Thea Dorn - Die Hirnkönigin

  • 284 Seiten


    Autor:
    Thea Dorn, geboren 1970 in Offenbach, studierte Philosophie und Theaterwissenschaft in Frankfurt, Wien und an der Freien Universität Berlin, wo sie bis vor kurzem Dozentin für Philosophie war.


    Schon mit 24 veröffentlichte sie ihren ersten Roman "Berliner Aufklärung", für den sie den Raymond-Chandler-Preis erhielt.


    Thea Dorn lebt als freie Autorin in Berlin.


    Inhalt:
    Die Berliner Journalistin Kyra Berg hat sich gerade aus der Feuilleton-Redaktion ihrer Zeitung verabschiedet. Sie hat genug vom Hauptstadt-Zeitgeist und dem Kulturgewäsch der intellektuellen Szene und will sich endlich mit etwas Handfestem beschäftigen.


    Sie beginnt an einer Serie über Berliner Mörderinnen zu arbeiten, und als die kopflose Leiche ihres Chefredakteurs gefunden wird, interessiert sie sich natürlich brennend für den Fall.


    Ihr Chefredakteur war bekannt dafür, seinen weiblichen Angestellten nachzusteigen, und Kyra hat den Verdacht, dass es sich bei dem außergewöhnlich brutalen Mord um den Racheakt einer Frau handelt. Bevor ihre Recherchen zu konkreten Ergebnissen führen, findet man die nächste Leiche - einen pensionierten Bibliotheksangestellten.


    Kyra macht sich auf die Suche nach Verbindungspunkten. Hat der Mörder es auf ältere, an Kultur interessierten Herren abgesehen? Kyra steht vor einem Rätsel.


    Dabei hat sie in ihrem Privatleben genug Probleme. Der liebenswerte, aber etwas dickliche Kollege Franz Pawlak rückt ihr doch zu sehr auf die Pelle. Und an die Liebesnacht mit dem ausnehmend hübschen Kellner kann sie sich überhaupt nicht mehr erinnern. Von dem Abenteuer mit dem großmauligen Töchterchen des ermordeten Chefredakteurs ganz zu schweigen...


    Anmerkung:
    Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Stil. Man liest einen Absatz zu Ende und beim Beginn des nächsten steht plötzlich etwas ganz anderes und man merkt, dass man wieder mit einer anderen Szene konfrontiert ist.


    Es ist sehr blutrünstig und brutal, wobei ich manchmal das Gefühl hatte, das die meisten Personen, inkl. der Protagonistin Kyra, nicht ganz richtig ticken.


    Die Spannung ist nicht sehr groß und die Auflösung hat mich auch nicht vom Hocker gerissen. Manches kam mir doch ziemlich zusammenhanglos vor und ich konnte eigentlich nicht wirklich einen roten Faden durch die Geschichte finden.

  • Ich weiß nicht, welches Buch ich von ihr mal angefangen habe, aber ich kann mit ihrer Schreibe überhaupt nix anfangen .... :-(

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Mir hat das Buch voll gefallen :hop
    Hatte was. Aber an den Schreibstil musste ich mich auch gewöhnen, hat mir aber trotzdem voll super gut gefallen, das Buch!!


    Ich hab das Buch schon viele geliehen und alle haben es mir ungelesen bzw. nicht fertig gelesen wieder zurück gebracht, weil sie meinten, dass es ihnen zu grausig ist.
    Versteh ich nicht!
    So grausig ist das Buch doch auch wieder nicht :gruebel
    Und sonst hätten sie halt ein paar Seiten auslassen müssen... Hm, keine Ahnung!


    Aber mir hat das Buch auf jeden Fall voll gefallen!!


    Prombär

  • Es ist schon einige Zeit her, dass ich das Buch gelesen habe und ich kann mich im Moment nicht an Einzelheiten erinnern. Ich habe es wohl zu Ende gelesen, habe aber nicht das Bedürfnis gehabt, mir weitere Bücher der Autorin zuzulegen - also kanns so doll nicht gewesen sein. Also habe ich es letzten Monat bei buchticket vercheckt - war auch gleich weg!


    Helga - dass Kyra nicht richtig "tickt"- daran kann ich mich erinnern. Ich fand sie auch sehr seltsam!


    Liebe Grüße
    carola

  • Das meinte ich zu dem Roman, als ich ihn vor gut 2 1/2 Jahren las. Zwischnezeitlich ist er auch bei mir weitergewandert.


    Thea Dorn beginnt schnoddrig, mit Formulierungen, die sich sofort als Bilder festsetzen. Obwohl die Charaktere wenig beschrieben sind, sind sie sehr schnell bildhaft vertraut. Der gern für Serienkiller-Romane genutzt parallele Handlungsablauf Ermittler - Täter macht das ganze spannend, die Zitate aus der griechischen Antike tun ein weiteres dazu. Die Mordschilderungen sind stark splatterhaft und nichts für vor dem Essen, mindestens zwei Stunden nach dem Essen und überhaupt für schwache Mägen. Ab Mitte des Romans fällt die Haupthandlung um die anfängliche Hauptperson Kyra etwas ab, wird stellenweise fast surrealistisch psychedelisch, der/die Täter/in tritt erkennbar in die Haupthandlung ein. Das Ende finde ich zu profan einfach. Alles in allem ein knapp überdurchschnittlicher Serienkillerroman mit einer großen Portion Blut und Sex und den Besonderheiten, daß er von einer „deutschen Autorin" ist und die Aussage „Solche kranken Sex-Dinger machen Frauen nicht" widerlegt wird. Warum dieser Roman den Deutschen Krimipreis 2000 erhielt ? Vielleicht war es kein so gutes Jahr für den deutschen Krimi? Und wenn Frau Dorn auf den Titel „härteste deutsche Krimi-Autorin" wert legt; bitte schön, meinetwegen.
    Was hat mir der Roman gegeben außer einigen spannenden blutigen Stunden: die so hochgelobte Literatur der griechischen Antike ist fast blutiger und grausamer als das, was sich die heutigen Autoren ausdenken und zum Schluß sind wieder mal die Männer an allem Schuld.
    Ach ja, es gibt nicht nur die Harry Potter-Eule und Hannibal soll sich vorsehen, denn: „Schon viele hatten göttlich begonnen und als Hirnschlürfer geendet".

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Ich konnte das Buch zwar ganz gut durchlesen, aber es hat mir leider nicht wirklich gefallen.
    Es wurde von vielen angepriesen und ich war auch ganz gespannt, aber irgendwie hat es mich leider nicht wirklich vom Hocker gerissen. :-(
    Die Idee hinter der Story klingt ganz gut, doch irgendwie scheint es mehr um die Lebensumstände und um flappsige Geschichten zu gehen.
    Der Schreibstil war mir irgendwie zu salopp und klang eher nach Unterhaltungsroman in Richtung Else Buschheuer (deren Bücher ich übrigens super finde), aber unpassend für das Hintergrundthema.
    Vielleicht bin ich auch einfach unzufrieden, weil ich an einen spannenden Thriller glaubte und dann einen eher mässigen Roman las.

    Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.
    Albert Einstein


    Ich lese gerade:
    Michael Theurillat - "Im Sommer sterben"

  • Also ich fand das Buch genial. Thea Dorn's Art zu Schreiben begeistert mich absolut. Ich musste mich zwar auch erst dran gewöhnen, aber dann war ich total gefesselt.
    Mittlerweile hab ich auch noch "Ringkampf" und "Berliner Auflärung" gelesen, die wesentlich weniger blutrünstig waren, aber auch sehr unterhaltsam. Aber wer Thea Dorn nicht mag, kann sicher auch mit den beiden Büchern nichts anfangen.

  • Mir hat das Buch leider gar nicht gefallen. Ich konnte mich weder an den Schreibstil noch an die absolut ekelhaften Szenen gewöhnen...


    Ich habe es aber auch nicht beendet, sollte der Schluß also grandios sein, ist er leider an mir vorbeigezogen...

  • Ich behaupte einfach mal, dass du nichts verpasst hast...
    Ich fand das Ende alles andere als herausragend :-(

    Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.
    Albert Einstein


    Ich lese gerade:
    Michael Theurillat - "Im Sommer sterben"

  • Ich hab´das Buch jetzt auch durch - und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll!


    Ich habe es flott weg gelesen und fand es streckenweise auch recht interessant (spannend ist vielleicht das falsche Wort). Obwohl ich teilweise auch das Gefühl hatte, hier laufen mehrere Geschichten nebeneinander - zwar bemüht sich Thea Dorn, einen Zusammenhang herzustellen, aber so richtig gelingt das nicht immer. Deswegen sind die einzelnen Geschichten für sich genommen aber trotzdem recht unterhaltsam.


    Die letzten fünfzig Seiten haben mich dann aber doch vollends irritiert - teilweise habe ich das einfach nur als ziemlich an den Haaren herbeigezogen empfunden, andererseits waren durchaus noch ein paar interessante Gedankenspiele dabei.


    Alles in allem muss ich sagen, ich hab´s nicht bereut, das Buch zu lesen - aber nochmal brauche es sicher auch nicht! Man kann es lesen - aber wenn man´s nicht tut, hat man auch nichts besonderes versäumt!

  • Zitat

    Original von Prisca


    Alles in allem muss ich sagen, ich hab´s nicht bereut, das Buch zu lesen - aber nochmal brauche es sicher auch nicht! Man kann es lesen - aber wenn man´s nicht tut, hat man auch nichts besonderes versäumt!


    Dank, Prisca, besser hätte ich es nicht zusammenfassen können... Streckenweise fand ich es ziemlich eklig, insgesamt hat es mich doch so gepackt, dass ich es zuende gelesen habe, aber alles in allem kein Krimi, den ich weiter empfehlen würde.

  • Ich fand die Geschichte auch so lala... gewöhnungsbedürftiger Stil, irgendwie alles so wirr geschrieben. Das ist nicht nach meinem Geschmack.
    Die Hauptfigur war mir auch nicht eben sympathisch :grin.


    Trotzdem hab ich mir noch ein Buch der Autorin ertauscht - weil sie von vielen so hochgelobt wird - und bin gespannt, ob die Story besser ist. Wenn nicht, werde ich die Autorin "abhaken".

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern