Eine Liebe Swanns von Marcel Proust SZ-Leserunde Band 39

  • Kurzbeschreibung
    Die Geschichte von Charles Swann, der sich in die Kokotte Odette de Cr cy verliebt und unter seiner Eifersucht leidet, geh”rt zu den groáen Klassikern des 20. Jahrhunderts.
    Michael Kleebergs Neu�bersetzung tritt mit dem Anspruch der gr”átm”glichen N„he zum franz”sischen Original an. Durch die differenzierte šbertragung der verschiedenen Sprachebenen werden vor allem die Komik, aber auch die H„rten und Br�che des Werkes ad„quat wiedergegeben. Besonders die verschachtelten, oft bis zum Zerreiáen gespannten S„tze bildet Michael Kleeberg detailgetreu nach.
    So ist ein Sprachkunstwerk entstanden, daá dem deutschsprachigen Lesepublikum einen neuen, zeitgem„áen Blickwinkel auf das Werk Marcel Prousts er”ffnet.


    Über den Autor
    Marcel Proust, am 10. Juli 1871 in Paris geboren, war schon als Kind Asthmatiker. Durch das reiche Elternhaus finanziell unabhängig, führte er etwa bis zu seinem 35. Lebensjahr ein Leben als Dandy in den höchsten Pariser Kreisen. Der Tod der Eltern und die Verschlimmerung seines Leidens bewogen ihn zum völligen Rückzug. Proust lebte von da an in einer korkisolierten Wohnung und verschrieb sich ganz dem Verfassen seines Hauptwerks "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Ab 1913 erschien das siebenbändige Monumentalepos, dessen letzer Teil erst 1927, fünf Jahre nach seinem Tod am 18. November 1922, veröffentlicht werden konnte.


    Zu dem Buch findet derzeit noch eine Leserunde statt, aus der ich mich soeben ausgeklinkt habe.


    Nach etwas mehr als 100 Seiten gebe ich mich geschlagen. Selten habe ich so einen langweiligen Kram gelesen. Dies ist ja nur ein Teil des Hauptwerks "auf der Suche nach der verlorenen Zeit" und ich dachte, es hilft mir beim Einstieg in dieses so hochgelobte Werk. Aber es hat mir lediglich dabei geholfe mich schrecklich zu langweilen. Ich wollte es dann in der Bahn zwangsweise lesen und merkte, wie ich mich plötzlich mit allem beschäftigte, nur nicht mit dem Text. Weder Swann noch seine geliebte Odette konnten in mir auch nur ein kleines Fünkchen Interesse wecken. Elendes Geschwafel und seitenlanges Gejammer.
    Nein, das war nichts für mich und ich beschließe hiermit, was nur sehr selten vorkommt, mich nicht weiter damit zu quälen und stelle es weg. Proust kommt mir nicht mehr ins Haus.

  • Ich gebs auch auf. Die Sprache ist ziemlich anstrengend zu lesen und wenn da zusätzlich der Inhalt so öde ist, kann ich meine Gedanken nicht beisammen halten.. Der Protagonist Swann hat mich mit seiner Art in keinster Weise berührt, sondern nur schrecklich aufgeregt. Proust ist definitiv nichts für mich..

  • In der Tat ist diese Liebes- oder besser Leidensgeschichte des Monsieur Swann nicht leicht konsumierbar; Proust neigt zu verschachtelten Sätzen, die sich auch über eine halbe Seite oder mehr ziehen können. Dazu kommt, dass nur ein Minimum an äußerer Handlung geboten wird, was den Zugang zu diesem Roman(teil) nicht eben erleichtern dürfte.
    Dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Sprache ist ob ihres enormen Bilderreichtums stets unterhaltsam, die Detailfülle bei den Beschreibungen der Personen, ihrer Wesenszüge, des Umgamgs untereinander, der Kleidung der Leute ist geradezu ausufernd geraten, so dass etwas Geduld schon angesagt ist. Diese lohnt sich unbedingt, da oft eine originelle und tiefgreifende Personen- und Gesellschaftszeichnung gelingt.
    Ich kann das Buch weiterempfehlen, würde jedoch dazu raten, den ersten Teil "Combray" vorab zu lesen, da so manche Bezüge zu "Eine Liebe Swanns" erkennbar werden.

  • Ich bin beim Stöben im Internet auf diese Stimmen zu Proust gestoßen und das kann ich doch nicht ganz unwidersprochen lassen.


    Sicherlich erfordert die Proust-Lektüre viel vom Leser. Man muß sich der Welt des Autoren quasi bedingungslos unterwerfen. Ist aber nicht gerade das ein Kennzeichenn großer Literatu, dass sie den Leser in neue, unbekannte Welten entführt? Zeichnet nicht gerade des große Kunst aus?


    Man bedenke auch, dass 'Eine Liebe eine von Swann' Teil eines viel größeren Romanwerkes ist und dass sich viele Zusammenhänge erst aus dem Gesamtzusammenhang erschließen. Für mich ist 'Auf der Suche nach der verlorenen Zeit' jedenfalls eines meiner vier, fünf Lieblingsbücher. Nirgends sonst habe ich die menschliche Gefühlswelt so poetisch und gleichzeitig fast wissenschalftlich seziert beschrieben gefunden. Ein unwiederholbares, geniales Werk.


    PS: Ich würde zehn Sternchen geben, wenn ich nur wüßte, wie man die Sternchen vergeben kann :bonk


    Tanuki