'Die Bücherdiebin' - Seiten 193 - 264

  • Zu diesem Absatz hab ich wenig Notizen da es mich sehr gefesselt hat.


    Nun ist Max also da und Hans hält sein Wort.


    Die Hubermanns sind mir sehr sympatisch und ich glaube das Hans dadurch das er den ersten Krieg miterlebt hat einfach auch Angst hat den zweiten mit zumachen.
    Der Tod sagt ja auch das er ihm zweimal schon von der Schippe gesprungen ist.


    Was ist mit dem anderem Mann im Keller passiert? Das hab ich noch nicht verstanden oder überlesen,w eil es so spannend ist.

  • Hallo Schnatterinchen,
    du bist ja schnell!
    Meinst du mit "dem anderen Mann im Keller" Max' Freund Walter Kugler, der ihn mit Proviant versorgt und ihn aus Stuttgart rausgeschafft hat?


    S. 176: "Ich muss bald gehen", sagte sein Freund Walter Kugler zu ihm. "Du weißt schon, an die Front." (...) Dies war ihr letztes Beisammensein.
    EXIT Walter


    Gruß!
    Mariechen

  • Ah Danke Mariechen das hab ich dann wohl überlesen zumal ich mich erst gefragt hatte wer Max ist und wer ihm da hilft.


    Was mich beeindruckt hat ( Ich hab das Buch nochmal geholt um zu zeigen wie weit ich schreiben darf :grin) Das Buch welches Max gemacht hat ist genial.


    Ein toller Einfall und sehr überraschend.


    Schade das Markus nicht sehen kann wie begeistert die Leser immer noch von seinem Buch sind. Zumal ich das Buch ja schon lange im Regal stehen habe und auf die Lesrunde gewartet habe. :-)

  • Heute habe ich es gerade mal so geschafft, den dritten Abschnitt zu schaffen, und auch nur, weil nicht so lang war wie der Zweite und weil ja auch das wunderschöne Buch von Max drin war.
    Dieses Lesetempo von einem Abschnitt pro Tag werde ich nicht halten können, mein sonstiges Leben leidet schon daruntger. Aber es ist ja auch meine erste Leserunde.


    Die ersten beiden Abschnitte haben mir die Protagonisten ans Herz gelegt. Markus Zusak schildet sie so schön und plastisch, daß ich nicht anders kann, als sie zu mögen, sogar die fluchende Rosa.
    Aber dieser dritte Abschnitt hat mich reingezogen in die Geschichte, ins düstere dritte Reich, in das Leben in Angst. Ich musste immer wieder an die Erzählungen meiner eigenen Großmutter denken, die auch immer mit der Angst gelebt haben.


    Es ist ergreifend, wie Hans Liesel erklärt, wie wichtig ihr Schweigen ist. Ich konnte ihr Entsetzen spüren und die Verzweiflung, die Tränen, aber ich konnte auch Hans Unsicherheit spüren (wie sag ichs meinem Kinde).
    Mir stockt der Atem, wenn ich denke wie leichtsinnig Max versteckt ist, im Vergleich zu Anne Frank. Und über das Geschenk von Max an Liesel konnte ich lachen und weinen zugleich.

  • Zitat

    Original von Tabasco
    Heute habe ich es gerade mal so geschafft, den dritten Abschnitt zu schaffen, und auch nur, weil nicht so lang war wie der Zweite und weil ja auch das wunderschöne Buch von Max drin war.
    Dieses Lesetempo von einem Abschnitt pro Tag werde ich nicht halten können, mein sonstiges Leben leidet schon daruntger. Aber es ist ja auch meine erste Leserunde.


    Mach dir bitte keinen Lesestress. Jeder liest so schnell wie er kann und will. Die Leserunde bleibt immer offen. Du kannst also auch nach einem Jahr hier noch schreiben.

  • Ich habe diesen und den nächsten Abschnitt fast in einem Rutsch gelesen, und kaum Notizen gemacht. Ich war zu sehr gefangen in der Geschichte. Das Buch begeistert mich immer mehr.
    Ein paar Gedanken habe ich mir gestern zu den Abschnitten mal aufgeschrieben:


    Das Buch "Der Untermensch" fand ich wunderschön gemacht. Klare, einfache Sprache, die doch so viel aussagt. Die Bilder schlicht aber ergreifend. Habe ich das richtig gesehen, dass im ersten Bild der Nazi (Übermensch) als schwarzer Vogel (Rabe?) dargestellt wurde? Hat das eine Bedeutung. Mir kam sofort das Buch von Jens Lossau "Schlafwandler" in den Sinn. Dort wird eine Rabengeschichte erzählt angelehnt an KZ-Erlebnissen. Jetzt frage ich mich, ob der schwarze Vogel für irgendeine Symbolik steht, die mir entgangen sein sollte. :gruebel


    Aus Seite 194 habe ich mir ein Post-It hinein geklebt, weil ich diesen Satz bemerkenswert fand:
    "Eine kurze, aber bemerkenswerte Beobachtung:
    In all den Jahren hbe ich so viele junge Männer gesehen, die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
    Aber das stimmt nicht.
    Sie alle liefen mir zu."
    Eine tolle Formulierung. Hat mich sehr gerührt.


    Der Charakter Hans Hubermann gefällt mir immer mehr. Er mag die NSDAP nicht, kann sich aber auch nicht recht wehren. Er ist halt ein einfacher und grundehrlicher Mensch. Und nicht jeder hat die Kraft und vor allem den Mut sich offen gegen diese Partei zu stellen. Eigentlich ein sog. Otto-Normal-Verbraucher mit einem guten Herzen. Hilflos und machtlos muss er das Treiben mit ansehen. Obwohl er doch ein Held ist. Die Sache mit Max finde ich mutig und hätte es Hans nicht so zugetraut. Dafür mag ich Hans noch mehr. Und auch seine Frau kommt in diesem Abschnitt nicht mehr ganz so hart rüber. Ich war ja überzeugt, dass hinter ihrer harten Schale ein butterweicher Kern steckt.
    Schön, dass Markus auch zeigt, dass nicht alle Deutschen die Bösen waren, sondern es durchaus Menschen gab, die im stillen zu Helden wurden.

  • Die Geschichte von Max, der sich an mehreren Orten verstecken musste und nur ab und zu etwas zu essen und trinken bekam, hat mich sehr betroffen. So oder ähnlich ist es zu der Zeit wohl vielen Juden ergangen.


    Dass Hans Hubermann zu seinem Wort steht und Max im Keller versteckt, zeigt nur wieder, wie grundehrlich er ist. Er versucht auch sich vor der NSDAP zu drücken, gibt zwar eine Beitrittserklärung ab, kümmert sich aber nicht weiter darum.


    Dabei muss ich an meinen Opa denken. Er war Prokurist in einer Lebensmittelfabrik (also damals ein wichtiger Posten) und ihm wurde immer wieder nahe gelegt, Mitglied der NSDAP zu werden. Lange Zeit hat er sich da rausreden können, erst kurz vor Ende ist er noch beigetreten, da Gerüchte aufgetaucht waren, dass meine Großmutter Halbjüdin sei (was auch stimmte. Sie lebte mit einer falschen Geburtsurkunde und musste sich dann ganz am Schluss mit meinem Vater noch in einem Bauernhof verstecken).


    Erst hatte ich etwas bedenken, dass Liesel nicht so aus Versehen Rudi z.B. von Max erzählt, sowas rutscht Kindern ja schon mal raus. Aber ich glaube, Liesel erkennt die ernste Lage.
    Max ist total erschöpft und ausgehungert. Die Annäherung von Liesel an Max fand ich schön beschrieben.
    Und das Geburtstagsgeschenk "Der Überstehmann" ist wirklich herrlich. Gerade die etwas unbeholfen wirkenden Bilder machen es zu etwas ganz besonderen.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Sabine_D


    Mach dir bitte keinen Lesestress. Jeder liest so schnell wie er kann und will. Die Leserunde bleibt immer offen. Du kannst also auch nach einem Jahr hier noch schreiben.


    Das habe ich mir auch vorgenommen. Eine Erfahrung, die ich mit Leserunden erst machen musste. Daß es mich treibt, einen Abschnitt pro Tag zu "schaffen", hatte ich vorher nicht erwartet. Ab heute lass ich es ruhiger angehen. Dann ist das Lesen auch viel schöner.

  • Nachdem ich mich am Ende des letzten Abschnitts gefragt habe, was Hans und Max verbindet, folgt direkt die Auflösung.


    Max' Vater hat als Hans quasi das Leben gerettet im ersten WK, indem er Hans als guten Schreiber vorschlug. Diese Aufgabe hielt ihn von einem Einsatz fern, von dem niemand, auch nicht Max Vater, zurückkehrte.


    Dass die Hilfe, die er damals Max' Familie anbot, nach so vielen Jahren doch noch eingefordert werden würde, hätte er sicherlich nicht erwartet. Schließlich sind solche Angebote schnell gesagt, ohne sie wirklich so zu meinen.


    Umso höher ist es den Hubermanns anzurechnen, dass sie Max helfen, und sich dabei selbst in höchste Gefahr begeben.


    Toll beschrieben war die Annäherung zwischen Max und Liesel, das kleine Büchlein, das er ihr am Ende dieses Abschnitts schenkt, hat mich sehr berührt, wie insgesamt auch Max gesamtes Schicksal, wie schrecklich muss es gewesen sein, seine gesamte Familie zurücklassen zu müssen und später zu erfahren, dass sie weg sind.


  • Die Stelle hat mir auch sehr gefallen. Und sehr bezeichnend fuer die Atmosphaere dieses Abschnitts. So langsam komm auch ich in dieses Buch rein, wo ich mich durch die ersten Teile doch sehr schleppen musste. Es wird etwas spannender.


    Ich glaube ich merke zu sehr, dass dieses Buch doch in erster Linie fuer Kinder geschrieben ist und mir nach Jahrzehnten unterschiedlicher Literatur zum Thema 3. Reich nicht mehr viel neues erzaehlen kann. Da brauch ich schon etwas Spannung um mich mitzureissen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Im 3. Teil des Buches gab es auch wieder Momente, die ich sehr ergreifend fand. U.a. Die Szene, als Max seine Familie zurücklassen mußte, um seine eigene Haut zu retten. Ihm muß schon klar gewesen sein, daß er seine Familie wohl nie wieder sehen würde. Im ersten Moment erschien es mir sehr grausam und irgendwie egoistisch. Klar, heute sage ich mir, daß hätte ich nie machen können. Aber man muß schon zu dieser Zeit gelebt haben, um das nur ansatzweise verstehen zu können.


    Auch hier habe ich wieder sehr mit Hans mitfühlen müssen, als er sich gezwungen sah, Liesel von Max zu erzählen. Wie er sie bewußt verletzten mußte, um ihr deutlich zu machen, wie ernst die Situation ist, hat mir wirklich sehr leid getan.


    Und das Liesel sich auch wirklich daran gehalten hat, hat mich dann doch irgendwie überrascht. Ich hätte eher erwartet, daß sie sich früher oder später Rudi anvertraut.


    Rosa war mir mit ihrer etwas derben aber sehr herzlichen Art schon die ganze Zeit sehr sympathisch. Aber durch ihr Verhalten, als Hans ihr von Max erzählte, hat sie mich nun endgültig von sich eingenommen. Eigentlich hätte ich erst einmal erwartet, daß sie tobt und flucht. Aber genau das Gegenteil ist eingetroffen. Sie gibt Max sofort etwas zu essen, bringt ihm regelmäßig frisches Wasser zum waschen, leert seine Eimer aus und läßt ihm im Winter sogar oben am Feuer übernachten. Sie scheint eben ein Mensch zu sein, der in Krisenzeiten erst richtig aufblüht.

  • Mich hat das Lesen teilweise wütend gemacht... wie sich Max verstecken muss und gar kein normales Leben führen kann, sondern nur wie eine Ratte im Keller hockt... unmöglich...
    Hat mich allerdings überrascht, dass Max trotz der Wut auf die Nazis das Buch Mein Kampf liest... :fetch. Und das er dann er das Buch sagte, es sei das beste das er kenne weil es ihm das Leben gerettet hat. :gruebel Hat was.


    Rosa wird mir immer sympathischer. Sie ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig mit ihrem ständigen "Saumensch" aber im Grunde ihres Herzens doch eine Gute.

  • @ buchratte: so wie Max ging es vielen Juden in Deutschland zu dieser Zeit. Wobei Max es bei den Hubermanns noch gut getroffen hat.


    "Mein Kampf" ist ja auch ein Zeichen. Wenn man es besitzt, zeigt es, dass man die "rechte Gesinnung" hat. Also so eine Art Symbol.


    Deshalb wurde es sicher damals von vielen gekauft. Man stellte es gut sichtbar im Wohnzimmer auf. So kenne ich das aus Erzählungen von meinen Großeltern, die da auch niemals wirklich drin gelesen haben.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

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    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • In diesem Abschnitt zeigt sich die Schlichheit in Hans Lebenseinstellung: Ein Jude hat ihm das Leben gerettet und das Akkordeon spielen beigebracht, ergo können Juden nicht so niederträchtig und schlecht sein, wie sie von den Nazi's dargestellt werden. Grund genug für Hans an den Motiven der Nazi's zu zweifeln, und zu helfen. Gut, das es solche Menschen gegeben hat!


    Max trägt schwer an der Schuld seine Familie zurückgelassen zu haben, Albträume plagen ihn. Diese wiederum bringen ihn und Liesel einander Näher. Der Satz am Ende des Abschnittes: "Deutsche und jüdische Lungen." verdeutlicht die Gemeinsamkeit, denn sie sind beide Deutsche, aber auch das größte Problem in ihrem Leben, Max ist Jude.


    "Mein Kampf" hat sich unterdessen schon zwei mal als nutzbringend erwiesen!