Titel: Shantaram
Autor: Gregory David Roberts
Verlag: Goldmann
Seiten: 1088
Originaltitel: Shantaram
Übersetzerin: Sibylle Schmidt
Über den Autor: (lt.Random House)
Gregory David Roberts wurde 1952 in Melbourne, Australien, geboren. Während seiner Studienjahre beging er mehrere bewaffnete Raubüberfälle und wurde zu einer 19-jährigen Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt.
Nach seiner spektakulären Flucht ließ sich Gregory David Roberts in Bombay nieder. Dort gründete er unter anderem seine eigene Castingagentur für Bollywood-Filmproduktionen und eine Rockband. Seine Kontakte zur lokalen Mafia führten schließlich zu seiner Festnahme in Frankfurt. Gregory David Roberts wurde nach Australien zurückgeschickt, wo er weitere sechs Jahre im Gefängnis verbrachte – zwei davon in Einzelhaft. In dieser Zeit begann er seine Arbeit an seinem ersten Roman "Shantaram", der mittlerweile zu einem weltweiten sensationellen Erfolg avanciert ist. Heute lebt Gregory David Roberts mit seiner Familie in Genf.
Über den Inhalt:
Shantaram erzählt in fiktionaler Form die Geschichte von Roberts’ eigenem Leben.
Der junge Australier in dessen gefälschten Pass Lindsay als Vorname steht, kommt nach dem Ausbruch aus einem Neuseeländischen Hochsicherheitsgefängnis in der Hitze Bombays an.
Lindsay ist auf der Fluch, vor den Behörden aber auch vor sich selbst.
Durch eine zufällige Begegnung lernt er den jungen Inder Prabaker kennen, der von seinem Touristenführer schon bald zu seinem Freund wird.
Lindsay, von Prabaker liebevoll Linaba oder einfach nur Lin genannt, lernt von Prabaker nicht nur die Metropole Bombay kennen, sondern auch die Kultur, die Religion und die Lebensart der Inder und deren Fähigkeit mit dem eigenen Leben ins Reine zu kommen.
Als ihm das Geld ausgeht, wagt er einen Schritt, der viele Konsequezen hat: Er zieht in den illegalen Slum zu den Ärmsten der Armen und erlebt eine Seite Indiens, die er nicht erwartet hat: den Stolz und die Liebe innerhalb einer Gemeinschaft, wo oberflächlich nur Dreck, Elend und Armut zu sehen ist.
Er wird zu „Shantaram“, einem „Mann des Friedens“ und kämpft für "seine" Slumbewohner, gleichzeitig aber hält er sich mit illegalen Geschäften über Wasser, fädelt Drogendeals und illegale Geldwechselgeschäfte für Touristen ein und immer wieder kreuzen sich seine Wege mit denen seiner neuen und alten Freunde in dem legendären Leopolds, einem Restaurant, wie eine Bühne, geschaffen für Weltenbummler, Drogendealer, weiße Touristen, kleine Verbrecher und auch die ganz großen Fische Bombays, die Mafia Dons und deren Mitarbeiter.
Schnell knüpft Lin Kontakte in die Mafiawelt und entdeckt eine ganz anders Spektrum der Stadt, die Kreise der Gelehrten, oder der, die sich dafür halten.
Er lernt neue Lebensphilosophien kennen, blickt in religiöse Abgründe, doch vor allem lernt er neue Freunde kennen, die er zu lieben lernt.
Meine Rezension:
Shantaram ist vieles, eine biografische Abhandlung des sicherlich spannenden Lebens von Gregory David Roberts, ein toller, ungewöhnlicher Schmöker, nicht nur über Indien und deren Bewohner, sondern auch über den Abenteuerer Lin, der immer auf der Suche nach sich selbst und seinem Lebensglück ist.
Shantaram ist ein Stück Geschichte Indiens und der anliegenden Länder mitsamt politischen Konsequenzen der späten 80er Jahre.
Shantaram ist streckenweise anhand von Dialogen auch eine Art Zwiegespräch, was im Leben Glück oder Elend bedeutet, was Liebe ist, was Hass und was einen jeden Menschen antreibt.
Shantaram hat unfassbar viele Facetten, die einen in eine Art Schlund hinabziehen, der eine so unglaubliche Wirkung auf mich hatte, dass ich das kiloschwere Buch überall mit hingeschleppt habe, nur in der Annahme, ich könnte unterwegs, egal wohin, meinem Tag auch nur eine Minute mehr Lesezeit abringen, als ich bisher angenommen hatte.
Es ist nicht nur die Geschichte eines Abenteurers, sondern auch die Geschichte in das Herz Indiens und seiner Bewohner, sicherlich nicht immer objektiv, aber ungeheuer eindringlich geschildert.
Und immer wieder gibt es Sätze, die man sich abschreiben möchte, über die man nachgrübelt, in wie weit sie allgemeingültig sein könnten, oder gegen die ich mich im Innersten gesträubt habe, auf jeden Fall Sätze, ja ganze Passagen, die lange in den Gedanken bleiben und mich teilweise sehr beschäftigt haben.
Ich glaube, dass man das Buch auf verschiedenste Arten lesen kann, ich kann für mich nur sagen, dass ich die für mich Ideale herausgesucht habe.
zutiefst beeindruckte Grüße von Elbereth
Die offizielle Homepage zu Shantaram
Shantaram wird derzeit von Johnny Depp als Regisseur und Hauptdarsteller verfilmt.