Da fällt mir gleich noch etwas ganz wichtiges ein. Natürlich eine Frage
Tom würdest du das Buch heute mit den Meinungen deiner Freunde, Bekannten, Leser der Leserunde etc. das Buch noch einmal genauso oder etwas veränderter schreiben? Das Buch ist nun schon eine ganze Zeit auf dem Markt und du hast dir sicherlich zu dem Thema schon den einen oder anderen Gedanken gemacht, oder?

'Radio Nights' - Seiten 151 - ENDE (Teil 2)
-
-
Eins würdest du hoffentlich gleich lassen, nämlich den Titel - der ist gut! Zum einen, weil Don die "Nachtratte" ist und zum anderen wegen der Anspielung auf "Radio Days". Und kurz und prägnant ist's auch noch. Dein Vorschlag "Fuck Radio" mag ja nach dem Lesen des Buches verständlich werden, aber erstens wär mir "Fuck" im Titel nun doch zu abtörnend, und zweitens versteht man erst dann, was das soll, wenn man das Buch gelesen hat. Unter "Radio Nights" kann man sich dagegen sofort etwas vorstellen.
(Ich muss gerade an "mein" Buch denken, "Solitaire und Brahms", irgendjemand hier meinte, der Titel wäre nicht klar, aber man würde ihn ja verstehen, wenn man das Buch gelesen hat. Ich finde, man soll nicht erst das Buch lesen müssen, um mit dem Titel irgendetwas anfangen zu können. Drum war ich auch gegen den Titel auf Deutsch. Also - Kurve zurück zu Tom - das ist hier besser gelöst!)
-
Zitat
Original von Alexx61
Liebe Mary Read..markierst du die Stellen mit einem Marker?oops, Alexx, sorry, nicht gesehen - nein, mit kleinen gelben Post-its, hab's gerade auch in "wie liest du" erklärt
-
ahh Danke, hat mich jetzt mal interessiert...Bei uns heissen die Post it Bapperle
-
Hm... bin durch und muß leider sagen...
schlecht war es nicht, aber auch nicht so, daß ich sagen würde muß man unbedingt gelesen haben. Donny war mir auch am Ende noch unsympathisch und das Thema Radio war irgendwie auch nicht so meines.
außerdem konnte ich wie schon gesagt mit vielen Sachen einfach aufgrund meines Alters nichts anfangen.Viele Dinge wurden mir einfach ein bißerl zu kurz angerissen, da blieb mir zu viel Spielraum für die eigene Fantasie, die dann auch kurzer Hand mit mir durchging. (Alicias Tod, Fick-Vögeles (straf)Taten und noch ein paar Dinge.....)
Tom nicht böse sein. Deine Schreibe gefällt mir eigentlich gut, aber ist halt nicht so mein Thema gewesen.
Habe das Buch aber allen Mit und Enddreißigern in meinem Bekanntenkreis empfohlen... mal sehen wie die urteilen.Irgendwer hatte ja schon mal gesagt, vielleicht solltest du ein anderes Genre versuchen??? Dann würde ich dir auf jeden Fall noch eine Chance geben
.
-
Bin jetzt auch durch und kann nur sagen: Es hat mir richtig gut gefallen. Ich habe sogar heimlich auf Arbeit gelesen. Das kommt sonst nur höchst selten vor.
Der Schreibstil gefällt mir sehr. Die Zeitsprünge am Anfang haben mich auch nicht gestört. Eigentlich mag ich das sogar recht gern. Das macht das Lesen interessanter. Durch die Jahreszahlen in der Überschrift war es auch nicht so schwer, sich zu orientieren. Die ganze Vorgeschichte hintereinander zu lesen, wäre sicher langweiliger.
Die Ausdrucksweise fand ich sehr passend. Es hat sich auch gut gelesen. Ich lese solche Sachen allgemein sehr gern. Auch das Thema hat mich angesprochen. Und die meisten genannten Titel und Musiker kennt man ja.
Die Songtitel als Überschriften zu verwenden, fand ich sehr gut, war mir aber nicht wirklich neu. Habe ich in irgendeinem Buch schon mal gelesen.
Ich fand Donald am Anfang schon auch etwas arrogant und herablassend aber trotzdem nicht unsympathisch. Ich fand sein Denken und Verhalten nachvollziehbar.
Das Ende war vielleicht etwas dick aufgetragen und nicht sehr realistisch, hat mir aber trotzdem gefallen. In einem Buch muss es ja auch nicht immer so realistisch zugehen.
Alle Fragen, die ich sonst noch hatte, wurden schon von anderen gestellt und von Tom beantwortet. Da war ich wohl zu langsam.
Um die Verkaufszahlen noch ein bisschen in die Höhe zu treiben, habe ich gleich noch ein Exemplar geordert.
Das bekommt meine Schwester. Mal sehen ob es ihr auch so gut gefällt
-
Nach dem ich mit dem ersten Teil so meine Schwierigkeiten hatte (von wegen Zeitsprünge, verschachtelte Sätze, etc.) habe ich jetzt den zweiten Teil in einem Rutsch und an einem Stück weggelesen... Eigentlich hatte ich gar keine Zeit zum lesen, aber die habe ich mir eben einfach genommen, weil ich nicht mehr aufhören konnte...
Der zweite Teil hat mir um Längen besser gefallen, als der erste Teil. Woran das gelegen hat, kann ich gar nicht so genau definieren. Irgendwie schien er mir flüssiger zu sein und auch die Geschichte an sich fand ich im zweiten Teil für mich ansprechender.
Ich fand vor allem die Entwicklung Donnys sehr gut beschrieben. Man konnte so richtig mitverfolgen wie Donny sich entwickelt hat und das hat mir sehr gut gefallen. Von dieser etwas schnodderigen Ausdrucksweise bin ich normalerweise kein Freund, aber zu Donny und dem Buch hat sie gepasst...
Die Liebesgeschichte mit Liddy fand ich sehr schön und sehr anrührend. Vor allem aber fand ich sie nicht übertrieben und die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung fand ich sehr gut rüber gebracht... Mir hat gefallen, dass er Liddy so vermisst hat über Jahre hinweg und das er sie einfach nicht vergessen hat... Schön, dass die beiden am Schluss wieder zueinander gefunden haben...
Die Geschichte mit Alicia fand ich persönlich zu kurz angerissen. Im zweiten Teil wird öfters erwähnt, dass er mit großer Trauer an sie denkt, aber das konnte ich immer nie so nachvollziehen, da mir da ein zu großer Teil in der Geschichte fehlt...
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es war nur vieeeeel zu kurz... Ich finde, dass das Buch für meinen Geschmack ruhig noch dicker und ausgefeilter hätte sein können. Ich hätte gerne noch mehr von ihm und seinem Leben gelesen... Ausführlicher...
-
Ich überlege gerade, ob man Alicia nicht ganz hätte rauslassen können? Was bringt sie der Geschichte eigentlich?
-
Zitat
Original von MaryRead
Ich überlege gerade, ob man Alicia nicht ganz hätte rauslassen können? Was bringt sie der Geschichte eigentlich?
Für mich war Alicia schon wichtig in Dons Entwicklung: Sie ist die einzige Frau außer Liddy, bei der er ein bißchen "aufgemacht" hat. Ihr plötzlicher Tod läßt ihn völlig abstürzen.
Wäre dieser Verlust nicht gewesen, hätte es keinen Grund für Donnys Absturz gegeben, weil er ziemlich gut darin ist, sich haarscharf am Rande der Katastrophe zu bewegen. Er wäre nie gewzungen worden, "erwachsen" zu werden.
Deshalb mag ich auch das "ländlich-harmonische" Element im zweiten Teil gerne: Erst der völlige Kontrast, das ganz Andere, hilft Donny, wieder auf die Füße zu kommen. Wäre er in Berlin geblieben, hätte er sich vielleicht irgendwann wieder bis zum Rand der Katastrophe hinaufgerappelt -- oder wäre untergegangen.
Das "Ländlich-harmonische" ist ja auch die verharmlosende Vorstellung, die Donny hat: dieser oberbayerische Gauner, der den Radiobetreibern unter die Arme greift, ist ein hübsches Beispiel für die Korruption auf dem Lande -- allerdings wird er Donny nicht gefährlich.Liebe Grüße
Iris
-
Huhu, Leute.
Lieben Dank für die vielen Anmerkungen. Bin heute etwas im Streß, werde aber versuchen, im Laufe des Abends auf alles einzugehen, was ich noch nicht bearbeitet habe! <schwör>
-
Hallo Tom,
das ist fein, dann kannst du mir meine Fragen auch gleich mitbeantwortenBei der Beschreibung des Marbrunner Radios musste ich sofort an meinen -heissgeliebten - Radiosender FM4 denken. - Ich weiss nicht, ob es Vergleichbares in Berlin gibt, da ich schon lange nicht mehr dort war - aber dieser Sender hier in Österreich lässt sich mit keinem der ""Top40-Radiosendern" vergleichen. Viel Info, viel Gespräche und rattenscharfe Musik (Alternative bis Downtempo, von HipHop bis Reggae, von Electronic bis Rock, von Dance bis Indie-Pop )
- welche in den Charts nicht zu finden ist, sowie englischsprachige Nachrichten
Frage: kann es sein, dass du diesen Sender in deinem Hinterköpfchen hattest?
Bei den Kabarettisten "“Hermann und Grieberg” wurde mein obiger Verdacht noch verstärkt - weil dieser o. erwähnte Sender zwei "Moderatoren" hat, die da heissen: Stermann und Grissemann - :grinsJetzt zum Buch: Es ist eindeutig zu dünn! Gerne hätte ich noch weitergelesen. Es hat absolut meinen Nerv getroffen - vor allem, weil ich von unseren "hiesigen" Radiosendern auch so enttäuscht bin - sie sind einfach nicht mehr "hörbar" für mich.
Ich fand das Buch - auch mit dem "häppi Ende" rundum gelungen und hoffe, es wird nicht dein Einziges Buch bleiben! -
Hier hab ich grad eine nette [URL=http://www.ndrkultur.de/ndrkultur_pages_stdep/0,2515,OID139300_REF202,00.html]Rezension[/URL] gefunden, die meinen Eindruck auch sehr gut trifft.
-
Ein schöner Link, Mary!!
-
So, bin jetzt auch durch.
Hach ist das herrlich kitschig am Schluß. Hätte ich zwar nicht erwartet von diesem Buch, macht aber gar nichts. Man gönnt es ihnen ja und es muss ja nicht realistisch sein.Der zweite Teil hat mir sehr gut gefallen. Allerdings fand ich ihn stellenweise doch recht klischeehaft. Gerade was dieses fränkisch-ländliche Marbrunn angeht. Wo in Franken sollte das eigentlich sein?
Wichtig fand ich zwar die Bemerkung, dass man zwischen Franken und Bayern unterscheiden muss, aber dann musste natürlich doch wieder ein bayrisch sprechender Bauunternehmer her. Hier wurde zwar auch angemerkt, dass er nicht aus der Gegend kommen kann, da er doch einen recht heftigen und ortsunüblichen Dialekt spricht, aber ich bekomme da doch das Gefühl, dass für die Norddeutschen das Süddeutschland doch nur aus Bayern und ländlicher Idylle besteht. Gerade so Begriffe wie "Burschen" (S. 184) bestätigen wieder die Klischees, die über die Rede-und Lebeweise der Süddeutschen bzw. Franken bestehen.
Auf Seite 218 steht "Grauer Filzhaut, eine Art Lodenjacke." Wenn man in einer fränkische Stadt ist, wie viele Männer entdeckt man da mit meinem Filzhut und einer Lodenjacke? Vielleicht gibt es da in München ein paar, und in wirklich ländlichen Oberbayrischen Regionen ein paar mehr, aber ansonsten ist da so nicht üblich. Ich will ja nur nicht, dass diese Klischees noch mehr verbreitet und in die Köpfe eingehämmert wird. Vielleicht bin ich auf diesem Gebiet nur etwas empfindlich, aber das hat mich etwas gestört. Natürlich ist eine fränkische Kleinstadt nicht mit Berlin zu vergleichen, aber ob es da so anders zugeht, als in einer norddeutschen Kleinstadt? Die Verhaltensweisen werden ähnlich sein und vielleicht ist der fränkische und vor allem der Ober- und Niederbayrische sowie der Oberpfälzische Dialekt extremer und weniger verständlich, als der der Hessen, Kölner, Sachsen oder Berliner. Nur sowenig wie in Städchen an der Nordsee jeder mit Ölzeug rumläuft, schwarz-weiße Kühe hat und Platt redet, sowenig müssen die Franken und Bayern den Klischees entsprechen. Wobei mich Anspielungen auf den wirklichen Dialekt nicht stören, der wird ja durchaus gesprochen, vor allem in wirklich ländlichen Gegenden und da vor allem von den älteren Bewohnern. Nur eben die beiden Bemerkungen "Burschen" und "Lodenjacke" fand ich etwas überzogen.So, genug geschimpft.
Ansonsten fand ich die Geschichte schön und den Schreibsil ebenfalls. Die Wortschöpfungen sind klasse. Mir geht das Wort "Totalhorst" nicht mehr aus dem Kopf.
Was mich interessieren würde: Wie wird dieses "Getno" ausgesprochen. Englisch? Oder doch eher als Anlehnung an "Bis zum Gehtnichtmehr"? Also mit einem langen "e"? Und woher kommt das Wort?
Das Thema des Buches fand ich vor allem bemerkenswert. Ich glaube zwar auch nicht, dass Radio so viel Bedeutung hat, dass die Hörer tatsächlich studenlang wie gebannt davor sitzen. Aber vielleicht hat es nur deshalb so wenig Bedeutung, weil es eben immer das Gleiche ist, Einheitsbrei, Hitparade. Ich ärgere mich auch oft genug über die Sender, die wir hier empfangen. Da gibt es zwar Unterschiede in der Musik und wie die Moderatoren eingestellt sind, aber auch die "guten" zwei sind nur sehr mittlemäßig und nur besser als nichts. Mich würde es sehr, sehr freuen einen Musiksender zu finden und empfangen zu können, der guten Rock spielt, Lieder die noch keiner kennt und gute engagierte Moderatoren hat, die nicht nur versprechen nicht in die Lieder zu quatschen und alle bis zum letzten Ton zu spielen und dann doch gnadenlos immer wieder abzuschneiden.
-
Geht es euch eigentlich auch so, dass ihr zur Zeit intensiver Radio hört? Mir zumindest geht es so. Ich höre zwar nur im Auto Radio, aber ich ertappe mich dabei, wie ich andauernd die Sender vergleiche
-
Zitat
Original von Wolke
Geht es euch eigentlich auch so, dass ihr zur Zeit intensiver Radio hört? Mir zumindest geht es so. Ich höre zwar nur im Auto Radio, aber ich ertappe mich dabei, wie ich andauernd die Sender vergleicheGeht mir auch so. Vor allem auf die Moderatoren höre ich die letzten Tage genauer, wie und was sie so sagen.
-
Das Buch hat zweierlei geschafft: mich gut zu unterhalten und für das Radio zu interessieren.
Bisher war Radio bloß Hintergrundberieselung. Wenn ich Zeit und Lust hatte, bewusst zu hören (vornehmlich im Auto), bevorzugte ich meine CDs.
Es ist teilweise wirklich schlimm, was den Hörern von den Radiomachern zugemutet wird. Immer wieder dieselben "Hits" - zum Abgewöhnen. Aber ich suche weiter, vielleicht finde ich mal einen Sender, der mir gefällt.
Der zweite Teil des Romans gefiel mir um eine Spur weniger gut als der erste. Lags an den Nicht-mehr-Zeitsprüngen? An der strukturierteren Handlung? Ich denke, ich fand die Ereignisse teilweise ein wenig "konstruiert": das Wiederfinden von Liddy ausgerechnet in diesem Plattenladen und das Entlarven dieses Fick/Vögler.
Aber trotz dieses Kritikpunktes gehörte Radio Nights zu den Büchern, die ich sehr gerne und mit großem Vergnügen gelesen habe und auch weiterempfehlen werde. Und eine gute Freundin wird es zu Weihnachten unter dem Gabenbaum finden.
-
Zitat
Original von Ronja
Geht mir auch so. Vor allem auf die Moderatoren höre ich die letzten Tage genauer, wie und was sie so sagen.
Hihihi... Geht mir genauso...
-
Auch mir wird nun Donald im 2. Teil etwas symphatischer
... und gleich 2 Fragen kommen noch hinzu:
Seite 218: "... ohne meine wunderschönen Haare, meine Liddy-Frisur abzurasieren."
Habe ich was überlesen? Wann hat Liddy Donald eine Frisur verpaßt?
Seite 222 das Gespräch zwischen Lindsey und Donald: Führen die das auf Deutsch oder auf Englisch? Lindsey kann doch gar kein Deutsch...
Das ist für mich verwirrend.
Außerdem finde ich es auch verwirrend zwei Namen mit dem gleichen Klang in einen Roman einzubauen - Liddy und Lindsey klingen für mich zu ähnlich. Außerdem hat es auch lange gedauert, bis ich mir merken konnte, daß Lindsey ein Mann ist.
Nun lese ich mal noch zuende und schaue wie Radio Nights ausgeht.
-
Mir bzw. meinem Freund ist heute gleich noch eine Frage eingefallen:
Wie bist du darauf gekommen den zweiten Teil gerade in Franken spielen zu lassen?