Sebastian Glubrecht - Na servus - Wie ich lernte, die Bayern zu lieben

  • Broschiert: 224 Seiten
    Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: 3., Aufl. (1. Dezember 2007)
    ISBN-10: 3499245337
    ISBN-13: 978-3499245336
    Preis: 8,95 €


    Klappentext:
    Das Schlimmste, was einem aufstrebenden Berliner passieren kann: Kein Job. Und das Allerschlimmste? Ein Job in München. Trotzdem findet sich Jungjournalist Sebastian eines Tages auf dem Franz-Josef-Strauss-Flughafen wieder. Im Übergepäck: Vorurteile. Und alle berechtigt.


    Doch dann kernt er eine Münchnerin kennen, die nicht nur schlagfertig und hübsch ist, sondern auch Hochdeutsch spricht. Allerdings hat diese reizende Ausnahmeerscheinung einen Ziehvater. Und der ist bayrischer als Bayern – und wohnt im selben Haus.


    Über den Autor:
    Sebastian Glubrecht kam 1976 in Hannover zur Welt und wurde später leidenschaftlicher Wahlberliner. Noch vor seinem 30. Geburtstag zog er nach München, wo er, allen Prognosen trotzend, immer noch wohnt. Heute schreibt er für das SZ-Magazin und wurde jüngst mit dem Theodor-Wolf-Preis ausgezeichnet. „Na Servus“ ist sein erstes Buch.


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch in einer bayrischen Buchhandlung gesehen, als ich gerade zu Besuch in Bayern war. Ich blätterte kurz rein und beschloss, dass ich das Buch unbedingt lesen müsste. Warum? Weil die bayrischen Dialekte so geschrieben sind, wie sie gesprochen werden, also in Lautschrift. Dazu muss man sagen, dass ich den bayrischen Dialekt als einen der angenehmsten deutschen Dialekte empfinde und sehr gern höre. Manche Formulierungen sind mir gesprochen aber ein kaum verständliches Kauderwelsch. Auch da hilft dieses Buch. ;-)


    Schon nach wenigen Seiten war ich gefangen von dem Buch, die bayrischen Sätze las ich mir erst halblaut vor, um sie besser zu verstehen, und dann noch mal laut, weil mein Schatzi wissen wollte, warum ich ständig am Kichern war.


    Kleine Kostprobe? „ Du bist hoid aa a Spezl. Und du wiegst ned so fui wie die andern Spezln. A Ochsreiter deaf ned so schwer sei.“


    Meine Lieblingsfigur war „Knollhubert“, der Mitmieter in Sebastians Haus. Seine knurrige, aber liebenswerte Art hat ihn sofort mein Herz erobern lassen.


    Aber nicht nur die Sprache ist witzig zu lesen, sondern auch die Kommentare zu den Bayern, die der Protagonist immer wieder einfließen lässt. Er lässt seinen Vorurteilen freien Lauf. Und wird dann doch, wie der Untertitel schon erahnen lässt, vom Gegenteil überzeugt.


    Nebenbei erfährt der Leser etliches zu bayrischen Gewohntheiten, so auch zur Weißwurst oder zu einheimischen Traditionen wie dem berühmten „Watzendudeln“. :lache Wer das nicht kennt, sollte „Na Servus“ lesen und wird hinterher die Bayern mindestens so lieben wie ich.


    Es liest sich wirklich schnell weg und ich habe mich dabei köstlich amüsiert Von mir gibt es dafür 9 Punkte.

  • Das steht auch noch auf meiner Wunschliste. :-)
    Das Cover finde ich ja eher abschreckend aber die Kommentare, die ich bisher darüber gelesen habe sprechen doch eine andere Sprache. *Neugierig bin*

  • Geht's in diesen Buch eher um Ober- und Niederbayern und speziell um München und das Umland? Anders gefragt: Ein Nordbayer bzw. Franke wird sich nicht darin wiederfinden, richtig?


    Auch wenn das so wäre, würde mich das Buch interessieren. Ich mag sie ja eigentlich auch, die Bayern. Auch wenn sie uns Franken nicht mögen.

  • Ach Ronja, Du stellst Fragen. Von den regionalen Unterschieden hab ich doch keine Ahnung.


    Die Geschichte spielt in München, die Einheimischen reden Dialekt und für mich als Norddeutsche, die diesen Dialekt zu gerne hört, ist es einfach witzig zu lesen.


    "Des is a oide Gschicht"... "Voa zehn Joar hod a Tiroler Rankler den Büagamoasta vo Steiring gschmissen. Grad da vor seina Haustür. Des ham die Leid dene ned verziehn."


    So beispielsweise.


    Und dann geht es natürlich um die bayrische Art, dass der Sebastian da unten gleich der Waschtl ist, was ihm einfach nicht passt. Das kleinbürgerliche, dass da jeder auf jeden achtet, usw.


    Wenn Du magst, leih ich es Dir gerne mal aus. :wave


    Übrigens kommt demnächst die Fortsetzung:


    Zitat

    Kurzbeschreibung
    Brautkleid bleibt Brautkleid!
    In München hat Sebastian sein Herz verloren. Und jetzt verliert er auch noch den Verstand. Meinen zumindest seine Berliner Kumpels: Sebastian will heiraten. Die Bayerin! Dumm, dass gerade jetzt Ronis Ex-Freund mit Blumen vor der Tür steht, Sebastians Ex-Mitbewohner mit ins Liebesnest ziehen will und der Junggesellenabschied im Fiasko endet, samt Luftgewehrschießen, Stripclub und Polizei. Da kann bei der Hochzeit ja eigentlich nichts mehr schief gehen.


  • Na, das hilft mir doch schon weiter! Also Oberbayern bzw. München. Macht ja nix, muss man ja nur wissen. Und nachdem ich selbst vor nicht langer Zeit ein halbes Jahr in München zugebracht habe, ist es ja trotzdem interessant.



    Zitat

    Wenn Du magst, leih ich es Dir gerne mal aus. :wave


    Danke für das Angebot! Aber ich bin doch ein Nichtausleiher. :lache

  • Was habe ich gelacht mit diesem Buch, und was ist mir "Waschtl" ans Herz gewachsen, dafür, dass er uns so liebe- und humorvoll den Spiegel vors bayrisch-münchnerische "Gfrieß" hält.
    Natürlich völlig überzogen und doch immer irgendwo mit a bissl einem Funken Wahrheit :grin
    Ganz nebenbei gehts natürlich nicht um regionale Unterschiede, sondern um die Liiiiieeeebe, und die soll ja bekanntlich sämtliche Grenzen sprengen :-]
    Wers lesen kann :lache unbedingt lesenswert!