Tom Clancy "Ehrenschuld"

  • Auf einer Pazifikinsel betrachtet ein unermeßlich reicher japanischer Geschäftsmann mit Wohlgefallen sein neuerworbenes Land. Vor Sri Lanka beginnen ausländische Marineeinheiten eine Serie von äußerst ungewöhnlichen Übungen. In der Zentrale der größten amerikanischen Aktienhandelsgesellschaft schaltet ein Techniker ein Computerprogramm erstmals aufs Netz und muß über einen ganz privaten Spaß lächeln, den er sich erlaubt hat. Drei Vorgänge, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, doch sie sind die ersten Glieder einer Kette von Ereignissen, die die Welt in Atem halten werden.


    Im achten Band der Ryan-Serie behandelt Clancy die Gefahr eines Wirtschaftskrieges mit Japan. Ganz deutlich kommt dabei zum Vorschein, daß die Amerikaner den letzten Weltkrieg noch nicht verarbeitet haben. Daß Clancy nebenbei wieder in seine überzogene patriotische Haltung verfällt, erleichtert das ansonsten spannend geschriebene Buch gewiss nicht.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Mein Freund freut sich über die Tom Clancys. Ich hab ihn gleich mal hierher geschickt, damit er sich die alle auf seine Liste setzten kann. :-)


    Danke schon mal an Demo für die Tips!

  • Nach seinem Ausstieg bei der CIA ist Jack Ryan Privatmann und möchte eigentlich nur das Golfspiel mit einem Freund genießen. Doch ein dringender Anruf beordert ihn ins Weiße Haus. Der Präsident persönlich bittet Jack, als Nationaler Sicherheitsberater zurückzukehren. Jack sagt zu und tut das keine Sekunde zu früh. Japan unternimmt zuerst einen Angriff auf die amerikanische Börse und besetzt anschließend die Marianeninseln im Westpazifik. Die Lage spitzt sich merklich zu. Weder die Geheimmission von Clark und Chavez in Asien noch Jacks Intervenierungsversuche bewirken etwas. Schon bald befinden sich beide Nationen im Krieg und drohen mit dem Einsatz von Atombomben.

    Der siebente Clancy-Roman ist sehr gut recherchiert, was die historischen und geopolitischen Zusammenhänge betrifft. Er liefert ein durchaus glaubhaftes Szenario, das sich so tatsächlich abspielen könnte. Aber wie schon bei früheren Büchern des Autors, ist die Geschichte dermaßen weitläufig erzählt, dass die Spannung die meiste Zeit auf der Strecke bleibt. Vor allem im ersten Drittel, in dem selbst unser Held Jack Ryan nur eine Figur unter vielen ist. Das dramatische Zuspitzen der Ereignisse zum Ende hin sorgt zwar für etwas Nervenkitzel, verhindern jedoch nicht, dass große Teile der Geschichte eine recht zähle Angelegenheit sind.