Mich würde mal interessieren, ob ihr vom Schreiben aufs Lesen gekommen seit oder andersrum

  • Hallo :wave


    Da ich mit der Suchmaschine keinen Erfolg hatte, schreibe ich jetzt einfach hier.
    Mich würde mal interessieren, was euch zum Schreiben veranlasst hat und ob ihr zuerst gelesen oder geschrieben habt und ob sich euer Lesekonsum nach dem Schreiben erhöht hat oder ob ihr durchs Lesen erst aufs Schreiben gekommen seit.

  • Hallo,


    ich habe als Kind und Jugendliche extrem viel gelesen, dann viele Jahre kaum, jetzt - seit ich schreibe - lese ich wieder relativ viel. Wobei ich vor allem die Richtung lese, die ich gerade schreibe. Wenn ich also ein Erstlesebuch schreibe, dann lese ich vorwiegend Bücher für Zweit- und Drittklässler etc. Dadurch lernt man sehr viel für das eigene Schreiben und auch, was die Verlage heute wollen.


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Du willst wissen, was zuerst da war: Das Huhn oder das Ei? :grin


    Ich geh mal von mir aus, aber ich glaube, dass es dem Gros der anderen Autoren auch so geht: Lesen ist für mich Voraussetzung, wenn man vor hat, selber zu schreiben. Schreiben ohne zu lesen ist für mich wie Auto fahren ohne zu tanken.
    Insofern: Klar habe ich zuerst gelesen (seit ich 5 bin), mit den ersten Geschichten habe ich dann so im Grundschulalter angefangen - breiten wir den Mantel des Schweigens drüber. ;-)
    Gelesen hab ich also schon immer viel, so lange ich denken kann. Natürlich gab es immer Zeiten, wo es mal mehr und mal weniger war, aber ein Leben ohne Bücher ist für mich nicht drin.


    Wenn man erst mal mit dem Schreiben begonnen hat, wird der Lesekonsum dann zwangsläufig eher weniger. Das liegt aber an der vielen Zeit, die man zum Schreiben braucht und die dann an Lesezeit fehlt, leider. :rolleyes


    Liebe Grüße von Britt

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Ob ich nun auch antworten darf, obwohl ich bisher nur privat schreibe, weiß ich nicht. Sollte dem nicht so sein, überlies mich einfach. Auch für mich ist das Lesen unerlässlich. Ich kann, soweit meine Erinnerung verlässlich ist, sagen, dass ich vom Lesen zum Schreiben gekommen bin, empfinde es aber so, dass man sein ganzes Leben lesen und neue Dinge entdecken sollte, die einem helfen, den eigenen Stil zu verfeinern. Nicht zuletzt hat das Lesen natürlich auch den unleugbaren Vorteil, dass es zu mehr Sprachkenntnis führt und den Ausdruck verbessert, das wiederum wirkt sich natürlich positiv aufs Schreiben aus. Ich denke also, dass man Lesen und Schreiben nicht streng voneinander separieren kann, sie bedingen sich gegenseitig, zumindest, wenn man selbst schreiben will.

  • Mich haben Geschichten schon immer fasziniert, ganz gleich ob kurze oder richtig lange. Und dieser Drang zu schreiben, der ist so fest in mir verankert, das gehört einfach zu mir.
    Ich liebe Geschichten, in denen ich richtig eintauchen kann; beim Lesen genauso wie wenn ich selbst schreibe. Das ist für mich einfach wunderschön.


    Bei mir war auch zuerst das Lesen da (bzw. fing das ja schon mit vorgelesen bekommen an und Bilderbücher durchblättern).
    Ich lese nun, da ich selbst schreibe, etwas anders als früher, viel kritischer nämlich.

  • Danke für eure Antworten :wave


    an Lizard Wieso sollte ich dich überlesen ? Nur weil von dir kein Buch erschienen ist ?
    Ich schreibe auch nur pirvat und mich hat es einfach mal interessiert, wie Britt es so treffend ausgedrückt hat :lache, was zuerst da war. Bei mir ist es genauso, ich habe immer schon sehr viel gelesen und irgendwann angefangen zu schreiben, meistens um abzuschalten und mich eine Weile aus der Welt auszuklinken :lache.

  • hallo M101
    bei mir war es eher so, dass ich zuerst schrieb (traum) und dann anfing zu lesen, ich hatte leider füher keine Bücher, also dachte ich mir Geschichten und Gedichte aus.

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Ich bin erst sehr spät - mit Ende zwanzig etwa - zum Vielleser geworden, und da hatte ich schon drei komplette Romanmanuskripte und gute hundert Short Storys in der Schublade. Diese Schublade (in Form einer Umzugskiste) gibt es auch noch, in einer hinteren Ecke meines Kellers. Es entstünde kein Schaden, wenn sie in Flammen aufgehen würde, aber trotzdem kann ich mich nicht davon trennen. Jedenfalls ist meine Schreibe, glaube ich, dramatisch besser geworden, als ich dann angefangen habe, die Berge und Täler der Weltliteratur zu durchwandern. Das ist keine Binsenweisheit, sondern eine waschechte Weisheit. Lesen und schreiben gehören zusammen.

  • Ich habe immer viel gelesen, von klein auf. Sie "frisst" die Bücher, wurde über mich gesagt.
    Mit dem Schreiben habe ich aber erst relativ spät angefangen, eben wohl erst dann, als die Zeit reif war.


    Lesen ist wichtig fürs Schreiben, man bekommt einen Blick für Stilistisches.
    Wesentlich finde ich aber auch saftige Kritik. Erst dann kann man sich wirklich verbessern und bleibt nicht hängen im Verliebtsein in die eigenen Texte.

  • Ich habe ganz klar zuerst gelesen, und zwar Unmassen, schon seit meiner Kindheit. Erste Schreibversuche dann mit Anfang zwanzig, kleine persönliche Geschichten für Freunde, eher auf der lustigen Seite - und natürlich Gedichte für Freundinnen, eindeutig auf der grottigen Seite. :pille


    Doch halt, da war doch noch was - so etwa mit fünfzehn begann ich eine beunruhigend blutige Geschichte mit dem vielversprechenden Titel "Tod auf dem Rummelplatz". Kam nie weit damit, und das Manuskript verschwand im Off, wo es hingehörte.


    Das Schreiben an meinem ersten Roman begann erst, als beim Alter bereits eine 4 vorne stand. Dazwischen immer nur lesen, lesen, lesen. :-)


    LG harimau :wave

  • Beim mir begann alles beim Lesen. Sobald ich lesen konnte, habe ich die Bücher reihenweise verschlungen und dann irgendwann das Schreiben für mich entdeckt. Danach habe ich mal mehr gelesen und mal weniger, weil ich mehr mit meiner Geschichte beschäftigt war, als mit anderen. Das Schreiben war nach einiger Zeit eine Zuflucht für mich, in das ich mich in schlechten Zeiten flüchten konnte. Ich lebte mit der Geschichte - damals war ich 13. Zwischendurch habe ich mal gar nicht mehr geschrieben und fange jetzt allmählich wieder an. Jetzt lese ich auch, obwohl ich schreibe, auch wenn ich mit den Gedanken mehr bei meiner Geschichte bin.

    Fehler sind wie Berge, man steht auf dem Gipfel seiner eigenen und redet über die der anderen.


    "Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt".
    Antoine de Saint-Exupery

  • Ich habe in der Grundschule angefangen zu schreiben. Grund war eine Gehirnhautentzündung und ich durfte im Krankenhaus weder lesen, noch fernsehen. Also habe ich mir zum einschlafen immer etwas ausgedacht. Das habe ich später aber nie aus meinem Kopf bekommen und so habe ich angefangen zu schreiben, um dieGeschichte los zu werden. War also irgend wie ein Notfall ?(
    Das Lesen habe ich schon immer geliebt, je fantasievoller um so besser. Daher war die Liebe zu Büchern vor der Liebe zum Manuskript vorhanden.
    Lg Merrit

  • Zuallererst kam das Malen/Zeichnen :-). Und weil die Figuren in den Bildern so gerne etwas sagen wollten, musste irgendwann auch getextet, sprich geschrieben werden.


    Bücher ohne Bilder waren lange Zeit no go für mich. Wozu auch, wenn man selbst genau diejenigen Geschichten fabrizieren konnte, die man sich wünschte, statt lange nach dem pasenden Roman suchen zu müssen.
    Das richtige Romane-Lesen konnte sich daher erst sehr viel später bei mir durchsetzen, aber dafür wesentlich nachhaltiger. Denn die kreativeren Tätigkeiten nehmen leider viel mehr (Frei-)Zeit in Anspruch als das Lesen. Und Freizeit ist inzwischen Mangelware.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

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  • Hallo
    Zuerst was da das Lesen. Es macht mich heute noch ganz kribbelig, wenn ich nicht irgendwo ein Buch mit einem Lesezeichen drin rumliegen habe.
    Irgendwann kam dann der Wunsch, das Schreiben selbst mal auszuprobieren, weil ich alles ausprobieren muss, was mir gut gefällt. Und so stoße ich dann ab und zu auf eine Sache, für die ich ein Talent besitze. Bücher mochte ich schon immer.
    Ich glaube auch nicht, dass es andersherum funktionieren würde. Heute, nach meinem sechsten Roman (bei einer Veröffentlichung bisher) habe ich ab und zu Probleme beim Lesen, weil ich ständig anfange zu lektorieren. Durch das Schreiben lese ich heute anders als früher.


    Dean