Über den Autor (von Amazon):
Über den Autor
Morten Ramsland, geboren 1971, studierte Dänisch und Kunstgeschichte. Neben seinen Romanen veröffentlichte er Gedichte und eine Reihe von Kinderbüchern. Morten Ramsland lebt bei Aarhus, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Hundsköpfe ist das dänische Buch des Jahres 2005 (Preis der Leser), das außerdem mit dem Goldenen Lorbeer (Preis der Buchhändler) ausgezeichnet wurde.
Meine Inhaltsbeschreibung:
Opa Askild hat seit dem 2. Weltkrieg eine Schwäche für Jazz, Kubismus und Hochprozentiges. Oma Bjork hat einen Eissplitter im Herzen der sie zwingt immer Wolljacken zu tragen und sammelt Arztromane. Neffe Appelkopp verliebt sich und wird dennoch Matrose. Sohn Niels, oder Segelohr, hört mit seinen Ohren mehr als alle anderen und beherrscht die Kunst des "Glockenspiels" wie keiner. Sohn Knut will erst wiederkommen wenn er Askild zusammmenschlagen kann und eifert Appelkopp nach. Tochter Anne Katrine lernt erst sehr spät sprechen. Und dann gibt es da noch die Kinder von Segelohr, die die Familiengeschichte neu aufrollen und versuchen den Familiengeheimnissen auf die Spur zu kommen. Denn Oma Bjork liegt im Krankenhaus und verliert langsam ihre Erinnerungen an Hundsköpfe, an zahlreiche Umzüge in Norwegen und schliesslich von Norwegen nach Dänemark.
Eine nordische Familiensaga, eine Art maskuline "Hannas Töchter".
Meine Meinung:
Mir hat "Hundsköpfe" sehr gut gefallen. Ramsland versteht es humorvoll mehr als ein halbes Jahrhundert Familiengeschichte aufzurollen, die sich zwischen Norwegen und Dänemark abspielt, die von Liebe, Enttäuschung, Gewalt, Wahnsinn und Alltag erzählt. Wie Douglas Coupland so schön sagt: "all families are psychotic". Jeder hat seine Macke und seine Verletzungen, die die anderen auch mit tragen müssen.
Skurill, lustig aber auch tragisch werden uns Episoden aus dem Leben dreier Generationen erzählt, es wird Familiengeheimnissen auf die Spur gegangen.
Was nicht rekonstruiert werden kann, wird nacherfunden, auch so entstehen Familienlegenden. In der Presse wird Ramslands Werk mit dem "Geisterhaus" verglichen, ich würde es eher mit Marianne Frederikssons "Hannas Töchter" vergleichen, nur dass halt hier auch der Humor nicht zu kurz kommt, und dass eher der männliche Zweig der Familie "erzählt wird".
Wer Familiensagas mag, wer auch mit Kruderem umgehen kann, wer keine schnelle Handlung braucht, der ist hier richtig.
Ich würde 8 von 10 Punkten vergeben.