So Ihr Lieben,
ich war ja gestern bei den "Tagen des offenen Kartells" in Krefeld, habe dort auch Iris getroffen und Ihr beim Vorlesen aus dem Tribun gelauscht...
Es war wirklich ein wunderschöner Tag. Eigentlich hatte ich vor nur so ein zwei Stündchen zu bleiben, Iris zu lauschen, ein wenig zu quatschen und dann wieder zu fahren. Aus diesen ein, zwei sind dann am Ende ca. 5 Stunden geworden, so schön war es dort...
Morgens sah es erst noch danach aus, als wenn es ein verregneter Tag werden würde, aber als ich um ca. 12:30 Uhr in Krefeld ankam, klarte es sich auf und die Sonne kam raus. Später wurde es sogar noch richtig warm.
Der Weg zu der Veranstaltung war ein wenig schwierig zu finden, da es zum Schluss nicht mehr klar ausgeschildert war und ich fast an einer Ecke falsch abgebogen wäre. Aber ich hab’s dann Gott sei Dank doch noch relativ schnell gefunden und direkt einmal Ausschau nach Iris gehalten, die ja schon dort sein musste und die ich bis dato nur vom Foto her kannte. Nachdem ich mich einer Führung durch die Ausgrabungen des alten Kastells angeschlossen hatte, sah ich eine Frau, die Iris hätte sein können. Allerdings hat Iris auf allen Bildern die ich gesehen habe die Haare offen und diese Frau trug einen Zopf. Ich nicht dumm, schickte Iris eine SMS und beobachtete, ob die Frau an ihr Handy ging. Sie tat es... Ich also mutig hingestürmt und einfach drauf los gefragt, ob sie Iris sei... und oh Freude, sie war es tatsächlich...
Nachdem wir dann erst einmal ein wenig gequatscht hatten, haben wir uns die Führung noch bis zum Schluss angesehen und sind dann danach wieder zu den aufgebauten Zelten zurück gegangen. Von dem vielen Regen war der Boden ganz aufgeweicht und meine Schuhe waren voller Matsch. Aber machte nix. Dreck lässt sich abwaschen... Ein paar in der damaligen Zeit gekleidete Leutchen hatten am Weg ihre Zelte aufgebaut, um das Leben und das Wirken in der damaligen Zeit zu veranschaulichen. Das war wirklich SEHR interessant. Dort habe ich dann z.B. diese Wachstäfelchen (die Iris in ihrem Buch beschrieben hat) das erste Mal gesehen und ich durfte tatsächlich auch einmal auf einem schreiben... *freu* Auch so ein kleines Buch aus Rollen mit Papyrus dazwischen habe ich zu Gesicht bekommen wie auch noch andere seltsame Gerätschaften der damaligen Zeit.
Schön war auch, dass die dort selbst ihr Brot hergestellt haben. Mit einem großen Stein, der entsprechend bearbeitet war, wurde erst das Mehl mühselig gemahlen (der nette Legionär benötigte für 2 Pfund Mehl ca. 1 1/2 Stunden, um das Korn zu mahlen) und danach mit Wasser und groben, zerstoßenem Salz gewürzt. In einem selbstgebauten Lehmofen wurden dann das Brot und die Brötchen gebacken.
Dieses Backen dauerte ca. 1/2 Stunde und in der Zwischenzeit sollte Iris aus ihrem Buch lesen. Nachdem wir uns erst einmal ein wenig mit einem Alt gestärkt hatten (Kölsch gab es da doch tatsächlich nicht... ), ging es dann los. Auf einem kleinen freien Platz waren ein paar Stühle aufgebaut auf denen schon ein paar Leutchen saßen und Iris erwartungsvoll entgegen sahen. Leider hatte sie das Pech direkt mit dem Gesicht zur Sonne sitzen zu müssen, so dass ihr die Sonne direkt ins Gesicht schien. Aber professionell wie sie ist, hat sie das nicht weiter gestört und sie hat uns das erste Kapitel ihres Buches vorgelesen. Es war sehr eindrucksvoll, auch wenn die Lesung durch die Hintergrundgeräusche von den benachbarten Ständen und Zelten ein wenig überdeckt wurde.
Nach der Lesung war dann auch das Brot und die Brötchen fertig, welche uns zum Probieren von einem netten Legionär serviert wurde.
Es war wirklich richtig heiß und sehr, sehr lecker. Ehrlich gesagt hätte ich das vorher nicht gedacht, das es wirklich sooo gut schmeckt... Aber ich habe mich gerne eines besseren belehren lassen...
Nachdem wir dann noch ein bißchen gequatscht, ein weiteres Alt getrunken und uns mit den netten Legionären dort unterhalten hatten, bin ich dann um ca. 17:30 Uhr wieder nach Hause gefahren. Selbstverständlich nicht, ohne mir vorher von Iris eine persönliche Widmung für meinen Tribun abzuholen...
Alles in allem war es wirklich ein sehr, sehr schöner Tag, der mir viel Spaß gemacht hat und mich viel neues gelehrt hat...