Milchgeld - Volker Klüpfel

Obwohl mir das Buch überhaupt nicht gefallen hat, muss ich sagen, dass mir das Hörbuch (obwohl ich sonst kein Fan von Hörbüchern bin) aussergewöhnlich gut.

Die beiden Autoren lesen abwechselnd vor. Beide haben eine angenehme Stimme und so macht es wirklich Spaß zuzuhören. Von mir bekommt das Hb 9/10 Punkten.

Die Autoren:

Volker Klüpfel (37) hat lange in Altusried gewohnt. Er ist Redakteur bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung, studierte Politikwissenschaft, Journalistik und Geschichte, arbeitete bei einer Zeitung in den USA und beim Bayerischen Rundfunk. Heute lebt er in Augsburg.

Michael Kobr (36) ist Realschullehrer für Deutsch und Französisch und schreibt in seiner Freizeit Krimis.

Das von den beiden Autoren selbst vorgetragene Hörbuch „Milchgeld“ war mein erster Kluftinger-Fall, aber sicher nicht der Letzte. Am ersten Fall der mittlerweile sehr bekannten Reihe von Regionalkrimis, können auch Nicht-Allgäuer viel Lese- (bzw. Hör-)spaß haben.

Hauptfigur ist der etwas schrullig wirkende Kommissar Kluftinger, der seine Heimat liebt und völlig entsetzt ist, dass ausgerechnet an seinem beschaulichen Wohnort Altusried ein Mord verübt wurde. Er muss natürlich zum Tatort, obwohl er eigentlich keine Toten sehen kann. Der Ermordete arbeitete als Lebensmitteldesigner bei einem lokalen Milchwerk. Warum musste er sterben und wer ist der Mörder?

Anfangs werden natürlich die Hauptfiguren vorgestellt und es geht gemütlich zu. Auf dem Weg zur Auflösung gewinnt die Geschichte deutlich an Fahrt und nimmt einige überraschende Wendungen.

Kluftinger ist ein kantiger Held, der trotz oder gerade wegen seiner Eigenheiten sympathisch wirkt. Obwohl er behäbig wirkt, ist er pfiffig, hat eine scharfe Zunge und weiß sein Image zu seinem Vorteil zu nutzen. Hinter der idyllischen Kulisse der vermeintlich heilen Welt des Allgäus verbergen sich dunkle Machenschaften, die Kluftinger ans Tageslicht holen will. Das Verhältnis zu seiner nicht weniger eigensinnigen Ehefrau erinnert an das sprichwörtliche „alte Ehepaar“. Kluftingers Privatleben ist amüsant und realistisch gezeichnet, seine Probleme den meisten Lesern vermutlich vertraut. Seine Ermittlungsmethoden ließen mich immer wieder schmunzeln.

Hörbücher, die von mehreren Sprechern gelesen werden, höre ich gerne. Bei „Milchgeld“ empfand ich den Sprecherwechsel anfangs als störend und musste mich erst daran gewöhnen, um mir dann zu wünschen, dass es eine ungekürzte Lesung wäre, die hätte nämlich länger gedauert.

Fazit: Gelungener Auftakt zu einer Krimireihe, deren Lokalkolorit durch den leichten und für Ortsfremde gut verständlichen Dialekt der beiden Vorleser noch verstärkt wird. Schade, dass die Hörbücher gekürzt sind, denn die drei CDs waren viel zu schnell durchgehört. Ach, und Appetit auf Käsespätzle hatte ich nach dem Hören auch…

P.S. Die Homepage zur Reihe zeigt Bilder der Schauplätze.

Ich glaube, das werde ich mir als Klufti-Fan auch gönnen. Bisher war ich ja noch etwas skeptisch, aber es dürfte helfen, die Wartezeit auf das neue Buch abzukürzen. Danke für die Rezis.

Hallo!

Ist das Buch als "gemütlicher Krimi" zu bezeichnen? Nach meiner jetzigen Lektüre brauch ich unbedingt etwas zum runterkommen...

Zitat

Original von Nikki
Hallo!

Ist das Buch als "gemütlicher Krimi" zu bezeichnen? Nach meiner jetzigen Lektüre brauch ich unbedingt etwas zum runterkommen...

Ich denke, "gemütlich" trifft ganz gut zu auf diese Krimireihe zu. Es ist ein sehr entspannter Krimi, in dem (wie auch in den anderen Bänden) der schrullige Kommissar Kluftinger und sein Umfeld einen großen Raum einnimmt. Zum Runterkommen und Schmunzeln sicherlich das richtige!
Viel Spaß beim Hören/Lesen.

Die Klufti-Bücher mag ich. Dieses Hörbuch konnte mich leider nicht überzeugen. Die beiden Autoren sprechen für mein "Nordlicht-Gehör" einfach zu sehr Dialekt und das hat mich nach einiger Zeit so genervt, dass ich abbrechen musste.

Zitat

Original von Eskalina
Die Klufti-Bücher mag ich. Dieses Hörbuch konnte mich leider nicht überzeugen. Die beiden Autoren sprechen für mein "Nordlicht-Gehör" einfach zu sehr Dialekt und das hat mich nach einiger Zeit so genervt, dass ich abbrechen musste.

Für meinen Geschmack ist das nur ein bißchen allgäuerisch angehaucht :lache. Aber ich kanns verstehen, dass es für norddeutsche Ohren absolut ungewohnt und eher anstrengend oder nervig ist. Ich habe eine Zeitlang (sehr gerne!!!) in Oberschwaben gewohnt und fühle mich immer ein bißchen wie Zuhause wenn ich ein Klufti-Hörbuch höre, da es dem Oberschwäbischen zumindest nahe kommt.

Huch - ich habe meine Frage im falschen Thread gepostet. Hörbücher sind leider überhaupt nichts für mich. Ich lese Milchgeld zur Zeit. Ja, ist schon sehr ungewohnt für mich Nordlicht *grins* doch ich find es bis jetzt auch ganz gut. Nicht solch ein harter Stoff.

Zitat

Original von Eskalina
Die Klufti-Bücher mag ich. Dieses Hörbuch konnte mich leider nicht überzeugen. Die beiden Autoren sprechen für mein "Nordlicht-Gehör" einfach zu sehr Dialekt und das hat mich nach einiger Zeit so genervt, dass ich abbrechen musste.

Gerade dieser Dialekt macht es so richtig hörenswert. Ich liebe es, den Klufti fluchen zu hören.

Mir hat das Hörbuch auch gut gefallen. Man merkt aber schon, dass es das erste Hörbuch war, welches die beiden Autoren gelesen haben. Zwischenzeitlich haben sie sich noch um Einiges gesteigert ( wenn ich da an die letzte Lesung der Beiden denke ).
Der Fall war interessant und die 3 CDs waren wirklich schnell gehört.

Ich gebe diesem Hörbuch 8 von 10 Punkten.

ich habe das Hörbuch gerade frisch ergattert und frage mich, wie ich es bis zum Ende durchhalten soll....den Dialekt finde ich ganz angenehm, allerdings weiss ich nicht, ob es so eine gute Idee war, die beiden Autoren das Hörbuch selber lesen zu lassen.....ich finde ihre Art zu lesen, gähnend langweilig und sie schaffen es nicht, mich mit der Geschichte zu fesseln.....
Bin bei Kapitel 3 auf der ersten CD und werde bestimmt versuchen durchzuhalten.....

Nachdem ich ja eher durch Zufall zum "Klufti Fan" geworden bin, hab ich mich natürlich gefreut, auch dieses als Hörbuch zu ergattern.

Ich kann mich einfach nicht satt hören, an den beiden Sprechern. Die beiden Autoren machen das so herrlich, daß sogar ich als Norddeutsche mit dem leicht angehauchten Dialekt klarkomme - besser noch - ihn da sogar mag

Der Fall war direkt mal ein richtiger Fall, der auch sehr spannend war.
Eigentlich ist es mir beim Klufti gar nicht soo wichtig, wie der Fall ist - er selber ist eigentlich der Grund zu hören. Er und seine Frau, sowie der gute Dr. Langhammer.

Und so herrlich die Kabbeleien mit seiner Frau - die gerade in diesem Hörbuch ausgeprägter waren, als in denen, die ich bisher von ihm gehört habe.
Es kam fast liebevoll, natürlich rüber - sein Unverständnis einger ihrer Marotten gegenüber, aber gleichzeitig nimmt er es ernst. (Ich sag nur Kaffeekanne, die unpraktisch aber schön ist )

Ein sehr empfehlenswertes Hörbuch, daß durch Kluftinger und seine Sprecher richtiggehend lebt.
Für Fans des ruhigen, humorvollen Krimis ein Genuß