Robert M. Pirsing
Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten - Ein Versuch über Werte
Inhalt
Robert M. Pirsing schildert eine Reise, die er auf dem Motorrad gemeinsam mit seinem Sohn Chris und - zu Beginn - mit einem befreundeten Ehepaar unternimmt. Sie fahren quer durch Amerika, hauptsächlich auf wenig befahrenen Straßen und nicht auf großen Autobahnen. Während dieser Reise blickt Pirsing zurück, erzählt aus seinem Leben und berichtet von einem Mann namens "Phaidros", den er einmal kannte und der nun tot ist. Phaidros war ein Philosoph, jemand, der sich viele Gedanken macht. Pirsing erklärt Phaidros' Gedankengebäude, die hauptsächlich um eine Frage kreisen: "Was ist Qualität / Was ist das Gute?" Um Phaidros' Gedankengänge anschaulicher zu machen, benutzt er ein Beispiel - sein Motorrad.
Im Laufe der Reise kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Vater und Sohn, die auch mit der Lebensgeschichte Pirsingers zu tun haben. Die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten und dabei zu sich selbst zu finden ist ein weiteres zentrales Thema dieses Buches.
Meinung
Das Buch beginnt ganz harmlos, wie ein Roadmovie. Nach und nach werden die philosophischen Gedankengänge aber komplizierter und länger. Das Buch ist auf keinen Fall ein Lehrbuch über Philosophie, sondern ein Roman, trotzdem nimmt die Philosophie darin einen großen Raum ein. Wer weiß, dass er sich nicht für Philosophie intressiert, sollte deshalb die Finger von diesem Buch lassen.
Obwohl der Roman nicht leicht zu verstehen ist, denke ich, dass man ihn auch begreift, wenn man keine Ahnung von Philosophie hat. Ich selbst habe mich zwar schon ein bisschen mit Philosophie beschäftigt, bin aber auf keinen Fall ein Experte. Die meisten Gedanken leuchteten mir ein - ein paar Passagen waren aber trotzdem dazwischen, bei denen ich mich wirklich gefragt habe, was der Autor mir damit sagen will.
Auch von Motorrädern muss man keine Ahnung haben. Das Motorrad steht immer als Beispiel für etwas anderes, einen bestimmten Gedanken oder eine Theorie. Am Anfang habe ich mich noch gefragt, warum der Autor ausgerechnet ein Motorrad benutzt, denn dafür interessiere ich mich einfach nicht. Aber nach und nach bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das Motorrad wirklich ganz gut ist, um daran bestimmte Dinge zu verdeutlichen.
Die Geschichte, in die das Ganze verpackt ist, sorgt immer wieder für eine Auflockerung, obwohl auch die Rahmenhandlung aufgrund der Probleme zwischen Vater und Sohn keine ganz leichte Kost ist.
Ich empfehle das Buch jedem, der sich für Philosophie intressiert und vor schwierigen Passagen nicht zurück schreckt. Es bietet eine Menge Denkanstöße, die mich auch nach dem fertig lesen nicht loslassen. Um wirklich alles zu verstehen, müsste ich es vermutlich nochmal lesen, und darin herummalen und mir Notizen machen. Da ich das Buch gemocht habe, ist es nicht so unwahrscheinlich, dass ich es wirklich tun werde...