Zu keinem ein Wort - Lutz van Dijk

  • Hey,


    also ich hab schon vor etwas längerer Zeit mal ein Buch gelesen, das da heißt :
    "Zu keinem ein Wort", es wurde von Lutz Van Dijk geschrieben und handelt um ein Mädchen, dass im Krieg fliehen muss, weil sie eine Jüdin ist...
    Es ist schrecklich gut geschrieben und macht mich nachdenklich und traurig zugleich...
    Also, wer sich für Geschichte/2. Weltkrieg/Judentum etc interessiert, sollte es mal lesen....


    Hier einige allgemeine Informationen :


    ab 13 Jahre



    Erst vor wenigen Jahren war es Cilly Levitus-Peiser möglich, über ihre Erlebnisse während des Nationalsozialismus zu sprechen. Ihre Erinnerungen hat der bekannte Jugendbuchautor Lutz van Dijk aufgeschrieben. Er erzählt sie aus der Perspektive des jungen Mädchens von damals und hat sie um Recherchen in deutschen und holländischen Archiven ergänzt.


    Cilly Levitus ist sieben Jahre alt, als Hitler an die Macht kommt. Nur allmählich lernt sie, was es bedeutet, ausgegrenzt zu werden – Cilly kommt aus einer jüdischen Familie. Nach der Pogromnacht im November 1938 fliehen Cilly und ihre jüngere Schwester Jutta mit einem Kindertransport nach Amsterdam und kommen in ein Waisenhaus. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs droht auch hier die Gefahr: 1940 besetzen die deutschen Nazi-Truppen die Niederlande, ab 1942 beginnen sie mit den Deportationen der Juden über das niederländische Lager Westerbork in die deutschen Vernichtungslager Osteuropas. Cilly, die eine Ausbildung in der jüdischen Kinderkrippe macht und einen Ausweis „unabkömmlich“ besitzt, gelingt es zweimal, ihre jüngere Schwester Jutta im letzten Moment zu retten. Mit der Hilfe von nichtjüdischen Niederländern tauchen die Schwestern unter. Jutta muss über zwanzigmal das Versteck wechseln. Mit gefälschten Papieren gelingt es Cilly immer wieder, Kontakt zu ihrer Schwester Jutta aufzunehmen. Während dieser Zeit sind beide Mädchen ihren Helfern wehrlos ausgeliefert, die sie nicht immer gut behandeln.
    Nach dem Krieg erfahren sie, dass ihre Mutter und der kleine Bruder im Mai 1942 von Frankfurt nach Minsk deportiert wurden - alle Juden dieses Transports wurden ermordet. Die ältere Schwester Hanna konnte 1940 mit einem Kindertransport nach Palästina auswandern.


    „Ich glaube daran, dass Geschichten, die erzählen, wie wichtig es ist, dass junge Menschen frei und mit Liebe und Achtung vor ihren Sehnsüchten aufwachsen können, eine universelle Bedeutung haben: Sie können uns – alten wie jungen Menschen und wo immer wir leben auf dieser Erde – Mut machen, niemals unsere Träume und Hoffnungen aufzugeben. In diesen Träumen und Hoffnungen können wir einander erkennen, unabhängig von Religion oder Hautfarbe oder Muttersprache oder was auch immer auf den ersten Blick sonst noch so trennend erscheinen mag“, schreibt Cilly Levitus-Peiser in ihrem Nachwort.


    Lg, Jenny_Mausie

  • Das Buch habe ich gestern gelesen und kann es auch nur sehr Jugendlichen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen möchen, empfehlen.


    Nachdem sich Cilly Levitus Peiser nach so vielen Jahren entschlossen hatte, ihre Geschichte zu erzählen, entstand der Entschluß aus diesen ein Jugendbuch zu konzipieren.
    Der Jugenbuchautor Lutz van Dijk schrieb dieses dann in Zusammenarbeit mit Cilly.


    Der Stil ist seh flüssig zu lesen und auch in der Ich - Erzählperspektive aus Cillys Sicht der Ereignisse.

    Ihre Eltern, aus Tschechien kommend, lassen sich in Frankfurt nieder. Erst ziemlich wohlhabend, nach dem Börsencrash 1929 allerdings verarmt.
    Auch stirbt der Vater sehr früh und die Mutter kommt mit ihren 4 Kindern im jüdischen Waisenhaus in Frankfurt unter, in dem die Mutter als Köchin arbeitet.


    Ab 1933 wird ihre Lage schlechter, nach November 1938 unerträglich.
    Ein schon so lange laufender Antrag auf Ausreise nach Palästina läßt noch immer auf sich warten.
    Schließllich gelingt es, zumindest Cilly und ihre kleinere Schwester Jutta mit Hilfe eines Briefes der Königin Wilhelmina in die Niederlande ausreisen zu lassen.


    Auch dort kommen die beiden Mädchen wieder in einem jüdischen Waisenhaus unter, bis dann nach dem 01.09.1939 der Krieg auch in Holland eintrifft......


    Der anschließende Weg Cillys und der Versuch, sich und ihre Schwester Jutta zu retten, den Deportationen nach Westerbork zu entkommen wird sehr nachvollziehbar, von Cilly beschrieben.


    Fazit
    Ein sehr gutes Jugendbuch über das Thema Judenverfolgung im dritten Reich, auch stilmäßig gut ausgearbeitet und verständlich für die Zielgruppe dargestellt.
    So kann es den Lesern gut gelingen, sich in die Lage von Cilliy und ihren Freuden hineinzuversetzen - sich die Schrecken der damaligen Zeit vorzustellen, ohne allzu verstörend zu wirken, da auch viel Menschlichkeit zur Sprache kommt und deutlich wird, daß doch viele Niederländer damals bereit waren, sich dem aufgezwungenen Regime zu widersetzen.