Ich verehre Oscar Wilde und bedaure nur, dass er wegen seiner Veranlagung so viel durchmachen musste. Wäre er hundert Jahre später zur Welt gekommen, wäre seine Homosexualität höchstens Thema bei einigen verklemmten Spießern, aber kein Verbrechen.
Aber ich schweife ab...
Ich lese Wildes Werke immer wieder, und sein einziger Roman ist da keine Ausnahme. Roshas Meinung über manch schwülstigen Ausdruck kann ich nachvollziehen. Wilde ist meiner Meinung nach ein viel besserer Dramatiker als Romanschriftsteller. Seine Stärke liegt inden mitreißenden Dialogen, die auf der Bühne und in den Filmen großartig zur Geltung kommen. Trotzdem schätze ich Das Bildnis des Dorian Gray als gesellschaftskritisches Zeitdokument und Meisterwerk eines Genies.
Kein Film wurde meiner Meinung nach bisher dem Werk gerecht.
Habe ich schon gesagt, dass ich Oscar Wilde verehre?