Warum nicht vorgestellt ?

  • Gute Morgen alle zusammen. :wave


    Mir ist durch die Threads "Welche Bücher habt Ihr ... gelesen?" aufgefallen, dass viele Bücher gelesen wurden, die noch gar nicht vorgestellt sind. Warum ist das so ?


    Ich handhabe es so, dass ich ein Buch nach der letzten Seite entweder neu vorstelle oder - sollte es schon vorgestellt sein - zumindest meine Meinung dazu abgebe.


    Es stehen jeden Monat einige Bücher auf der Liste, die mich interessieren würden, ich aber keine Rezi finde. :-(

  • Hallo Tanzmaus!


    Offen gestanden, gibt 's bei mir zwei mögliche Gründe: Entweder ich habe es ausgelesen und finde es keiner Erwähnung wert (ich gebe möglichst keine schlechten Kritiken ab, weil sie kontraproduktiv sind -- sie bringen das jeweilige Machwerk nurmehr wirde ins Gespräch), oder ich habe es weggelegt (meistens ebenfalls, weil es keiner Erwähnung wert ist (und somit s.o.).
    Warum soll ich eine Negativkritik schreiben? Das nervt mich doch selbst nur, und außerdem verplempere ich nuZeit, die ich sinnvoller und angenehmer nutzen kann.
    Auch wenn manche euphorische Kritik über Bücher, die ich schlichtweg grottig finde, bei mir ein kurzes Augenrollen auslöst, laß ich das lieber vorbeiziehen wie Telefonmasten. Es bingt doch nichts, wenn ich meine Meinung dagegenstelle -- außer das sich möglicherweise diejenigen, die das Buch eben mögen, auch noch angegriffen fühlen.
    Liebe Grüße :knuddel1


    Iris

  • Zitat

    Original von Wolke
    Vielleicht fühlt sich ja doch noch der eine oder andere durch deine Fragestellung angeschubst eine Rezi nachzureichen? Schön wäre es, finde ich. :-)


    Fände ich auch toll.
    Und Tanzmaus: toller Anstoß, ich hab mir das auch schon öfter gedacht. Ich handhabe das im Normalfall auch so wie du.

  • Hallo,


    ich hab ja in diesem Monat erst angefangen, überhaupt Rezensionen zu schreiben und ehrlich gesagt fehlt mir die Übung und deshalb dauert es, bis ich so ein Ding fertig habe und daher kann und will ich nicht jedes Buch vorstellen, das ich lese.

    Ich möchte auch nicht nur den Klappentext abtippen und sagen "tolles Buch", sondern ich versuche, die Zusammenfassung in eigenen Worten zu schreiben oder zumindest zu ergänzen und vielleicht auch noch mehr Hintergrund-Info zum Autor herauszufinden, als nur die drei Sätze, die im Buch stehen. Auf jeden Fall schreib ich lieber eine Handvoll Rezensionen über die ich mir Gedanken gemacht habe. Jedes Buch ist mir die Mühe aber einfach nicht wert.


    lg Iris :wave

  • Tanzmaus hat da schon Recht. Und ich muß Iris in dem Fall widersprechen. Eine negative Kritik läßt die anderen ein Buch schon mal vorsichtiger betrachten und vor allem vor dem Kauf prüfen. Wer sich persönlich durch eine Kritik an einem Buch angegriffen fühlt, nun der hat halt eben ein Problem. Aber das ist nicht Sache des Rezensenten.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Ich les bei Amazon total gerne die "Ein-Stern"-Kritiken, vor allem bei solchen Büchern, die gerade in den Himmer gejubelt werden. Ich mein, was nützt mir das, wenn 100 Leute begeistert 5 Sterne verteilen aber alle im Grunde dasselbe schreiben. Mich interessiert dann gerade die eine Meinung, die abweicht.

  • Sorry, Tanzmaus und Demo!
    Ich schließe mich vollmundig Iris an.


    Ich sehe absolut keinen Grund, um Büchern, die man mittelmäßig oder gar schlecht fand, hier noch in einem eigenen Thread Aufmerksamkeit zu schenken. Im Gegenteil, ich finde es jetzt schon manchmal nervig, wenn ich ins Eulenforum eintrete und es glotzt mir eine lange Liste von Neuvorstellungen mit als Autor Tanzmaus oder Demosthenes oder wer auch immer entgegen. Dann hab ich schon gleich keine Lust mehr, mir die Mühe zu machen, um nach unten oder auf die nächste Seite zu scrollen, ob da noch ein für mich interessantes Topic ist, und log mich lieber gleich wieder aus.
    Warum sollte man dieses Forum auch noch mit schlechten Büchern vollmüllen, wenn es genug gute und lesenswerte gibt. Jede Zeile kostet den Administratorinnen doch auch Geld.


    Was anders ist es natürlich, wenn jemand schon einen Thread über ein Buch eröffnet hat, und er es fantastisch findet, du aber seine Meinung nicht teilen kannst. Oder wenn ein allerorts gelobtes Buch tatsächlich absoluter Shit ist, dann kann man schon mal davor warnen.


    Für jedes Buch, das man gelesen hat, ein Topic zu eröffnen, finde ich allerdings nicht im Sinne des Erfinders. Wenn jede Eule das machen würde, sieht man ja bald vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.


    Sorry, das ist lediglich meine Meinung. Nicht dass ich jetzt wieder jemandem auf die Füsse oder sonstwohin trete. :wave

  • Hallo Demo!


    Da hätte ich allerdings sehr viel zu tun ... Leider landet eine Unmenge von dem, was viele Eulen gerne lesen, bei mir in der Ablage "Weg damit!" oder schafft es erst gar nicht bis zur Kasse mit mir.
    Ich hab nun mal einen etwas "elitären" Geschmack - ohne das Wötchen "elitär" bewerten zu wollen. In sehr vielen Fällen kann ich das sogar von der Sache her begründen - zumindest für mich selbst. Aber warum sollte ich mir das antun?
    Und warum sollte ich einen Titel, der allmählich im Meer der Postings versinkt, wieder an die Oberfläche befördern, womöglich noch eine Diskussion lostreten über etwas, was mir nicht mal erwähnenswert erscheint. Möglicherweise jemanden unabsichtlich verletzen, ihm das Gefühl geben, herabgesetzt zu werden, nur weil ich dieses oder jene papierne Produkt als Müll ansehe?
    Das ist es mir persönlich schlichtweg nicht wert. Also muß man mich normalerweise im Einzelfall schon ausdrücklich fragen.


    Es sei denn, ich befinde mich in einer Leserunde ...


    Liebe Grüße


    Iris :wave

  • Liebe Tanzmaus,



    wer Rezensionen schreibt, die nicht nur sagen: ISBN: Preis, Verlag usw. - der weiss, das heisst : ARBEIT. Für die meisten, die ich schreibe brauche ich niemals weniger als eine halbe Stunde - eher mehr. Manchen mag die Arbeit schrecken. Und wenn man sich dann noch die Mühe macht nicht den Klappentext abzuschreiben, oder Zusatzinfos zu suchen, stellt man fest - es ist noch mehr Arbeit.


    Schließlich sind nicht alle Klappentexte korrekt. Und ich finde es immer wieder arm, wenn jemand dann sogar die abtippt und damit zeigt, dass er das Buch nicht gelesen haben kann, wenn er sowas nicht korrigiert. Aber es ist noch immer Arbeit.


    Außerdem muss man sich trauen. Ich war sehr verblüfft, als ich zum ersten Mal ein Feedback zu einer Rezi bekommen habe. Das jemand lesen wollte, was ich geschrieben hatte, tat gut - verpflichtet aber auch.


    Wer die Hemmschwelle überwunden hat, der stellt fest, es macht Spaß Rezis zu schreiben, und vor allem, wenn man so ein Lesetagebuch zusammenstellt, ist man sehr erstaunt, was am Ende eines Jahres alles so gelesen, und beinahe wieder vergessen wurde.


    Es ist also bei denen, die die Arbeit nicht scheuen, ggf. auch die Erstüberwindung, die sie davon abhält?


    Liebe Tanzmaus, ich kann mir vorstellen, dass das zwei Gründe dafür sind, warum so wenige Buchvorstellungen dabei herauskommen.


    Wen es interessiert - hier ist eine meiner ersten Rezis:
    Hörbuch: Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Hallo,


    ich finde Rezensionen interessant, wichtig und sehr hilfreich - es kommt allerdings darauf an, wie die Rezension geschrieben ist. Einige der Rezensionen bei Amazon erwähnen nur: toll oder schlecht. Das sind mir zu subjektive Kriterien, nach denen ich selbst nicht urteilen kann. Darum geht es hier aber, denke ich, nicht.


    Eine Rezension, die natürlich auch kritisch sein darf (warum sollte man negative Aspekte verschweigen und nur loben? es gibt viele Autoren, die kritische Leser schätzen und daraus auch lernen), sollte kurz den Inhalt umreißen, den Stil, vielleicht Besonderheiten wie häufige Gewalt- oder Sexszenen, historische Ungenauigkeiten, im Präsens geschrieben, zuviele oder zu schnulzige Liebesszenen etc. etc. Das kann anderen Lesern schon weiterhelfen, die keine Vorstellung von dem Buch haben (ich lese sehr ungern z.B. historische Romane im Präsens).


    Im übrigen finde ich auch oft kritische Anmerkungen interessant, denn sie helfen anderen Lesern und auch dem Autor - ich lese auch gerne die Rezensionen mit einem oder zwei Sternen (natürlich auch die anderen), weil ich dann ein ausgewogeneres Bild habe von dem Buch.


    Ich selbst habe keine Rezensionen bei meinen Augustbüchern geschrieben, weil ich nicht wußte, daß es erwünscht ist und oft ja nur die reinen Listen aufgezählt werden. Es ist allerdings keine schlechte Idee, die Bücher etwas präziser zu beschreiben. Eine eigene Meinung müssen sich andere Leser ja trotzdem dazu bilden, egal ob ein Buch hochgelobt wird oder nicht. Das muß noch nichts heißen und jeder LeserIn hat ja andere Kriterien und Sichtweisen, um ein Buch gut zu finden oder eben nur mittelmäßig.

  • Wenn ich einfach nur irgendein Buch kaufen wollte, würde ich nach dem Zufallsprinzip stöbern und einfach nach irgendeinem Titel greifen. Ob das Buch dann - nach meinem Dafürhalten - gut oder schlecht ist, das würde ich dann beim Lesen herausbekommen (zumal die Klappentexte i.d.R. wenig aussagekräftig sind - vergleichbar mit Kinotrailern). Aber das tue ich nicht, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Deshalb wähle ich anhand von Vorstellungen, Rezensionen, Empfehlungen usw. Bücher aus, und ich lese Bücher nicht, vor denen mich Rezensenten gewarnt haben, auf deren Urteil ich etwas gebe - entweder, weil ich weiß, daß es gewisse geschmackliche Übereinstimmungen gibt oder weil die Rezension fundiert und stimmig erscheint, Negativargumente aufführt, die ich nachvollziehen kann, von denen ich also glaube, sie teilen zu können/werden. Manchmal lese ich sie trotzdem, aus genau den gleichen Gründen.


    Erstaunlicherweise finden verschiedene Menschen ein und dasselbe Buch verschieden gut oder schlecht. Ich schreibe schon seit Jahren Rezensionen zu ungefähr jedem zweiten, dritten Titel, den ich gelesen habe, und der Anteil wirklich unumwunden als gut bezeichneter Bücher hält sich doch in Grenzen - es ist viel Mittelmaß dabei gewesen, es sind aber auch einige Perlen darunter. Und es sind Bücher dabei, die sich zwar wie Frischbrot verkauft haben, meiner Meinung nach allerdings ziemliche Grütze waren (umgekehrt aber auch solche, die niemand kennt, die ich aber unglaublich gut fand). Inzwischen hat sich eine kleine, feine Gemeinde aufgebaut, die meine Rezensionen sehr akribisch zur Kenntnis nimmt (ich poste sie in einer Autorenliste und sie werden auf meiner bzw. der WebSite einer Autorenfreundin veröffentlicht, außerdem wandern einige zu "Amazon", in jünster Zeit auch hierher). Diese Menschen folgen meinen Empfehlungen und nehmen von Büchern Abstand, die ich mit dem Prädikat "Tonne" versehen habe. Das wollte ich nicht, das war nicht meine Absicht, es ist quasi von selbst passiert. Umgekehrt schreiben auch einige dieser Leute Rezensionen - und der Effekt stellt sich auch andersherum ein. Viele der hier vorgestellten und/oder empfohlenen Bücher haben in dieser Mini-Community genau gegenteilige Urteile hervorgerufen, manchmal aber gibt es Übereinstimmungen. Es kommt also darauf an, wer ein Buch gut findet und warum. Und deshalb empfinde ich jede Art von Rezension hilfreich, vor allem aber dann, wenn man ihr entnehmen kann, welche Leseerwartung, welches Leseverhalten und welcher Geschmack dem Urteil zugrundeliegen. Und genauso deshalb antworte ich hier entsprechend auf eine Empfehlung, indem ich mein ggf. zuwiderlaufendes Urteil anhänge.


    Eine einfache Buchvorstellung mit Klappentext und "fand ich gut" sagt mir überhaupt nichts. Daß irgendwer das Buch gut fand/findet, ergibt sich daraus, daß es mindestens einen Käufer gefunden hat, den Klappentext kann ich auch selbst lesen. Deshalb ist es mir wichtig, verschiedene und möglichst nachvollziehbare Urteile zu lesen, bevor ich einen Titel in meinen Einkaufswagen packe.

  • Ich stelle jedes Buch, das ich gelesen habe hier vor bzw. schreibe bei vorhandenen Beiträgen dazu.


    Das kann natürlich auch mal negativ sein, so wie z.B. bei "American Psycho". Für mich persönlich sind solche Hinweise immer sehr hilfreich, weil ich mir dann erspare, dieses Buch unnötigerweise zu besorgen.


    Bei der Vorstellung eines Buches schreibe ich selbstverständlich den Klappentext ab, weil das eben zu dem Buch dazugehört und anschließend meine persönliche Meinung.


    Ich kopiere niemals Amazon-Texte oder Rezis hier herein und sage, genauso ist es, sondern ich habe immer alle selbst gelesen und es ist dann auch meine eigene Meinung dazu.

    Liebe Grüße
    Helga :wave


    :lesend???

    Lesen ist ernten, was andere gesät haben

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Helga ()

  • Ich bin auch für negative Rückmeldung dankbar. Die sollten dann aber auch begründet sein und nicht nur "fand ich langweilig". Wer das als persönlichen Angriff wertet, ist meiner Meinung nach selbst schuld.
    Und das schöne an den Foren ist ja auch, dass man im Laufe der Zeit die Menschen in etwa einschätzen kann - manche haben einen völlig anderen Lesegeschmack wie ich, andere finden ähnliche Bücher wie ich gut (Dabei helfen dann auch schon nur die Beträge zu "habe ich gelesen mit ++ oder --)
    Daher bin ich bei einigen Buchvorstellungen auch schon den Empfehlungen gefolgt - und bisher noch nicht dabei reingefallen.


    Und ich bin auch für negative Rezis dankbar. Je nachdem, wer sie geschrieben hat - und dann weiß ich, dass dieses Buch bei mir sicher keine Kaufpriorität hat und ich höchstens mal mit Büchereibüchern evtl. nachlese, ob ich diese Meinung teile.


    Die Rezensionen bei Amazon z.B. sagen mir kaum etwas, denn ich weiß nicht wer sie geschrieben hat (und die Geschmäcker sind ja glücklicherweise auch verschieden).


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Also....
    Ich habe gerade, bevor ich diesen Thread gelesen hab eine ziemlich negative Rezi geschrieben.


    https://www.buechereule.de/wbb/thread/3497&sid=


    Und die hab ich auch selbst erstmal mit einem Daumen nach unten bewertet.
    Micht weil ich nicht mag, was ich geschrieben habe, sondern weil ich das Buch nicht so prall fand.
    Ich finde gerade negative Rezensionen wichtig. Wenn diese dann auch noch von Leuten kommen, von denen ich weiß, daß sie einen ähnlichen Buchgeschmack haben wie ich, dann hält mich dies schon mal von Fehlkäufen ab oder ich überdenke noch mal ob ich dieses Buch denn tatsächlich lesen will.


    Wenn ich Iris nun richtige verstanden habe, hält sie ihre neg. Rez. zurück, das finde ich schade, weil damit vielleicht das ein oder andere Buch zu gelobt wird, obwohl der ein oder andere es wirklich schrecklich fand. Damit würde das Forum hier an seiner Lebendigkeit verlieren, das fände ich schade.

  • Also...


    Ich bin oft zu faul, eine Rezension zu schreiben *zugeb*. Oder ich fang an, und dann weiss ich nicht weiter, und dann lass ich's. Denn wenn, dann möchte ich es auch richtig machen, und oft habe ich zu einem Buch wirklich nicht mehr zu sagen als "war ganz okay" oder "hat mir gefallen" oder "das war irgendwie nix" - und damit ist keinem hier gedient, denn für den Klappentext und die Autoren-Info könnt ihr auch zu Amazon gehen. Ich wünsche mir auch lieber weniger Rezensionen, aber dafür "richtige".


    Und natürlich auch negative! (Es kann übrigens auch Spass machen, ein Buch zu verreissen. ;-) ) Wenn ich nur positive Kritiken lese und mir daraufhin ein Buch bestelle und dann total enttäuscht bin, weil es meinem Geschmack nicht entspricht, dann wäre ich froh gewesen über einen Einwand à la "ja, sprachlich ganz schön, aber inhaltlich langweilig" oder "ganz spannend, aber zu platt" oder was auch immer.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)