Dem Tode nah – Linwood Barclay
Der 17jährige Derek ist der einzige Zeuge des grausamen Mordes an der Familie seines besten Freundes und gerät selbst in Verdacht.
Sein Vater macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder und stößt auf zahlreiche Ungereimtheiten.
Mit einem Paukenschlag stürzt man in die Handlung, die einen von der ersten Seite an gefangen nimmt.
Im Prolog wird das Geschehen aus der Sicht des Sohnes dargestellt, ab Kapitel eins aus der Sicht des Vaters. Was klar ist, da bei dem Mord nur der Sohn anwesend ist.
Was folgt, ist eine Reihe von Verdächtigungen gegen zahlreiche Personen, die sich immer wieder in Luft auflösen, sodass der Leser am Ende über den Ausgang überrascht ist.
Beim Lesen hat man die ganze Zeit über das Gefühl, sich auf einem schmalen Grat zu befinden und weiß nicht, ob man in der nächsten Minute von der einen Seite die rettende Hand gereicht bekommt, oder von der anderen Seite brutal ins Bodenlose gestossen wird.
In diesem Buch gibt es keine Langeweile, Linwood Barclay versteht es, den Leser immer auf einem bestimmten Level zu halten und schafft es mit einem grandiosen Showdown noch mal, die Spannung so hoch zu pushen, dass man das Gefühl hat, dass einfach nicht mehr gehen kann, aber er schafft das.
Linwood Barclay bedient sich einer lockeren, leicht verständlichen, schnörkellosen Schreibweise und hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Auch versteht sich Barclay darauf, bestimmte Begebenheiten so zu um- und beschreiben, dass dem Leser nichts verborgen bleibt, aber man trotzdem nicht das Gefühl hat, sich mitten in einem Gemetzel zu befinden. Den Leser in seinen Bann zu ziehen, ohne dass sich dieser genötigt fühlt das Buch zu ende lesen zu müssen, ist die Kunst die Barclay für sich gepachtet hat.