Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray/The picture of Dorian Gray

  • Eins meiner Lieblingsbücher - schnell mal vorstellen, bevor das jemand anderes macht. ;-)


    Zum Buch


    Dorian Gray lernt bei einer Sitzung für sein Portrait, Lord Henry kennen, einen Bekannten des Malers Basil Hallward. Basil betet Dorian für seine Reinheit, Aufrichtigkeit und seine einzigartige Schönheit an und möchte ihn am Liebsten von Lord Henry fernhalten, weil er zu Recht befürchtet, Lord Henry könne Dorian verderben. Und in der Tat setzt Lord Henry Dorian gleich im ersten Gespräch den Floh ins Ohr, dass Jugend das Einzige sei, für das es sich lohne zu leben. Als Dorian Gray sich auf dem fertig gestellten Gemälde erblickt, kann er den Gedanken kaum ertragen, nie wieder so jung zu sein, wie auf dem Gemälde und in einem unbedachten Moment äußert er den Wunsch, das Gemälde möge doch an seiner Stelle altern, während er immer jung bleiben soll.


    Dorian wird durch den schlechten Einfluss Lord Henrys immer mehr vergiftet. Nachdem er eine Beziehung auf grausame Weise beendet und seine Fehlverhalten auch nicht wieder gutmachen kann, muss er zu seinem Entsetzen feststellen, dass das Gemälde nicht nur an seiner Statt für ihn altert, sondern auch seinen moralischen Verfall anzeigt. Voller Furcht vor Entdeckung versteckt er fortan das Gemälde auf dem Dachboden.
    Am Anfang profitiert er von seinem Aussehen und seiner ewigen Jugend und er führt ein recht ausschweifendes Leben, im Laufe der Zeit wenden sich Freunde und Bekannte aber immer mehr von ihm ab.


    „Das Bildnis des Dorian Gray“ verursachte einen Aufruhr als es 1890 veröffentlich wurde und markierte den Beginn von Oscar Wildes eigenem Abstieg.


    Zum Autor


    Oscar Wilde, geboren am 16. Oktober 1854 in Dublin als Sohn einer Schriftstellerin und eines Arztes, studiert in Oxford und Dublin. Seit 1879 in London lebend, galt er als großer Dandy und Autor scheinbar amoralischer, antibürgerlicher Werke und eines provozierenden Ästhetizismus. Erfolgreich waren vor allem seine geistreich-spöttischen Gesellschaftskomödien (z.B. „Bunbury“, „Ein idealer Gatte“). Seine Tragödie „Salome“ durfte bis 1931 in England nicht aufgeführt werden. Seine bedeutendste lyrische Dichtung ist „Die Ballade vom Zuchthaus in Reading“.


    Oscar Wilde wurde 1895 wegen homosexueller Vergehen zu zwei Jahren Zuchthaus und Zwangsarbeit verurteilt. Der Vater seines Freundes Lord Alfred Douglass („Bosie“) war mit der Beziehung seines Sohnes zu Oscar Wilde nicht einverstanden und hatte zunächst überlegt, die Premiere von „The importance of being Earnest” zu ruinieren. Da er aber rechtzeitig ausgeladen wurde, hinterließ er eine Karte am schwarzen Brett von Oscar Wildes Club, auf der er Oscar Wilde als Sodomit bezeichnete. Statt diese Beleidigung zu ignorieren, verklagte Oscar Wilde den Marquess of Queensbury wegen Verleugnung. Im Laufe des Prozesses musste er seine Homosexualität zugeben, so dass er letztendlich selbst verurteilt wurde, während der Marquess of Queensbury von dem Vorwurf der Verleugnung freigesprochen wurde.


    Nach der Entlassung aus dem Zuchthaus Reading, wo er auch seine autobiographische Schrift „De profundis“ (eine Art Brief an Bosie) geschrieben hatte, lebte er, von Freunden unterstützt, in Frankreich, wo er am 30. November 1900 in Paris starb.


    Meine Meinung


    Ach, was soll ich sagen… :anbet


    Ich hab „Das Bildnis des Dorian Gray“ auf Englisch gelesen, weil die deutsche Übersetzung dem englischen Original ja doch nie gerecht werden kann. „Das Bildnis des Dorian Gray“ kommt im Januar in der SZ-Reihe heraus.


    lg Iris :wave

  • Auch dieses Buch ist, wie die meisten Werke Wildes, einfach gut und sehr Bildhaft, aber auch in gewissem Maße kritisch....


    Ich schließe mich dem


    :anbet an Oscar Wilde an.

  • Hallo Pelican,


    den Film kenne ich nicht, d.h. ich weiss schon, dass er existiert, aber ich hab ihn nicht gesehen. Stephen Fry als Oscar Wilde zu casten, ist auf jeden Fall genial. :lache Hoffentlich hab ich mal Gelegenheit, ihn zu sehen.


    lg Iris :wave


    PS: Mir ist eben beim Lesen des Threads im Klassikerforum eingefallen, dass ich ja für finanzgeplagte Eulen die günstigste englische Ausgabe herausgesucht habe, aber eigentlich würde ich eine andere Ausgabe empfehlen, nämlich die, die ich habe. Sie enthält neben der Geschichte an sich auch noch eine ausführliche Einleitung am Anfang des Buches, eine Chronologie und Leseempfehlungen.
    Und dann im Anschluss an die eigentliche Geschichte eine Sammlung von zeitgenössischen Kritiken (also von 1890), in denen das Buch zum Teil (aber nicht von allen) ganz gewaltig zerrissen wurde und auch Oscar Wilde ziemlich persönlich angegriffen wurde. :fetch
    Dazu noch eine Einführung von Peter Ackroyd (der auch "The last Testament of Oscar Wilde" geschrieben hat) und diverse Hinweise zu Oscar Wilde selbst, zum seinem Hintergrund, Interpretationshilfen und er hat auch diverse Stellen aufgeführt, die Oscar Wilde in seinem Manuskript verändert hat, bevor er es eingereicht hat, um es zu entschärfen. Man erfährt auch, was Oscar Wilde eigentlich geschrieben hatte. Sehr interessant das Ganze. Der Anhang hat für mich das Lesevergnügen glatt verdoppelt und ist den höheren Preis durchaus wert.


    Ich glaub, tolle Sprache und feinsinnige Gesellschaftskritik hin und her, ich mag das Buch vorallem, weil es ein sehr, sehr persönliches Buch ist und weil mich der Mensch Oscar Wilde hinter der Geschichte interessiert.

  • Gehört zu der handvoll Romane, die ich mehr als 2 x gelesen habe; so alle Jahrzehnte einmal.


    Bei der Büchergilde Gutenberg gibt es eine wunderschöne illustrierte


    deutsche Ausgabe.


    Sind zwar einige Euronen mehr, aber es lohnt sich.


    Aber Hauptsache: einmal im Leben Dorian Gray gelesen haben.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Gelesen habe ich leider auch noch nicht, aber den Film fand ich erste Klasse. Bei Gelegenheit hole ich das mal nach

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch

  • Zitat

    und seit dem ist H. Berger für mich Dorian Gray


    Für mich ist immer Jude Law Dorian Gray. Wahrscheinlich, weil ich ihn auch als Lord Alfred Douglas in "Wilde" schon so passend fand. Und Dorian Steerforth in "Lycidas" soll ja auch aussehen wie Jude Law, was ich auch so gewusst hätte, ohne dass Christoph Marzi das im Buch erwähnt. ;-)


    So ein Remake mit Jude Law könnte mir schon gefallen... :anbet


    lg Iris :wave

  • Oscar Wilde, geboren am 16. Oktober 1*9*54 in Dublin ...
    Seit 1*8*79 in London lebend, galt er als großer Dandy ...


    dorian alterte nicht und sein autor lebte rückwärts? :lache


    zum ernst zurückgekehrt: ich habs in der schule gelesen und fand es ebenso spannend wie bewegend.


    :wave

  • Zitat

    Original von gastfrosch1
    Oscar Wilde, geboren am 16. Oktober 1*9*54 in Dublin ...
    Seit 1*8*79 in London lebend, galt er als großer Dandy ...


    Ooooops, wird geändert...hehehe, hat sonst keiner gesehen...


    :lache