Die Seelen im Feuer - Sabine Weigand

  • Ich habe gerade entdeckt, dass im Herbst ein neues Buch von Sabine Weigand erscheint!


    Kurzbeschreibung
    Anno 1415: Hätte der Medicus eine Frau sein dürfen?
    Sie ist Ärztin, sie ist Jüdin, und sie ist auf der Flucht vor ihrem brutalen Ehemann: Sara hat viele Geheimnisse, die sie vor den Gauklern verbirgt, mit denen sie 1415 den Rhein entlang zieht. Auch der junge Ritter Ezzo schweigt über den Auftrag der ungarischen Königin, der ihn zu den Gauklern geführt hat. Und der irische Mönch Ciaran bewahrt in seiner Harfe das Vermächtnis des Ketzers John Wyclif, das die Kirche unbedingt vernichten will.
    Alle drei geraten auf dem Konzil von Konstanz in Machtintrigen, die sie in große Gefahr stürzen. Denn sie hüten ein Geheimnis, das die Welt von Kaiser und Papst erschüttern kann.
    Der spannende Mittelalterroman um die historisch verbürgte jüdische Ärztin Sara – von Erfolgsautorin Sabine Weigand

  • :anbet Danke an Sabine Weigand für das grandiose Buch. Es hat mich so gepackt und ich bin begeistert. Ich hatte Gänsehaut und Tränen in den Augen - ich geb es zu.


    Die Geschicht um die Apothekerstocher Johanna ist einfach fesselnd. Die Zeit der Hexenverbrennung mit den vorangegangenen gütlichen und peinlichen Befragungen, Folter, die Machtgeilheit der Fürsten, Bischöfe... Welch Graus!


    Berührt hat mich vieles z. B.



    Schön auch die Schilderungen der "neuen Welt" und was aus dieser alles so importiert wurde.


    Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, sehr spannend fand ich die Einschübe in der alten Schrift der Protokolle, Tagebuchaufzeichnungen, Briefe etc. die lt. Autorin in Passagen Originale sind. Sehr wichtig - das Nachwort. Ein top Buch und gut recherchiert.


    Höchstpunktzahl von mir! :-]
    :wave

    Bye Nikki snail.gif
    SuB 378
    :lesendGrabkammer / Werde verrückt

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  • Bücher über Hexenverfolgung gibt es wie Sand am Meer, aber dieses hebt sich ganz deutlich aus der Masse hervor.
    Mit diesem Buc ist der Autorin ein wahres Meisterwerk geglückt. Grausam ehrlich und schonungslos werden die Hexenverbrennungen, die peinlichen Befragungen und die Ängste der Menschen beschrieben. Aber auch genauso wunderbar die Erfahrungen der Johanna in Amsterdam, ihr Heilkräuterwissen in der Apotheke und ihr Leben.
    Sehr gelungen finde ich die vielen Einschübe, die Tagebuchaufzeichnungen, die Briefe, etc.
    Ein Buch das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird und Lust auf Mehr von Sabine Weigand macht.

  • Mit ihrem Buch „Die Seelen im Feuer“ entführt uns Sabine Weigand in eines der dunkelsten Kapitel Bambergs: die Hexenverfolgungen. Gerade auch durch die Briefe und Berichte, welche jeweils in der alten, damaligen Sprache verfasst sind, schafft sie es, den Leser in das 17. Jahrhundert reisen zu lassen, um dort hautnah die Geschehnisse mitzuerleben.


    Mir als großer Fan der Naturheilkunde gefallen ganz besonders die Stellen, in denen die Autorin die damalige Verwendung von so manchen Kräutern und Zutaten erklärt. Wobei man aus heutiger Sicht öfters schmunzeln muss. ;-)


    Beim Lesen habe ich mich hin und wieder ertappt, wie ich die Augen entsetzt zugekniffen hatte, wenn Frau Weigand mal wieder eine Folter besonders detailliert schilderte und fragte mich, ob dies wirklich nötig war. Im Nachhinein betrachtet denke ich aber schon, da gerade diese ausführlichen Schilderungen mir als Leser die damalig vorherrschende Atmosphäre aufzeigte.


    Auf jeden Fall hat mich dieses Buch total gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Besonders gefallen hat mir auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Johanna und Cornelius – ich konnte regelrecht ihre Herzen schneller schlagen hören.


    Ich habe zum Geburtstag „Das Perlenmedaillon“ geschenkt bekommen – und jetzt freue ich mich erst recht darauf, es zu lesen! Und ich kann einfach nicht anders: von mir bekommt „Die Seelen im Feuer“ 10 Punkte! :-]

  • Meine Rezension:


    Die wilden Fantasien eines pubertierenden Bürgermeistersohns waren der Auslöser für eine der grausamsten Verfolgungen und Ermordungen von hunderten Unschuldigen, die Bamberg bis dato, dem Jahr 1626, gesehen hat. Sabine Weigand entführt ihre Leser in eine unbarmherzige Zeit, in der Frauen und Männer aus völlig profanen Gründen der Hexerei bezichtigt, solange gefoltert wurden, bis sie unter größten Qualen alles gestanden, was ihnen nur einfiel und schließlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Ob aus Aberglaube, Neid, Missgunst oder Gier - die Motive für die Bezichtigungen waren so nieder wie willkürlich und es gab für niemanden ein Entrinnen.


    Die heute unvorstellbaren Schrecken der damaligen Zeit werden nicht nur durch den detaillierten und fesselnden Schreibstil der Autorin lebendig, sondern auch durch die zahlreichen eingefügten Original-Dokumente wie Protokolle oder Briefe, die dem Leser alleine schon aufgrund ihrer Echtheit einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen. Voller Empathie und Wut begleitet der Leser den Schicksalsweg der jungen Apothekerstochter Johanna und ihrer Familie und ist ebenso hilflos wie sie, als die Häscher auch ihrer Familie immer näher kommen. Die Tatsache, dass mit Ausnahme der Protagonistin fast alle Charaktere historische Persönlichkeiten sind, macht den Roman noch authentischer und die dabei empfundenen Emotionen noch intensiver. Wie Menschen zu solchen Grausamkeiten fähig sein können, bleibt aus unserer Sicht eines aufgeklärten und zivilisierten Menschen des 21. Jahrhunderts ein Rätsel, doch in dem sehr interessanten Nachwort gibt die Autorin einige Hinweise darauf, wie das Verhalten der Menschen vielleicht erklärt werden kann.


    Für Leser mit empfindlichem Magen eher nicht zu empfehlen, für alle, die sich für die Ereignisse in Deutschland zur Zeit der großen Hexenverfolgungen interessieren und Freude an lebendigen Figuren und akribisch recherchierten historischen Romanen haben, ein Muss!


    Volle 10 Punkte auch von mir!

  • "Die Seelen im Feuer" werden verfilmt.
    :freude
    Hier die Info beim Fischer-Verlag:


    Der Historienroman ›Die Seelen im Feuer‹ von Sabine Weigand wird noch dieses Jahr verfilmt. Am 2. September beginnen die Dreharbeiten der Romanverfilmung für das ZDF. Die Produktion ist als Historisches Event Movie über die Zeit der Hexenverfolgung in Deutschland gedacht und soll zur Hauptsendezeit um 20:15 Uhr gezeigt werden. Mit der Ausstrahlung ist voraussichtlich bereits Anfang 2014 zu rechnen.
    Unsere Autorin, die Historikerin Sabine Weigand stand bei der Drehbuchentwicklung beratend zur Seite. Prominente Namen finden sich auch in Stab und Besetzung: Das Drehbuch schrieb Annette Hess („Weissensee“), die Regie übernimmt Urs Egger („Opernball“, „Die Rückkehr des Tanzlehrers“).


    Das hört sich doch gut an, oder?

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Das hört sich wirklich nicht schlecht an (ich hatte im ersten Moment schon Angst da steht "bei Sat 1"


    Ja, war auch meine Befürchtung. Beim ZDF ist dieser wunderschöne Roman sicher besser aufgehoben. Und Weissensee gehört zu meinen Lieblingsserien. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Es ist schon eine Weile her das ich das Buch gelesen habe. Aber dennoch kann ich mich an die bedrückende Atmosphäre erinnern. Die Beschreibungen der Foltermethoden z.B. ist Nichts für schwache Nerven. Die Geschichte um Johanna finde ich gut gemacht.
    Ich kann das Buch Interessierten an der Geschichte der Hexenverfolgung und/oder der Geschichte Bambergs wärmstens empfehlen.


    Wer sich in Bamberg auskennt wird einige bekannte Orte finden und die Stadt danach vielleicht sogar mit anderen Augen sehen.

  • Zitat

    Original von Ceinwyn
    Fertig gedreht ist er wohl schon.
    Angeblich soll er im Februar 2015 gezeigt werden.


    So hat das Sabine Weigand bei der Lesung zum "Buch der Königin" in Erlangen auch bestätigt. Der Film sei fertig, aber es wird noch eine Dokumentation zum Thema gedreht, die vor oder nach dem Spielfilm ausgestrahlt werden soll, und das hat man zum ursprünglichen Termin nicht mehr geschafft.


    Ich bin sehr gespannt!