Balthus - Erinnerungen

  • Titel: Erinnerungen
    Originaltitel: Memoires de Balthus
    Autor: Balthus
    Aufgezeichnet von: Alain Vircondelet
    Verlag: Ullstein
    Erschienen: 2002
    Seitenzahl: 263
    ISBN-10: 3898340503
    ISBN-13: 978-3898340502
    Preis: ab 20.00 EUR bei Amazon Marketplace


    Geboren wurde Balthus als Balthazar Klossowski de Rola am 29. Februar 1908 in Paris. Er starb am 28. Februar 2001. Er zählt zu den bedeutendsten Malern des 20. Jahrhunderts. Einer bestimmten Stilrichtung hing er nicht an. Er entzog sich vielmehr dem Kubismus, dem Surrealismus und allen anderen modernen Kunstrichtungen.


    Seine Erinnerungen wurden von Alain Vircondelet aufgezeichnet, ein exzellenter Kenner des Schriftstellers Saint-Exupery.


    Balthus war ein tiefgläubiger Katholik und verglich das Malen mit dem Beten. Aber er war auch intolerant und von einer gewissen Selbstgerechtigkeit. An der zeitgenössischen Kunst ließ er kaum ein gutes Haar, nur ganz wenige Maler fanden Gnade vor seinen Augen, darunter auch Picasso, dem er allerdings vorwarf zuviel zu malen.


    Ein Ausspruch von Balthus aus seinen Erinnerungen, der eigentlich für symptomatisch für seine Einstellung ist:

    „Ich bestehe sehr auf dieser Notwendigkeit des Gebets. Malen, wie man betet. Auf diesem Weg Zugang zur Stille, zum Unsichtbaren der Welt erlangen. Da es meist Schwachköpfe sind, die produzieren, was man zeitgenössische Kunst nennt, Künstler, die nichts von Malerei verstehen, bin ich nicht sicher, ob man diesem Gedanken aufmerksam folgen oder mich verstehen wird. Unwichtig. Die Malerei genügt sich selbst.“


    Bescheidenheit und Toleranz sieht anders aus.


    Seine Erinnerungen sind ein Zeugnis dieser Lebenseinstellung und spannend zu lesen, auch für den, der vielleicht mit der Malerei nichts am Hut hat, so wie ich. Auch die Maler sind wie viele anderen Künstler, launische Diven, die sich am liebsten nur sich selbst immer im Mittelpunkt sehen würden.


    Ein sehr lesenswertes Buch.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Au, verflixt!
    Das ist verlockend. Ich finde die Gemälde von Balthus völlig schräg, weil sie so verrätselt sind, kann ihnen aber nie widerstehen. Unter anderem wegen seiner Liebe zu Katzen. :grin
    Von seiner Biographie gar nicht erst anzufangen.
    Zur Zeit schleiche um seinen Briefwechsel mit Antoinette de Watteville herum, Liebesbriefe.


    Ich habe doch keinen Platz mehr für Bücher!
    :cry



    Danke, Voltaire, ist notiert.


    :geist



    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus