Tom Clancy "Im Auge des Tigers"

  • In der neuen Welt des Terrorismus, in der jeder mit einem Schnellfeuergewehr, einer Grundkenntnis in Chemie oder auch nur dem Willen zum Selbstmord eine dramatische Rolle spielen kann, gelten die alten Regeln nicht mehr. Keine offizielle Regierungsorganisation kann darauf mehr effektiv reagieren. Daher bleiben nur Männer und Frauen, die schnell und aktiv sind, frei von Hierarchie und staatlichen Einschränkungen – Menschen, die außerhalb des Systems agieren. In einem unscheinbaren Gebäude in einem Vorort in Maryland sitzt die Firma Hendley Associates. Nach außen hin eine Investmentfirmain, in Wirklichkeit aber mit ganz anderen Interessen: im In- und Ausland Terroristen zu identifizieren und zu lokalisieren, und dann – mit welchen Mitteln auch immer – einzuschreiten, um das Problem zu lösen.


    Es ist bisher der zwölfte Band der Jack Ryan-Serie, der darin eigentlich nicht mehr vorkommt. Gleichzeitig ist es das gefährlichste Werk Clancys, verbreitet er doch den Gedanken des politischen Mordes als legitim. Er will dem internationalen Terrorismus mit Gegenterror abhelfen und vergißt dabei die in "Die Stunde der Patrioten" aufgestellten moralischen Schranken und Erkenntnisse. Ein Staat, der auf Terrorismus reagiert, in dem er sich ändert, hat bereits verloren. Mal abgesehen, daß die Handlung mehr als dürftig ist, so etwas wie Spannung gar nicht erst aufkommt, hat mich die Maxime, die Clancy hier verbreitet, bewogen, ihn als Autor für weitere Bücher zu streichen. Das war denn doch zu arg.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.