OT: Sareni dijamanti
Kurzbeschreibung:
Eine Kindheit im Zigeunerviertel. Hier gelten andere Gesetze. Serbezovski will zunächst so gar nicht in das Bild eines Zigeuners passen. Merkwürdige Rituale, mangelnde Schuldbildung und die unsägliche Armut registriert er mit Wut und Furcht. Vor allem aber das verantwortungslose Verhalten seines Vaters. Erst mit dem Tod seines Großvaters, der ihm ein weiser Lehrmeister war, beginnt er zu verstehen.
Über den Autor:
Muharem Serbezovski, geboren 1950 in Skopje. Seine Kindheit im Zigeunerviertel war von Armut geprägt früh musste er die Schule verlassen und zusammen mit seinem Vater für den Unterhalt der elfköpfigen Familie sorgen. Bereits 1968 entstand in ihm die Idee eines Roma-Romans. Den vorliegenden Text hat er in seiner Sprache verfasst und selbst ins Serbokroatische übertragen. Das Buch wurde in Ex-Jugoslawien zu einem Bestseller.
Meine Rezension:
Inwieweit dieser kleine, aber feine Roman - oder sollte ich besser Text sagen, denn es handelt sich vielmehr um einzelne Episoden - komplett autobiographisch ist, kann ich nicht beurteilen. Bestimmt aber hat der Autor hier seine eigenen Erfahrungen in seiner Kindheit eingebracht und mit viel Liebe zum Detail das Zigeunerviertel von Skopje lebendig werden lassen. Für uns eine faszinierende, fremde Welt, nicht ganz so romantisch, wie sich unsereiner das "Zigeunerleben" vorstellt, aber tatsächlich voller Lebensfreude und einem unbändigen Willen, durch Zusammenhalt und einer gemeinsamen Feier auch die größten Probleme zu bewältigen. Die Weisheit des Großvaters, die Sehnsucht nach dem Vater, der die Familie immer wieder verlässt, um mit seiner Geliebten zu leben, die Armut und das Streben nach Glück verbinden die einzelnen Episoden zu einem runden Gesamteindruck, der, da muss ich dem Titel recht geben, wie ein kleines Mosaik aus bunten Diamanten wirkt. Sehr sympathisch!!