'Der Himmel aus Bronze' - Seiten 001 - 097

  • So hundert Seiten mehr und eine etwas größere Schrift- was hätte dagegen gesprochen? Ich mag kompakte Bücher, ich mag Lesebändchen und ich mag schöne, hochwertige Cover. Das alles gefällt mir, aber ein kleines bisschen größere Schrift wäre schön.


    Stakkatosätze, vier, fünf Wörter. Eilig geht es los..

  • Mir ist das mit der kleinen Schrift, ehrlich gesagt, gar nicht aufgefallen.
    Ich finde die Ausstattung des Buches hinreissend. Es ist eins der wenigen Buecher, bei denen ich zu Anfang denke: Ach nein, das nehm' ich lieber nicht mit in die Badewanne.
    Aber das, was drinnen steht, laesst mich sofort solche Vorsaetze vergessen.


    Wenn je ein Buch so anfing, dass ich mich davon nicht trennen moechte, dann dieses.
    Von der Spannung, dem tiefen Erschrecken und des gleich quicklebendig sich aufstellenden Erzaehlers abgesehen, bin ich fasziniert davon, wie die Verfasserin vom ersten Satz an eine Atmosphaere voelliger Fremdheit erstehen lassen kann, ohne in mir ein einziges Mal den Verdacht zu erwecken, ich befaende mich in einem Fantasy-Roman. Das ist alles handfest, wirklich, sinnlich, steht fest und hat einen Koerper, aber es blaest sich aus einer enorm vergangenen Vergangenheit zu mir. Das ist so aufregend! Ich fuehl' mich wie ein Archaeologe und moechte nun ganz vorsichtig, am liebsten mit meiner Zahnbuerste, graben und scharren, um nichts zum Splittern, Platzen, Zerstaeuben zu bringen.


    Ich bin verzueckt. Muss arbeiten und habe Sehnsucht nach dem Buch.


    Eine Frage habe ich: Wie kommen die wundervollen Namen zustande, sind solche Namen ueberliefert oder gibt es Wege, sie zu bilden?
    Und noch: Gibt es eine einfache Einfuehrung in Epoche und Kulturraum? - Ich moechte jetzt so gern etwas zum Darueberlesen hier liegen haben, das wartet, wenn das Buch zu Ende ist.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zuallererst das Auspacken der Folie, das erste sanfte Streichen über den angenehm griffigen Einband. Dann die ersten Seiten in stiller Vorfreude umblättern.
    Leider kann ich die Widmung in einer mir fremden Sprache nicht lesen.
    Dann das fast atemlose Lesen der ersten 40 Seiten.
    Wie Charlie drängen sich mir ziemlich schnell jede Menge Fragen auf.
    Gbit es tatsächliche, kulturelle Hintergründe zu den Beschreibungen dieser kleinen Gesellschaft?
    Das Erwählen eines Menschenopfers zur Beschwichtigung der Götter und dem Verweis auf die große Ehre, die damit Verbunden wäre. Das kommende Schicksal der Schwangeren (auch eine Methode eine Geliebte loszuwerden) hat mich noch eine ganze Weile beschäftigt.
    Oder der kurze Hinweis auf die Tante und ihr verbotenes Verhalten ihren Neffen grundlos zu berühren, weil er altersmäßig ja ein Mann wäre - auch wenn die Gesellschaft dies noch nicht akzeptiert hat.
    Und dann der jugendliche "Held". Da auch ich ohne Sehhilfe ziemlich blind bin, sind ihm meine Sympathien sofort und ungetrübt zugeflogen. Diese Situation des sehr schlecht Sehens kann ich zu 100 % nachvollziehen.
    Noch bin ich in der Geschichte nicht ganz angekommen, bin aber überzeugt, dass ich nach den nächsten 40 Seiten kopfüber hineintauchen und still genießen kann. (Fast still, natürlich mit kurzen Statements hier im Forum)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Liebe Leserinnen und Leser,


    ich freue mich sehr, dass diese Leserunde nun begonnen hat.
    Und wie ich sehe, sind schon wieder ganz schnelle Augen dabei.


    Zu den ersten Fragen werde ich später in der Woche ( mit mehr Zeit) noch ausführlich Stellung beziehen, weil ich diese Erklärungen sehr wichtig finde.
    Zu Namen, Verhaltensweisen und Hintergründen werde ich dann einiges zu sagen haben.
    Ich freue mich, dass die Fremdheit in Faszination und Ferne gleichermaßen so zu wirken scheint, wie ich es mir während des Schreibens gewünscht habe.


    Ich werde mich morgen am Abend ausführlich melden und wünsche bis dahin allen viel Freude beim Einstieg.


    Dass die Schrift kleiner wäre als bei den Vorgängerbüchern, kann ich mir nicht vorstellen, da diese Reihe der Verlagsgruppe Lübbe bestimmte Printvorgaben hat, aber ich werde gerne mal nachfragen.


    Herzlich,


    Viola Alvarez

  • Also ich muss schon sagen: ich habe viel Gutes von Viola Alvarez gehört. Aber was mir hier geboten wird übertrifft meine Vorstellungen. Mir geht es selten so dass ich mich selbst zähmen will um ein Buch nicht zu schnell wegzulesen. Aber hier ist das definitiv so.


    Ich finde Frau Alvarez' Stil unglaublich schön, Anfangs musste ich zwar manche Sätze mehrmals lesen, aber mittlerweile bin ich "drin". Ich finde dass der Stil schlicht aber auch poetisch ist.


    Hayso ist mir ein sehr sympathischer (Anti)held, ich mag es wenn Protagonisten nicht perfekt sind, das macht sie menschlicher.
    Ich wundere mich genauso wie er, dass sich niemand mehr Gedanken um die 15 Toten macht. Merkwürdig...
    Ich finde Hayso sehr mutig. Zum ersten Mal kommt er aus dem Dorf heraus und dann gleich zu den Steinen, die ja Normalsterblichen verboten sind. Die Szene bei den Steinen fand ich übrigens fast schon poetisch, so schön war die. Schön die Gedanken die sich Hayso zum Fuchszauberer und zu den Wandbehängen macht.
    Tja, und jetzt ist Hayso auf sich gestellt, auf der Flucht und einer Verschwörung auf der Spur...ich bin sehr gespannt wie es weitergeht!


    Ich hatte mich übrigens gewundert den "Himmel aus Bronze" in meiner Buchhandlung bei den Krimi-Neuerscheinungen (und nicht beim Historischen oder bei Fantasy) zu finden, nachdem ich aber diesen ersten Abschnitt gelesen habe, macht es Sinn, finde ich.


    Faszinierend finde ich auch die Riten und Regeln des Dorfes. Mich würde auch interessieren inwieweit diese erfunden sind, da es sich ja um eine Zeit für die es keine vernünftigen Berichte gibt, handelt. Und was die Zeitrechnung angeht steige ich auch noch nicht so ganz durch. Vielleicht kann die mir jemand erklären?


    Ich möchte Charlie übrigens zustimmen, das Buch ist wunderhübsch aufgemacht. Die Schriftgrösse stört mich nicht.


    So, bevor ich mich hier noch vergesse und dem Buch (zu frühzeitig ;-)?) brennende Liebeserklärungen mache, beende ich meinen Post hier. *begeisterweiterliest*
    :wave

  • Eigentlich kann ich Cookiemonsters Beitrag in jedem Punkt nur unterschreiben.


    Bislang habe ich noch keines der anderen Bücher von Viola Alvarez gelesen (weil sie thematisch nicht so meines sind), aber besonders ihre Sprache wurde ja bei den Eulen hochgelobt. Und was soll ich sagen: ich bin wirklich hin und weg. Klar, schnörkellos und doch klingen die Sätze nach.
    Das ist mal wieder eines der Bücher, die ich am liebsten in winzigkleinen Häppchen lesen möchte, um sie möglichst lange zu genießen. :-]


    Gerade über diese interessante Epoche gibt es ja wahnsinnig wenig zu lesen (von vergleichbarer Qualität fällt mir nur "Die Chronik der dunklen Wälder" von Michelle Paver im Jugendbuchbereich ein). Da freut es mich umso mehr dieses tolle Buch entdeckt zu haben.


    Ich war gleich mitten in der Geschichte und man merkt bereits in den ersten Kapiteln, mit wieviel Mühe ein glaubwürdiger gesellschaftlich/mythologischer Hintergrund erstellt wurde.


    Mich interessiert ja brennend, welche Stimme da zu Hayso spricht. Ist das vielleicht wirklich der Geist des Fuchszauberers? :gruebel

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Guten Abend,


    ich hatte ja versprochen, mich zu melden, um etwas über die Hintergründe zu schreiben.
    Es gibt ein paar sehr gute Standardwerke über die Bronzezeit, die sich leicht erfragen lassen (Suchmaschine), in denen natürlich die üblichen archäologischen Schwierigkeiten auftauchen.
    Es handelt sich um eine sehr lange Zeitperiode, von der letzten Endes nur Fragmente verblieben sind, wiewohl wundervolle.
    Holz, Tuch, Fell, Tierknochen, Zähne, Leder, alles, was vermutlich eine viel größere Alltagsrolle gespielt hat als Metall ist verschwunden.
    Es bleibt Ton, Metall, Stein.
    Daraus lassen sich durchaus glaubwürdige Rückschlüsse ziehen.
    Es gibt sesshafte Gesellschaften deren Regeln sich vermutlich nicht so sehr von anderen sesshaften Gesellschaften archaischer Zeit unterschieden haben (starke Trennung von Männern und Frauen, Sippengesetze, Besitzvermehrung etc).
    Und es gibt allgemeine soziale Phänomene, die immer wieder auftauchen:
    Erst wenn das Leben mehr als nur überlebt werden kann, beginnt Kultur.
    Wo Geld ist, ist Kampf.
    Wo Macht ist, ist Gewalt.
    Dieser Art mehr.
    Ein Menschenleben hat keinesfalls den Wert, den wir ihm heute zumessen.
    Auch nicht das Leben eines Kindes. Dennoch zeigen uns die Bestattungshaltungen und Grabbeigaben große emotionale Verbundenheit mit den Verstorbenen, gerade auch mit den Kindern.
    Es ist ein sehr großes Thema und vielleicht möchtet Ihr ja ganz konkrete Fragen zu Szenen aus dem Buch stellen, dann werde ich mich bemühen zu antworten.


    Eine Sprache ist übrigens nicht überliefert, ich habe aber versucht, für die Namen Sprachansatze zu entwickeln, die mir zumindest ansatzweise möglich schienen.


    Viola Alvarez

  • Ohne Frage, ich liebe das Buch. Schon nach 40 Seiten bin ich fasziniert und gespannt wie es weiter geht und schon nach 40 Sätzen war ich vom schnörkellosen aber doch sehr poetischen Stil gefangen.


    Trotzdem kommt mir die Figur des Hayso sehr konstruiert vor. Je nach Bedarf kann er anscheinend sehen oder nicht denn die Stickereien auf den Gürteln der Toten erkennt er nicht, jedoch die Zeichen auf dem Lederband am Baum...
    Als nutzloses Mitglied der Gesellschaft kann er kein Mann sein, ein Kind ist er aber auch nicht mehr. Deswegen werden anscheinend nur Tabus die der Geschichte dienen auf ihn angewandt.
    Hinzu kommt: Wenn er so wertlos ist, dann macht es meiner Meinung nach wenig Sinn ihm eine so existenziell wichtige Aufgabe zu übertragen wie Wasser aus der Quelle bei den Steinen zu holen um die Götter zu beruhigen denn was, wenn er scheitert? Dann müssten die Götter doch erst Recht erzürnt sein und natürlich erwartet jeder, dass er scheitert


    Ich bin wirklich gespannt wie das weiter geht.

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  • Ich hab den ersten Abschnitt heute regelrecht verschlungen.
    Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt, Hayso ist mir sehr symphatisch.
    Auch wenn er kaum etwas sieht und nur schlecht laufen kann. Dafür ist er ja ein ziemlich helles Bürschchen, wenn er sich überwindet etwas zu tun.


    Heutzutage ist ja schwere Fehlsichtigkeit kaum mehr ein Problem, wie mag das damals nur gewesen sein, so ganz ohne Möglichkeit auch nur etwas ähnliches wie eine Brille zu haben? Ich bin ohne Brille ziemlich aufgeschmissen, für mich wäre das ein echtes Problem.


    Hayso tut mir leid, er hat ja wirklich niemanden im Dorf, der sich auch nur ansatzweise für ihn interessiert. Von daher ist es vielleicht gut für ihn aus dem Dorf weg zu müssen, vielleicht findet er woanders Menschen, die ihn achten. Es gibt ja durchaus Gemeinschafen, in denen behinderte Menschen als "Weise" gesehen werden.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht, vor allem, wer der geheimnisvolle Fremde ist, der offensichtlich die Vernichtung des Dorfes plant.

  • Habe hier "zufällig" gerade die HC-Ausgaben von "Wer gab dir, Liebe, die Gewalt" und "Die Nebel des Morgens" hier liegen und alle sind genau gleich.
    Mir gefällt die Ausstattung sehr gut!


    Ich bin leider erst bis zum zweiten kapitel gekommen, aber es gefällt mir bisher sehr gut. Ich bin gut in die Geschichte hinenigekommen trotz der nicht geläufigen namen habe ich keine Schwierigkeiten, die Personen auseinanderzuhalten. Da ich selbst nicht besonders gut sehe, kann ich mich gut in Hayso hineinversetzen.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von ratta
    Schon nach 40 Seiten bin ich fasziniert und gespannt wie es weiter geht und schon nach 40 Sätzen war ich vom schnörkellosen aber doch sehr poetischen Stil gefangen.


    Das kann ich erstmal komplett so unterschreiben :-] Und ich schließe mich an, dass es sehr spannend ist, mal in eine völlig andere Epoche abzutauchen. Ich erinnere mich dunkel an Museumsbesuche aus der weit entfernten Vergangenheit, aber viel hängengeblieben ist da nicht. Ich freue mich, hier mehr zu erfahren!


    Zitat

    Original von ratta
    Hinzu kommt: Wenn er so wertlos ist, dann macht es meiner Meinung nach wenig Sinn ihm eine so existenziell wichtige Aufgabe zu übertragen wie Wasser aus der Quelle bei den Steinen zu holen um die Götter zu beruhigen denn was, wenn er scheitert? Dann müssten die Götter doch erst Recht erzürnt sein und natürlich erwartet jeder, dass er scheitert.


    Und das wäre doch ein guter Anlass ihn loszuwerden.... So habe ich das verstanden. Als Schikane. Er wird bewusst in Gefahr gebracht mit der Erwartung/Hoffnung, dass er nicht zurückkommt.


    Ich mag Hayso auch und bin sehr gespannt, welche Abenteuer er noch erlebt. Dass die Bilder in den Steinen quasi die aktuellen Eregnisse abbilden, fand ich sehr gruselig!! Und ich war mit Hayso traurig, dass sein vermeintlich einziger Freund Nohm im nicht glaubt - wie furchtbar einsam musste er sich fühlen! :-(

  • Was für ein Buch!!!


    Schon als ich es das erste Mal in der Hand hielt, so ein Umschlag, schön geprägt mit dem Mond, ganz nach meinem Geschmack, feines Format, Lesebändchen...


    Und dann der Inhalt!


    Ich mag dieses senffarbene, das den Vorsatz bildet, die Widmung fand ich grandios und der Text hat mich sofort gefangen!!!


    Einen richtigen Anti-Helden hat Viola hier geschaffen, mit dem man leiden und sich freuen kann, dessen Hilflosigkeit und Verzweiflung intensivst rüberkommt.


    Und seine Welt ist voller Geheimnisse, nicht nur, weil er sie nie ergründet hat, auch für uns Jetztmenschen ist das Leben damals ein Abenteuer.


    Ich glaube, heute mach ich nicht viel anderes außer lesen...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Leider kann ich die Widmung in einer mir fremden Sprache nicht lesen.


    Holly, da steht, etwas frei übersetzt: Was Du gewesen bist, wird niemals sterben.


    Zitat

    Original von ratta
    Trotzdem kommt mir die Figur des Hayso sehr konstruiert vor. Je nach Bedarf kann er anscheinend sehen oder nicht denn die Stickereien auf den Gürteln der Toten erkennt er nicht, jedoch die Zeichen auf dem Lederband am Baum....


    Als jemand, der ohne Brille wenig bis gar nichts sieht, kann ich das durchaus nachvollziehen. Das Sehvermögen ist nicht immer gleich und ich meine, mich erinnern zu können, daß nichts über die Größe des Lederbandes gesagt wurde. War es nicht auch so, daß es kunstvoll geknotet war? Knoten kann Hayso erfühlen, Nohm hat ihm den von Nohm zum Fühlen gegeben.


    Zitat

    Original von ratta
    Hinzu kommt: Wenn er so wertlos ist, dann macht es meiner Meinung nach wenig Sinn ihm eine so existenziell wichtige Aufgabe zu übertragen wie Wasser aus der Quelle bei den Steinen zu holen um die Götter zu beruhigen denn was, wenn er scheitert? Dann müssten die Götter doch erst Recht erzürnt sein und natürlich erwartet jeder, dass er scheitert


    Es erwartet jeder sein Scheitern, aber was weiß Rinn über die Dinge, die am Ende des Abschnitts bei den Steinen passiert sind? Wenn Rinn mehr darüber weiß, ist es vielleicht eine ganz elegante Lösung, Hayso loszuwerden!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Hallo Caia,
    danke für die Übersetzung. Hatte vermutet, dass das Buch schon mit einem "Kracher" anfängt. Und dank Deiner weiß ich es jetzt endlich.
    Und ich stimme Dir zu. Für Fast-Blinde wie mich, sind seine Seh-Probleme echt nachvollziehbar und ich finde Hayso ganz im Gegenteil ziemlich real in seiner Art sich und seinen "Wert" ständig zu hinterfragen oder gar anzuzweifeln. Zumindest in diesem Anfangsstadium ist er eben nicht der starke, gefestigte und "weitsichtige" Held (eher kurzsichtig) zu dem er ja noch wachsen kann.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Hallo Caia,
    danke für die Übersetzung. Hatte vermutet, dass das Buch schon mit einem "Kracher" anfängt. Und dank Deiner weiß ich es jetzt endlich.


    Dafür nicht, dafür sind wir Eulen doch da. :knuddel1


    Das hatte mich, wie oben geschrieben, schon begeistert, bevor ich sonst überhaupt einen Satz gelesen hatte...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Nichts für ungut, aber ich bleibe dabei, so gerne ich Hayso mag, er ist sehr konstruiert.
    Ich hab, trotz Brille, auf einem Auge 90% Sehkraft und auf dem anderen nur 70%, ich weiß also auch wovon ich rede. Und vor allem im Dunklen, bei schlechtem Licht bin ich blind wie ein Maulwurf.


    Auf die Götter-Beruhigen-Geschichte möchte ich aber schon nochmal näher eingehen.
    Selbst wenn Rinn mehr über das, was bei den Steinen vorgefallen ist, weiß macht es wenig Sinn Hayso dort hinzuschicken um ihn scheitern zu lassen. Hayso hat die Götter beleidigt indem er in den Brunnen geblickt hat, wären die Götter nicht noch mehr beleidigt wenn der Beschwichtigungsversuch fehlschlägt? Wenn Hayso nicht zurück kommt muss Rinn sich mit den aufgebrachten, abergläubischen Dorfbewohnern auseinandersetzen. Wir wissen, dass Rinn skrupellos ist, aber nachdem er jetzt schon eine Schwangere opfern will wird er sich schwer tun dieses Opfer noch zu toppen.

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  • Guten Morgen,


    ich möchte nur kurz etwas zu der Entwicklung der Geschichte sagen, was das Lesen vielleicht etwas angenehmer gestalten kann.
    Viele Erklärungsversuche, die die Charaktere abgeben, sind Erklärungen aus ihrem augenblicklichen Verständnis heraus, keine absoluten Erklärungen.


    Vielleicht sagen einige Charaktere auch etwas, weil sie etwas ganz anderes zu verbergen haben, was erst später enthüllt wird.


    Ich glaube es ist auch immer sinnvoll, kritisch zu lesen, solange es dem Vergnügen nicht abträglich ist.
    Dass Hayso als konstruiert empfunden wird, ist ein wertvoller Hinweis für mich, denn ich habe mich nie um Konstruktion bemüht. Für mich ist er ein sehr emotional aufgebauter Charakter, nicht nur eine Ansammlunge von dramaturgischen Stichworten, wie er offenbar verstanden wurde. Aber das ist ja gerade der Wert dieser Leserunden, sich mit der direkten Rezeption so intensiv auseinander zu setzen.


    Vielen Dank,


    Viola Alvarez

  • Hallo Viola,


    ich empfinde Hayso bis hierher (Seite 98, weiter bin ich noch nicht - leider!!!) keineswegs als konstruiert und möchte das hiermit auch klar und deutlich sagen. Wenn Ratta das so findet, ist das seine Meinung, meine ist eine andere!


    Ich weiß, wie hilfreich sowas für Autoren ist, möchte aber vermeiden, daß der Eindruck entsteht, daß es mir genauso geht!!!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Und ich möchte ganz deutlich sagen - Viola hat es ja schon sehr diplomatisch angedeutet - weiterlesen hilft. Bin schon auf Seite 250 - weiß also wovon ich schreibe.
    Bei diesem Buch merkt man doch nach 10 Seiten schon, dass man einfach zu wenig Infos hat, das hinter jedem "Stein" ein Geheimnis lauert, das nur Weiterlesen Klarheit bringt. Gerade das macht das mythische und stimmungsvolle an der Geschichte aus. Man wird hineingeworfen und bekommt erst nach und nach Lösungen für all diese Rätsel. Siehe z.B. die 15 Toten vor dem Tor. Wie sie gestorben sind ist selbst für eifrige und kreative Leser sehr überraschend, finde ich.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)