'Die Bücherdiebin' - Seiten 001 - 092

  • Ich habe das Buch in der Bücherei vorbestellt, aber leider noch nicht erhalten.
    Gelesen habe ich es ja vor einigen Monaten schon, ich werde hier auf jeden Fall mitlesen und evtl. mitschreiben.


    Ich kann mich erinnern, dass ich sofort von dem Buch gefangen genommen wurde. Dieser aussergewöhnliche Erzählstil war für mich etwas so Neues und Ungewöhnliches - einfach nur genial. :anbet


    Kurzzeitig hat mich das Saumensch von Rosa auch gestört, aber wirklich nur ganz kurz - schnell war klar, dass Rosa herzensgut ist. :-)

  • Ich denke, Liesel liebt das Lesen schließlich auch, weil es sie mit ihrem Pflegevater verbindet.
    Bis zum Ende des ersten Abschnitts sind es noch 8 Seiten. Ich hatte nicht erwartet, daß ich den ersten Abschnitt an einem Tag schaffe. Aber das Buch lässt mich nicht los, es gefällt mir total. Je länger ich darin lese, umso schöner werden die Bilder, umso mehr wachsen mir die Menschen ans Herz.
    Ich habe oft beim Lesen eine Lieblingsfigur, die dann im Laufe des Buches wechseln kann. In dieser Phase des Buches ist Hans Hubermann meine Lieblingsfigur. Für die arme kleine Liesel muss er ein Geschenk des Himmels sein.


    Ein Wort zu meinem Lesegewohnheiten. Von meinem Liebsten habe ich abgeguckt, daß ich Textstellen, die mir besonders gut gefallen, unterstreiche. Und in den ersten Seiten der Bücherdiebin hatte ich eine Menge zu unterstreichen.
    Dieses Buch wird eines meiner Lieblingsbücher des Jahres werden, das weiß ich jetzt schon.

  • [quote]Original von schnatterinchen


    Auf die Frage warum Liesel Bücher mag denk ich mir das sie das Buch eingesteckt hat um irgendetwas von ihrem Bruder zu " behalten". Das war eben das Buch, welches nicht vergeht( Hätte sie eine Blume mitgenommen, dies nicht gab, weil ja Schnee lag, wäre es die Blume gewesen nur die wäre verwelkt) Versteht ihr was ich meine :gruebel??
    Sie hängt ja schon sehr an ihm und vermisst ihn ja auch.


    quote]


    Ja, das steht so auch in eine der Erklärungsüberschriften.


    Das 1. Buch hat sie behalten wegen ihrem Bruder und 2. wegen der Mutter, weil sich dort ihre Wege getrennt haben.


    Ich bin zwar auch erst bis Seite 58 gekommen, aber der ungewöhnliche Schreibstil gefällt mir.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Den ersten Abschnitt habe ich nun beendet und es verspricht, eine interessante Lektüre zu werden. Nach den vielen positiven Meinungen zu dem Buch habe ich natürlich hohe Erwartungen an das Buch und hoffe sehr, dass diese erfüllt werden.


    Die Perspektive ist schonmal äußerst ungewöhnlich und anfangs schon sehr befremdlich, in die Erzählweise musste ich mich erst hineinfinden. Das hat aber nicht lange gedauert, und nun bin ich wirklich drin in der Geschichte, und sehr gespannt, wie es mit Liesel weitergeht. Sie hat ja schon viel erlebt, erst stirbt der kleine Bruder, dann muss sie sich auch noch von ihrer Mutter trennen. Dass diese sie zu Pflegeeltern gibt, um sie zu beschützen (der Vater scheint Kommunist zu sein?), kann sie noch nicht begreifen.


    Liesels Pflegemutter ist gewöhnungsbedürftig, ihre Ausdrucksweise ebenfalls, dafür habe ich den Pflegevater direkt lieb gewonnen. Er ist immer da für Liesel und lernt nun mit ihr Lesen.


    Ich lese übrigens ebenfalls die englische Ausgabe und war zunächst sehr überrascht, so viele deutsche Sätze zu lesen. Als Deutsche nicht weiter störend, ich frage mich allerdings, ob die vielen deutschen Sätze für einen Englisch-Muttersprachler nicht eher hinderlich sind. Zwar wird fast alles direkt im Anschluss übersetzt, dennöch könnte ich mir vorstellen, dass es den Lesefluss ein wenig stört.

  • hab den ersten abschnitt inzwischen auch hinter mir gelassen. bin sehr gespannt wie es weitergeht. wurde von meinem ersten eindruck nicht getäuscht: schöne sprache, einfach und verständlich geschrieben (trotz englischer ausgabe^^). und inzwischen habe ich festgestellt, dass mir sehr gefällt wie die personen dargestellt werden.


    rundum toller anfang für ein buch!

  • Ich lese das Buch ja schon zum 2. Mal und dieses Mal lass ich mir mehr Zeit dabei. Da ich ja schon weiss, wie es weiter geht und ich nicht spoilern will/darf (ich habs hoch und heilig versprochen) habe ich mir nur ein paar Zeilen herausgefiltert, die mir persönlich sehr gefallen haben:


    Deutsche Ausgabe:
    Seite 27 erklärt der Tod, wie er die Seele aus Werner, Liesels Bruder heraustrennt und wie sie zuerst ganz kalt und schlaff ist und nachdem er sie ein wenig gehalten hat, wird sie warm und weich und sie heilt! Ein schöner Gedanke, der Körper stirbt, aber die Seele wird gesund.
    Das genaue gegenteil vom Körper, der immer kälter und steifer wird.


    Er legt die Seelen auf das Förderband zur Ewigkeit.


    Die Figuren sind wirklich sehr gut beschrieben. Allen voran natürlich Hans Hubermann, der sehr unscheinbar ist, aber irre wertvoll!
    Frau Rosa Hubermann, stößt alle vor den Kopf aber SIE LIEBT LIESEL MEMMINGER!
    Rudi - der Jesse Owens Fan und natürlich der Tod, himself. Ein ungewöhnlicher Typ mit seinen Beschreibungen der Farben und der Welt aus seinem Blickwinkel.

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

  • Eine Frage an die, die deutsche Version lesen: Bei mir ist seit 92 mitten in einem Abschnitt. Beginnt bei Euch möglicherweise auf Seite 92 Teil 2?
    Das beginnt bei mir früher.


    Ich lese und denke dabei nur Englisch. Die deutschen Einwürfe im Text finde ich einfach putzig.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Bookworm
    Dass diese sie zu Pflegeeltern gibt, um sie zu beschützen (der Vater scheint Kommunist zu sein?), kann sie noch nicht begreifen.


    Das hatte ich auch verpasst. Ich dachte ihre Mutter wäre krank. Ich weiss nicht, ob sie bei ihrer neuen Familie beschützt ist, ihr Pflegevater ist ja auch nicht überzeugt von Hitler.

  • Ich lese die englische Ausgabe und bin gerade ueber einen Absatz gestolpert, der mich doch etwas irritierte. S. 63 HC Ausgabe:


    In 1933, 90% of Germans showed unflinching support for Adolf Hitler.


    Zum einen frag ich mich woher die Zahl kommt (bei den letzten freien Wahlen bekam die NSDAP 43,9%), zum anderen find ich gerade das Wort "unflinching" in diesem Zusammenhang ueberzogen.


    Uebersetzt wurde es ja zum Glueck etwas abgemildert und es steht nichts mehr von 90% sondern die Mehrheit. Aber das ist ja eigentlich immer noch faktisch falsch und gibt auch einen falschen Eindruck von Deutschland. Naemlich wieder mal den von sehr vielen Boesen und einigen wenigen Guten. Dass die Mehrheit weder gut noch boese sondern Mitlaeufer waren und genau deswegen Hitler machen konnte was er wollte, geht da wieder unter.


    Irgendwie nervt mich dieses verzerrte Bild so sehr, dass ich Probleme hab weiterzulesen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Hallo Beatrix,
    habe mich gerade im anderen thread (zur Übersetzung) dazu geäußert. Die 90 % waren sicher ein Fehler, der dem Autor unterlief, aber lies ruhig weiter, du wirst sehen, wie differenziert die Schilderung der Figuren im Folgenden ist.
    Gruß!
    Mariechen

  • Ich habe noch nicht sehr viel gelesen....


    Vor dem 15. 9. 2008 habe ich auch schon einmal ein paar Seiten gelesen (nicht viele).


    Es gibt interessante Ideen in dem Buch, dass Liesel Bücher klaut, und auch die kurzen Absätze zwischendurch, die dicker gedruckt sind,.....


    Die "Einleitung", in der man einiges erfährt, bevor die Geschichte von Liesel erzählt, ist dadurch auch sehr interessant gestaltet.

  • Der Einstieg in das Buch ist mir überhaupt nicht schwer gefallen, auch wenn die Schreibweise aus der Sicht des Todes anfangs ein wenig ungewöhnlich war. - Allerdings nicht im negativen Sinne.
    Besonders positiv ist mir die schlichte Gestaltung des blanvalet Covers aufgefallen, dass mich duch dieses Design angezogen hat.


    Dazu mal eine Frage:
    Warum wurde das Buch einmal in einem "Jugendbuchverlag" und einmal in einem "Erwachsenenbuchverlag" gedruckt?
    Sprachlich gibt es darin doch keinerlei Unterschiede. - Nur Marketing?


    Die Einzelnen Überschriften bei den Teilabschnitten gefallen mir gut, sowie auch die "Farbbeschreibungen" von Tod.


    In der Bücherdiebin ist an sehr vielen Stellen ein verdeckter Humor aufgetaucht, der dieses eigentlich nicht so lustige Thema stark auflockert und zum weiterlesen animiert.


    Im Moment kann ich mich noch nicht so recht entscheiden, wen von den Figuren mir am sympatischsten sind.
    Einerseits haben Liesel und der Tod ja eine starke Verbindung zueinander, sodass ich bei beiden die selbe Sympatie empfunden habe. Andererseit sind mir auch Liesels Papa und der Nachbarsjunge nicht unsympathisch.


    In dem Abschnitt der stattfindet nachdem sich Liesel geprügelt hat, also ziemlich weit am Schluss, finde ich Rudis Gedankengang sehr amüsant, wobei mich schon an dieser Stelle Liesels Reaktion auf seine spätere Offenbarung neugierig macht, sodass ich es schade finde, dass der Tod diese Erzählung auf später verschiebt.


    Liesels Papa ist ja ihre eigentliche Bezugsperson, die die "Mutter" - Rosa - vollkommen in den Schatten stellt. Auch Liesels wirkliche Mutter wird nicht mehr erwähnt nachdem sie in Herr Hubermann akzeptiert hat.
    Lediglich ihr Bruder wird immer wieder erwähnt und er ist es auch um den sie sich die meisten Gedanken macht.


    Wenn man sich den Aufbau des Buches anschaut scheint es so, als würde der ein Tagebuch führen in welches er einträgt (und einklebt), was alles passiert...
    Dass auch Zeichnungen auftauchen (bisher ja nur eine, aber später werden es ja noch mehr) gefällt mir auch gut und bringt diese bestimmte Form gut zur Geltung und somit authentisch rüber.

  • Zitat

    Original von kero-chan
    [...]
    Liesel ist inzwischen bei ihren "neuen Eltern", Rosa und Hans Hubermann angekommen. Letzterer scheint ja auch gleich von anfang an freundlich und sympathisch zu sein und ich glaube auch auf Rosa kann man sich letzten Endes verlassen und sie liebt ihre neue Tochter schließlich - auch wenn Rosas Vokabular hauptsächlich aus "Dreckskerl" und "Saumensch" zu bestehen scheint.


    Hierzu übrigens mal eine Frage an alle, die das Buch auf Englisch lesen: Wie wird denn vor allem Saumensch ins Englische übersetzt?
    [...]


    Das habe ich mich auch schon gefragt. Interessant, dass es im Englischen auch "deutsch" bleibt und nicht der Verständnis halber umgeändert wird.
    Aus diesem Aspekt heraus ist es sicherlich interessant mal in die Originalausgabe zu schnuppern um zu sehen, wie viel im Buch wirklich deutsch ist. :-)


    Zitat

    Original von Tabasco


    Ich hatte von dem "Saumenschen" auch schon vorher hier viel gelesen. Aber jetzt, da ich es selbst lese, merke ich, daß es nur eine Eigenart von Rosa ist zu fluchen. Es wirkt ein wenig so, als brauchte sie eine harte Schale für ein hartes Leben. Es klingt nicht böse - schon am Anfang nicht. Als Lisel von Rudis Schnee- und Matsch-Ball getroffen wird, flüstert sie "Saukerl". Und Markus Zusak schreibt, sie habe sich schnell an dem Ton ihrer neuen Umgebung gewöhnt.
    So klingt es und mich stört es nicht, denn es gehört dazu.


    Für mich charakterisiert dieses "Saumensch" einfach die Figur Rosa.
    Ich finde es lustig wenn die einzelnen Figuren ihre Eigenarten haben und dann in entsprecheden Situationen ihre Sprüche ablassen.

  • Ein sehr schöner Einstieg. Auch ich habe mir schon Sätze notiert wie "the moon was sewn into the sky". Die Handelnden sind allesamt sehr liebenswert und detailliert geschildert, der Film vor dem inneren Auge funktioniert hervorragend.
    Bei mir kommt hinzu, dass ich die Gegend kenne, von der gesprochen wird. Dachau ist die nächste Stadt im Westen meines Wohnortes, an der Amper bin ich aufgewachsen. Und hier muss ich gleich widersprechen: obwohl ich ein heftiger Verfechter von "Kina" und "Kemie" bin, Molching würde kein Bayer "Molking" aussprechen (kommt wahrscheinlich nur in der englischen Ausgabe vor).
    Die Idee mit dem Tagebuch des Todes gefällt mir. Die eingestreuten deutschen Ausdrücke stören mich nicht.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)