Das Buch umfasst Jean Effels Schöpfungsgeschichte, die ursprünglich in drei Einzelbänden erschien, die aber vergriffen sind:
1. Die Erschaffung der Welt (La création du monde, 1950/51)
2. Die Erschaffung Adams (La création de l’homme, 1953)
3. Die Erschaffung Evas (Opération Eve, 1960)
In einem vierten, leider ebenfalls vergriffenen Band „Adam und Eva im Paradis“ geht es um den Sündenfall.
Im Buch wird in ca. 180 Zeichnungen die Schöpfungsgeschichte illustriert. In Band 1 geht es um die Erschaffung der Welt. Es beginnt damit, dass Gott sprach: „Es werde Licht.“ und nach einigen Kämpfen mit dem Zippo gelang es ihm tatsächlich, das Licht anzuknipsen. Nachdem der Grundstein für die Erde gelegt ist, sehen wir Gott Tapetenmuster für den Himmel aussuchen, immer wieder neue Tiere entwerfen, jede Kokosnuss persönlich füllen, den Vögeln den Nestbau beibringen und die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn seine Engel mit seltsamen Kreationen ankommen. Sogar die Dinosaurier werden geschaffen, allerdings nur als Auslaufmodell. Und wir erfahren, wie die Dänische Dogge zu ihren Flecken kam und endlich auch, wer den Storch gebracht hat. Gott kümmert sich um alles persönlich, unterstützt von einer eifrigen, nicht immer hilfreichen Engelsschar. Und hier und da mischt sich auch mal der Teufel ein und fügt ein paar äh…teuflische Details hinzu. Im zweiten Teil wird Adam mit Kelle, Hammer, Schraubenzieher und Ölkanne aus Staub und vielen Einzelteilen zusammengetüftelt. Immer im Hintergrund der Teufel, der anscheinend im Paradies ein und ausgeht und immer wieder bissige Bemerkungen macht. Im dritten Band stellt Adam fest, dass er einsam ist. Alle Geschöpfe Gottes haben einen Partner, sogar die Trauerfalter, nur er nicht. Also macht sich Gott dran, Eva zu schaffen, aus Adams Rippe natürlich und als hinreißende Blondine. Ein Ereignis, das die Dichte der Erdbevölkerung mal eben verdoppelt. Am Ende des dritten Bandes gibt es schon eine leichte Vorahnung auf die Ereignisse, die noch kommen werden. Auf die Frage, was Gott nach Eva noch erschaffen wird, sagt der Teufel: „Nichts mehr, sie ist das Ende von allem.“
Ich liebe diese Bücher, wobei mir Teil 1 von den dreien am Liebsten ist. Meine Eltern sind ja immer noch überzeugt, dass sie mich christlich erzogen haben und wenn sie sich über das Ergebnis wundern, verweise ich immer gerne dezent auf die Bücher von Jean Effel, die an einem Ehrenplatz im Wohnzimmerregal standen und die wir schon gemeinsam angeschaut haben, als ich kaum ein Buch halten konnte. Ich glaube, niemand hat mein Gottesbild so sehr geprägt wie dieser Autor und immerhin ist es ein positives Bild von einem liebevollen, sich kümmernden Gott. Allerdings habe ich auch gedacht, dass wir alle nur so tun als ob wir an ihn glauben, und zwar mit einem Augenzwinkern. Und das Bild hält sich hartnäckig. Auf die Frage, was ich mache, wenn ich mich geirrt habe, ist meine erster Gedanke immer, dass ich dann vor diesem freundlichen alten Herrn mit weißem Bart und Nachthemd stehen werde, der immerhin genug Humor hat, dass er Jean Effel solche Bücher schreiben ließ.
Auf dieser Homepage gibt es eine kleine Kostprobe: klick
Zum Autor
Der französische Autor und Zeichner Jean Effel, der eigentlich eigentlich Francois Lejeune hieß, setzte sich unter seinem aus den Initialen gebildeten Künstlernamen mit unzähligen, in viele Sprachen übersetzten und vielen Auflagen und Versionen erschienenen Cartoons über die Erschaffung der Welt ein Denkmal.
Geboren 1908 in Paris als Sohn eines Kurzwarenfabrikanten und einer Deutschlehrerin, studierte er Kunst, Musik und Philosophie und hielt sich zweitweise in England auf. Statt in die Fußstapfen des Vaters zu treten, entschied er sich für eine künstlerische Laufbahn und konnte nach erfolglosen Versuchen als Theaterautor und Maler seine Illustrationen erfolgreich an französische Zeitschriften verkaufen.
[SIZE=7]Ooops, Tippfehler entfernt[/SIZE]
.