Kurzbeschreibung
Es ist ein Aufsehen erregender Prozess. Greta Grahame, die schöne junge Frau von Sir Peter Robinson, wird des Mordes angeklagt. Man beschuldigt sie, in den Mord von Lady Anne, Peters erster Frau, verwickelt zu sein. Die Anklage beruht auf den Aussagen eines einzigen Zeugen Gretas Stiefsohn Thomas, der den Mord an seiner Mutter selbst mitansehen musste. Doch sagt der geplagte Junge die Wahrheit? Ist Greta wirklich die böse Stiefmutter, die Thomas' Mutter um ihr schönes Leben an der Seite des erfolgreichen Politikers beneidet hat?
Eine Amazon-Rezension
Justizkrimi von Tolkiens Enkel, 27. Juni 2004
Rezensentin/Rezensent: Sabrina (Mehr über mich) aus Berlin, D
Lady Anne Robinson, die Ehefrau des englischen Verteidigungsministers wird ermordet. Einziger Zeuge ist ihr Sohn Thomas, dessen Aussage Greta Grahame, die Assistentin des Politikers schwer belastet. Pikant wird die Sache dadurch, dass Sir Peter der Aussage seines Sohnes keinen Glauben schenkt und sogar soweit geht, die hochgeschätzte Assistentin zu heiraten, als sie des Mordes an seiner ersten Frau angeklagt wird.
Das zentrale Thema des Buches ist dann auch der Konflikt zwischen Sir Peter und seinem Sohn. Thomas versucht verzweifelt, den Vater von seiner Version der Ereignisse zu überzeugen, während der den Kontakt zum Sohn auf das nötigste beschränkt. Das ganze wird unterbrochen von Rückblicken auf die letzten zwei Jahre, während derer Greta in das Leben der Familie trat und die Karriere des Vaters sich beschleunigte. Für Thomas bedeutete dies, den Vater kaum mehr zu sehen, und sich voll und ganz auf die Mutter zu konzentrieren. Sind seine Anschuldigungen also nur dem Trotz eines vernachlässigten Pubertierenden entsprungen oder hatte die intelligente Greta von Anfang an Ambitionen auf mehr als das berufliche Leben von Sir Peter ?
Simon Tolkien schreibt einen spannenden Krimi, bei dem der Leser für lange Zeit selber entscheiden kann, welcher Seite er glaubt. Die Rückblicke, verbunden mit Szenen aus dem Gerichtssaal, vermitteln ein überzeugendes Bild von der Familie Robinson. Dennoch, der Funke will bis zum gut gelungenen Finale nicht so richtig überspringen. Ein Grund dafür mag sein, dass Passagen aus der Perspektive aller Hauptpersonen erzählt werden. Einer oder eine von ihnen muss lügen, und daher hat man stets das Gefühl, dass der Autor einem etwas vorenthält.
Meine eigene Meinung:
Entgegen meines sonst üblichen Vorhabens, Bücher hier erst vorzustellen, wenn ich sie ausgelesen habe, möchte ich Euch dieses Buch jetzt schon vorstellen, weil es mich schlicht und einfach umgehauen hat. Es stellt sich wirklich die Frage, ob Erzähltalent vererbbar ist, denn derartig schnell gelang es bisher wenigen Autoren, den Leser so schnell in Bann zu schlagen und mitzufiebern, wer denn nun der Täter war.
Mit "Gestohlenes Leben" ist dem Enkel des großen J.R.R. Tolkien auf jeden Fall ein hochspannender, interessanter Debütroman gelungen.
Die deutsche Übersetzerin Ingrid Klein sollte man sich wohl auch merken und hoffen, daß Simon nicht nur weitere so toll erzählte Romane schreibt, sondern auch von ihr weiterhin übersetzt wird. Das feeling scheint einfach perfekt zu stimmen.
Ich habe das Buch erst vorgestern abend begonnen und bin schon kurz vor der Hälfte angelangt, weil man es einfach nicht aus der Hand legen kann.
Unbedingt empfehlenswert.
Gruß
Baumbart
PS: edit: *auchmalhochschubs*, weil ich jetzt durch bin mit dem Buch und es wirklich absolut empfehlenswert ist, sorry.
EDIT:...es handelt sich tatsächlich um den Enkel von J.R.R.Tolkien (danke an Jorinde für die Nachfrage)
Hier ist noch ein relativ aktueller Link zum Schauen: http://www.elbenwald.de/index.php?page_name=NeuigkeitenDetails&article_name=2004-01-29