Inhalt:
Bulgakow erzählt von Leben und Leiden Molières, von Triumph und Rückschlag, Gönnern und Widersachern, von Krankheiten und Idiosynkrasien, von den kleinen und großen Skandalen - eine heiter-tragische Hommage an seinen fernen Bruder im Geiste.
Meinung:
Mir war von "Herrn de Molière" nur ein Theaterstück bekannt, nämlich "Der eingebildete Kranke", dass wirklich sehr sehenswert ist, da man einfach nicht anders kann, als über diese Komödie zu lachen. Ähnlich ergeht es einem bei diesen Buch - bei aller Tragik, die auch in diesem Buch steckt, das von den Rückschlägen, Skandalen und Triumphen von Molière erzählt, kann man doch an manchen Stellen nicht anders als zu schmunzeln. Nichtdestotrotz geht bei die Gesamtaussage dieses Werkes nicht verloren oder wird in Lächerlichkeit gezogen. Vielmehr wird ein exaktes Bild von der französischen Gesellschaft, insbesondere natürlich von den herrschenden Schichten, gezeichnet, die maßgeblich mitbestimmte, ob ein Stück ein Erfolg oder eine totale Niederlage wurde - und nur allzuoft eckte Molière mit seinen kritischen Stücken an und erzeugte damit in seinem Leben eine Menge Skandale.
Übertragen lässt sich das Leben und Schicksal von Jean-Baptiste Molière natürlich auf das Leben des Autorens, Michail Bulgakow, der ähnlich wie Molière mit den Einschränkungen des Systems in seinen künstlerischen Freiheiten zu kämpfen hatte ... rund 300 Jahre später in Russland. Aber auch ohne diese Übertragung ist es ein wirklich lesenswertes Buch, bei dem man nebenbei gleich noch ein paar interessante Komödien kennenlernt...