Wächter der Tiefe - Lincoln Child

  • Englischer Titel: "Deep Strom"


    Kurzbeschreibung
    Als der ehemalige Marinearzt Peter Crane auf die Bohrinsel Storm King beordert wird, ahnt er noch nicht, was ihn dort erwartet. Kurz nach seiner Ankunft stellt sich heraus, dass die Plattform nur Tarnung für ein geheimes Forschungsunternehmen ist: Man vermutet, in der Gesteinsschicht unter dem Meeresboden auf Überreste von Atlantis gestoßen zu sein. Fieberhaft forscht die amerikanische Regierung in einem riesigen unterseeischen Labor. Doch zum Schrecken aller erkranken Tag für Tag Besatzungsmitglieder an mysteriösen Leiden. Angst breitet sich aus. Dr. Peter Crane ist ratlos. Besteht ein Zusammenhang zwischen den Krankheiten und den unglaublichen Entdeckungen in der Tiefe? Lauert dort unten eine Gefahr, die die Menschheit vernichten kann? Die Wissenschaftler warnen vor weiteren Bohrungen, doch die Machtgier des Militärs wächst. Das Unternehmen "Deep Storm" droht, außer Kontrolle zu geraten...


    Über den Autor
    Lincoln Child studierte Literatur und arbeitete viele Jahre als Lektor bei St Martin's Press. Gemeinsam mit seinem Freund Douglas Preston entwickelte er 1995 das Romanprojekt "Das Relikt", das innerhalb kürzester Zeit ein Millionenpublikum begeisterte. Heute lebt Child mit seiner Frau und seiner Tochter in Morristown, New Jersey.


    Meine Meinung
    Lincoln Child zeichnet ein beeindruckendes Bild der Forschungsstation am Meeresgrund - zunächst sehr ungewöhnlich modern, hochtechnisiert, gar nicht Unterseeboot-mäßig, dann immer mehr befremdlich, verängstigend und klaustrophobisch.


    Gleichzeitig erzählt er von Anfang bis Ende sehr spannend, wie Dr. Crane auf diese geheimnisvolle Station gerufen wird, weil es zu unerklärlichen Krankheitsfällen der Besatzung kommt, zunächst im Dunkeln tappt und dann entdeckt, dass es um das Schicksal von viel mehr Menschen geht, als dem der Besatzung der Station.

  • Also, ich habe das Buch heute zu Ende gelesen. Eines vorweg: Ich liebe wissenschaftliche Thriller und die Bücher von Preston/Child bzw. deren Soloprojekte ganz besonders.


    Nun zu dem Buch:
    Es ist schon ziemlich harter Stoff, den Lincoln Child uns hier auftischt. Hier werden viele verschieden Gebiete tangiert: Physik, Meeresbiologie, Medizin, Militär, Geschichte (Legende), Tauchthorien. Alles wird zu einem rasanten, sehr spannenden Thriller verwoben, der leicht in das Sci-Fiction-Genre abdreht.
    Das Buch nimmt sofort Fahrt auf und dieses Spannungsniveau kann dank der beklemmenden Atmosphäre (Station 3.200 m unter dem Meeresspiegel) durchweg gehalten und sogar gesteigert werden. Das Ende ist überraschend und mal etwas Neues


    Fazit: Vielleicht nicht für jeden Geschmack, aber für Liebhaber spannender, rasanter Thriller unbedingt empfehlenswert. Sehr gute Unterhaltung.

  • Lincoln Child studierte Literatur und arbeitete viele Jahre als Lektor bei St. Martin’s Press, bevor er mit den Bestsellern, die er mit seinem Freund Douglas Preston schrieb, bekannt wurde. Sein neuester Roman „Wächter der Tiefe“ wurde allein unter seinem Namen veröffentlicht, im Nachwort spricht Child Douglas Preston für dessen beratenden Beiträge Dank aus.


    Der ehemalige Marinearzt Peter Crane wird kurzfristig auf die Bohrinsel „Storm King“ gerufen, wo man ihn darum bittet, an einem geheimen Forschungsunternehmen teilzunehmen. Angeblich hat man in den Gesteinsschichten unter dem Meeresboden Überreste von Atlantis gefunden, welche in einem unterseeischen Labor erforscht werden. Dr. Peter Crane soll die Ursache für die immer häufiger auftretenden mysteriösen Leidern der Besatzungsmitglieder herausfinden und beseitigen, damit die Arbeiten unter Wasser ohne zeitliche Verzögerung von statten gehen können. Schnell wird Peter Crane klar, dass es sich bei dem Geheimnis unter dem Meeresboden nicht um Atlantis handelt; er weiß jedoch nicht, ob es sich bei dem Geheimnis um Segen oder Fluch für die Menschheit handelt... In der Unterwasserstation verstärken sich die Konflikte zwischen Wissenschaftlern, die an einem bedächtigen Vorgehen interessiert sind und Militärs, die machtgierig die Bohrungen beschleunigen wollen. Das Unternehmen „Deep Storm“ droht aufgrund der Konflikte außer Kontrolle zu geraten...


    „Wächter der Tiefe“ ist eine spannende Mischung aus Wissenschafts-, Abenteuer-, Mittelalter-, Militär- und psychologischem Roman mit einer durchaus guten Grundidee bzw. einem interessanten Gedankenspiel, das Potential für einen interessanten Science Fiction gehabt hätte. Lincoln Child hat die Idee allerdings rein als aktionsorientierten Thriller verarbeitet, der zwar handwerklich solide und fesselnd ist, aber dem Potential der Idee nicht ganz gerecht wird. Wie in aktionslastigen Thrillern üblich sind die Figuren eindimensional und klischeehaft gehalten, was der Spannung nicht abträglich ist. Mit einer starken Technikorientierung hat man manchmal den Eindruck, dass der Autor doch gerne in Richtung Science Fiction gegangen wäre. Das macht den Thriller aber noch lange nicht zum Spannungsroman für den technikbegeisterten und naturwissenschaftlich interessierten Leser. Ganz im Gegenteil, wer sich für beides sehr interessiert, wird sein Wissen eher ein wenig zurückstellen müssen bzw. über einige Unplausibilitäten und Fehler, die zu logischen Brüchen führen, hinwegsehen müssen.


    „Wächter der Tiefe“ von Lincoln Child hat alles, was einen Thriller zum temporeichen, packenden Pageturner macht. Die nachdenkenswerte Kernidee der Geschichte, die ich hier nicht verraten will, ist das, was „Wächter der Tiefe“ von der Masse anderer Thriller abhebt, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass daraus ein wohl durchdachter Science Fiction entsteht.


    5 von 10 Punkten

  • Mir ist das Buch in der neuen rowohlt revue positiv ins Auge gefallen... Eure guten Meinungen bestätgien mir, daß ich das doch unbedingt haben muß, aber ich warte aufs TB. Aber eigentlich will ich sowieso immer alles von Child oder Preston haben... :lache

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Lincoln Child schreibt spannende Romane, wenn ich auch die Bücher, die er zusammen mit Douglas Preston schreibt, noch lieber mag. Aber auch als Solo-Autor hat Lincoln Child einen guten Namen, was er hier erneut unter Beweis stellt. Die Story an sich ist nicht neu: großartige wissenschaftliche Entdeckung, das Militär übernimmt die Führung, Einzelgänger muß gegen sämtlichen militärischen Widerstand die Welt retten. Natürlich sind auch alle "typischen" Charaktere vertreten: der getriebene Held, die schöne Frau und der sture Offizier, der verblendet an seinen Befehlen festhält.
    Das alles aber ist spannend geschrieben und die Abgeschlossenheit einer Unterwasser-Station trägt entscheidend zur Atmosphäre bei. Ein solider Thriller, der das Rad nicht neu erfindet, aber spannende Lektüre bietet.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Herrlich....ich habe dieses Buch als Mängelexemplar erworben und habe keine Sekunde beim Kauf gezögert. Erstens lese ich gerne Thriller nach Frank Schätzing - Art und zweitens stand es eh auf meiner Wunschliste.
    Und ich muss sagen, der Kauf hat sich gelohnt.


    Über den Inhalt wurde ja schon oft geschrieben, ich muss mich nicht wiederholen. Ich fand die Kernidee spannend und interessant und die verschiedenen Charaktere wurden sehr glaubhaft beschrieben. Ich habe gar nicht bemerkt, wie schnell ich dieses Buch ausgelesen habe und war wirklich traurig, als es mit einem mal zuende war ^^.


    Zudem hat mir die unterschwellige Gesellschaftskritik sehr sehr gut gefallen.
    9 Punkte von mir!

  • Kann ich mich nur anschließen. Der Kauf hat sich wirklich gelohnt. Typisch für den Autor ist es spannend geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Hat Spaß gemacht und das Buch bekommt von mir 9 Punkte.


    Gruß kds
    :wave :wave

  • Das war endlich mal wieder ein richtiger Pageturner!
    Da ich sowieso Fan der Bücher von Child und auch Preston/Child bin, hatte ich mir dieses Exemplar schon vor Äonen mal als Leseexemplar gesichert.


    Einmal angefangen, konnte ich es kaum wieder aus der Hand legen. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wieweit die wissenschaftlichen Themen, die hier in vielfältiger Art und Weise thematisiert werden, Bestand haben, aber das hinderte mich nicht daran, fasziniert einem rasanten Showdown entgegenzufiebern!
    Ansprechende Charaktere, klar, reichlich Klischees, aber immer noch realistisch. Das Kernthema ist natürlich absoluter Wahnsinn und macht einem schon irgendwie Beklemmungen. Mal abgesehen davon, daß die klaustrophobische Atmosphäre einer Forschungsstation auf dem Boden des Ozeans schon ausreicht, um einem eine Gänsehaut zu verpassen.


    Wer einen soliden Thriller lesen möchte: meine absolute Empfehlung!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT