Über die Autorin:
Helene Henke kam am 27. Nov. 1964 auf die Welt und zwar in Krefeld, dem Handlungsort ihres Romans "Die Totenwächterin". Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne. Sie absolvierte zwei Ausbildungen als Erzieherin und als Industriekauffrau und jobbte in verschiedenen Berufen. Zur Zeit arbeitet sie in einem Multiplexkino.
Homepage der Autorin: Das rote Palais
Klappentext:
Wenn Menschen in Konflikt mit Vampiren geraten, wenden sie sich an die Detektiven Leyla Barth. Deutschland plant den Vampirismus zu legalisieren, doch es gibt Widerstände auf beiden Seiten. Die Polizei bittet Leyla um Mithilfe bei der Aufklärung mysteriöser Morde an Vampiren. Das Multiplexkino Aurodom gerät ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Es ist in fester Hand des Meistervampirs der Stadt. Er setzt den Charme eines vollendeten, fünfhundert Jahre alten Gentlemans ein, um Leyla für sich zu gewinnen. Hat er mit den Morden zu tun? Die Ermittlungen führen Leyla zu Thetania e.V., einer als Verein getarnten Sekte, die sich den Schönheits- und Jugendwahn der Menschen zunutze macht.
Meine Meinung:
Mit "Die Totenwächterin" ist Helene Henke (HH) ein erstklassiger Urban Fantasy Roman gelungen, dessen Handlungsort im Gegensatz zu vielen anderen Romanen dieses Genres in Deutschland angesiedelt ist. Die Beschreibungen der Orte und der Personen sind ihr ausgezeichnet gelungen, denn obwohl ich noch nie in Krefeld war, hab ich nun das Gefühl, den Ort wiederzuerkennen, wenn ich dort die Bahnhofshalle verlassen würde. Ebenso sind die Personen so beschrieben, dass man sich gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen kann. Es werden von Anfang an einige interessante Charakteren vorgestellt, von denen ich gerne noch mehr lesen möchte. Besonders die Persönlichkeiten von Leyla und Rudger fand ich bemerkendwert. HH's Sprache hat mir sehr gut gefallen, denn nicht nur Orte sondern auch Handlungen sind so lebhaft beschrieben, dass man sie richtig vor Augen sieht. Insbesondere die Kampszenen sind ihr gut gelungen. Mir hat die Wahl der Waffe, ein Katana, sehr gut gefallen - mal was anderes.
Da der Roman nicht in Ich-Form geschrieben ist, sieht der Leser/die Leserin nicht nur die Seite von Leyla sondern auch diejenige von Rudger von Hallen und erfährt somit von Anfang an auch mehr über die Welt der Vampire. Die Beschreibung der Vampirgesellschaft ist HH bestens gelungen, da man sie durch die Augen von Rudger sieht und somit einen Einblick in ihr Beziehungsgeflecht erhält. So lassen sich auch die Schwierigkeiten der Legalisierung des Vampirismus nicht nur aus menschlicher Sicht sondern auch aus vampirischer Sicht darstellen, was dem Buch einen weiteren interessanten Aspekt verleiht. Man erkennt in der Beschreibung der Vampire, dass sich die Autorin mit der Vampirwelt auskennt und gut recherchiert hat. Fans von Vampirbüchern kommen beim Lesen von "Die Totenwächtering" ganz sicher auf ihre Kosten.
Ein Wort an alle Anita Blake Fans: Es lassen sich tatsächlich einige Parallelen zu "Bleiche Stille" feststellen. Dennoch lohnt es sich, das Buch zu lesen. HH gelingt es einerseits durch die Persönlichkeit von Leyla, die sich deutlich von derjenigen Anitas unterscheidet und andererseits durch die nicht in Ich-Form geschriebene Erzählweise eine ähnliche Ausgangslage in eine völlig andere Richtung zu steuern. Es ist interessant zu beobachten, wie anders sich die Handlung entwickelt, obwohl ich zuerst einige Male die Stirn runzelte, wenn das Geschehen und einige Personen mich zu sehr an "Bleich Stille" erinnerten. Die Personen und die Handlung von "Die Totenwächterin" sind eigenständig genug, um auch Anita Blake Fans zu faszinieren.