Der Ausflug in die Einsiedelei von Wema war traumhaft zu lesen. Vor allem das Bademännlein von Hayso. Unglaublich faszinierend zu lesen.
In diesem Teil haben vor allem die Begleiter von Hayso ein deutlicheres Profil bekommen. Bei mir konnte besonders Zun'er punkten. Ich fand den Wandel, den er im Gespräch mit Hayso durchgemacht hat, sehr stimmig und aufschlußreich. Er wollte eigentlich immer Geschichtenerzähler werden, aber die Menschen wollen von ihm die Welt nicht erklärt bekommen, weswegen er nur als Übersetzer ausgebildet wurde, obwohl gerade Blinde oft Geschichtenerzähler werden. Auf diesem Weg wurde die Figur zuerst ganz klein, dann aber ganz groß. Zugleich auch die scheue Hoffnung, dass das Wunder Haysos, durch den großen Atem sehend geworden zu sein, auch ihm irgendwann Augenlicht bringen könnte. Ich bin schon gespannt, wie sich Zun'er noch entwickeln wird. Ich hoffe, dass er uns auch in den weiteren Bänden erhalten bleiben wird.
Kuras ist für mich schwer einordenbar. Bei seinem Namen kommt mir oft ein Wächter in den Sinn aufgrund der Wortähnlichkeit zum lateinischen custos. Das paßt auch zu seinem Zeichen: er steht außerhalb von drei anderen Personen- er gehört nicht richtig dazu, bewacht aber zugleich etwas. Sind es die drei, das Geheimnis oder vielleicht das Bündel, das Hayso von Grawyschty bekommen hatte?
Es bleibt im Dunkeln, wie er plötzlich auf unsere Gruppe gestoßen ist und es nie auch nur eine Frage war, ob er sie weiterbegleiten wird, sondern er ist einfach geblieben. Von Wyschto und Zun'er als Held verehrt, wobei auch unklar bleibt, warum er als Tod galt; von Hayso sehr skeptisch beobachtet.
Er macht sich auch selbst mit seiner Frage, ob es überhaupt eine richtige Seite gibt, verdächtigt. Andererseits versucht er auch nicht für sich selbst irgendeine höhere Rechtfertigung in Anspruch zu nehmen.