Lesung von Petros Markaris am 19.September 2008, um 19.00 Uhr im Rahmen von Coffee & Crime, veranstaltet von Starbucks und Diogenes im
Starbucks Coffee Shop Hamburg, Bergstraße 14
Freitagabend 19.00 Uhr.
Wer nichts Besseres zu tun hat, trifft sich im Starbucks in Hamburg, um Petros Markaris aus seinem aktuellen Buch "Der Großaktionär"lesen zu hören. Der gebürtige Grieche, der in Istanbul aufwuchs und dort in einem österreichischen Internat die deutsche Sprache erlernte, las aus seinem Kriminalroman, in dem wieder einmal der sympathische Ermittler Kostas Charitos tätig ist und sich dieses Mal mit Terrorismus in Athen beschäftigen darf. In der gutgefüllten Lounge fanden sich circa 50 literaturbegeisterte Menschen ein, die dem Autor lauschen wollten, was sich letztlich
als nicht ganz einfach erwies. Schon die Planung durch die Organisatoren war chaotisch, denn mein gesicherter Platz musste dem
Leseplatz für den Autor weichen. Kurz nach Aufbau des Podiums und der Lautsprecher versahen die Veranstalter die Stuhlreihen mit Zetteln, auf denen der Hinweis enthalten war, dass die Plätze reserviert wären. Dieser Umstand gefiel den Leuten, die mit mir auf dem Flur den Aufbau abgewartet hatten gar nicht, denn sie hatten versucht, telefonisch zu reservieren und erhielten die Mitteilung, dass keine Reservierungen vorgenommen werden würden. Der Ärger über diese Praxis schien mir mehr als verständlich.
Pünktlich um 19.00 Uhr begann die Lesung und ich versuchte, von meinem Platz im Flur der Lesung zu lauschen. Doch vergeblich, denn der Hauptverantwortliche unterhielt sich mit der verkaufsverantwortlichen Buchhändlerin bzw. telefonierte lautstark.Trotz der Lesung mit Mikrofon konnte ich den Autoren aus 5 Meter Luftlinie (Verbindung Flur-Podium) akustisch nicht verstehen, da die Nebengeräusche dominierten.
Und es bewahrheitete sich wieder einmal der Spruch, dass das, was nicht bezahlt wird, nichts Wert ist. Denn die 45-minütige Veranstaltung standen circa 10 Zuschauer nicht durch, so dass die Lesung durch Aufstehen und Stühlerücken erheblich gestört wurde.
Die Lesung des dritten Romanabschnitts, den der Autor speziell seinem weiblichen Protagonisten gewidmet hatte, bekam nun auch ich mit, da inzwischen Ruhe eingekehrt war.
Im Anschluss forderte Markaris sein Publikum auf, Fragen zu stellen. Nach zögerlichen Beiträgen ergriff der Autor selbst die Initiative, um von seiner Vorliebe für Kriminelle zu erzählen. Er betonte allerdings auch die Grenzen dieser Zuneigung und ging dann auf den Aspekt ein, warum er die
Aktienkultur in Griechenland zum Gegenstand seines Romans gemacht hat. Dabei erfuhr das Publikum von ideenreichen Maßnahmen der griechischen Regierung, Aktienbesitzer nicht zu Staatsdiener zu machen, um Verquickungen zwischen Wirtschaft und Staat zu vermeiden. Bedauerlicherweise hätte hier die EU ein Veto eingelegt.
Nach der Diskussion stand Petros Markaris für persönliche Gespräche und Autogrammwünsche zur Verfügung.
Weitere Termine für Lesungen unterschiedlicher Autoren in mehreren deutschen Städten:
http://www.starbucks.de/de-de/_Our+Stores/Events.htm
Edit: Groß-/Kleinschreibung verbessert.