Warum nicht vorgestellt ?

  • Ich finde es nur wichtig, dass man beim "Verriss" bzw. negative Rezension bei einem Genre bleibt, dass man schätzt. Denn sonst besteht schon die Gefahr, andere Leser zu verletzen. Ich lese z.B. kaum Love/Romance oder Fantasy-Bücher, da würde ich dann, wenn ich mal eines im Urlaub oder sonstwo gelesen habe nicht bewerten. Ich weiß z.B. dass viele Sparks toll finden (meine Mutter auch) aber es trifft halt nicht meinen Geschmack und das muss ich dann natürlich auch nicht breittreten oder kommentieren.


    Und ich halte es für unabdingbar, dass man erst einmal den Inhalt kurz schildert - und zwar neutral - und dann seine Meinung dazu äußert, damit jeder sich auch traut, etwas dazu zu sagen und sich nicht mit einem quasi "schlechten Geschmack" outen muss. Und ich würde mir auch Rückschlüsse auf das Leseverhalten oder den Geschmack der Leser verkneifen, denn dann besteht schon die Gefahr, dass man sich persönlich beleidigt fühlen kann. Also immer sachlich begründen, warum man was nicht mag - und keiner darf sich dann auf den Schlips getreten fühlen.
    (Ich glaube mich zu erinnern, mal was über "Ayla" gelesen zu haben, wo das zutraf.) Das war aber noch zu einer Zeit, wo ich nur hier im Forum stöberte und las, und nichts postete.


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Wenn ich ein gutes Buch gelesen habe, dann stelle ich es immer hier vor. Viele waren es in letzter Zeit nicht, weil ich die meisten durch die Empfehlungen hier erst entdeckt habe.


    Über die letzten Bücher, die ich schlecht fande, habe ich noch keine Rezension geschrieben, weil ich sie noch nicht fertig gelesen habe und somit noch kein abschließendes Urteil abegeben kann. Wurde das Buch hier allerdings schon vorgestellt hab ich zumindest einen Kommentar dazu geschrieben.


    Gegen negative Rezensionen habe ich überhaupt nichts. Ich bin froh, wenn ich dadurch vor dem einen oder anderen Buch gewarnt werde und mich nicht nur auf die 3 positiven Meinungen bei Amazon verlasse. Auch habe ich kein Problem damit, wenn jemand ein von mir vorgestelltes und für gut befundenes Buch schlecht bewertet und auch schreibt wieso. Geschmäcker sind nun mal verschieden.


    Und was die Qualität der Rezensionen angeht: Ich finde einen Klappentext manchmal schon interessant. Nicht immer sind sie vollkommen irreführend und wenn man in einem Buchladen steht, dann liest man sich diesen ja auch zuerst mal durch und dann vielleicht ins Buch rein. Bei Amazon werden z.B. keine Klappentexte, sondern nur kurze Inhaltsangaben veröffentlicht. Bei einigen Büchern steht nicht mal der Inhalt dabei und auch keine Rezension und dann bin ich froh darüber, wenn es hier schon mal erwähnt wurde ggf. auch der Klappentext.


    Ich persönlich brauche auch keine soo genauen, detaillierten Rezensionen. Wenn der Inhalt klar rüberkommt und in ein paar Sätzen berichtet wird, warum einen das Buch gefallen oder nicht gefallen hat, dann bin ich erstmal zufrieden. Ich kann mir ja bei Amazon noch Meinungen durchlesen oder ggf. bei dem, der das Buch schon gelesen hat nachfragen.


    Bevor also jemand befürchtet keine perfekte Rezension schreiben zu können und dann keine schreibt: Ich freue mich auch über kurze, nicht perfekte, die mich aber auf ein gutes Buch aufmerksam machen oder die einen interessanten Thread zu dem Buch ins Leben rufen. Wir arbeiten alle nicht im Feuilleton der "Zeit". :-)


    Ansonsten: Danke Tanzmaus für das Thema, ich hab mich das auch schon manchmal gefragt.

  • Hallo,


    also wenn keine negativen Bemerkungen zu Bücher kommen würden, hätten wir fast schon ein Orwellsches 1984. :grin :grin


    Ein Forum lebt von verschiedenen Meinungen, und da wir kein "Kuschel-Drück-Mich-Forum" sind, müssen auch zu jeder positiven Rezension auch negative Meinungen her, damit sich jeder Mensch objektiv selber ein Bild machen kann.


    Wer durch eine harmlose Rezension sich verletzt abwendet, nur wenn sie seine Meinung nicht trifft, wird es allgemein schwer im Leben haben, denn im wahren Leben hat man es fast nur mit anderen Ansichten zu tun. Da braucht man ja gar nicht mehr vor das Haus zu gehen!


    mfg
    His

  • Nicht jedes Buch, das ich lese, ist mir eine Rezi wert. Manchmal habe ich aber auch keine Zeit, keine Lust oder keine Muße, eine zu verfassen.


    Es kann aber gut sein, daß ich das dann irgendwann ein paar Wochen später, wenn's mich mal wieder packt, nachhole.


    Oft wurde das Buch, das ich schon gelesen habe, rezensiert und ich gebe nur noch meinen Senf zu einem bestehenden Thread.


    Das ist ganz verschieden... aber: Was Rezis angeht, war ich in der letzten Zeit fleissiger als sonst - wohl auch urlaubsbedingt.


    Ich lese übrigens die meisten Rezis in den für mich interessanten Bereichen, schreibe aber nicht zwingend was dazu. Nur so zur Info, weil ja manchmal (auch von mir selbst *ggg*) gejammert wird, daß man schon eine Rezi verfasst und dann keiner drauf antwortet.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo, liebe Miteulen!


    Alles wunderbar, wenn ich bereit wäre, Bücher, die ich als Schund ansehe, auch zuende zu lesen. Das tue ich jedoch so gut wie nie, weil mir die Zeit viel zu schade ist.
    Ich kaufe sehr selektiv, nach ganz bestimmten Kriterien (Stil, Erzählweise, Charakterisierung der Figuren, Art der Informationsvermittlung ...). Wenn ein Buch nicht diesen Kriterien entspricht, wenn der Autor -- was bei 99% aller Bücher, die ich in die Hände nehme, der Fall ist -- von Anfang an nur plappert und tratscht, anstatt zu erzählen, dann ist es wieder im Regal. Punkt. Aus.


    Soll ich jetzt hingehen und diese rudimentäre Erfahrung mit solchen Büchern als Reaktion auf tw. begeisterte Buchvorstellungen posten? Weil es jemandem nicht innerhalb von ca. 10-20 diagonal erschnupperten Seiten gelingt, mich zu überzeugen, meine begrenzte Zeit mit seinem Werk zu verbringen?


    Nee, das wäre wirklich nicht fair.


    Nur ein Beispiel: Den aktuellen Spitzentitel eines großen Verlagshauses hatte ich schon mindestens zehnmal in Händen, habe probegelesen, geblättert, aber es läßt mich kalt, ich sehe es allen euphorischen Rezensionen zum Trotz als eine langweilige Schmonzette an, typische US-Massenwaren, die bis zum Anschlag gehypet wird. Ich habe schlicht und einfach nicht die Zeit oder den Nerv, mir dieses Buch anzutun, um -- soviel Erfahrung habe ich inzwischen -- eine vernichtende Rezi abzuliefern. Dafür gibt es einfach zuviele sehr, sehr gute Bücher, die noch darauf warten, entdeckt zu werden, und für die ich weder Zeit noch Geld hätte, wenn ich mir diesen Schmonzes antäte.


    Das ist und bleibt der Hauptgrund!


    Trotzdem: Wenn ich auf eine Vorstellung nicht antworte, dann heißt das noch lange nicht, daß ich das Buch schlecht finde. Ebensogut ist es möglich, daß ich das gute Stück noch gar nicht kenne!


    Ich liefere sicherlich eine dezidierte Meinung in Leserunden ab -- da wird das Buch auch zuende gelesen, wie immer grottig ich es auch finden mag. Aber ein Urteil über ein zu 5-10% geprüftes Buch (zwar weit mehr als das, was Lektoren in einem Manuskript prüfen, ehe sie in Erwägung ziehen, es unter Vertrag zu nehmen, aber sicherlich kein repräsentativer Anteil) halte ich für unangemessen anderen gegenüber.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Ich schliesse mich den Ausführungen von Ronja voll und ganz an. Ich bin keine "Heidenreich" , geschweige den eine Frau Prof. Reich-Ranicki - und kann daher nicht soooo gute Rezensionen schreiben. Trotzdem habe ich (für manche sicher : leider) das Bedürfnis, meinen Lesegeschmack hier kundzutun. Und gerade negative Bewertungen empfinde ich als sehr hilfreich, wenn sie fundiert sind (wie z. B. bei unserer "heissgeliebten" Päpstin)


    @His:
    bei uns ist es doch am schönsten, gelle ??? :lache :lache :lache

  • Tom bezieht sich in einem anderen Thread auf einen Beitrag von mir hier, auf den ich denn doch noch mal näher eingehen möchte:


    Tom schreibt:
    "In einem anderen Thread reden wir gerade über negative Rezensionen zu Büchern, die vorgestellt wurden, und tatsächlich schreibt der eine oder die andere (auch im Kontext): Ich würde das nicht machen, um niemanden zu verletzen. Da sträuben sich mir die Haare. Wozu ein Forum, in dem über Dinge diskutiert wird, wenn man sich jederzeit der Gefahr bewußt sein soll, jemanden mit der Meinung zu verletzen? Wozu dann überhaupt so ein Forum?"


    Ich habe geschrieben:


    "Ich finde es nur wichtig, dass man beim "Verriss" bzw. negative Rezension bei einem Genre bleibt, dass man schätzt. Denn sonst besteht schon die Gefahr, andere Leser zu verletzen. Ich lese z.B. kaum Love/Romance oder Fantasy-Bücher, da würde ich dann, wenn ich mal eines im Urlaub oder sonstwo gelesen habe nicht bewerten. Ich weiß z.B. dass viele Sparks toll finden (meine Mutter auch) aber es trifft halt nicht meinen Geschmack und das muss ich dann natürlich auch nicht breittreten oder kommentieren."


    Zur Erklärung, was ich damit meinte: Wenn ich Sparks gerne lese, aber ein Titel den anderen gegenüber abfällt oder auch grottenschlecht ist, schreibe ich es natürlich. Wenn ich aber prinzipiell nichts mit ihm anfangen kann und von ihm halte, brauche ich das meiner Meinung nach auch nicht kund zu tun. Denn ab einem gewissen Grad kann man über Geschmack einfach nicht diskutieren.
    ( Iris : In der Regel habe ich auch nicht die Möglichkeit, über Bücher und Autoren, die ich nicht schätze zu schreiben, weil ich sie nicht lese. aber in meinem Beispiel gab mir halt meine Mutter das Buch mit besten Empfehlungen)


    Das meine ich damit, dass das "Genre" passen muss - über Krimis beispielsweise kann ich mich dann gut auslassen.
    Und mit verletzen meine ich, dass in der Rezi leicht absolutes Unverständnis rüberkommt, was man an diesem Buch (Genre) so faszinierend findet und man schnell dabei ist, den Leser als "seicht", "der Bestsellerliste folgend" oder sonst wie in eine Schublade zu stecken.
    Für mich ist es wichtig, dass man sich nicht rechtfertigen muss, warum man etwas gut findet. Begründen ja - aber nicht rechtfertigen.


    So, das reicht mir erst mal, bei Rückfragen gern mehr.


    grüße von missmarple, die hofft, dass sich Toms Haare nach dieser Erklärung etwas weniger sträuben

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Hallo, Missmarple.


    Hatte Dich überhaupt nicht gemeint. :-)


    Ansonsten gebe ich Dir recht. Ich kann z.B. mit reinen Liebesromanen (ohne Kontext und Umfeldhandlung o.ä.), mit einigen "historischen" Sachen, mit den derzeit sehr populären Emanzipationskomödien - von denen einige fraglos sehr gut geschrieben sind - grundsätzlich wenig anfangen. Also schreibe ich nix dazu, kann ja auch nichts bei rauskommen.

  • Hallo, liebe Büchereulen!


    Ich habe mal den Fall, ein Buch wirklich zuende gelesen zu haben, obwohl es mir nicht wirklich gefällt hier reingestellt.
    Wenn ich ich es nicht zuende gelesen hätte, dann hätte ich die Finger still gehalten. Denn man kann ein Buch erst wirklich beurteilen, wenn man es ganz kennt.
    Aber wenn mich ein Autor nicht dazu bewegen kann, sein Werk auch wirklich ganz zu lesen, könnte ich nur Bemerkungen absondern wie: "Hab ich angeschaut, aber nicht gekauft, weil hier ideologischen Absichten (z.B. religiöser Natur u.ä.) alles andere (z.B. die Historizität) untergeordnet wurde" oder "Wenn die Lovestory nach 50 Seiten schon zum Höhepunkt gekommen ist und die Heldin fortan ihrem in jeder Hinsicht unermüdlichen Helden tapfer unter die schweißnassen Achseln greift, dann nenne ich das eine pervertierte Storyline -- und so was langweilt mich zu Tode!" und ähnliche Kommentare. Als Buchvorstellung oder gar als Antwort auf eine Buchvorstellung finde ich das einfach zu dünn. Außerdem kann sowas gegenüber demjenigen, der das entsprechende Buch begeistert empfiehlt, durchaus beleidigend wirken, gerade weil ich das Ding eben nicht wirklich gelesen habe, sondern es bloß nicht geschafft hat, mir ein paar Nutscherls aus der Tasche zu luchsen und ein paar Stunden meiner Zeit zu stehlen.
    Da schreibe ich lieber über die "Zeitdiebe", die mich erfolgreich von anderen Dingen abhalten.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Hallo,


    mir geht es jetzt nicht um eigens erstellte Rezensionen, sondern normale, schlechte Meinungen über Bücher, die man dann in den Threads von anderen verfassten abgibt.


    Ich denke, gerade verschiedene Beiträge machen das Forum aus, und ein Buch kann nicht jedem gefallen. So entwickelt sich eine angenehme Vielfalt, die ein Forum spannender machen kann.


    Wo kämen wir den denn, jeder findet ein Buch gleich gut. Wie langweilig! :-)


    mfg

  • Zitat

    Original von Iris
    Wenn ich ich es nicht zuende gelesen hätte, dann hätte ich die Finger still gehalten. Denn man kann ein Buch erst wirklich beurteilen, wenn man es ganz kennt.
    Aber wenn mich ein Autor nicht dazu bewegen kann, sein Werk auch wirklich ganz zu lesen, könnte ich nur Bemerkungen absondern wie: "Hab ich angeschaut, aber nicht gekauft, weil hier ideologischen Absichten (z.B. religiöser Natur u.ä.) alles andere (z.B. die Historizität) untergeordnet wurde" oder "Wenn die Lovestory nach 50 Seiten schon zum Höhepunkt gekommen ist und die Heldin fortan ihrem in jeder Hinsicht unermüdlichen Helden tapfer unter die schweißnassen Achseln greift, dann nenne ich das eine pervertierte Storyline -- und so was langweilt mich zu Tode!" und ähnliche Kommentare. Als Buchvorstellung oder gar als Antwort auf eine Buchvorstellung finde ich das einfach zu dünn.


    Da bin ich anderer Meinung. Ich finde es durchaus legitim (wie ich das z. B. beim Judasfluch getan habe) nach 100 Seiten abzubrechen und meine Ansicht darüber kundzutun. Es kann für andere Leser doch eine interessante Info sein, warum man ein Buch einfach nicht zu Ende lesen wollte.


    Gruss,


    Doc

  • Bin derselben Meinung, Doc. So ein Forum soll doch in erster Linie dem Austausch von Meinungen über die gelesenen Bücher dienen. Ein Austausch verlangt aber auch, daß jeder eben seinen Senf dazu gibt, der das fragliche Werk gelesen hat. Mit der angemahnten vornehmen Zurückhaltung stellt sich doch auch gleich die Frage nach dem Sinn eines solchen Forums. Will damit sagen, wenn mir meine Zeit zu schade ist, ein Buch zu beurteilen, egal ob positiv oder negativ, dann muß ich mir die Frage gefallen lassen, was ich hier überhaupt will.
    Es verlangt ja niemand, daß man gleich eine Nacherzählung abliefert. Ein paar kurze Worte eigener Meinung genügen völlig. Wers genau wissen will, wird ohnehin das Buch kaufen und sich seine eigene Meinung bilden. Wenn sich aber jemand wegen einer Rezension ans Bein gepinkelt fühlt, dann ist das sein eigenes Problem. Andererseits sollte man sich als Rezensent auch nicht unbedingt darauf versteifen, daß unbedingt eine Reaktion auf eine Kritik erfolgen muß. Beides sind Extreme, die einem solchen Forum nicht gut bekommen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Ich finde es durchaus legitim (wie ich das z. B. beim Judasfluch getan habe) nach 100 Seiten abzubrechen und meine Ansicht darüber kundzutun. Es kann für andere Leser doch eine interessante Info sein, warum man ein Buch einfach nicht zu Ende lesen wollte.


    Seh ich auch so - ich werde zum Beispiel sicher noch öfter wiederholen, dass und warum ich Andreas Eschbach nie mehr anfassen werde, obwohl ich nur 100 Seiten gelesen habe... ;-)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Hallo zusammen,


    zunächst mal, ich finde Tanzmaus hat da einen wirklich interessanten Thread eingestellt, zu dem ich mir ein paar Gedanken gemacht habe.


    Was möchte ich als Leser in einer Buchbesprechung / Rezension eines Romans auf jeden Fall enthalten haben?
    - Eine kurze Inhaltsangabe
    (den Klappentext halte ich eigentlich nicht für erforderlich, zumal Klappentexte als Werbung eingesetzt werden und damit nicht unbedingt dem Kern eines Buches entsprochen wird)
    - Aus welcher Erzählsicht wird geschrieben (und schon muß ich mich an meine eigene Nase fassen, das hatte ich in der letzten Rezi nicht drin...)?
    - Ist die Darstellung realitätsnah, historientreu, etc.
    - Wie sind die Charaktere ausgearbeitet?
    - Wie ist der Sprachstil?


    Weitere Informationen und Eindrücke sind natürlich eine willkommene Bereicherung.


    Auch ich finde, daß ein Klappentext und eine Kurzbewertung wie "fand ich schön" noch nichts aussagt.


    Ich schreibe jetzt seit drei Monaten Rezensionen, habe also selbst noch nicht allzu viel Erfahrung. Begonnen habe ich, weil ich dachte, ich kann nicht immer nur bei Amazon etc. lesen und nie etwas weitergeben. Mittlerweile habe ich Spaß daran gefunden und sehe es auch durchaus als Schule meiner sprachlichen Ausdrucksfähigkeit ( :-) ja, könnte besser sein).


    Meistens hänge ich allerdings meinem Leseverhalten gewaltig hinterher. Wie hier schon einige sagten: eine Buchbesprechung ist Arbeit! Der Zeitversatz ist aber gar nicht so schlimm (so lange es nicht zu lang wird). Ich denke ein wenig Abstand zum gelesenen Buch verhilft auch zu einer differenzierten Sicht wie bei vielen anderen Dingen im Leben auch ( :lache ich drück mich schon eine Woche um "Der Schwarm" rum).


    Mittlerweile kann ich sogar sagen, daß das Schreiben von Buchbesprechungen mein Leseverhalten wieder hin zu einem bewußteren Lesen verändert, was ich als klaren Mehrwert empfinde.


    Von einigen habe ich über ihre Aussagen hier im Thread den Eindruck gewonnen, daß sie sich von professionell wirkenden Rezensionen schrecken lassen und denken "das kann ich nicht". Da muß ich ausnahmsweise direkt mal appellieren: Laßt Euch nicht abschrecken!. Ich habe auch schon die ein oder andere Rezension geschrieben, bei der ich denke, ich hab's nicht ganz auf den Punkt gebracht, was ich sagen wollte. Wenn ich's aber nicht versuche, kann ich mich auch nicht weiterentwickeln. Und natürlich denke ich auch manchmal "boah, ich bin platt", wenn ich z. B. Iris und Toms Rezensionen lese. Aber dieses Niveau setze ich mir in diesem Fall auch nicht als Anspruch. Mein Anspruch ist es, die Buchbesprechung so zu machen, daß Ihr einen ersten Eindruck vom Buch gewinnen könnt und wenn Ihr in meinen Rezensionen zu Punkten, die Ihr gern wissen wollt, Fragen habt, freue ich mich, die zu beantworten.


    Hier bei den Eulen würde ich vornehmlich Bücher einstellen, die mir gefallen haben (sprich, was ich nicht für mindestens gut halte, muß ich auch nicht einstellen), durchaus bei von anderen Eingestellten erklären, warum sie mir missfallen.


    So, das war jetzt genug Monolog...


    Viele Grüße
    Pelican :wave

  • Zitat

    Original von Pelican
    Auch ich finde, daß ein Klappentext und eine Kurzbewertung wie "fand ich schön" noch nichts aussagt.


    Was Klappentexte angeht, haben die in der Produktion eines Buches zumindest bei den großen Publikumsverlagen bestenfalls marginal mit dem Inhalt zu tun. Etikettenschwindel ist hier der Normalfall -- das ist nicht nur meine Erfahrung als Leser!


    Zitat

    Hier bei den Eulen würde ich vornehmlich Bücher einstellen, die mir gefallen haben (sprich, was ich nicht für mindestens gut halte, muß ich auch nicht einstellen), durchaus bei von anderen Eingestellten erklären, warum sie mir missfallen.


    Das wäre auch eine Lösung für mich -- ich fürchte jedoch, daß die Zahl meiner Postings dann sprunghaft ansteigen wird und ihr mich ganz bald nicht mehr so lieb findet wie noch jetzt! :lache


    Edit: Und was die Frage des "Abschreckens" angeht, da stimme ich Pelican vollinhaltlich zu! (cooooool! Zwei Postings an einem Tag mit diesem Wort!)


    Liebe Grüße


    Iris :wave

  • Toller Beitrag, Pelican, und dieser Thread sollte eigentlich dazu dienen, zum Rezensionen schreiben zu animieren, denn deswegen sind wir auch eigentlich da. :-)


    Jeder kann Rezensionen schreiben, jeder auf seine eigene Art und Weise, und Übung macht schließlich meisterlich. :-)


    mfg