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'Mutige Menschen' - Bärbel Bohley
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Bärbel Bohley...
Nun den Namen hat man ja doch schon mal gehört. Das Kapitel war auch durchaus interessant, wenn ich auch gestehe, daß mich die DDR und ihre Geschichte wenig tangiert. Das Kapitel DDR betrachte ich irgendwie als abgeschlossen und abgeheftet im Lebenslauf der BRD. Die wichtigsten Eckdaten sind mir bekannt und ich hab eigentlich nicht das Bedürfnis nach mehr Information verspürt bisher. Das Kapitel über Bärbel Bohley konnte daran auch nichts ändern, ich hab es wenn ich ehrlich bin, sogar eher gelangweilt gelesen....Ich habe das Buch nun auch durch.
Ich bin allerdings ein wenig enttäuscht.
Das Buch ist interessant und soweit ich es beurteilen kann sehr gut recherchiert. Allerdings halte ich Titel und Aufmachung für wenig gelungen. Denn nur in den wenigsten der Kurzbiographien stehen tatsächlich die genannten Persönlichkeiten im Vordergrund. Meist geht es mehr um die Organisation, die die Person unterstützt oder vertreten hat, oder aber um den generellen Wandel, der in der Lebzeit der Person vor sich gegangen ist. Die Persönlichkeiten an sich kommen, bis auf einige Ausnahmen zu kurz.
Man erfährt etwas über ihr Leben und wirken, aber diese Informationen gingen mir in den meisten Fällen nicht tief genug oder waren mir nicht persönlich genug.
Dennoch war das Lesen durchaus faszinierend und interessant. Der Schreibstil ist auch für Kinder oder politisch weniger gebildete/interessierte Menschen geeignet und wirkte dennoch nicht banal.
Nürnberger gelingt es in den meisten Fällen, daß Interesse an der Person und den Aktionen in ihrem Umfeld zu wecken und man liest gespannt und interessiert, was bei einem Sachbuch ja generell nicht so leicht ist.
Die Idee mit den Karikaturen fand ich generell ganz nett, wenn auch die ein oder andere aus meiner Sicht nicht so gelungen oder treffend war (Alice Schwarzer z.B.) Zu bemängeln hätte ich dann vor allem das große recht unhandliche Format. Es war weder geeignet es mitzuschleppen, um es in der Bahn zu lesen, noch zum Lesen in der Badewanne, was meine größte Wonne ist.
Schade. Weiterhin wird in dem Kapitel über Ayaan Hirsi Ali ständig statt den Niederlanden der Begriff Holland verwendet. Das hat mich RASEND gemacht. Wenn ich von Deutschland rede, sage ich ja auch nicht NRW oder Berlin oder Bayern. Holland besteht aus lediglich ZWEI Provinzen der Niederlande und
in einem Buch, das Wert auf sachliche Richtigkeit legt, finde ich, kann man erwarten, daß da der Unterschied dem Autoren bekannt ist. Schlussfazit: Ich finde das Buch durchaus empfehlenswert, auch für Jugendliche.