Helene Henke - Die Totenwächterin. Teil 1 der Serie: Das Rote Palais

  • Hallo liebe Büchereulen,


    vielleicht habt ihr es dem Termin Thread schon entnommen, am 17.Januar 2009, um 13 Uhr, veranstalte ich ein kleines Leseevent im CinemaxX Krefeld und wollte euch gerne ein paar zusätzliche Informationen dazu geben.


    Zu meiner großen Freude, habe ich ein paar sehr engagierte Kollegen im Kino, sodass wir neben einer Trailerschow vor der Lesung, die geplante Szene (Kapitel 4 aus "Die Totenwächterin") interaktiv darstellen werden. Wenn ich das so richtig ausgedrückt habe :-)


    Es wird also verkleidete Vampire geben, die eine abgeschwächte Interpretation der Szenen andeuten. Abgeschwächt deshalb, weil ich meinen "Jarno" Darsteller ja nicht strippen lassen kann ;-) und "Vincent" zwar spektakulär aussehen, aber keine Strapse tragen wird.

    Alles in allem wird das sicher ein kleines, aber tolles Event. Eine Szene die im Aurodom spielt und im Kinosaal vorgetragen werden wird.
    Im Anschluss verlosen wir drei Bücher und zwei Kinofreikarten.


    Mehr verrate ich nicht :-] und außerdem steht ja noch unsere Leserunde an.


    Lieben Gruß
    Helene

  • Im Zuge der LR, hier meine abschließende Rezi.


    Vampire in einer deutschen Kulisse…


    … eine Idee, deren Wagnis sich gelohnt hat.
    Helene Henke hat hier durchaus Mut bewiesen. Endlich mal ein Schauplatz der nicht aus muffigen Gruften und alten Schlössern besteht. Sondern ein Kino in dem Realität und Illusion miteinander verschmelzen.
    Frischer Wind und ausgereifte Charaktere haben einen sofort in den Bann gezogen. Trotz des nicht ganz so neuen Plots wurde die Geschichte von Seite zu Seite fesselnder.


    Leyla Barth ist eine natürliche Hauptprotagonisten, die nicht mehr ganz so „taufrisch“ daher kommt. Mit ihren Ecken und Kanten ist sie bei weitem keine Überfrau, auch wenn die Autorin Leylas Stärken oft in den Vordergrund stellt. Leyla steht zu dem was sie ist und wie sie ist. Ihre Sicht der Dinge verändert sich zunehmend, sowie die verschiedensten Charaktere ihren Weg kreuzen. Zum Teil ist sie liebende Enkelin und Freundin, auf der anderen Seite eine etwas unnahbare Frau, die wahrlich nicht auf der Suche nach einer Beziehung ist.
    Rudger hingegen wirkte anfangs etwas steif, brachte aber mit seiner Sicht in die Vampirwelt später ein neues Bild mit ein. Sein Umfeld besteht nicht nur aus Adonis Vampiren ohne viel Hirn – ein großer Pluspunkt für diese Geschichte.
    Die Bösewichter waren allesamt gut gezeichnet und wie es sich gehört sehr emotionslos. Mit Fjodora hat Helene Henke einen etwas anderen Gegenspieler kreiert der schwer zu durchschauen war und die Spannungskurve deshalb nie an Höhe verlor.


    Zwischen Fantasy und Horror kam der Humor hier nie zu kurz. Oft eingebracht durch die Nebencharaktere wirkte er zu keiner Zeit deplatziert oder gestelzt, sondern gab dem Ganzen erst den letzten Schliff.


    Auch wenn das Ende rund und das Buch in sich abgeschlossen ist, juckt es einen dennoch mehr zu erfahren und wieder in die Illusion von Helene Henkes Vampirwelt abzutauchen.



    Dicke 9 Punkte und einen Dank an Helene für die LR Begleitung und für diese spannende Geschichte. :-)

  • Liebe Adi, herzlichen Dank für deine abschließende Rezi. :wave


    Leider habe ich das erst jetzt gesehen, weil ich nicht wusste, dass ihr unabhängig voneinander Abschlussrezensionen schreibt. Ist eben noch neu für mich. Es freut mich sehr, dass du den zweiten Teil offensichtlich erwartest. Ich arbeite auch in Hochtouren dran, versprochen. :-)


    Ich wünsche dir noch einen schönen Weihnachtstag.


    Liebe Grüße
    Helene

  • So, aus lauter Faulheit kopiere ich mal von meinem Blog :grin


    Meine Meinung: Für mich war „Die Totenwächterin“ das erste Vampirbuch, dass in Deutschland spielt, was dem Ganzen einen gewissen Reiz gibt, da man mal vom dem typischen amerikanischem Schema abweicht und dadurch die Geschichte eine ganz andere Grundlage bekommt (so ist hier nicht alles so möglich wie in Amerika, z.B. muss sich eine Sekt als Verein tarnen, um überhaupt existieren zu können).
    Die Hauptcharaktere gefallen mir sehr gut. Leyla ist sehr taff und schlagfertig und lässt sich auch nicht sofort von jedem Vampir umgarnen, wie das schonmal gerne in anderen Vampirromanen vorkommt. Im Laufe des Buches wachsen sie und die anderen Figuren einem immer mehr ans Herz.
    Man begleitet Leyla während ihrem Ermittlungen und erfährt nebenher immer mehr über ihre und Rudgers Vergangenheit. Helene Henke schafft es, immer mal wieder vor Spannung knisternde Szenen einzubauen ohne damit die Geschichte zu stören. Auch zögert sie eine richtige Liebesgeschichte sehr lange heraus, was ich als durchaus positiv empfunden habe.
    Zum Schluss will ich noch kurz etwas zum Format anmerken: Man wundert sich vielleicht am Anfang über die so geringe Seitenzahl. Allerdings ist es beim Sieben Verlag üblich, Bücher in einem etwas komischen Format zu drucken, sodass sich das mit den Seiten wieder relativiert. Das Format ist auch ein klein wenig gewöhnungsbedürftig, aber nach einiger Zeit stört es nicht mehr.
    „Die Totenwächterin“ hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich freue mich auch schon auf die Fortsetzung der Reihe um „Das rote Palais“


    Ich möchte Helene auch noch herzlich dafür danken, dass sie die LR so toll begleitet hat und man daduch auch noch mehr über die Hintergründe erfahren konnte. :wave

  • So nun meine Meinung:


    Ich bin sehr überrascht von diesem Buch gewesen. Für mich war es auch neu, einen Vampir-Roman zu lesen der in Deutschland spielt und dann noch in unmittelbarer Nähe von mir. Leider muss ich zu meiner Stande gestehen, dass mir nicht aufgefallen ist, dass es in Krefeld spielt. So viel Bezug zu der Stadt war nicht, oder? Ich hoffe mal nein, ansonsten wird es nämlich peinlich. Krefeld kenne ich nämlich (naja nicht das aktuelle *g*)


    Leyla und Rudger mochte ich und zwar von Anfang an. Das ist schon mal eine gute Basis. Der "Bösewicht" war auch schnell ausfindig gemacht - Fjodora. So sehr ich Leyla und Rudger mag, so wenig mochte ich Fjodora. Aber das sollte wohl auch so sein.


    Die Story war auch gut durchdacht. Mir persönlich war das Ende ein wenig zu konstruiert. Aber das mag nichts heißen. Ich bin manchmal etwas nickelig. :lache


    Einen Kritikpunkt habe ich, auch wenn ich diesen in der Leserunde mehrmals angebracht habe (verdreht jetzt nicht die Augen *g*). Ich mag dieses Format nicht. Lieber wären mir 100 Seiten mehr gewesen und ich hätte ein Taschenbuch im gewohnten Format vor mir gehabt. Ich hoffe der Verlag lässt sich auf Dauer etwas anderes einfallen. :-(


    Alles in allem aber ein lesenswerter Roman, der zwar nichts neues in Bezug auf Vampire bringt, aber bekanntes gekonnt darstellt.
    Für alle Vampir-Fans ein Muss.


    Ein möchte ich hier noch anmerken. Die Begleitung der Leserunde fand ich klasse. Alleine dafür hast du, liebe Helene, einen Extra Punkt verdient. Deine Bücher werden dadurch noch sympathischer. :-]


    Von mir gibt es 8 Punkte.

  • Obwohl es schon recht spät ist, wollte ich euch beiden hestia2312 und blackcat schnell antworten, weil mich eure abschließenden Rezensionen so gefreut haben. Vor allen euer Kompliment, was meine Begleitung der LR betrifft - :danke


    Dann habe ich wohl alles richtig gemacht.


    blackcat , macht doch nichts, dass du von deinem Blog kopierst. Dadurch bin ich neugierig geworden und werden mir diesen mal anschauen. ;-)


    @hestia, nein der Bezug zu Krefeld hielt sich in Grenzen und war insbesonder für die Mitarbeiter des örtlichen Multiplexkinos sehr prägnant. Ich wünsche mir, dass in jeder deutschen Stadt für die Leser eine Identifikation möglich ist. Fast überall gibt es ein Kino, einen Bahnhof oder einen Zoo. Naja, Zoos sind nicht so häufig. ;-)
    Ich habe bewusst den alten Namen Krinfelde gewählt; neben dem Bezug zu historischen Begebenheiten bzw. Sagen.


    Ihr wisst ja, das ich auf das Format keinen Einfluss habe, aber mir persönlich gefällt es eigentlich sehr gut. Sie sind so griffig und lassen sich prima in der Handtasche rumtragen, finde ich.
    Die Bücher vom Sieben Verlag machen sich zudem ganz gut in meinem Regal. Aber das ist eben Geschmackssache, nicht wahr?


    Ich freue mich sehr darauf, auch mit meinem zweiten Teil eine Leserunde bei euch abhalten zu dürfen ... aber noch sind ja nicht alle von euch fertig. :-)


    Lieben Gruß
    Helene

  • Die Charaktere der Geschichte sind sehr unterschiedlich.
    Während Fjodora, die Meistervampirin, sich haupsächlich darum kümmert ihre Blutlust zu fördern und Menschenleben zu nehmen, ist Leyla dabei eben diese Vampire zu töten.
    Es ist ein ständiges Auf und Ab und während man gerade noch am Rhein stand um nach etwas Versenktem (ich verrat jetzt mal nicht was :grin) zu suchen ist man dann schon wieder im Multiplexkino um später eine Botoxparty zu besuchen.
    Die Handlungen sind bunt gemischt ohne dabei verwirrend zu sein.
    Dadurch, dass der Schauplatz haupsächlich ein Kino ist, welches sich in Krefeld befindet gibt dem Buch noch mal einen wohl eher unnormalen Touch. - Es hebt sich von anderen Vampirbüchern ab.


    Bevor ich das Buch gelesen habe wurde hier darauf hingewiesen, dass es in diesem Buch einige Stellen gäbe in denen man es mit den Anita Blake Büchern vergleichen könnte.
    Diese Meinung vertrete ich, nach Lesen des Buches nicht, aber vielleicht liegt das auch einfach daran, dass ich erst die ersten beiden Bände dieser Reihe gelesen habe?!
    Trotzdem denke ich, dass es der Individualität des Buches keinen Abbruch tut, wenn man es vergleichen kann.
    "Die Totenwächterin" passt so zusammen, wie sie geschrieben wurde.


    Zu dem Preis des Buches kann man folgendes sagen.
    Auch wenn sich 14€ für ein zweihundertseitiges Buch viel anhören sollte man darauf hinweisen, dass das Format zum einen von dem eines normalen TB's abweicht und zum anderen recht eng geschrieben ist.


    Vielen Dank für das Begleiten der Leserunde, Helene.
    Es war sehr aufschlussreich. :-)
    Vielleicht können wir ja auch den zweiten Teil wieder gemeinsam lesen?!
    Ich freue mich jetzt schon drauf...


    Fazit: Ein Vampirroman. Handlungsort: Ein Kino in der Stadt Krefeld. Mal etwas Anderes, Erfrischendes.


    9 Punkte

  • Herzlichen Dank, liebe Aqualady, für die wunderbare Rezi. Ganz besonders freut mich dein Fazit: Ein Kino in Krefeld, das auch ein Kino in jeder x-beliebigen Stadt sein kann.


    Sehr gerne begleite ich ggf. eine weitere Leserunde mit meinem zweiten Teil.


    Wie schön, Maharet, dass dich meine Totenwächterin noch einmal in die Welt der Vampire zurückholen wird. Darüber freue ich mich sehr.


    Herzliche Grüße
    Helene Henke

  • Die Totenwächterin: Das Rote Palais 01
    Helene Henke, Juli 2008
    Sieben-Verlag, ISBN: 3940235229
    Seiten: 184


    Auf das Buch "Die Totenwächterin" bin ich durch die Büchereulen gestoßen, wie auch sonst *g*...Dort wurde das Buch und natürlich auch die Autorin sehr gelobt, da konnte ich einfach nicht wiederstehen. Ich habe das Buch dann im Verlauf eines 1:1 Tausches erhalten. Vielen lieben Dank dafür. "Die Totenwächterin" ist der erste Teil der Reihe "Das Rote Palais" um Leyla Barth, Band zwei mit dem Titel "Gottvampir" erscheint vorraussichtlich im Juni 2009.



    Inhalt:


    Morde an Vampiren rufen die Detektivin Leyla Barth auf den Plan. Wenn Menschen in Konflikt mit Vampiren geraten, wenden sie sich an Leyla. Deutschland plant den Vampirismus zu legalisieren, doch es gibt Widerstände auf beiden Seiten. Das Multiplexkino Aurodom ist in fester Hand des Meistervampirs der Stadt. Er setzt den Charme eines vollendeten, fünfhundert Jahre alten Gentlemans ein, um Leyla für sich zu gewinnen. Hat er mit den Morden zu tun? Die Ermittlungen führen Leyla zu Thetania e.V., einer als Verein getarnten Sekte, die sich den Schönheitswahn der Menschen zunutze macht und ihren Mitgliedern auf Botox-Partys ewig währende Schönheit anbietet. Actionreicher Urban-Fantasy Roman mit Liebesgeschichte.


    Der Verlag über das Buch:


    Zu Ihrer Information: Broschierte Bücher haben ein leicht größeres Maß als herkömmliche Taschenbücher, wodurch sich eine geringere Seitenzahl ergibt. Im herkömmlichen Taschenbuchformat hätte dieses Buch ca. 400 Seiten.



    Die Autorin über sich:


    Ich wurde am 27. November 1964 in Krefeld geboren. Seit über zwanzig Jahren führen mein Mann und ich eine glückliche Beziehung. Wir haben zwei Söhne im Alter von zwanzig und zwölf Jahren. Zwischen den Kindererziehungsjahren machte ich zwei Ausbildungen, als Erzieherin und Industriekauffrau. Rastlos jobbte ich in verschiedenen Berufen. Seit sieben Jahren arbeite ich in einem Multiplexkino. Ein Job der Freude macht, inspiriert und in meinem Leben Platz lässt, mich dem zu widmen, was ich wirklich tun möchte – Schreiben. Denn manchmal bedarf es seine Zeit bis man seinen Weg gefunden hat. Doch das Warten hat sich gelohnt.
    Bücher hatten immer einen besonderen Platz in meinem Leben und manchmal waren sie auch Teil meines Lebens. Daran soll sich in Zukunft nichts ändern. (http://www.sieben-verlag.de/helenehenke.html)


    Meine Meinung:


    Der Titel "Die Totenwächterin" beschreibt die Hauptperson des Buches, Leyla Barth, denn sie wird von vielen Vampiren "Totenwächterin" genannt. Im Buch fällt auch noch ein älterer deutscher Begriff, den ich allerdings vergessen habe. Die Anmerkung "Das Rote Palais " ist gleich ein Hinweis darauf, dass das Buch Teil einer Reihe ist.


    Das Cover ist in einem Rot-Ton gehalten, der sich nach unten hin verdunkelt. Abgebildet ist vermutliche eine weibliche Person mit schwarzen langen Haaren, die ein Schwert in der Hand hält und aus dem Fenster eines Hochhauses blickt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Person Leyla ist, wobei ich nicht mehr so genau weiß, ob sie tatsächlich schwarze Haare hat, und das Gebäude könnte eventuelle das Rote Palais sein.


    Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen, wobei mir an einigen Stellen dann doch das gewisse Etwas gefehlt hat. Die Welt, die die Autorin in ihrem Buch erschaffen hat, besteht nicht nur aus Vampiren und Menschen, es gibt auch noch andere Wesen wie z. B. Gargoyles und nicht eindeutig bestimmbare wie Fjodora. Man merkt, dass sie die Autorin Mühe gegeben hat, aber diese Welt ist nicht außergewöhnlich, da sie doch in etlichen Büchern ähnlich gestrickt ist. Spannung aufzubauen schafft die Autorin hingegen mühelos, zu erwähnen wären hierzu gleich zu Beginn die Szene im Roten Palais, in der Vincent, ein Vampir, Leyla's Freundin an sich zu binden und auch die Kämpfe zwischen Rudger und Fjodora sind spannend zu lesen. Ich musste wirklich richtig mitfiebern zum Teil.


    Dann wären wir auch schon bei den Personen. Leyla, die Hauptperson des Buches, erinnert mich an manchen Stellen an Anita Blake von Laurell K. Hamilton, vor allem vom Charakter her. Was für mich etwas Positives ist, da ich Anita sehr mag. So erging es mir auch mit Leyla, ich habe sie von Anfang an ins Herz geschlossen, da sie nicht nur die toughe Powerfrau ist, die Vampire jagt, sondern auch, weil sie ihre menschliche Seite zeigt, ihre Schwächen. Auch Rudger ist eine interessante Persönlichkeit, die in den weiteren Bänden noch sehr viel Potential hat. Interessant ist er nicht nur wegen dem Verzicht auf Menschenblut, immerhin ist er ein Vampir, sogar ein Meistervampir. Im Laufe des Buches erfährt man auch die Hintergründe, wieso er derartiges Blut verschmäht, doch in dieser Sache ändert sich zum Teil auch etwas.


    Die Sprache ist leicht verständlich und insgesamt ist Buch angenehm zu lesen. Es wird nie langweilig, da es abwechslungsreich gestaltet ist und die vielen wörtlichen Reden den Leser näher ans Geschehen bringen. Was mich ein wenig gestört hat, ist das Format: Das Buch hat nur 180 Seiten, ist aber in einem wirklich großen Format gedruckt. Es ist zwar ein ungewohntes Format, aber nach einer Zeit gewöhnt man sich schon daran.


    Größtenteils wird das Buch aus Leylas Perspektive erzählt, aber nicht in Ich-Form, doch an einigen Stellen wechselt dies und man erfährt wie Rudger über bestimmte Dinge denkt. So ist es auch möglich seine Motive und Hintergründe besser zu verstehen. In diesem Zusammenhang erfährt man auch Einiges über Rudgers Vergangenheit und wie er zu einem Vampir geworden ist. Die Darstellung der Personen ist sehr realistisch und der Schauplatz, Krinvelde, ein Ort in Deutschland, ist so gewählt, als ob die ganze Geschichte im wirklichen Leben oder in Zukunft stattfinden könnte. Schauplatz ist ein Kino, das jeder aus dem eigenen Leben kennt.


    Dass sich zwischen Leyla und Rudger etwas entwickelt, war mir eigentlich schon klar als ich den Klappentext gelesen haben. Mir wäre es doch lieber gewesen, wenn diese Beziehungen nicht derart vorhersehbar gewesen wäre, das hätte die Spannung nochmals gesteigert. Gut gefallen hat mir hingegen anfangs, dass sie diese entwickelnde Beziehung nicht in den Vordergrund drängt, die eigentliche Geschichte bleibt wichtiger. Doch das ändert sich zu meinem Leidwesen, am Ende des Buches wird das Verhältnis der beiden immer wichtiger und drängt zum Teil auch das eigentliche Geschehen in den Hintergrund. Dennoch war es keine gewöhnliche Liebesgeschichte wie in vielen anderen Vampirromanen, weshalb ich damit dann noch eher leben konnte.


    Ein interessanter Aspekt über den ich gerne mehr gelesen hätte, ist diese neue Rolle der Bundeswehr, die auch im Kampf gegen Vampire eingesetzt wird. Da ist auf jeden Fall noch Potential für die nächsten Bücher, da man zwar am Rande darüber etwas erfährt, vor allem durch Marie und ihren Freund, die einer solchen Kampftruppe angehören. Auch die Legalisierung von Vampiren empfand ich als lesenswerten Aspekt, doch auch darauf wird nur am Rande eingegangen und man erfährt lediglich, dass es Befürworter und Gegner gibt.


    Das Finale war dann noch sehr spannend und ich musste es in einem Atemzug lesen. Fjodora kämpft gegen Rudger und Leyla und ihre Freunde gegen Fjodoras Gehilfen. Wie es ausgeht, müsst ihr selbst lesen.


    Die Fortsetzung werde ich sicherlich im Hinterkopf behalten, aber ob ich sie gleich lesen muss nachdem sie erschienen ist, weiß ich nicht. Denn mir hat an manchen Stellen dann das gewisse Etwas gefehlt, das ich aber schwer formulieren kann. Teilweise bin ich noch mit den Namen durcheinandergekommen, was aber vermutlich daran liegt, dass ich momentan einfach sehr abgelenkt bin durch das Lernen für's Abitur.


    Fazit: "Die Totenwächterin" ist der spannende Auftakt zu einer neuen Serie rund um die Detektivin Leyla Barth, die Ähnlichkeiten im Charakter mit Laurell K. Hamiltons Anita Blake aufweist. Empfehlenswerte deutsche Urban Fantasy!


    Ich vergebe 4 von 5 möglichen Punkten.

  • Herzlichen Dank, liebe Hasal, für die wunderbare Rezi. Ich hatte sie schon auf deinem Blog gelesen, möchte es mir aber nicht nehmen lassen, dir auch an dieser Stelle zu danken. Das hast du besonders deshalb verdient, weil du so detailliert geschrieben hast.
    Seit gestern ist nun auch "Der Gottvampir" erschienen und ich freue mich, beizeiten wieder über deine Eindrücke zu lesen.


    Herzlichst
    Helene Henke

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Ich werde das Buch von einer lieben Eule im Tausch gegen ein anderes erhalten und sicherlich noch den einen oder anderen Gedanken in der LR schreiben.


    Leider kam ich immer noch nicht dazu das Buch zu lesen. Ich habe es mir jetzt aber auf die Liste für dieses Jahr gesetzt.
    Ich habe Helene gestern in Oberursel kennen lernen dürfen und sie war so lieb, mir meinen mitgebrachten 1. Teil zu signieren und den 2. Teil zu schenken. Auch hier nochmals vielen lieben Dank. Nicht nur für das Buch sondern auch für das nette Gespräch. :knuddel

  • Seit etwa zwei Jahren ist auch hier in Deutschland ein regelrechter Hype im Genre Phantastik zu beobachten. Erst Recht wenn es um Vampire geht…
    Umso schwerer haben es heute die Autoren etwas zu schreiben, was sich deutlich von den anderen Autoren und ihren Werken abhebt. Dies ist aber der deutschen Autorin Helene Henke mühelos gelungen. In ihrem Auftakt zur Serie „Das Rote Palais – Die Totenwächterin“, hatte die Autorin viele mir neue Ideen.


    Ist es in Amerika schon normal, dass in dem Genre Vampire und Menschen scheinbar harmonisch miteinander leben, so ist es Deutschland noch nicht allzu oft vorgekommen. Besonders lobenswert finde ich, dass die Autorin nicht nur schlimme blutrünstige Vampire ins Rennen schickt sondern manchen auch fast menschliche Züge verleiht, und sie es trotzdem schafft, diese in einem mystischen Licht zu sehen. Ich denke, aus diesem Grund kann der Leser eine viel intensivere Bindung zu den Protagonisten aufbauen und mit ihnen wachsen.


    Mit Rudger von Hallen schickt die Autorin den weiblichen Lesern wirklich einen Traummann ins Kopfkino. Seit 500 Jahren Vampir, weiß er, was sich gehört, um eine Frau zu betören. Und er weiß, wen er will - Leyla Barth! Sie ist ehemalige Polizistin, Privatdetektivin und wird hinter vorgehaltener Hand die Totenwächterin genannt. Sie ermittelt gegen straffällig gewordene Vampire. Deutschland ist dabei, Vampire zu legalisieren und in das Rechtssystem zu integrieren.


    Doch irgendetwas läuft falsch in Krinfelde, und es gibt viele Mordopfer zu beklagen. Auf den ersten Blick scheinen es Vampire zu sein, die blutrünstig morden. Doch Barths Ermittlungen führen sie zu einer Sekte, die mit dem Jugend- und Schönheitswahn der Menschen dubiose Geschäfte betreiben.


    Wird es ihr gelingen den wahren Täter zu finden und kann sie es schaffen, sich der Kraft von Rudger von Hallen zu entziehen?


    Das sollte jeder Leser für sich selbst heraus finden. Die Autorin schreibt so bildhaft, dass nach einigen Sätzen das Kopfkino an ist und der Leser sich nahezu im Multiplexkino Aurodom wiederfindet. Viele neue Ideen und Umsetzungen erfreuen das Leserherz und machen süchtig nach dieser Serie. Fast in einem Atemzug habe ich dieses Buch gelesen und mich rundum unterhalten gefühlt. Ich konnte ganz entspannt dem Ende entgegen fiebern, da ich schon den zweiten Band „Das Rote Palais – Der Gottvampir“ im Regal stehen habe.


    Diese Serie ist ein MUSS für jeden Vampirfan und auf jeden Fall ein Geheimtipp für diejenigen, die zum ersten Mal in die Welt der Vampire eingeführt werden wollen!