Pressestimmen
“Zahllose Bücher, historische und populärwissenschaftliche Werke, aber auch Belletristik, sind über diesen von 1861-65 tobenden Krieg geschrieben worden. Noch nie aber wurden dessen Greuel mit einer derart poetischen Grausamkeit von geradezu goyahafter Kraft dargestellt wie in dem Roman”Der Glanzrappe”…” (Deutschlandradio, Georg Schmidt, 24. Juli 2008)
Kurzbeschreibung
»Wer wollte nicht eines Tages aufwachen und plötzlich so schreiben können wie Olmstead?« Richard FordRobey Childs ist vierzehn Jahre alt, als er von seiner Mutter von zu Hause weggeschickt wird, um seinen Vater aus dem Bürgerkrieg heimzuholen. Ein alter Farmer, den Robey am Anfang seines Weges nach Gettysburg trifft, schenkt ihm einen ungewöhnlich schönen Rappen. Auf seiner Reise durch die von Krieg und Zerstörung geschundenen Landschaften stößt Robey auf am Wegrand abgestellte Wagenladungen mit Verstümmelten und Toten, er begegnet skrupellosen Plünderern und entlaufenen Sklaven. Und er muß eine Reihe haarsträubender Prüfungen bestehen: sein Rappen wird gestohlen, Robey wird als Spion gefangengenommen und entkommt, er muß die Vergewaltigung eines jungen Mädchens mitansehen und gerät in einen blutigen Überfall. Doch wie durch ein Wunder überlebt er — mehr noch, er findet auch sein Pferd wieder. Tage später erreicht er die Schlachtfelder von Gettysburg …Mit magisch-dunkler literarischer Kraft erzählt Robert Olmstead die Geschichte eines jungen Mannes, der in der Grausamkeit des Kriegs erwachsen wird — ohne seine Menschlichkeit zu verlieren. Ein Roman von gerade lyrischer Intensität, gewalttätig, bedrohlich, kompromißlos und leidenschaftlich — wie der amerikanische Bürgerkrieg.
Kompromisslos und von unglaublicher Wucht.
Mehr braucht man zu diesem Buch eigentlich nicht sagen. Man ist wirklich an der Seite des Jungen, fiebert mit ihm und sieht verzweifelt zu, wie er die Spielregeln des Krieges lernt; eigenhändig begangener Grausamkeiten inklusive. Sehr berührt hat mich die Szene, in der er eine Vergewaltigung beobachtet, alle Möglichkeiten zum Eingreifen hat - und es nicht tut. Kurz überlegt er, ob er seine Taten bereuen sollte, doch *da gab es keine Gewissensbisse und auch nicht den Wunsch, das Leben anzuhalten.* Lediglich das Ende passt zu diesem tiefschwarzem und bittern Roman nicht, was auch in anderen Rezis im Internet beantstandet wurde.
“Hast du dem Roß Stärke verliehen
und seinen Hals mit der flatternden Mähen umhüllt?
Es scharrt den Boden mit Ungestüm…”
Diese Stelle aus dem Buch Hiob hat Olmstead seinem Roman vorangestellt, und Motive aus dem Buch Hiob tauchen immer wieder auf in der Handlung.
Zu Ausgabe:
Zieht man das Buch aus dem Schuber, bemerkt man die samtartige Oberfläche, welche einem schwarzen Fell nachempfunden wurde. Dies ist wirklich sehr schön und orginell, macht die ungeschützen teile allerdings recht staubanfällig.
Das Layout ist wunderschön: Gestochen schwarze Schrift, eine weinrote Überschrift und mit gleicher Farbe die Seitenzahlen an den Seitenrändern. Zudem wurde das Buch nicht geklebt, sondern mit Faden geheftet.
Fazit:
Ein gewaltiger Endzeitroman, der lange nachwirkt.
* Verlag: Eichborn
* 2008
* Numeriert und limitiert.
* Ausstattung/Bilder: 2008. 260 S.
* Seitenzahl: 260
* Die Andere Bibliothek Bd.283
* Deutsch
* Abmessung: 22 cm
* Gewicht: 447g
* ISBN-13: 9783821845920
* ISBN-10: 3821845929
Zitate:
Das waren keine Verrückte. Das war nicht aus Liebe oder aus Habgier oder aus Dummheit. Hier geht es um wohlerzogene und kluge Menschen. So sind die Menschen. So ist das leben, mein Sohn.
S. 188
*Da glaubt einer was, was falsch ist*, sagte sie*, und bringt andere dazu es auch zu glauben. Und am Schluß glauben alle an den gleichen Fehler.*
S. 154
Es war eine Welt des Schlafenden, eine überfrorene, stille Welt, dunkel und wunderschön, und er erinnerte sich an ein tiefes Gefühl von Ruhe und Frieden.
S. 260