Eric Walz - Die Hure von Rom

  • Kurzbeschreibung


    Im Mai 1552 ist ganz Rom in Aufruhr: Die Geliebte des Papstes ist ermordet worden. Der junge Jesuit Sandro Carissimi, der im Auftrag des Papstes ermittelt, ahnt, dass sogar seine eigene, ihm seit langem entfremdete Familie die Hure des Papstes kannte. Dann aber erhält Sandro unerwünschte Hilfe: Ausgerechnet die lebenslustige Glasmalerin Antonia Bender - eine Frau, die Sandro seit ihrer ersten gefährlichen Begegnung in Trient unglücklich liebt - stellt für ihn in der Unterwelt der Huren und Verbrecher neugierige Fragen. Der Streit zwischen den Liebenden führt Antonia in die Arme eines Mannes, der sie Sandro und ihre Liebe vergessen lassen könnte - und der für Sandro und Antonia hoch gefährlich ist ...




    kamelin meint


    Der 2. Teil der Glasmalerin beginnt mit dem Mord an Maddalena, der Favoritin des Papstes, Julius III. Der Jesuit und Visitator, Sandro Carrissimi, wird vom Papst mit den Ermittlungen beauftragt und dabei ist er nicht allein. Die Glasmalerin Antonia Bender und Carlotta da Rimini helfen ihm tatkräftig indem sie für ihn in Roms bekanntestem Hurenhaus Erkundigungen einholen. Die Liste der Verdächtigen wird immer länger und macht weder vor Kardinälen noch vor Sandros in Rom lebender Familie Halt. Ein spannendes Katz- und Mausspiel beginnt, bei dem man manchmal nicht weiß, wer ist die Katze und wer die Maus.


    Wer bereits "Die Glasmalerin" gelesen hat, wird in diesem Teil auf einige Bekannte treffen, wie Carlotta und Hauptmann Forli aus Trient.
    Was mich an diesem 2. Teil besonders angesprochen hat, ist die Entwicklung der Charaktere, insbesondere von Sandro und Antonia. Zwischen den Beiden entsteht eine sehr bewegte Dynamik, und beide Figuren reifen in diesem Roman zu gefestigteren Persönlichkeiten. Forli und Sandro werden nach anfänglichen Rangeleien ein richtiges Gespann und verdienen sich im Verlauf der Handlung gegenseitigen Respekt. Zudem gewinnt Sandro mit seiner geraden Art einmal mehr das Vertrauen des Papstes und wird zu einem Vertrauen für den ansonsten vereinsamten Julius.


    Die Geschichte ist rund, spannend und mit sehr viel Humor gespickt. Zahlreiche Wendungen innerhalb des Romans halten den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht, sodass ich das Buch nach der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen konnte, und schliesslich bis bis 4.00 Uhr durchgelesen habe um zu erfahren, wie das Ganze endet. Die komplexen Persönlichkeiten, ihre Entwicklung und verwobenen Beziehungen innerhalb der Geschichte, runden das Gesamtbild ab und machen den Roman zu einem echten Lesevergnügen.

  • Hab zwar noch kein Buch von ihm gelesen, aber dieses hört sich nicht schlecht an. :wave

    :oha Lg Bellamissimo
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    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Den Roman kann ich wirklich sehr empfehlen. Ich finde es ist einer der besten von Eric Walz - von "Die Herrin der Päpste" einmal abgesehen. Der 2. Teil gefällt mir persönlich besser als "Die Glasmalerin". Ich finde ihn komplexer und irgendwie auch humorvoller.

  • Mir hat das Buch gut gefallen. Spannend und gut erzählt. Einige Sachen habe ich geahnt, auf den Schluss wäre ich aber nie gekommen. Das Buch endet mit einem Cliffhänger, was ich echt gemein finde :grin ;-). Ich vergebe gute 8 Punkte.


    Gruß tweedy :wave

  • Meine Meinung:


    Rom im 16. Jh. Die Geliebte des Papstes wird ermordet und Sandro Carissimi soll herausfinden wer der Mörder ist. An seiner Seite hat er Antonia, die er in Trient kennengelernt hat. Er ist unglücklich in sie verliebt, eine Verbindung mit ihr ist leider nicht möglich, da er Jesuit ist und sein Gelübde nicht brechen will wie all die anderen.


    Man taucht hier ein in eine Welt, die man sich heutzutage nicht mehr vorstellen kann. Der ganze Vatikan ist verstrickt in Verbrechen und Hurerei. Die Szenarien kann man sich so richtig gut vorstellen, sind sehr gut beschrieben, die gehobene Klasse, der Pöbel, die Ausschweifungen in Vergnügen, Verbrechen und Intrigen.


    Die Protagonisten sind vorbildlich beschrieben, die Lebensweisen, die Zusammenhänge und Verstrickungen der einzelnen Schichten im Rom des 16. Jh. sehr gut wiedergegeben.


    Einfach herrlich. Wirklich ein fesselnder und sehr informativer historischer Roman.