Die Shakespeare-Morde - Jennifer Lee Carrell

  • Die Shakespeare-Morde - Jennifer Lee Carrell
    OT: Interred with their bones


    Kurzbeschreibung:
    Kate Shelton führt zum ersten Mal Regie, mit Hamlet hat sie in London Premiere. Doch am Vorabend brennt das Globe-Theatre ab und Shakespeare-Expertin Ros Howard wird ermordet aufgefunden. Kurz vor ihrem Tod hat Ros Kate eine mysteriöse Schachtel überreicht und von einer bedeutenden Entdeckung gesprochen – ohne jedoch preiszugeben, um was es sich handelt. Ahnte Ros bereits, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet? In der Schachtel findet Kate den ersten Teil eines bedrohlichen Shakespeare-Puzzles, das sie von Harvards ehrwürdiger Bibliothek bis in die Wüste Arizonas führt, gejagt von einem Unbekannten, der seine Opfer nach Vorlagen von Shakespeare tötet. Ein Thriller um die wahre Identität des Mannes, der sich William Shakespeare nannte.


    Über die Autorin:
    Jennifer Lee Carrell ist promovierte Anglistin und Amerikanistin. Sie hat Literatur und Geschichte an der Harvard University unterrichtet und für die Hyperion Theatre Company bei zahlreichen Shakespeare-Aufführungen Regie geführt. Als Journalistin schreibt sie u.a. für das Smithsonian Magazine. Die Shakespeare-Morde ist ihr erster Roman.


    Meine Rezension:
    "Die Shakespeare-Morde" ist eine klassische Abenteuergeschichte mit Schatzsuche im modernen Krimigewand. Dabei gelingt es der Autorin, Vergangenheit und Gegenwart geschickt miteinander zu verweben und die Spannung von Beginn an hoch zu halten. Überraschende Wendungen schlagen dem Leser immer wieder ein Schnippchen, so dass das Miträtseln ebenso Spaß macht wie die Auflösung. Wie der Titel schon vermuten lässt, dreht sich die Geschichte um Shakespeare und seine Werke, deshalb wären ein paar Grundkenntnisse über den berühmtesten englischen Dichter oder noch besser einiger seiner Stücke von Vorteil, wenn auch nicht zwingende Voraussetzung. Aber es macht deutlich mehr Spaß, wenn die Zitate, die hier eine nicht unbedeutende Rolle spielen, auch in ihrem ursprünglichen Kontext bekannt sind. In dem sehr ausführlichen Nachwort erklärt die Autorin einige Daten und Fakten und zieht eine deutliche Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion in ihrem Buch.
    Ein echtes Lesevergnügen für alle Schatzsucher und Shakespeare-Fans, die dem Genie, Künstler und Mythos Shakespeare erlegen sind!


    8 Punkte!

  • Danke für die Rezi, hört sich richtig toll an. noch so ein buch,d as ich wohl unbedingt lesen muss (wovon es leider schon viel zu viele gibt^^)


    habe so etwas ähnliches schonmal gelsen. das buch hieß "rabenmord" (autor leider vergessen) und behandelt morde, die die geschichten poes zum vorbild haben. war richtig toll.

  • Die Rezension überzeugt :-)
    Durch ein Bücherjournal bin ich auf "Die Shakespeare-Morde" aufmerksam geworden, und habe auf shakespeare-morde.de eine Leseprobe entdeckt, die mir sehr gefallen hat.
    Ich mag Bücher, die sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit spielen und werde mir das Buch sicher zulegen! :reiter


    P.S. Das Cover find ich übrigens auch sehr schön gestaltet :fingerhoch

    "Versuche mit der Seele zu sehen. Die Seele sieht, worauf es wirklich ankommt." Susanna Kearsley M a r i a n a


    :trippel

  • Danke milla für die tolle Rezi! :wave
    Ich schleich nun schon ein paar Tage um dieses Buch herum und war mir sehr unschlüssig. Aber nun kann ich es ja auf meine WL setzen!


    Ich werd mir auch noch die Leseprobe ansehen. Danke dafür cleopatra! :wave

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Mh...ich hab ja gar nix dazu geschrieben. Hab das Buch vor drei Monaten oder so gelesen, weil ich einfach alles über Shakespeare lese. Und ich fand die Geschichte klang echt gut.


    Im Grunde geht es einmal um die Frage 'Wer war Shakespeare' und es geht um die Suche nach einem verlorenen Stück, das auf Don Quixote beruht. Naja nach was der Killer jagt, das kann jeder selbst rausfinden....mich hat das Buch jedenfall unzufrieden zurück gelassen..wirklich spannend ist es auch nicht...und konsequent ist es auch nicht. Letztlich war das eine Jagd durch mehrere Ländern, ohne Ergebniss. Irgendwie ein wenig vom Da Vinci Code abgekupfert und sowas muss nicht wirklich sein. Ich mag ja Verschwörungstheorien und find die Frage 'Wer war Shakespeare?' ect. wirklich interessant und da sich meinereins schon auch mit dem 'Mythos' Shakespeare beschäftigt sind mir die Theorien wer er den nun war oder wer den nun die Stücke geschrieben hat, bestens vertraut und ich erwarte dann in einem Roman der sich damit auseinandersetzt schon, dass er am Ende auch ne 'Lösung' parat hat...die zwar nicht wahr ist, aber so begründet, das sie wahr sein könnte..mit anderen Worten, dass was der Autor für Richtig hält...passiert nicht und sowas enttäuscht mich immer wieder.

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

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  • Dieses Jahr könnte noch zu meinem persönlichen Shakespeare-Jahr werden :-). Nachdem ich vor kurzem „Es ist was faul“ von Jasper Fforde gelesen habe, folgt hiermit nun ein Roman um ein verschollenes Shakespeare-Manuskript.


    Meine Rezension:
    Auffällig ist gleich das schön gestaltete Cover, das aussieht wie ein alter Ledereinband.


    Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass sie etwa ein Jahrzehnt gebraucht hat, bevor sie mit dem Schreiben dieses Buches beginnen konnte. Das merkt man dem Buch auch an, das es lange gereift ist. Was immer die Autorin an Wissen um Shakespeares Person zusammengetragen hat, scheint sie hier verarbeitet zu haben.


    Kate Stanley führt Regie am Londoner Globe-Theatre und bereitet sich auf die Premiere zu „Hamlet“ vor. Da erhält sie unerwartet Besuch von ihrer ehemaligen amerikanischen Mentorin, der Literaturprofessorin Ros Howard, zu der sie seit mehreren Jahren keinen Kontakt hatte. Verbunden mit geheimnisvollen Andeutungen übergibt Ros ihr eine kleine Geschenkschachtel. Noch am selben Abend kommt Ros im brennenden Globe ums Leben und es stellt sich heraus, dass sie ermordet wurde. Seit ihrem Gespräch hat Kate das unbestimmte Gefühl, verfolgt zu werden. Doch ihre Neugierde ist geweckt, sie öffnet das Geschenk und geht den Hinweisen nach, die der Inhalt verrät.


    Was den Amerikanern Kennedy, das ist für die Engländer Shakespeare, was die unzähligen Verschwörungstheorien angeht.


    Carrell gelingt es, schnell eine zugleich spannende wie auch bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen. Dadurch, dass die Geschichte in der Ich-Form erzählt wird, hat der Leser keinen Informationsvorsprung vor der Protagonistin. Die eingestreuten Rückblenden in die Zeit Shakespeares bilden zusätzliche Anreize für Vermutungen.


    Mit dem Öffnen des Geschenks beginnt für Kate eine temporeiche Schnitzeljagd durch England, Amerika und Spanien, bei der auch mehrfach ihr Leben in Gefahr gerät und die schließlich mit einer actionreichen Szene in New Mexico endet. Unerwartete Unterstützung erhält sie von Ben Pearl, einem Neffen von Ros, den diese in wohl weiser Voraussicht Kate zur Seite gestellt hat.
    Kate wird an jedem Ort mit einer neuen Information oder einem weiteren Fundstück belohnt, das sie zwar weiterführt, aber auch immer neue Fragen aufwirft, bis sich schließlich ein Gesamtbild ergibt. Es kommt keine Langeweile auf bei dieser rasanten Jagd nach dem verschollenen Shakespeare-Manuskript, hinter dem außer Kate auch noch andere Shakespeare-Kenner her sind. Bis zur Auflösung am Schluß bleibt unklar, wer auf welcher Seite steht und wer für die Morde verantwortlich ist.


    Dieses Buch ist nicht nur ein intelligenter Thriller, sondern eine abenteuerliche Geschichte mit historischem Hintergrund, auf dem die Autorin ihre phantasievolle Story aufbaut. Vielleicht ist es etwas übertrieben, von Kate als einem weiblichen Indianer Jones zu reden, aber in die Richtung geht es schon.


    Genau wie „Hamlet“ ist es in fünf Akte aufgeteilt. Eine unglaubliche Fülle an Zitaten aus Shakespeares Werken sowie an Informationen rund um den Dramatiker und seine Zeit erwartet den Leser, der in seiner Aufmerksamkeit nicht nachlassen darf. Zum Glück fasst Kate zwischendurch ihre Gedanken immer mal wieder zusammen, was es mir leichter machte, der komplexen, komplizierten Geschichte zu folgen.


    Wenn man Interesser für englische Geschichte und vor allem für Shakespeare, dem eigentlichen Protagonisten dieses Werkes, mitbringt, ist dieses Buch ein Lesegenuß.


    Ach ja: Im ausführlichen Nachwort gibt die Autorin Auskunft über historische Ereignisse und Orte und auch darüber, was ihrer Phantasie entsprungen ist.
    Hilfreich könnte auch diese website sein.

  • Danke milla für die interessante Rezi und auch für die Ergänzungen der anderen. Es ist immer gut mehrere Meinungen zu haben, bevor man sich für ein Buch entscheidet, auch wenn es schwierig ist, aus der fülle der guten Angebote auszuwählen. Mein Etat lässt grüßen. :cry

  • Ich habe "Die Shakespeare-Morde" gerade gelesen. Die Eindrücke sind also noch sehr frisch.


    Die Grundfrage "Wer war Shakespeare?" und die Jagd nach dem verschollenen Manuskript ist äußerst interessant. Es macht den Eindruck, die Autorin kenne sich mit den Shakespeare-Verschwörungstheorien wirklich gut aus. Das Buch ist also schon allein dadurch berreichernd, dass es auf einige Shakespeare-Verschwörungs-Theorien aufmerksam macht.


    Umso mehr bin ich von der Umsetzung etwas entäuscht.


    Der Rahmen in den diese Informationen gepackt werden - die Schnitzeljagd nach dem verlorenen Manuskript, das angeblich von Shakespeare sein könnte und die Jagd eines Mörders nach denen, die nach dem Manuskript suchen - wirkt auf mich konstruiert, teilweise unglaubwürdig und unlogisch.


    Die Charaktere haben kaum Tiefgang. Es gelingt Carrell nicht, mich in die Geschichte zu ziehen und mich wirklich zu berühren.

  • Danke für Rezis :wave
    Ihr habt mich überzeugt, das Buch kommt auf meine Wl.
    Ich hatte es heute noch in der Hand....

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

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  • Da habe ich diese Rezi schon lange fertig und vergesse sie hier einzufügen.
    Also, hier ist meine Meinung zu den Shakespeare-Morden:


    Der Klappentext gibt nur sehr ungenau wieder, was alles in diesem Buch steckt. Die Harvard-Professorin Kates ehemalige Mentorin taucht plötzlich bei Kate in London auf und macht geheimnisvolle Andeutungen über eine Entdeckung bezüglich Shakespeare. Wenige Stunden später wird Ros ermordet aufgefunden. Kate versucht hinter das Geheimnis von Ros' Entdeckung zu kommen und entdeckt Hinweise auf ein verschollenes Shakespeare-Manuskript. Bald geht es aber nicht nur um das verschollene Manuskript, sondern auch um die ungeklärte Identität des Schreibers der Shakepeare-Stücke. Hierbei breitet Carrell die gesamte literaturwissenschaftliche Diskussion um Shakespeare aus. Für mich war das durchaus interessant, es mag jedoch auf andere Leser eher abschreckend wirken, weil es doch sehr ins Detail geht. Ohne ein gewisses Interesse an den Theorien zu Shakespeare braucht man das Buch nicht in die Hand zu nehmen. Mit diesem Interesse kann der Leser jedoch mit Spannung den Weg Kates zur Lösung des Geheimnisses mitverfolgen.


    Auf einer anderen Ebene läuft die eigentliche Thriller-Handlung dieses Romans ab: Kate hinterläßt bei ihrer Jagd nach dem Manuskript eine Spur der Verwüstung und des Todes. Wo sie auftaucht, werden Bibliotheken abgefackelt und Menschen ermordet. Auch Kate selbst entgeht nur knapp den Angriffen auf ihr Leben. Bei den Menschen, die ihr bei der Suche behilflich sind, kann sie nie sicher sein, wem sie vertrauen kann. Das alles war mir persönlich ein wenig zu "amerikanisch", wo doch Shakespeare ein so schönes englisches Thema ist. Aber gut, daß ist natürlich Geschmackssache.


    Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, allerdings mehr als Shakespeare-Roman denn als Thriller. Ein bißchen merkwürdig fand, daß die Morde bzw. das Auffinden der Leichen so beiläufig beschrieben wurde. Das kam mir immer so vor wie "Hups, schon wieder einer tot." Hier merkt man der Autorin vielleicht doch an, daß sie eher Literaturwissenschaftlerin ist.


    7 von 10 Punkten

  • Ich habe bis jetzt etwa die Hälfte gelesen und ich finde es sehr spannend!
    Wenn ich es durch habe, melde ich mich nochmal.


    edit: So, jetzt habe ich das Buch gelesen und es hat mir sehr gefallen.
    Zwar war es für mich etwas mühsam, bei den ganzen Shakespeare-Stücken und den Figuren dort den Überblick zu behalten (ich kannte mich bis dato da kaum aus) aber spannend fand ich das Buch trotzdem.
    Ich gebe 8,5 von 10 Punkten.


    :wave

    Der frühe Vogel fängt den Wurm!
    Manchmal kann mich der frühe Vogel aber auch mal... :grin

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  • Spannend fand ich an diesem Buch nur die Suche nach Shakespeares Identität. Obwohl mir nicht sehr viel neu war. Wenn man sich mit der Person Shakespeare auch nur ein wenig beschäftigt, kommt man automatisch auf die ein oder andere These über ihn und sein Werk. Leider verweigert die Autorin eine eigene Lösung, wie schon ein Vorposter schrieb. Deswegen bleibt das ganze etwas unbefriedigend.


    Ziemlich schlecht fand ich die wilde Jagd über die Kontinente. Hierhin und dorthin wird gehetzt, dabei finden sie immer auf Anhieb, was sie suchen, jeder ist bereit zu helfen, und die Morde geschehen im Vorbeigehen. Als geschulter Verschwörungsleser hatte ich gleich zu Anfang einen der Personen in Verdacht und lag auch richtig. Was aber weniger meinem Scharfsinn sondern mehr der schlichten Konstrukion des Roman zuzurechnen ist. Das Rumgehetze ist recht unmotiviert, von zuvielen Zufällen glattgebügelt und die Personen sind sehr flach. Selbst Kate, die Ich-Erzählerin, bleibt blass. Oft ist sie von sich selbst anscheinend überrascht. In einem Absatz folgen wir ihren ratlosen Gedanken, im nächsten Absatz steht sie aprubt auf und weiss die Lösung. Nichts gegen Gedankenblitze, aber es kam einfach nicht glaubwürdig rüber für eine Ich-Erzählering. Und wenn die Mannschaft dann unterwegs ist in der Prärie mit einem Ortskundigen und einen Höhleneingang suchen, den noch niemand je gefunden hat und sie dann daherreiten und sofort bloß ein paar Zweige eines Gebüschs beiseite schieben müssen und sie haben den Eingang, dann verzieh ich schon mal schmerzerfüllt das Gesicht. Das ist mir zu schlicht.


    Ich glaube, Mrs Carrell könnte wunderbar verständliche Abhandlungen über Skakespeare schreiben. Die Romanhandlung ist ihr nicht so gut gelungen, die ist weitgehend einfach zu schlicht. Wer sein Wissen über die Shakespeareforschung und seine Bedeutung auf dem amerkanischen Kontinent vertiefen möchte, aber kein Sachbuch lesen will. ist hier recht gut aufgehoben, denn das ganze liest sich schnell runter. Aber man sollte sich darüber klar sein, das die Autorin keine Antwort, sei sie auch noch so einseitig und voreingenommen, präsentiert.


    Im Nachwort stellt sie die Fakten und Fiktionen gut dar.

  • Solange es sich in diesem Buch um Shakespeare dreht ist es sehr spannend unter interessant, trotz das ich einige Theorien schon kannte.
    Sobald es aber um die ziemlich hektische Jagd nach dem unbekannten Shakespeare-Manuskript geht, nervt mich dieses Buch doch sehr. Dieser Teil erinnerte mich sehr an Illuminati und Sakrileg, wobei mir dieses Buch doch um einiges besser gefällt.

  • Nach der Lektüre der schon vorhandenen Rezis muss ich tatsächlich beiden Seiten recht geben - das Buch ist insgesamt zwar wirklich unterhaltsam, aber dennoch nichts besonderes.
    Sehr positiv finde ich das die Autorin nicht eine halbgare Thrillerhandlung mit Shakespeare aufzupeppen versuchte, sondern das sie durch ihre Arbeit zum Thema Shakespeare zu der Thrillerhandlung inspiriert wurde - die allerdings, da kann ich den Kritikern nur zustimmen, nicht gerade durch eine herausragende Originalität besticht. Der obligatorisch Retter in der Not wird zwar durchaus logisch in die Handlung eingeführt, mir stellt sich allerdings die Frage, warum er überhaupt notwendig ist - gerade in einem Roman einer Autorin hätte ich mir gewünscht, das die Protagonistin ohne männliche Hilfe zu Rande kommt. Außerdem geht irgendwie alles viel zu einfach, auch wenn immer wieder tote Leute in der Gegend rumliegen. Diese stören nicht weiter, ist doch ihr einziger Zweck den Leser daran zu erinnern, das da noch irgendwo ein Böser in den Sträuchern hockt.
    Allerdings ist nicht alles schlecht an diesem Buch: Die Suche nach dem großen Geheimnis, das Zusammensetzten der einzelnen Puzzleteilchen fand ich durchaus interessant und spannend, die Autorin versteht es durchaus, Fakten und Fiktion um das Shakespeare-Rätsel zu einem reizvollen Ganzen zu verbinden, auch wenn sie hin und wieder etwas mutiger hätte sein können, gerade wenn es um die Existenz des Meisters selbst geht - entgegen der Meinung einiger Skeptiker stellt sie die Existenz Shakespeares nie wirklich in Frage.
    Mein Fazit daher: Ein netter und durchaus gut unterhaltender "Geheimnis um...." -Thriller für zwischendurch. Kein "Muss", aber ein "Kann".

  • Kurz vor der Aufführung von Hamlet am neu erbauten Globe-Theater in London erhält die Theaterwissenschaftlerin und Regisseurin Kate von ihrer ehemaligen Mentorin Ros. Diese drückt ihr eine Schachtel in die Hand und gibt ihr die kryptische Botschaft auf den Weg: "Wenn Du die Schachtel öffnest, musst dem Weg folgen, den sie Dir weist". Um ihr das Geheimnis näher zu erläutern, verabredet sich Ros für den gleichen Abend mit Kate. Eine Verabredung, die, Ros nicht mehr einhalten kann. Kate muss sich nun entscheiden, ob sie die Schachtel öffnet und damit die Suche nach dem Geheimnis antritt, dem Ros auf die Spur gekommen ist.


    Jennifer Lee Carrells Roman über die Entdeckung eines verschollenen Shakespeare-Manuskriptes hätte ein richtig guter Thriller werden können, wenn sich die Autorin auf einen Themenschwerpunkt festgelegt und diesen konsequent bis zum Schluss ausgearbeitet hätte. Die Vorstellung, dass es irgendwo an einem verborgenen Ort noch ein Drama des großen Genies geben könnte, hat durchaus seinen Reiz und man begibt man sich mit der Protagonistin gerne auf die Spurensuche. Bald schon wird klar, dass es offenbar jemanden gibt, der die Entdeckung zu verhindern sucht und auch vor Morden nicht zurückschreckt.
    Ab dem zweiten Akt ändert sich die Thematik, denn dann steht nicht mehr das verschollene Manuskript im Vordergrund sondern die Autorin bemüht sich, sämtliche derzeit vorhandenen Theorien um die tatsächliche Urheberschaft der Shakespearschen Werke in ihrem Roman unterzubringen. Dies führt dazu, dass der Leser aufgrund der Vielzahl der ins Feld geführten möglichen Kandidaten, Namen und Orte und Hintergründe droht, den Überblick über die Geschichte zu verlieren. Versierte Shakespeare-Kenner und Kenner der verschiedenen Theorien dürften hier weniger Probleme haben als Leser, denen die Materie völlig fremd ist. Dem Leser bleibt selbst überlassen, was er am Ende davon glauben möchte. Schön fand ich wiederum, dass viele Sätze und Zitate aus Shakespeares Werken einfließen, deren Bedeutung hier auch erläutert werden. Man merkt deutlich, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt und über fundiertes Fachwissen verfügt. Damit schafft sie es, das Interesse an diesem Dichter zu wecken, wenn auch der Rest ihrer Geschichte gelegentlich auf der Strecke bleibt.


    Die Protagonisten sind wahre Wunder der Natur: Sie brauchen weder Schlaf noch Nahrung. Jedenfalls jetten sie rund um die Welt ohne dem Jet-lag zu verfallen und kommen tagelang ohne Nahrung aus. Diese kleine "Nebenbeschäftigungen" waren der Autorin offenbar nicht wichtig genug. Wichtig war aber offenbar, welche Wege und Straßen der Protagonist einschlägt, welche Straßen er kreuzt und dass er bei der Fahrt in der Wüste einen Traktor überholt. Zudem gibt es auf jede Frage sofort eine Lösung. Da wird nicht lange nachgedacht sondern wie aus dem Nichts erscheint die Antwort auf jedes noch so komplizierte Rätsel.


    Eine wirkliche Überraschung ist am Ende auch nicht, wer derjenige ist, der versucht, Kate Steine in den Weg zu legen. Als Leser ahnt man dies bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt. Der Spannung tut dies aber keinen Abbruch, weil man das warum wirklich erst am Ende erfährt. Trotz gelegentlicher Längen und Verzettelungen mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht.


    Solide Unterhaltung, aus der bei Konzentration auf einen der Schwerpunkte deutlich mehr hätte gemacht werden können. Zumindest schafft es das Buch aber, Interesse zu wecken, sich näher mit dem Dichter zu beschäftigen.

  • Die Shakespeare - Morde versprachen von der Beschreibung her gute Unterhaltung zu werden - Literatur, Rätsel und Mord, der Stoff aus dem ein gutes Buch hätte werden können.
    Hätte? Ja, leider. Denn den Grundidee des Buches fand ich sehr gut, nur mit der Umsetzung tat sich die Autorin leider in meinen Augen etwas schwer.
    Als Leser und Nichtshakespearekenner wurde ich durch das gesamte Buch hindurch mit Informationen gefüttert, welche mein Gehirn leider nicht so schnell verarbeiten konnte da ständig neue Theorien auftauchten. Irgendwann war dann klar worauf die Autorin hinaus wollte, dachte ich, und formte in meinem Kopf eine Theorie, welche dann am Schluss auch mit der Lösung des Falles kompatibel sein sollte.
    Mein Lesefluss wurde durch besagte detaillierte Informationen stellenweise doch recht gebremst und so litt auch der Spannungsfaktor darunter. Spannend wurde es am Ende dann doch noch, obwohl dies schon bei Zeiten absehbar war, zumindest was Täter anbelangte.
    Was ich dem Buch zugute halte ist die Tatsache das ich unbedingt wissen wollte ob sich meine Vermutungen bestätigen würden und wie sich alles am Ende auflöst. Auch sprachlich fand ich es nicht schlecht.
    Ein zweite mal lesen schließe ich definitiv aus, auch werde ich einem weiteren Werk der Autorin skeptischer gegenüberstehen als vielleicht anderen Autoren - ihr aber vielleicht dennoch eine Chance geben, den ganz schlecht war es ja nun auch nicht.

  • Das meisste ich ja bereits geschrieben worden. Wie so oft im Leben ist weniger manchmal mehr. Alle Informationen die der Leser im Laufe der Geschichte bekommt, sind interessant und informativ, nur leider erschlagen sie auch. Die Geschichte tritt zu oft in den Hintergrund, was es stellenweise langatmig macht und die Spannung aus der Geschichte nimmt. Mit einer Bewertung tue ich mich schwer, gebe aber schlechte sieben Punkte


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Die Autorin diese Thrillers, J.L. Carrell ist eine absolute Expertin in Sachen Shakespeare. Sie ist promovierte Anglistin und hat bei zahlreichen Shakespeare Theateraufführungen Regie geführt. Als belesene Shakespeare-Fachfrau sind ihr die verschiedenen Gerüchte, Thesen und Mutmassungen was die Person Shakespeare angeht bekannt und absolut klar und verständlich und sie kann wahrscheinlich mit den klügsten Köpfen über dieses Thema diskutieren.


    Der Leser dieses Thrillers, Büchereulerich sapperlot ist ein absolutes Greenhorn in Sachen Shakespeare. Er hat bisher kein Theaterstück von Shakespeare gesehen geschweige denn ein Stück von ihm gelesen. Ausser ein paar Zitate und Namen von bekannten Stücken weiss er schlicht nichts über Shakespeare. Als Laie sind ihm natürlich Gerüchte und Thesen rund um diese historische Persönlichkeit völlig unbekannt.


    Also das Buch fängt durchaus vielversprechend an mit zwei Bränden, einmal anno 1613 und einmal im hier und jetzt. Beim Brand der in der heutigen Zeit stattfindet wird die Theaterregisseurin des Bühnenstücks Hamlet ermordet. Kurz vor ihrem Tod kann sie eine Brosche und eine Botschaft an eine ihrer Schützlinge weitergeben mit der Bitte diese aufzubewahren. Natürlich weist dieses Vermächtnis den Weg zu einem grossen Geheimnis. Nun beginnt eine Jagd nach Hinweisen die über mehrere Kontinente führt und von einem historischen Schriftstück zum nächsten führt.


    Soweit so gut, nur leider wird der Fluss der Handlung mit unzähligen Einschüben unterbrochen die sich mit der Frage beschäftigen: Wer war Shakespeare? Diese Frage wird nun zum zentralen Thema und drängt den „krimihaften Teil“ in den Hintergrund. Zum Leidwesen von Büchereulerich sapperlot wird dieses Thema von der Autorin mit viel Hingabe behandelt und das auch noch auf einem recht hohen Niveau und viel Detailverliebtheit. Schon bald hat der Leser sapperlot den Überblick über die vielen historischen Personen und Begebenheiten verloren und das Buch beginnt ihn zu langweilen. Dies passiert wenn eine überaus sachkundige Autorin das Wesentliche (in diesem Fall den Thrillerteil) aus den Augen verliert und lieber mit Leidenschaft lang und breit über ihr Steckenpferd schreibt (Shakespeare).


    Das Buch wird als Thriller beworben und im Genre Thriller ist es auch gelistet. Dementsprechend habe ich als Leser auch Erwartungen. Ein Thriller soll mich am besten in atemlose Spannung versetzen und ein wahrer pageturner sein, aber bitte keine detailverliebte historische Abhandlung ähnlich einem Sachbuch. Ich bin ganz ehrlich von diesem Buch enttäuscht, einfach weil es meine Erwartungen an einen Thriller nicht erfüllt.

  • Mir hat dieses Buch, das ich gerade beendet habe, überhaupt nicht gefallen. Und nicht nur, weil ich vieles nicht verstanden habe. Mir war die Geschichte insgesamt zu konstruiert und unglaubwürdig. Bei solchen Romanen frage ich mich immer wieder, warum diese Leute nie irgendwelche Verpflichtungen haben und auch sonst keine Bedürfnisse; weder das zu essen, noch das zu schlafen oder einfach einmal nur Ruhe zu haben. Da hetzen alle miteinander kreuz und quer ohne rechte Anhaltspunkte durch die Welt, geraten andauernd in Lebensgefahr und lösen ganz salopp so nebenbei ein unlösbares Rätsel nach dem anderen.
    Oder muss man ein Shakespeare-Experte sein, um diesen Thriller spannend zu finden? Dann war das für mich die falsche Lektüre.