Ein leichter Regen am Donnerstag – Matt Rubinstein

  • Goldmann, 2008, Gebundene Ausgabe, 352 Seiten


    OT: A little Rain on Thursday
    Übersetzt von Eva Kemper


    Handlung:
    Auf der Suche nach der Sprache der Liebe
    Ein junger Mann, der durch ein rätselhaftes Manuskript beinahe den Verstand verliert. Ein magischer Leuchtturm mitten in der Wüste. Und eine Liebe, die sich stärker als alle Gefährdungen erweist.


    Ein leichter Regen am Donnerstag kann vieles bedeuten. Für Jack steht er am Anfang eines Abenteuers, das ihn von einem geheimnisvollen Manuskript in einer unterirdischen Krypta bis hin zu einem sagenumwobenen Leuchtturm in der Wüste Australiens führt. An die Grenzen seiner Kräfte und an den Rand des Wahnsinns. Und mitten durch die dunklen Abgründe seines Ichs ins klare Licht einer eigenwilligen Liebe.


    Zum Autor:
    Matt Rubinstein wurde 1974 in Sydney geboren, wo er nach einem längeren Aufenthalt in Adelaide auch heute lebt. Nachdem er einige Jahre als Rechtsanwalt arbeitete, beschloss er, sich dem Schreiben zu widmen. Daneben ist Matt Rubinstein tätig im Filmbereich und als Verfasser von Drehbüchern. Derzeit arbeitet er an seinem nächsten Roman.


    Homepage Autor:
    www.mattrubinstein.com


    Zur Übersetzerin:
    Eva Kemper hat unter anderen schon Suad Amiry, Raj Kamal Jha und Peter Carey übersetzt.


    Meine Rezension:
    Dieser unspektakuläre, irgendwie ruhig und gedämpft erzählter Roman handelt von der Liebesbeziehung zwischen dem Übersetzer Jack und Beth, und dem Fund eines alten Manuskripts in einer ungewöhnlichen, fremden Sprache in einer Kirche. Schauplatz der Handlung ist Sidney, Australien.
    Anfangs arbeitet Jack an einem schwierigen Auftrag, der Übersetzung eines russischen Filmdrehbuchs zwecks Untertitelung des Films. Hier wird auch der Titel des Romans „Ein leichter Regen am Donnerstag“ hergeleitet. So wird das Thema Sprache von Anfang an in den Vordergrund geschoben. Gleichberechtigt ist die Liebesgeschichte, die realistisch und unpathetisch aufgezogen ist.


    Leider ging der Roman größtenteils an mir vorbei. Ich erkenne die Intelligenz des Stils, es gibt immer wieder wirklich gelungene Sätze mit guter Wirkung, aber der Autor schafft es nicht, mir die Relevanz des Stoffes Nahe zu bringen. Zudem scheint mir vieles unnötig kompliziert. Es gibt zahlreiche symbolische Bilder, die der Autor aufbaut, leider bringen die mich der Geschichte auch nicht näher.
    Nur der Stil alleine reißt keine fehlende Story, die Interesse wecken könnte, heraus. Fraglich auch, ob der Autor Liebesgeschichte, Mystery in Richtung Krimi oder was sonst noch schreiben wollte. Ich befürchte, der Autor konnte sich inhaltlich nicht so recht entschließen, wohin sein Roman gehen soll. Deshalb von mir keine Empfehlung!

  • Danke Herr Palomar, für diesen Hinweis, es klingt mir ganz danach, als ob der Autor einfach zuviel auf einmal wollte, nach deiner Beschreibung ist es kein Buch, dass ich unbedingt bräuchte :chen



    fröhliche Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Ich kann mich Herr Palomars Meinung nur anschließen. Ein seltsames, schwer einzuordnendes Buch.


    Dabei ist schon der Titel so schön und seine Erklärung ebenfalls.
    Jack wird durch den Fund des eigenartigen Buches völlig aus seiner gewohnten Bahn geworfen. Seine Freundin macht gerade eine persönliche Krise durch, aber das geht völlig an ihm vorbei, da er nur noch an eine Aufschlüsselung der Schrift denken kann. Alles mögliche interpretiert er hinein. Zusehens wird er paranoid, sieht überall Verfolger und Bedrohung.


    Leider konnte auch mir der Autor nicht wirklich vermitteln, warum Jack plötzlich vom Wahn befallen wird, die Malteser und seltsam tätowierte Leute würden ihn und seine Freunde belauern um an das Buch zu kommen.


    Dabei ist der Roman wirklich voll von schönen Ideen. Man hätte das Buch auch als Thriller aufbauen können vom Thema her. Aber Rubinstein fügt immer wieder kleine nette Geschichten ein, die das ganze ganz leicht in Richtung Phantastik schieben. Das ist wirklich schön. Z.B. die Geschichte um den Leuchtturm in der Wüste. Auch hat er gute Ideen in der Umsetzung, z.B. als Jack einen Unfall hat und danach wegen einer Gehirnerschütterung verstört ist.
    Aber leider berührte das Buch mich nicht im Ganzen. Ich weiß auch nicht genau, worauf der Autor hinaus wollte. In der zweiten Hälfte phantasiert Jack einfach nur seitenweise vor sich hin.
    Kleine schöne Dinge werde ich daraus behalten, aber insgesamt, als zusammenhängender Roman, kann ich es auch nicht empfehlen. Wirklich schade. Trotzdem bin ich froh, es gelesen zu haben und werde mir noch das ein oder andere herausschreiben.

  • Mich spricht der Genremix (genau meine Genres ;-)) ziemlich an und mir gefällt das Cover, der Titel, die Kurzbeschreibung und auch das, was ich von der englischen Ausgabe gehört habe, daher habe ich mir das Buch ertauscht und werde berichten ;-)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)