Uwe Tellkamp gewinnt den Deutschen Buchpreis 2009

  • dieses Buch habe ich schon auf der Wunschliste :-]


    :wave

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Zitat

    Zitat bogart: ich finde dazu noch keine rezi...bin ich blind, oder ist das korrekt?



    muss noch geschrieben werden, hoffentlich findet sich jemand bereit :-)


    ein link zur Turmdiskussion:


    http://forum.die-leselust.de/viewtopic.php?f=7&t=428



    ich habs mir neulich gekauft, liegt nur noch auf dem SUB :grin

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Also, ich habe im Urlaub die ersten 523 Seiten gelesen, muss aber zugeben, dass ich in der Hektik des Alltags auch nicht die Nerven habe, weiterzulesen. Es gab ja schon verschiedene Rezensionen in den Zeitungen und vieles davon kann ich bestätigen:
    1. Es ist schon eindrucksvoll, wie das Bild Dresdens in den letzten Jahren der DDR entfaltet wird. Es finden sich immer wieder kleine Details, die ehemalige DDR-Bürger bestimmt wieder in die Zeit hinein versetzen.


    2. Es ist allerdings eine ganz bestimmte Schicht, die dargestellt wird. Also kulturinteressierte "Bildungsbürger", die durchaus staatskritisch eingestellt sind. Die Stasi spielt in dem Roman eine immerwährende Rolle - mehr, als sie dass im Bewusstsein vieler in den 1980er Jahren wohl war. Meine Mutter, die aus einem ähnlichen "Milieu" stammt, war jedenfalls etwas befremdet ob dieser ständigen Präsenz der Staatssicherheit in den Gesprächen der "Turmbewohner".


    3. Ich fand einige Passagen ganz wunderbar, spannend und eindrücklich beschrieben. Allerdings gibt es dazwischen häufig zig Seiten, die sprachlich wie inhaltlich so vor sich hindümpeln. Der Roman wird ja gerne mit den Buddenbrooks verglichen - woher dieser Vergleich kommt, ist mir ehrlich gesagt rätselhaft. Sprachlich reicht Tellkamp da nun wirklich nicht heran und auch in der Gestaltung der Charaktere bleibt doch vieles flacher. (Ganz abgesehen davon, dass es bei den Buddenbrooks um Aufstieg und Fall einer Familie über 3 Generationen ging, während es hier um 7 Jahre geht.)
    Insgesamt hatte ich auch häufig das Problem herauszufinden, warum wer was mit welcher Motivation macht - also vom erzählerischen finde ich es teilweise schwach. Ich kenne mich in der ganzen "Szene" (DDR-Geschichte, intellektuelles Mileu, etc.) noch ein bisschen aus, ich frage mich aber wirklich, wie verständlich dieses Buch für "normale" Leser ist, die vielleicht aus den alten Bundesländern kommen und noch jünger sind als ich, so dass sie kaum Vorkenntnisse haben.
    Diese erzählerischen Macken haben mich dann auch so genervt, dass ich das Buch erstmal weggelegt habe.


    Also mein erster Eindruck: interessant, lohnt sich mal hineinzugucken. Allerdings sollte man nicht mit zu großen Erwartungen herangehen und die Nerven haben, sich in dieses teilweise schwer verständliche Werk einzulesen.

  • Zitat

    Original von Nomadenseelchen
    Im Buchladen habe ich im Vorbeigehen aufgeschnappt, durch die ersten 100 Seiten müsse man siech eher durchquälen, dann wäre das Buch umso besser. Kannst du das bestätigen, Vulkan?


    Ja, ich habe mir die Seitenzahl 80 gemerkt. Das liegt auch daran, dass der Roman mit dieser endlos lang beschriebenen Feier anfängt, durch die man sich erst mal "durchquälen" muss. Allerdings fand ich auch danach keinen durchgehenden Spannungsbogen, sondern eher einzelne spannende Mosaiksteinchen - sonst wäre ich jetzt mit dem Buch durch. :grin