber sind wir uns vermutlich einig. Es ist zuerst ja im Bertelsmann-Club als sogenannte „Club-Premiere“ erschienen (daher habe ich es auch) und kam erst danach zu einem „normalen“ Verlag. Inwieweit ein solches Buch lektoriert wird und von wem (Bertelsmann Club oder Verlag), entzieht sich meiner Kenntnis. Aber immerhin sprechen die Mängel dafür, daß nicht wie in diesem Artikel (den magali am 8. Juli 2008 in diesem Thread zum Thema „Übersetzung oder veränderte Nachdichtung?“ verlinkte) ein Buch am Reißbrett entworfen und stromlinienförmig geschliffen wurde. (Das in dem verlinkten Artikel angesprochene Buch würde mich schon interessieren. Aber nicht bei der Entstehungsgeschichte.)


    Die Kommentare zum letzten Teil lese ich erst, wenn ich das Buch durch habe, was wohl spätestens am Wochenende der Fall sein wird.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier, genau an diesen Artikel habe ich auch gedacht, als ich das obige schrieb. Wenn ich alles richtig verstanden habe, auch die Diskussion über Lark/Gohl werden offensichtlich mehr Bücher auf dem Reisbrett entworfen als wir LeserInnen uns das so vorstellen.

  • @ antonia68


    Ja, das Gefühl habe ich auch. Und bei zunehmend mehr Büchern ein Bauchgrummeln, ob ich wieder mal so einer Strategie (jetzt wollte ich schon "Machenschaft" schreiben) aufgesessen bin.


    Hier trifft das (wenn überhaupt) höchstens auf das von Dir erwähnte "oh gut, eine Expertin für alte Geschichte, die ein Buch schreiben will, " zu, nicht jedoch auf die Ausführung. Denn sonst könnten wir nicht stilistische Mängel feststellen. Dann wäre es so glatt und rund, daß wir uns nirgendwo dran reiben könnten.


    Schade, daß die Autorin keine Homepage hat (zumindest habe ich keine gefunden). Da würde sich vielleicht manche Frage beantworten. Oder auch nicht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier, ich weiß nicht, ob die in den Verlagen überhaupt noch Lektoren mit genug Zeit für eine gute Lektorierung von Büchern haben. Was wir hier als Mängel empfinden, mag, möglicherweise, nach Marketingkriterien überhaupt kein Mangel darstellen.


    Manchmal habe ich halt das Gefühl, dass die Verlage ihre LeserInnen tendenziell für blöd halten. Also, damit meine ich gerade, die in dem von dir verlinkten Artikel erwähnten Praktiken. Offenbar traut man uns nicht zu, dass wir auch Bücher lesen mögen, die nicht "geglättet" und Massenkompatibel gemacht wurden. Schade und sehr ärgerlich.


    Ich wundere mich überhaupt nicht, dass ich nur wenig neue Bücher erwerbe und mich erst mal kundig mache, ob ich überhaupt daran interessiert bin, das Buch wirklich zu lesen. Bücher auf Bestsellerlisten meide ich, bis auf wenige Ausnahmen, grundsätzlich. Erst wenn ein Buch, das mal auf einer Bestellerliste war, sozusagen zu einem Evergreen wird, gucke ich vielleicht mal. So wäre mir beinahe die Tintenwelttrilogie entgangen.

  • Nun,antonia68, ich fürchte fast, daß auch in den (meisten) Verlagen es vor allem um Quantität (auch im Hinblick auf die Rendite) und weniger um Qualität geht. Die bleibt dann halt auf der Strecke und wird durch einen schönen Schein oder aufwendiges Marketing ersetzt.


    Und das:

    Zitat

    antonia68
    Manchmal habe ich halt das Gefühl, dass die Verlage ihre LeserInnen tendenziell für blöd halten.


    sehr ich genau so, wie die erwähnten Beispiele auch nahe legen. (Ich bin im Nachhinein immer noch froh, daß ich die Sara Lark-Leserunde damals abgebrochen habe, weil ich nicht so recht ins Buch hineingekommen bin.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier :


    Vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung. :wave


    Der Artikel ist wirklich erschreckend und das Schlimmste ist, dass ich mir vor ein paar Wochen das Buch gekauft habe. Nun mag ich es nicht mehr lesen.


    Zitat

    @SieCollier:


    Nun,antonia68, ich fürchte fast, daß auch in den (meisten) Verlagen es vor allem um Quantität (auch im Hinblick auf die Rendite) und weniger um Qualität geht. Die bleibt dann halt auf der Strecke und wird durch einen schönen Schein oder aufwendiges Marketing ersetzt.


    :write Das ist wirklich Verar...ung der Leser.

  • Na ja, ich habe kein Problem damit, dass Verlage auch auf den Blick auf ihre Umsatzrendite arbeiten. Ich glaube aber, dass sie in ihrem Versuch die Bücher Massenkompatibel zu machen, über Ziel hinaus schießen.


    Das leidige Beispiel mit den Übesetzungen ist so ein Beispiel. Wir haben das ja in dem Thread von SiCollier schon diskutiert. Das ärgert mich wirklich.


    Auf der anderen Seite werden die ÜbersetzerInnen immer schlechter bezahlt und auch das Lektorat ist oft an Freie ausgelagert. Schlecht bezahlt werden, soll es auch noch. Mich stört es halt, wenn in einer Zeit, wo es kein Italien gab von italienischer Keramik die Rede ist und wer "Demon" mit "Außerirdischer" übersetzt und übersetzen lässt, lässt doch einiges an Feingefühl mangeln. Das Übersetzungsdesaster des Buches "Rheingold" spricht ja Bände.


    Es ist halt schade, wenn ein Buch bei mir den bitteren Geschmack des "auf dem Marketingreißbrett entworfenen" bekommt, wie hier bei der Druidin. Ich hätte das Buch auch gelesen, wenn es nicht um eine besondere junge Frau in Bedrängnis gegangen wäre. Diese Lorzenzierung des historischen Romanmarktes lässt hoffentlich irgendwann wieder nach. Dann wird irgendjemand gelesen werden, auf den mal wieder kein Verlag geachtet hat und ein riesen Erfolg werden und dann gibts wieder eine Welle usw. usf. Ist ja schade eigentlich. Besonder gönne ich das den mutigen Kleinverlagen, die dann auch von ihrem Erfolg profitieren.


    Aber zurück zum Buch ;-)