Das Portrait – Zoe Jenny

  • Frankfurter Verlagsanstalt, 2007, Gebunden, 208 Seiten


    Handlung, von der Verlagswebsite kopiert:
    Helen, eine junge Malerin, ist auf dem Weg in eine fremde Stadt. Im Flugzeug sitzend sieht sie auf den unbekannten Ort unter sich: Irgendwo da unten muss sich das Haus befinden, in dem sie die nächsten drei Monate verbringen wird, eingeladen von einem in der Szene bekannten, sehr reichen Kunstsammler. Sie soll sein Portrait malen. Eine Bedingung des Vertrags besagt, dass sie dabei für drei Monate das Grundstück nicht verlassen darf. Doch in dem Maße, wie das Portrait Form annimmt und sie die Zeit mit dem Hausherrn im Atelier verbringt, wächst ihr Unwohlsein. Die große Villa ist wie ausgestorben. Die Angestellten zeigen ihr die kalte Schulter. Ihre Ausflüge in das große, parkähnliche Grundstück zeigen ihr, das hier vieles nicht stimmt. Die anfängliche Idylle entwickelt sich zur Katastrophe. Der Sammler kontrolliert sie, beobachtet sie wie eine Trophäe. Sie erfährt, dass er zuvor einen jungen Maler unterstützt hat, der dann Selbstmord beging. Sie versucht zu fliehen, aber der Sammler weiß das zu verhindern. Doch Helen gelingt am Ende der rettende Absprung.


    Über die Autorin:
    Zoe Jenny wurde 1974 in der Schweiz geboren Sie schrieb die Romane, "Das Blütenstaubzimmer", "Der Ruf des Muschelhorns" und „Ein schnelles Leben“ sowie das Kinderbuch Mittelpünktchens Reise um die Welt.


    Rezension:
    Eine kafkaeske Situation, in der sich die junge Malerin Helen befindet, als sie für 3 Monate in der Villa eines Sammlers, nur R. genannt, verbringt um ihn zu portraitieren. In diesem Haus sind sowohl der Auftraggeber als auch die Angestellten rätselhaft und Helen geht es wie einst den Landvermesser K. in Das Schloss. Die Atmosphäre ist ungemütlich in diesem Ort, doch die Stimmung die dadurch entsteht, nutzt die Autorin schlecht aus. Vieles bleibt unklar ohne dass der Leser gereizt wird, über die Geheimnisse zu rätseln. Viel läuft einfach nur ins Leere. Die Hoffnung, mehr vom Kunstmilieu bleibt in Ansätzen stecken.


    Ein Schwachpunkt des Romans ist die realistische Behaftung, die nicht zulässt, dass sich mehr entwickelt und bei Szenen Helens mit ihrem Freund Gabriel wird der Leser immer wieder aus der geheimnisvollen Umgebung gerissen.


    Davon abgesehen, schafft es Zoe Jenny immerhin zum Ende hin noch einige gut gemachte Bilder in ungewöhnlichen Szenen zu erzeugen.

  • Vielen Dank für Deine Rezi, Herr Palomar. Obwohl sie mich jetzt etwas unentschlossen zurück lässt :gruebel. "Das Blütenstaubzimmer" habe ich vor längeren gelesen und das gefiel mir sehr gut.


    Ich wollte erst auf das TB warten, habe aber jetzt gesehen, dass man es auch schon recht günstig gebraucht bekommt. Das wäre zumindest eine Option :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

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