Kurzbeschreibung (Klappentext):
Wolf Schneider, selbst Insider der Szene, stellt mit seinem Buch die gängisten Irrtümer der Esoterik klar. Es ist nicht sein Anliegen, eigene Erfahrungen zu ersetzen, doch trägt er - mit einer gelungenen Prise Humor- dazu bei, den ein oder anderen Umweg zu vermeiden.
Über den Autor (Innenteil des Buchs):
Wolf Schneider, geboren 1952, Studium der Naturwissenschaft und Philosophie (1971-1975); 1976 eine Regenzeit lang buddhistischer Mönch. Redakteur, Buchautor und Gründer der "Schule der Kommunikation".
Meine Meinung:
Esoterik. Esoterik. Klingt schon etwas, nun ja, gewöhnungsbedürftig. Esoterik neigt zur Polarität. Entweder man glaubt an Karma, und Channeling und Einfachheit. Oder man lehnt die Esoterik ab, und wirft ihr noch hinter her, dass sie aus nichts als Heuchelei bestehe, und nur dafür da sei, gutgläubigen Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen.
Doch im obigen Absatz steckt auch breites die Crux der Esoterik. Übrigens nicht zu verwechseln mit der Exoterik. Diese zwei Begriffe stehen im Gegensatz wie Okzident und Orient. So sei Esoterik nur einem „inneren“ Personenkreis zugängliche Lehre, die Exoterik dagegen sei öffentliches Wissen. Meint zumindest Wikipedia. Doch zurück zur Crux der Esoterik. Ein Teil ihrer Begriffe, wie beispielsweise das Karma, beansprucht es für sich, und gibt ihm eine teils eigene Bedeutung. Doch erfunden hat die Esoterik dieses Wort sicher nicht. Vielmehr geht dieser Ausdruck auf den Hinduismus zurück, findet sich aber auch im Buddhismus und im Jainismus.
Wie ist sie also zu verstehen, die Esoterik? Hier setzt Wolf Schneider mit seinem Buch Kleines Lexikon esoterischer Irrtümer - Von Astrologie bis Zen, erschienen im Gütersloher Verlagshaus, an. Er selbst kennt sich in der „Szene“ aus, und möchte die gängigsten Irrtümer der Esoterik klar stellen um „den ein oder anderen Umweg zu vermeiden.“
Es stellt sich sogleich die Frage, an wen das Buch gerichtet ist. An Nicht-Esoteriker kann es nicht gerichtet sein, da diese die Esoterik ablehnen, und Teile, oder womöglich die gesamte Lehre, als einen Irrtum bezeichnen. Dem kritischen Esoteriker allerdings kann es ebenso wenig gewidmet sein, denn ist dieser ein solcher, überlegt er zweimal welchen Äußerungen er traut, und wo eine gesunde Portion Skepsis angebracht ist.
So bleiben die Gutgläubigen, die Leichtgläubigen, jene Menschen, die sich gerne mit der Esoterik auseinander setzen, an sie glauben möchten, doch dabei nicht für dumm verkauft werden wollen. Und für jene kann das Buch auch hilfreich sein.
Alphabetisch geordnet, und mit keinem Anspruch auf Vollständigkeit, wird ein Stichwort vorgegeben, zu dem anschließend die esoterische These folgt. Ein Beispiel: Auf Seite 129 beginnt der Abschnitt für „T“. So ist zu lesen: „Tantra. (das Stichwort), es folgt die These. „Tantriker sind Menschen, die erkannt haben, dass Sex heilig ist und sich in dieser heiligen Praxis üben.“ Darauf folgt die Widerlegung durch den Autor. Hier z. B., dass Sex generell nicht heilig sei, „auch für Tantriker nicht“.
Nicht-Estoriker werden vielleicht Freude daran haben, durch das Buch zu blättern, um sich darüber zu wundern, an was alles geglaubt wird. Doch Gutgläubige Menschen werden mit diesem Buch nicht unbedingt reicher, oder etwa vor „Umwegen“ geschützt, da manche Thesen mit nur einem Satz hinweggefegt werden. Im Allgemeinen ist der Widerlegung der esoterischen Argumente nicht mehr als eine Drittel Seite gewidmet, meist zu wenig um wirklich zu überzeugen. Doch vielleicht reicht es für die Gutgläubigen unter uns.