ZitatOriginal von Tom
Mmh. Donald hält schon sehr viel von ehrlichem Punk, wie Tom auch. Haste das Kapitel "R.O.C.K. In The U.S.A." nicht gelesen?
Doch schon, aber das kam bei mir (leider) nicht so an, wie wahrscheinlich beabsichtigt...
ZitatOriginal von Tom
Mmh. Donald hält schon sehr viel von ehrlichem Punk, wie Tom auch. Haste das Kapitel "R.O.C.K. In The U.S.A." nicht gelesen?
Doch schon, aber das kam bei mir (leider) nicht so an, wie wahrscheinlich beabsichtigt...
Mir gefällt das Buch absolut hammermässig gut! Als Donald die "Schlager der Woche" mit Lord Knut beschreibt, sehe ich mich förmlich gebannt vor der Musiktruhe sitzen, und auf den Pause-Knopf meines Grundig TK 40 drücken... Those where the days, my friend... *träller* (war mein allererstes , selbstaufgenommenes Lied).
Cindy und Bert - The Slade - Manfred Mann (später mit Earthband) - alles Namen aus meiner Jugend. Und das ewige "RiasBerlin, RiasBerlin,RiasBerlin", wenn ich mal wieder beim Radiohören eingeschlafen bin und Sendeschluss war *schwelg*
Donny Osmond... - wie gruselig, mit dem Namensvetter behaftet zu sein...
Nun zum Buch im Allgemeinen:
Mich stören die Zeitsprünge überhaupt nicht - ich finde es viel schlimmer, wenn man erst endlos über die "arme" Kindheit zum "richtigen" Plot finden muss. - Da ich ein Freund der "Strichelchen bin, stört mich die KursivSchrift auch nicht.
So ein Sch...,jetzt hab ich einen ewig langen Beitrag getippt und den falschen Knopf gedrückt, weg war er. Also noch mal *seufz*.
Ich hab das Buch jetzt zur Hälfte durch und siehe da, ich hab mich anscheinend in Toms Schreibe eingelesen, denn auf einmal sind mir die Sätze nicht mehr zu lang und zu kompliziert.
Die Zeitsprünge irritieren mich zum Teil immer noch. Die Jahreszahlen sehe ich zwar, setze sie aber zunächst nicht zueinander in Beziehung. Und die Übergänge sind mir dann manchmal glaube ich einfach zu wenig deutlich. Gerade noch hat Liddy ihm den Seitensprung verziehen, plötzlich heisst es "seit Liddy weg ist" oder sowas, und die Trennung wird erst Seiten später nachgeliefert. Das irritiert mich teilweise immer noch.
Und zum Thema "Zeit" noch eine Anmerkung/Frage. Fast die ganze Zeit erzählt Donny parallel zu der Zeit, in der er gerade ist, und das finde ich sehr nachvollziehbar und hilfreich. (Obwohl ich nicht mal sicher bin, dass es sprachlich richtig ist, von "morgen" zu sprechen, wenn "der Tag danach" in der Vergangenheit gemeint ist.) Dann aber heisst es manchmal (selten) sowas wie "ein paar Jahre später würde das und das passieren", der Erzähler wird plötzlich sowas wie "allwissend". Ich finde, dadurch entsteht Distanz, die dem "persönlichen Touch" der Ich-Erzählung nicht so gut tut, es wird mehr ein distanzierter Bericht daraus. Ist das Absicht?
So, und nun geh ich nach und nach meine kleinen gelben Zettelchen durch – merken hätte ich mir das nie alles können.
Ein kleines augenzwinkerndes Juwel auf Seite 62. Donny über Liddy: "Manchmal fragte ich mich erstaunt, was sie eigentlich an mir interessierte, denn wenn ich zusammenzählte, was ich ihr bot, kam eine recht kurze Liste heraus." So weit, so Klischee. Aber dann: "Eigentlich nur die Überschrift." Super!!
Seite 63 – das ausgebaute Bild der Kuh, die vom Eis geholt werden soll. Plötzlich werden die Viecher lebendig. "Ein paar Rinder muhten scheu." Das ist Poesie und zum Brüllen komisch zugleich – toll!
Seite 67 – Veronika "mit schmutzigen Strümpfen im Nachthemd". Moment mal – was machen denn die Strümpfe im Nachthemd...? Darf ich mir da ein Komma reinmalen?
Seite 71ff. Dieser Offene Kanal – war/ist so etwas wirklich einfach eine Spielwiese für Möchtegern-Radioten? Wer finanziert denn das?
Und dann, dann fand ich plötzlich zufällig das Glossar und die Songliste hinten im Buch – nachdem ich schon etliche gelbe Fähnchen an Fachtermini aus der Radiowelt verschwendet hatte. Das wäre doch einen Hinweis weiter vorn im Buch wert gewesen!
Seite 74. – auf den Strich gehen, "da zerbröselt die Seele". Tom, ich hätte dich für einen solchen Absatz für viel zu cool gehalten – sehr sympathisch! desgleichen der Absatz auf Seite 124, wo Liddy von ihrer kranken Mutter anfängt ("Sie sass da, nippte Kaffee..."). Sehr zart. Ein bisschen kitschig vielleicht, aber schön.
Seite 75 – was bitte ist eine Gardinenkneipe??
Seite 98 – was ist "bis zum Getno"? ich bin wohl doch kein Grossstadtkind... Hat das was mit "Satisfaction" zu tun??
Seite 116 - "ich bin Niedersachse". Hm – das würde glaube ich kein Niedersachse sagen. So sehr identifizieren wir uns mit unserer Scholle nicht, trotz "sturmfest und erdverwachsen".
Seite 117 – "bei den öffentlich-rechtlichen" – wie schreibt man das denn nun wirklich, gross oder klein oder irgendwas dazwischen (z.B mit grossem Ö, wie es etwas weiter vorn steht)?
Wobei wir bei einer anderen Frage sind, die ich gestern schon stellen wollte: Hast du dich bewusst für die alte Rechtschreibung entschieden (wenn ja, warum?), oder ist das Verlagspolitik?
Seite 121, "multifrisural", Seite 122, "Totalhorst" – schon wieder zwei nette neue Wörter gelernt!
Seite 130 – "die Zeit für Krisensitzungen bei der Konkurrenz..." Ist das ein geflügeltes Wort? Es kommt weiter vorn schon mal (beim Offenen Kanal? ich weiss nicht mehr). Hast du es bewusst wieder aufgegriffen? (ich hoffe...)
Seite 134 – "diese 'rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an'-Nummer" – gibt's die auf Deutsch wirklich? ich kenne das nur als "don't call us, we'll call you", aber nicht als Redewendung im Deutschen
Seite 136 – wieder so eine Wiederaufnahme, oder täusche ich mich? der Stapel in Vöglers Büro, der so kunstvoll aufgeschichtet ist, dass er sich gen Boden neigt, aber nicht auseinanderfällt. Hier fällt es mir schwerer, an ein Stilmittel zu glauben?
Soooo.... das war's mal. Jetzt am Ende des ersten Teils sind wir sozusagen wieder in der Jetztzeit. Da hätte ich mir eine deutlichere Zäsur zum Rückblick gewünscht, um das besser zu verfolgen. Ausserdem kam mir dieser Absturz in die Hoffnungslosigkeit ein bisschen abrupt vor. Aber mal gucken, wie's weitergeht.
Es macht Spass! Und sich hier Gedanken über Dinge zu machen, kommt meiner Zerpflück-Natur sehr entgegen, das macht auch Spass.
Hallo, Sisi.
Wow, das freut mich sehr. Und daß Du Dich auch noch an diese Zeit erinnern kannst umso mehr.
Hallo, MaryRead.
ZitatIch hab das Buch jetzt zur Hälfte durch und siehe da, ich hab mich anscheinend in Toms Schreibe eingelesen, denn auf einmal sind mir die Sätze nicht mehr zu lang und zu kompliziert.
Das ist gut. <freu>
ZitatDie Zeitsprünge irritieren mich zum Teil immer noch. Die Jahreszahlen sehe ich zwar, setze sie aber zunächst nicht zueinander in Beziehung. Und die Übergänge sind mir dann manchmal glaube ich einfach zu wenig deutlich. Gerade noch hat Liddy ihm den Seitensprung verziehen, plötzlich heisst es "seit Liddy weg ist" oder sowas, und die Trennung wird erst Seiten später nachgeliefert. Das irritiert mich teilweise immer noch.
Ich will nicht behaupten, daß die Anordnung optimal ist, aber ich denke schon, daß es die bestmögliche war. Ist das kein Cliffhanger, daß man von der Versöhnung erfahren hat, aber gleich darauf erfährt, daß sie ihn irgendwann doch verlassen wird?
ZitatDann aber heisst es manchmal (selten) sowas wie "ein paar Jahre später würde das und das passieren", der Erzähler wird plötzlich sowas wie "allwissend". Ich finde, dadurch entsteht Distanz, die dem "persönlichen Touch" der Ich-Erzählung nicht so gut tut, es wird mehr ein distanzierter Bericht daraus. Ist das Absicht?
Nein, eigentlich sollte der Ich-Erzähler durchgehalten sein - ich weiß jetzt auch nicht, welche Stelle Du meinst.
ZitatEin kleines augenzwinkerndes Juwel auf Seite 62. Donny über Liddy: "Manchmal fragte ich mich erstaunt, was sie eigentlich an mir interessierte, denn wenn ich zusammenzählte, was ich ihr bot, kam eine recht kurze Liste heraus." So weit, so Klischee. Aber dann: "Eigentlich nur die Überschrift." Super!!
ZitatSeite 63 – das ausgebaute Bild der Kuh, die vom Eis geholt werden soll. Plötzlich werden die Viecher lebendig. "Ein paar Rinder muhten scheu." Das ist Poesie und zum Brüllen komisch zugleich – toll!
ZitatSeite 67 – Veronika "mit schmutzigen Strümpfen im Nachthemd". Moment mal – was machen denn die Strümpfe im Nachthemd...? Darf ich mir da ein Komma reinmalen?
Wird für die zweite Auflage notiert.
ZitatSeite 71ff. Dieser Offene Kanal – war/ist so etwas wirklich einfach eine Spielwiese für Möchtegern-Radioten? Wer finanziert denn das?
Das gibt es in mehreren Bundesländern - manchmal heißt es "Bürgerradio", meistens aber Offener Kanal. Ist von der öffentlichen Hand finanziert, und jeder kann da machen, was er will. Die Kontrollbehörden schlagen ggf. erst im Nachgang zu.
ZitatDas wäre doch einen Hinweis weiter vorn im Buch wert gewesen!
Das waren ursprünglich Fußnoten, aber wir haben uns letztlich auf ein Glossar geeinigt. Mmh. Ich wüßte nicht, wo man vorne einen Hinweis anbringen sollte ...
ZitatSeite 74. – auf den Strich gehen, "da zerbröselt die Seele". Tom, ich hätte dich für einen solchen Absatz für viel zu cool gehalten – sehr sympathisch!
Aha, das ist also der einzige Satz, bei dem der Autor uncool/einfühlsam wirkt, ja?
Zitatdesgleichen der Absatz auf Seite 124, wo Liddy von ihrer kranken Mutter anfängt ("Sie sass da, nippte Kaffee..."). Sehr zart. Ein bisschen kitschig vielleicht, aber schön.
Hach. Das geht runter wie Öl.
ZitatSeite 75 – was bitte ist eine Gardinenkneipe??
So nennt man in Berlin (und meiner Kenntnis nach auch in Hamburg) diese Eckkneipen, deren Fenster halb mit diesen weißgelben Gardinen ("Stores") bedeckt sind. Diese muffigen Asbach-Buden.
ZitatSeite 98 – was ist "bis zum Getno"? ich bin wohl doch kein Grossstadtkind... Hat das was mit "Satisfaction" zu tun??
Das ist ein Slangausdruck für "Gehtnichtmehr".
ZitatSeite 116 - "ich bin Niedersachse". Hm – das würde glaube ich kein Niedersachse sagen. So sehr identifizieren wir uns mit unserer Scholle nicht, trotz "sturmfest und erdverwachsen".
Aha.
ZitatSeite 117 – "bei den öffentlich-rechtlichen" – wie schreibt man das denn nun wirklich, gross oder klein oder irgendwas dazwischen (z.B mit grossem Ö, wie es etwas weiter vorn steht)?
Da wird einfach das Substantiv ausgelassen ("Radiosender" oder "Anstalten"). Im Sprachgebrauch reden die Radioleute nur von den öffentlich-rechtlichen, sie meinen aber ö-r SENDER.
ZitatWobei wir bei einer anderen Frage sind, die ich gestern schon stellen wollte: Hast du dich bewusst für die alte Rechtschreibung entschieden (wenn ja, warum?), oder ist das Verlagspolitik?
Ich schreibe bewußt in ADR, und der Verlag hat glücklicherweise keinen Einspruch eingelegt.
ZitatSeite 121, "multifrisural", Seite 122, "Totalhorst" – schon wieder zwei nette neue Wörter gelernt!
ZitatSeite 130 – "die Zeit für Krisensitzungen bei der Konkurrenz..." Ist das ein geflügeltes Wort? Es kommt weiter vorn schon mal (beim Offenen Kanal? ich weiss nicht mehr). Hast du es bewusst wieder aufgegriffen? (ich hoffe...)
Ich verstehe die Frage, glaube ich, nicht ganz. Wenn ein Konkurrent (plötzlich) sehr stark wird, gibt es - in allen Wirtschaftsbereichen - Krisensitzungen bei den anderen Mitbewerbern. Ist weniger Radiozeug als allgemeiner Business-Talk.
ZitatSeite 134 – "diese 'rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an'-Nummer" – gibt's die auf Deutsch wirklich? ich kenne das nur als "don't call us, we'll call you", aber nicht als Redewendung im Deutschen
Doch, das gibt es im Deutschen.
ZitatSeite 136 – wieder so eine Wiederaufnahme, oder täusche ich mich? der Stapel in Vöglers Büro, der so kunstvoll aufgeschichtet ist, dass er sich gen Boden neigt, aber nicht auseinanderfällt. Hier fällt es mir schwerer, an ein Stilmittel zu glauben?
Absichtliche Wiederholung.
ZitatSoooo.... das war's mal. Jetzt am Ende des ersten Teils sind wir sozusagen wieder in der Jetztzeit. Da hätte ich mir eine deutlichere Zäsur zum Rückblick gewünscht, um das besser zu verfolgen. Ausserdem kam mir dieser Absturz in die Hoffnungslosigkeit ein bisschen abrupt vor. Aber mal gucken, wie's weitergeht.
Mmh. Da weiß ich nicht so recht, was ich drauf sagen soll.
ZitatEs macht Spass! Und sich hier Gedanken über Dinge zu machen, kommt meiner Zerpflück-Natur sehr entgegen, das macht auch Spass.
Superlieben Dank!!!
ZitatMR:Die Zeitsprünge irritieren mich zum Teil immer noch. Die Jahreszahlen sehe ich zwar, setze sie aber zunächst nicht zueinander in Beziehung. Und die Übergänge sind mir dann manchmal glaube ich einfach zu wenig deutlich. Gerade noch hat Liddy ihm den Seitensprung verziehen, plötzlich heisst es "seit Liddy weg ist" oder sowas, und die Trennung wird erst Seiten später nachgeliefert. Das irritiert mich teilweise immer noch.
Tom: Ich will nicht behaupten, daß die Anordnung optimal ist, aber ich denke schon, daß es die bestmögliche war. Ist das kein Cliffhanger, daß man von der Versöhnung erfahren hat, aber gleich darauf erfährt, daß sie ihn irgendwann doch verlassen wird?
Naja, aber in dem Satz HAT sie ihn ja schon verlassen, und bis ich den Satz gelesen habe, hatte ich nicht gemerkt, dass ich in einer anderen Zeit war. Vielleicht wenn die Perspektive (z.B. der Erzähler) auch gewechselt hätte, dann wäre ich mit der Nase drauf gestossen worden. Vielleicht sind diese Sprünge aber einfach nicht so mein Ding. Ich erinnere mich an "Grüne Tomaten" - wenn ich da nicht vorher den Film gesehen hätte, hätte ich das Buch wohl überhaupt nicht kapiert (im Buch sind noch viel mehr Ebenen als die zwei im Film).
ZitatMR: Dann aber heisst es manchmal (selten) sowas wie "ein paar Jahre später würde das und das passieren", der Erzähler wird plötzlich sowas wie "allwissend". Ich finde, dadurch entsteht Distanz, die dem "persönlichen Touch" der Ich-Erzählung nicht so gut tut, es wird mehr ein distanzierter Bericht daraus. Ist das Absicht?
Tom: Nein, eigentlich sollte der Ich-Erzähler durchgehalten sein - ich weiß jetzt auch nicht, welche Stelle Du meinst.
Der Ich-Erzähler schon. Aber er erzählt nicht immer parallel zu dem, was er erlebt; er hat gegenüber dem Donny, den er da gerade beschreibt, einen Wissensvorsprung. Er sieht bestimmte Dinge anders, weil er sie schon in Beziehung zu dem setzen kann, was später passieren wird, im Gegensatz zu dem Donny in der jeweiligen Episode. Hmmm... ich muss mal ein paar solcher Stellen raussuchen, dann kann ich das besser erklären. Es stört mich deshalb etwas, weil es nicht konsequent ist - die meiste Zeit lebt man ja mit dem Donny des jeweiligen Lebensabschnitts mit.
Zitat
MR: Das wäre doch einen Hinweis weiter vorn im Buch wert gewesen!
Tom: Das waren ursprünglich Fußnoten, aber wir haben uns letztlich auf ein Glossar geeinigt. Mmh. Ich wüßte nicht, wo man vorne einen Hinweis anbringen sollte ...
Vielleicht als Fussnote bei dem ersten Begriff, der im Glossar auftaucht? Ansonsten finde ich aber Glossar auf jeden Fall die bessere Lösung als durchgehende Fussnoten.
Zitat
Tom: Aha, das ist also der einzige Satz, bei dem der Autor uncool/einfühlsam wirkt, ja? :fetch!
Aber, nicht doch!
Zitat
MR: Seite 75 – was bitte ist eine Gardinenkneipe??
Tom: So nennt man in Berlin (und meiner Kenntnis nach auch in Hamburg) diese Eckkneipen, deren Fenster halb mit diesen weißgelben Gardinen ("Stores") bedeckt sind. Diese muffigen Asbach-Buden.
Sehr treffender Begriff!
Zitat
MR: Seite 130 – "die Zeit für Krisensitzungen bei der Konkurrenz..." Ist das ein geflügeltes Wort? Es kommt weiter vorn schon mal (beim Offenen Kanal? ich weiss nicht mehr). Hast du es bewusst wieder aufgegriffen? (ich hoffe...)
Tom: Ich verstehe die Frage, glaube ich, nicht ganz. Wenn ein Konkurrent (plötzlich) sehr stark wird, gibt es - in allen Wirtschaftsbereichen - Krisensitzungen bei den anderen Mitbewerbern. Ist weniger Radiozeug als allgemeiner Business-Talk.
Hm.... das war sprachlich aber so parallel konstruiert, dass ich dachte, es wird konkret Bezug auf die Stelle vorher genommen. Dann hätte ich das glaub anders formuliert.
Ich hab jetzt schon wieder ganz viele gelbe Zettelchen zum zweiten Teil, die folgen später.
(Und sorry, das richtige Zitieren lern ich hier wohl nicht mehr. )
also, ich muss ja sagen, ich hab den roman echt weggefressen...
als bemerkung zu MaryRead's allwissenheitsbemerkung des ich-erzählers: die stellen, die in der vergangenheit erzählt werden, sind ja rückblicke der hauptperson, da kann er ja auch schon über die folgen reflektieren. ein konkreter fall, wo ich da jetzt gestolpert bin, fällt mir aber nicht ein.
so allgemein:
coole schreibe! sehr salopp! oft scheisse und andere schimpfwörter, halt so, wie man in dem alter sich ausdrückt. find ich voll in ordnung. was ich auch mag, sind die nachgestellten ein-wort-sätze. es ist geschrieben, wie man denkt.
gelacht hab ich zum beispiel über die beschreibung von dem japanischen kleinwagen (dieser zusammengesetzte wortmix aus honda, mitsubishi, was auch immer)! ganau das hast du dann auch noch mal mit so einem hund gemacht!
zu den figuren:
an den namen donald hab ich mich auch erstmal gestossen, aber da sage ich mir, wird sich der schreiber was bei gedacht haben (hat ja tom auch schon erklärt).
diese kindheitsgeschichte war schon echt fett! gerade die saufenden eltern, dieses klassische wir-sind-eine-wunderbare-familie-getue nach aussen und die herzlosigkeit innerhalb, das allein/anders-sein, die schwester, wo sich sehr schnell abzeichnet, auf welche bahn sie geraten ist....das ist mir ein wenig zu viel! das alles so ausgereizt, um die figur donny zu erklären, wie sie sich in das medium radio flüchtet. das erklärt natürlich wunderbar, warum er sich so entwickelt, aber muss es denn für alle eigenheiten, die der junge mensch so mit der zeit bekommt, solch eine drastische erklärung geben?
die plattenladen-/wie-kommt-er-zum-radio-geschichte fand ich wiederum echt gut! wunderbar das flair berlins eingefangen, vor allem die sich rasant entwickelnde radiolandschaft - die ich ja als jugendlicher, der allerdings auf der anderen seite der mauer vor dem kassettenrekorder saß, miterleben konnte, fand ich schön beschrieben. da hab ich viel aus der zeit wiederentdeckt. jürgen jürgens mit he, music war in ostberlin auch kult! hab ein wenig den alten ami rick delisle vermisst!
die geschichte mit liddy, die unbeholfenheit, sich ihr wirklich zu öffnen, hat mich berührt. obwohl mir da die ich-erzähler-erklärungen auch manchmal zuviel waren.
ansonsten coole typenbeschreibungen - vor allem die truppe, die dann powerrock aufbaut!
alles in allem: ein guter start! interessanter aufbau (als ich ihn durchschaut hatte, fand ich den auch wirklich interessant)! manchmal zu viele erklärungen! gute atmosphäre geschaffen - vor allem, was die radiowelt betrifft!
bo
Das kann doch nicht wahr sein - aber ich finde keinen Ansatzpunkt für Kritik. Selten hat mich ein Buch von der ersten Zeile an so gefesselt wie dieses. Keine Sekunde Langeweile, tolle Hintergrundinformationen, sehr lebensnah und unverschnörkelt erzählt, ein wenig Humor, ein wenig (oder mehr) Tragik, was zum Schmunzeln und was zum Nachdenklichwerden.
Die absolut genialste Ideen Toms sind IMHO die Zeitsprünge und die Songtitel. Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist, aber Radio Ga Ga hab ich jetzt schon stundenlang im Ohr, abgewechselt mit We Built This City.
Die Zeitsprünge zwingen manchmal zum Zurückblättern, zum Mitdenken - finde ich gut.
Donny war mir von Anfang an sympathisch. Diese tristen Familienverhältnisse, das Außenseitertum in der Schule - und der Junge verfolgt seinen Traum, sein Ziel. Veronika zerbricht an ihrer Herkunft, Donny schüttelt sie ab und schaut nach vorn.
Ich habe mich jetzt gerade an meine Schulzeit erinnert: ein Junge an der Schule (ein paar Klassen über mir) hieß tatsächlich auch Donald und war unbeliebt und ein Eigenbrötler. Kein Wunder: jeder nannte ihn Donaldduck oder Quaki. Wie soll man da glücklich und ausgeglichen werden?
So, besser spät, als nie.
Bin gerade auf Seite 114 und wollte jetzt doch nicht länger warten und musste mal schauen, was bis jetzt so geschrieben wurde. Vieles wurde ja schon erwähnt ich versuch jetzt einfach mal meine Eindruck wiederzugeben.
Mir gefällt es bis jetzt besser als ich es erwartet hätte. Ich weiß nicht, ob ich mir das Buch gekauft hätte, wenn es hier nicht vorgestellt und als Leserunde ausgerufen worde wäre. Kann ich jetzt im Nachhinein schwer entscheiden, weil ich mir ja jetzt denke: "Tolles Buch! Mal was Anderes!"
Was mir gut gefällt ist, dass ich mir alles sehr reell vorstellen kann. Der Film in meinem Kopf ist etwas klarer als bei manch anderem Buch. Vor allem die Stelle, in der Donald in seinem Bett lag und Angst vor den Geräusche hatte war glasklar vor meinem inneren Auge sichtbar.
Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist nicht zu aufgesetzt schnoddrig, wobei ich mit dem Begriff "Flubbe" nichts anfangen kann. Der ist mir dann fast schon wieder zu arg.
Sympathisch war mir Donald auch von Anfang an. Ich kann ich gut verstehen, irgendwie. Er ist nicht sehr beliebt und kann etwas besser als die anderen. Und als inneren Schutz denkt er, dass die andern alle Pissnelken sind und er sie gar nicht mögen will und es ihm deshalb egal ist, wenn sie mit ihm nichts anfangen können.
Als erstes hab ich mir, als ich das Buch zur Hand genommen habe, die Playlist angesehen. Klasse! Sowas macht das Buch schon zu etwas Besonderem. Ich war dann sehr gespannt, in wie fern die Titel etwas mit dem Inhalt zu tun haben, ob sie irgendwo zufällig gespielt werde, ober er die Musik hört... Ich muss allerdings zugeben, dass ich 9 der Titel gerade nicht im Ohr habe. Vielleicht kenne ich sie, aber weiß den Titel dazu nicht. Wobei mir die meisten Interpreten bekannt sind. Sie als Überschriften zu nutzen finde ich interessant und verfluche mich desöfteren, dass ich den Inhalt vieler Lieder nicht genau kenne, allerdings gleich einen Ohrwurm habe.
Tja, die Zeitsprünge. Ich muss zugeben, dass sie mich schon auch verwirrt haben und ich manchmal erst den Aha-Effekt hatte, als ich mich daran erinnerte, dass da ja bestimmt wieder ein Zeitsprung dazwischen war. Also hab ich nachgesehen, welches Jahr gerade ist und welches das Kapital davor hatte. Gerade an der Stelle (die ja schon genannt wurde) als die Beziehung zu Liddy schon beendet war, hat mich sehr verwirrt. Jetzt hoffe ich natürlich mehr zu erfahren...
Die Zeitsprünge kommen mir so vor, als würde ich mich mit jemanden unterhalten, den ich nicht kenne und man sich so seine Lebensgeschichte erzählen. Da springt man ja auch mal hin und her und kommt dann wieder darauf zurück, was man noch Wichtiges vergessen hat, oder wo man vom Thema abgekommen ist.
Ich bin bloß froh, dass Donald zwar raucht und nicht wenig trinkt, aber zum Glück kein Kokser ist. DAS hätte mich genervt! Aber so ist es ok, nomal, nachvollziehbar und zum Teil sympathisch.
Was mich an ihm allerdings genervt hat, ist, als er sich mit Liddy über seine Eltern unterhalten sollte und er völlig abgeblockt hat. Wieso hat er ihr nicht einfach gesagt, dass es ihm schwerfällt und dass er keine Lust hat drüber zu reden. Sie hätte es vielleicht verstanden. So kann ich ihre Reaktion voll nachvollziehen. Nimmt der Kerl einfach eine Zeitschrift und tut so, als hätten sie sich übers Fernsehprogramm unterhalten. War das dann nicht die Stelle, als er es dann überhaupt nicht verstanden hat, was er nun schon wieder falsch gemacht hat? Ich glaube das denken Männer oft, oder?
Und das Glossar ist wichtig und gut. Es gibt doch einige Sachen, die mir bis jetzt unbekannt sind, oder bei denen es schön ist noch eine ausführlichere Erläuterung dazu zu bekommen. So lernt man gleich noch etwas dazu.
Und was mir bei Iris schon aufgefallen ist und ich hier schon wieder drüberstolpere: Partizipien! *wink zu Iris :wave* @ Tom: Ich weiß nicht, ob du das in der Tribun-Leserunde gelesen hast, was Iris und ich zu dem Thema geschrieben haben.
Ich überlege mir die ganze Zeit, ob ich mir nicht eine Kassette (oder CD) mit der Playlist zusammenstellen sollte. Habe schon mal vor Kurzem ein Buch gelesen, in dem eine drin war und damals schon überlegt. Dann hätte ich auch die restlichen Lieder wieder im Ohr, falls ich sie kenne und wenn nicht, dann lerne ich wieder neue kennen. Tom
: Hast du dir die Lieder auf einen Tonträger in der Reihenfolge gebannt? Ich würde sogar Brayn Adams mit draufmachen. Wäre schon kultig...
ZitatOriginal von Ronja
Ich überlege mir die ganze Zeit, ob ich mir nicht eine Kassette (oder CD) mit der Playlist zusammenstellen sollte. Habe schon mal vor Kurzem ein Buch gelesen, in dem eine drin war und damals schon überlegt. Dann hätte ich auch die restlichen Lieder wieder im Ohr, falls ich sie kenne und wenn nicht, dann lerne ich wieder neue kennen. Tom : Hast du dir die Lieder auf einen Tonträger in der Reihenfolge gebannt? Ich würde sogar Brayn Adams mit draufmachen. Wäre schon kultig...
Ja, so eine Kassette oder Playlist hätte ich auch gerne... Wär bestimmt gut gekommen, die beim Buch nebenher laufen zu lassen...
ZitatOriginal von MaryRead
Seite 121, "multifrisural", Seite 122, "Totalhorst" – schon wieder zwei nette neue Wörter gelernt!
Ist das Berlinerisch oder gar ne Eigenkreation? Diese Worte habe ich ja noch nie gehört vorher.
Ach was bin ich für eine Langsamleserin, bin immer noch in der ersten Hälfte...
Hallole
Habe die ersten Seiten nun gelesen.
Mei ist der Donny eine arrogante Töle.
Miitermeier würde sagen "So ein richtiges AK"
Doch nun hat mir Koalabärle das Buch weggenommen und liest nun ihren Teil.
Das heißt aber nicht, dass wir das Buch zerschneiden, nein wir lesen halt parallel im Buch.
Tja nun bin ich ein paar Seiten weiter...
Die Geschichte ist sehr gut geschrieben, doch es stören mich die einzelnen Wechsel in der Erzähl - Geschichte.
Wenn es nur ein Wechsel zwischen Kindheit und Erwachsenheit sind, wäre nicht so schlimm. Aber Wechsel von nur 2 - 3 Jahren vor und zurück, sind schwer zu durchschauen, vorallem, wenn man sich dann eingelesen hat, kommt der nächste Zeitsprung.
Dadurch ist man laufend am nachlesen - wie war das nun? Ich weiss nicht, ist das von Tom beabsichtigt. Mich stört es ein wenig.
So jetzt b in ich auch ein Paar Seiten weiter um mich mal zu melden.
die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, doch stören mich die Zeitsprünge. Wenn man sich gerade eingelesen hat ist der nächste Wechsel. Dann muß man erst mal wieder schauen, in welchem Jahr befinde ich mich jetzt eigentlich. Und deshalb muß man nochmal nachschlagen oder vom Geschehen her überlegen wo man ist.
Ich weiß nicht ob das von Tom so gewollt ist?
Hmmm, ich bin jetzt gerade an der Stelle, an der Liddy mehr über Donald's Eltern wissen will und er abblockt. Mal sehen, ob und wie das noch weitergeht.
Da ich vorher mal in das Topic gelinst habe und die Klagen über die Zeitsprünge vernommen habe, achte ich da bei jedem Kapitelanfang drauf und weiß daher stets, in welchem Jahr ich mich befinde (ich Kapitelstreber :-)).
Die langen Sätze machen mir nichts aus. Anfangs hatte ich allerdings den Eindruck, daß sich Tom beim Fabulieren und bei der Kreation neuer und origineller Worte (ich sach nur... Bumswurst) gefällt. Kam mir ein wenig zu cool und aufgesetzt rüber und ich habe überlegt, ob Tom diese pseudocoole Schreibe bewußt als Stilmittel einsetzt oder ob er auch so ist. Nachdem er hier im Forum ja nicht so auftritt, habe ich mich erst mal für das Stilmittel entschieden ;-).
Die beiden bereits von Mary Read genannten Stellen mit der Liste und der Kuh vom Eis haben mir auch sehr gut gefallen. *lächel*
Donald... bei dem ich leider auch stets besagten Entenhausener Bürger vor Augen habe... hat ja eine sehr schwere und lieblose Kindheit hinter sich.
Die entsprechenden Szenen sind ebenso lapidar wie eindringlich.
Ich denke mir mal, daß auch seine Schwester Veronika dieser letztendlich zum Opfer fällt. Mal sehen, ob die Gründe für ihren Selbstmord noch weiter erläutert werden.
Das Buch ist von der Richtung her mal ganz was anderes, als ich sonst lese, aber flüssig geschrieben und zumindest bis jetzt sehr unterhaltsam zu lesen. Ich wäre heute fast mit der U-Bahn zu weit gefahren :-). Gutes Zeichen!
Hallo, Bo.
Zitatalso, ich muss ja sagen, ich hab den roman echt weggefressen...
<freu>
Zitatdie stellen, die in der vergangenheit erzählt werden, sind ja rückblicke der hauptperson, da kann er ja auch schon über die folgen reflektieren. ein konkreter fall, wo ich da jetzt gestolpert bin, fällt mir aber nicht ein.
Ich wollte auch nicht, daß man stolpert, aber der Bruch mit chronologischer Erzählweise zieht eben auch nach sich, daß an einigen Stellen bereits Dinge passiert sind, die erst später erzählt werden. Wenn ich dann nicht auf diese (zukünftige) Entwicklung Bezug genommen hätte, hätte vielleicht ein Leser geschimpft: Hey, da und da wußte er doch schon, daß das und das passiert ist, warum sagt er nix? Wie man's macht, macht man's falsch. Ich habe ja mehrfach erklärt, warum ich das so gemacht habe, und ich finde es immer noch richtig.
Zitatan den namen donald hab ich mich auch erstmal gestossen, aber da sage ich mir, wird sich der schreiber was bei gedacht haben (hat ja tom auch schon erklärt).
Mal von den Erklärungen abgesehen: Mir gefällt der Name Donald irgendwie, das ist nach meinem persönlichen Geschmack ein netter Vorname, leider aber eben belastet durch die dusselige Ente.
Zitatdiese kindheitsgeschichte war schon echt fett!
Okay, aber es ist, hoffe ich zumindest, nichts enthalten, das nur um des Effektes willen dabei ist. Will sagen: Ich habe meine Protagonisten nicht gequält, um auf jeden Fall einen bestimmten Eindruck zu erzeugen. Die Situation und das ganze Drumherum kann ich/konnte ich mir vorstellen: Alkoholismus, alles nur auf den äußeren Eindruck ausgerichtet, allgemeine Gefühlskälte. Das, was den Kids passiert, ist ja "nur" eine Konsequenz dessen. Und Veronikas - meines Erachtens plausible - Entwicklung ist auch einer der Anlässe für Donnys Rückzug ins Selbst, sie ist immerhin die einzige Person, der er halbwegs vertraut.
Zitatda hab ich viel aus der zeit wiederentdeckt.
Wiedererkennung war mir kein essentielles Anliegen, aber irgendwie schon wichtig.
Zitatalles in allem: ein guter start! interessanter aufbau (als ich ihn durchschaut hatte, fand ich den auch wirklich interessant)! manchmal zu viele erklärungen! gute atmosphäre geschaffen - vor allem, was die radiowelt betrifft!
Hach, schön. Das freut mich sehr!
Hallo, Alice
ZitatDas kann doch nicht wahr sein - aber ich finde keinen Ansatzpunkt für Kritik.
Äh. Das ist absolut in Ordnung für mich.
ZitatSelten hat mich ein Buch von der ersten Zeile an so gefesselt wie dieses. Keine Sekunde Langeweile, tolle Hintergrundinformationen, sehr lebensnah und unverschnörkelt erzählt, ein wenig Humor, ein wenig (oder mehr) Tragik, was zum Schmunzeln und was zum Nachdenklichwerden.
ZitatDie absolut genialste Ideen Toms sind IMHO die Zeitsprünge und die Songtitel. Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist, aber Radio Ga Ga hab ich jetzt schon stundenlang im Ohr, abgewechselt mit We Built This City.
Tja, so kanns gehen. Was dem einen seine Eule ist dem anderen sein Muli, oder so.
ZitatIch habe mich jetzt gerade an meine Schulzeit erinnert: ein Junge an der Schule (ein paar Klassen über mir) hieß tatsächlich auch Donald und war unbeliebt und ein Eigenbrötler. Kein Wunder: jeder nannte ihn Donaldduck oder Quaki. Wie soll man da glücklich und ausgeglichen werden?
Mal davon abgesehen - wie an Bo geschrieben -, daß ich den Namen Donald so schlecht nicht finde, hast Du natürlich recht. Eltern, die ihre Kids Pumuckl o.ä. nennen, weil sie nicht von der Nasenspitze bis zum Popel direkt darunter denken können, setzen sie einer fortwährenden Folter durch die Klassenkameraden aus. Meiner Meinung nach sollte das Standesamt gelegentlich zensorisch eingreifen - tatsächlich ist (ist aber eine Weile her) der Vorname "Pumuckl" für ein Kind auf dem Gerichtsweg von den Eltern durchgesetzt worden.
Lieben Dank!
Hallo, Ronja
ZitatMir gefällt es bis jetzt besser als ich es erwartet hätte. Ich weiß nicht, ob ich mir das Buch gekauft hätte, wenn es hier nicht vorgestellt und als Leserunde ausgerufen worde wäre. Kann ich jetzt im Nachhinein schwer entscheiden, weil ich mir ja jetzt denke: "Tolles Buch! Mal was Anderes!"
Schön! <freu>
ZitatWas mir gut gefällt ist, dass ich mir alles sehr reell vorstellen kann. Der Film in meinem Kopf ist etwas klarer als bei manch anderem Buch. Vor allem die Stelle, in der Donald in seinem Bett lag und Angst vor den Geräusche hatte war glasklar vor meinem inneren Auge sichtbar.
Das ist ein irres Kompliment! Danke!
ZitatDer Schreibstil gefällt mir gut. Er ist nicht zu aufgesetzt schnoddrig, wobei ich mit dem Begriff "Flubbe" nichts anfangen kann. Der ist mir dann fast schon wieder zu arg.
Meinst Du "Fluppe" (für Zigarette)?
ZitatSympathisch war mir Donald auch von Anfang an. Ich kann ich gut verstehen, irgendwie. Er ist nicht sehr beliebt und kann etwas besser als die anderen. Und als inneren Schutz denkt er, dass die andern alle Pissnelken sind und er sie gar nicht mögen will und es ihm deshalb egal ist, wenn sie mit ihm nichts anfangen können.
Das ist aber nicht die einzige Ursache für die Distanz. Trotzdem: Schön zusammengefaßt!
ZitatAls erstes hab ich mir, als ich das Buch zur Hand genommen habe, die Playlist angesehen. Klasse! Sowas macht das Buch schon zu etwas Besonderem. Ich war dann sehr gespannt, in wie fern die Titel etwas mit dem Inhalt zu tun haben, ob sie irgendwo zufällig gespielt werde, ober er die Musik hört... Ich muss allerdings zugeben, dass ich 9 der Titel gerade nicht im Ohr habe. Vielleicht kenne ich sie, aber weiß den Titel dazu nicht. Wobei mir die meisten Interpreten bekannt sind. Sie als Überschriften zu nutzen finde ich interessant und verfluche mich desöfteren, dass ich den Inhalt vieler Lieder nicht genau kenne, allerdings gleich einen Ohrwurm habe.
Um ganz ehrlich zu sein: Ganz neu ist die Idee nicht (Stuckard-Barre hat es z.B. in "Soloalbum" gemacht, mit Songs von einer Oasis-Platte), aber bei einem Roman, in dem es viel um Musik und eben Radio geht, dachte ich, wäre es eine gute Idee. War es dann ja wohl auch.
ZitatTja, die Zeitsprünge. Ich muss zugeben, dass sie mich schon auch verwirrt haben und ich manchmal erst den Aha-Effekt hatte, als ich mich daran erinnerte, dass da ja bestimmt wieder ein Zeitsprung dazwischen war. Also hab ich nachgesehen, welches Jahr gerade ist und welches das Kapital davor hatte. Gerade an der Stelle (die ja schon genannt wurde) als die Beziehung zu Liddy schon beendet war, hat mich sehr verwirrt. Jetzt hoffe ich natürlich mehr zu erfahren...
Mmh. Einer mag's, der andere nicht, was soll ich sagen?
ZitatDie Zeitsprünge kommen mir so vor, als würde ich mich mit jemanden unterhalten, den ich nicht kenne und man sich so seine Lebensgeschichte erzählen. Da springt man ja auch mal hin und her und kommt dann wieder darauf zurück, was man noch Wichtiges vergessen hat, oder wo man vom Thema abgekommen ist.
Richtig. Und derjenige wird eine Dramaturgie wählen, die Dich als Zuhörer bei der Stange hält. Das war meine Absicht.
ZitatIch bin bloß froh, dass Donald zwar raucht und nicht wenig trinkt, aber zum Glück kein Kokser ist. DAS hätte mich genervt! Aber so ist es ok, nomal, nachvollziehbar und zum Teil sympathisch.
Ich habe keine Sekunde darüber nachgedacht, Donald mit härteren und/oder illegalen Drogen zu konfrontieren, denn das hätte ihm eine Menge Identifikationspotential genommen. Er hat viele Ecken und Kanten, aber er soll trotzdem ein Rechtsbewußtsein, ein Gefühl für Falsch und Richtig haben - sonst würde die Figur nicht funktionieren. Und, mit Verlaub, als Meinung des Autors: Kokser sind absolute Vollidioten.
ZitatWas mich an ihm allerdings genervt hat, ist, als er sich mit Liddy über seine Eltern unterhalten sollte und er völlig abgeblockt hat. Wieso hat er ihr nicht einfach gesagt, dass es ihm schwerfällt und dass er keine Lust hat drüber zu reden. Sie hätte es vielleicht verstanden. So kann ich ihre Reaktion voll nachvollziehen.
Er kann es einfach nicht. Er hat nicht gelernt, derlei zu thematisieren, und er vertraut selbst Liddy in diesem Augenblick noch nicht vollens. Er erkennt die Situation nicht, er weiß nicht, worauf sie hinauswill, daß sie ihn kennenlernen, verstehen und ihm auch helfen will.
ZitatNimmt der Kerl einfach eine Zeitschrift und tut so, als hätten sie sich übers Fernsehprogramm unterhalten. War das dann nicht die Stelle, als er es dann überhaupt nicht verstanden hat, was er nun schon wieder falsch gemacht hat? Ich glaube das denken Männer oft, oder?
Vielleicht nicht alle.
ZitatUnd was mir bei Iris schon aufgefallen ist und ich hier schon wieder drüberstolpere: Partizipien! *wink zu Iris * @ Tom: Ich weiß nicht, ob du das in der Tribun-Leserunde gelesen hast, was Iris und ich zu dem Thema geschrieben haben.
Nee.
ZitatTom : Hast du dir die Lieder auf einen Tonträger in der Reihenfolge gebannt? Ich würde sogar Brayn Adams mit draufmachen. Wäre schon kultig...
Natürlich habe ich eine CD mit allen Songs, die lief bei meiner Buchpremiere im Hintergrund bzw. vor der Lesung.
Lieben Dank für Deine Anmerkungen!
Hallo, Morgana.
ZitatJa, so eine Kassette oder Playlist hätte ich auch gerne... Wär bestimmt gut gekommen, die beim Buch nebenher laufen zu lassen...
Das haben mir ganz viele Leser geschrieben. Aber ein Taschenbuch mit einer CD als Beilage, wobei dann noch die Tantiemen an Künstler und Komponisten abgeführt werden müssen - das rechnet sich einfach nicht. Leider.
Hallo, Lilli.
ZitatIst das Berlinerisch oder gar ne Eigenkreation?
"Multifrisural" ist eine Eigenkomposition, um in diesem Absatz eine Art Alliteration zu bauen. "Totalhorst" war einer dieser stehenden Begriffe, die meine Kumpels und ich eine zeitlang für bestimmte ... Totalhorsts benutzt haben.