Der Mensch unterscheidet sich vom Tier in erster Linie durch das Wissen um den eigenen Tod. Diese Erkenntnis markiert seinen Austritt aus dem Tierreich. Alle Religion und Philosophie seit den Anfängen der Überlieferung ist nichts als der Versuch, mit diesem unabwendbaren Schicksal umzugehen. Denn der Mensch fürchtet sich vor dem Tod, er kann das eigene SEIN nicht als NICHTS denken. Daher glaubt jeder in seiner tiefsten Seele an die eigene Unsterblichkeit. Auch die westliche Industriegesellschaft mag den Tod nicht, erzeugt er doch lediglich wertlose Nullverbraucher. Schon an ihn zu denken, heißt von Konsumverweigerung zu träumen. Das ist verboten. Noch nie ist der gewöhnliche Tod so fundamental aus dem täglichen Denken verbannt worden wie im modernen Spaßkartell." Peter Matzke Getreu dem Motto "Ich eile, also bin ich" (Udo Marquardt) muss man sich immer neu erfinden, um der modernen Gesellschaft gerecht zu werden. Sich Zeit nehmen, bedeutet Stillstand, der meist mit dem Tod gleichgesetzt wird. Dabei sind es die unscheinbaren, alltäglichen Dinge aus denen sich das Leben und damit das eigene Glück entwickelt. Denn erst das Wahrnehmen von Zeit und das Akzeptieren der eigenen Endlichkeit ermöglicht es uns das Leben zu genießen. Die Geschichten, Gedanken und Fotografien in diesem Buch erzählen auf ihre ganz eigene poetische Weise von Leben und Tod. Es ist das Zwielicht, welches die Grenze beider Ebenen markiert und einen Blick auf die jeweils andere ermöglicht.
Ich konnte mich nicht richtig entschweiden, in welche Kategorie ich dieses Buch einordne, da es sowohl eine Text- wie auch eine Fotosammlung ist.
Von verschiedenen Blickwinkeln aus geht die Chemnitzer Künstlerin und Journalistin an das Thema "Tod" heran und beleuchtet es unter unterschiedlichen Gesichtspunkten.
Dabei spielen sowohl Mythologien als auch persönliche Erfahrungen mit hinein.
Kein Buch, das man auf einmal durchliest. Dafür wollen die einzelnen Texte zu sehr bedacht und nachverfolgt werden.