Klappentext:
Als am Ufer des Tiper im Schlamm die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, sieht es so aus, als ob sie vor langer Zeit einem alten römischen Ritual zum Opfer gefallen ist - sie trägt ein ungewöhnliches Tattoo und eine Münze in ihrem Mund. Doch schon bald stellt sich heraus, daß sie vor nicht allzu langer Zeit ums Leben gekommen war. Kurz darauf meldet die britische Touristin Miranda Julius der Polizei, deß ihre sechzehn Jahre alte Tochter Suzi mitten in Rom von einem Motorradfahrer entführt worden war.
Was höchst irritierend ist: Suzi sieht dem toten Mädchen mit dem Tattoo verblüffend ähnlich. Ob irgendeine Verbindung zwischen diesen beiden Fällen besteht, muß Nic Costa herausfinden, der junge römische Polizist, der gerade nach einer langen verletzungsbedingten Pause wieder seinen Dienst angetreten hat. Er und sein Partner Gianni Peroni müssen in diesem Fall größtes Fingerspitzengefühl entwickeln, denn dunkle Geheimnisse scheinen überall und hinter jeder Person in Rom zu lauern, aber auch in der Vergangenheit der Stadt - und in einem alten Kult, der Dionysos verehrt, den Gott der Sinneslust.
Zum Autor:
David Hewson ist als freischaffender Journalist für zahlreiche Zeitungen tätig, u.a. für die Sunday Times und The Times. Nach großen Erfolgen mit Reiseführern über Südspanien erhielt er für seinen ersten Roman "Semana Santa" (Ullstein 1997) einen englischen Literaturpreis und wurde von der Kritik auch in Deutschland enthusiastisch gefeiert. "Villa der Schatten" ist nach "Das Blut der Märtyrer" sein siebter Roman bei Ullstein.
Meine Meinung:
Was mich etwas irritierte, ist, das im Klappentext steht, dass Nic Costa den Fall lösen muß, aber der eigentliche "Hauptkomissar" Leo Falcone ist.
Dieser bezieht seine beiden Untergebenen kaum mit ein. Zwischendurch kommt immer wieder mal eine Gerichtsmedizinerin vor, die sich in die Ermittlungen eigenmächtig einmischt. Es ist also nicht so ganz klar, wer die Hauptperson des Buches ist.
Zudem ist der Mittelteil, nach einem spannenden Beginn, doch etwas langatmig. Natürlich darf auch die Mafia nicht fehlen und deren ausufernden Familiengeschichten störten doch etwas den Lesefluss.
Der Schluß ist wieder sehr spannend, aber leider auch etwas undurchsichtig.
Eine sympathische Person ist der Polizist Gianni Peroni, durch ihn kommt etwas Humor in die ganze Geschichte.