'Die Bücherdiebin' - Seiten 383 - 492

  • Toll wie Rudi das Rennen trainiert und dann 3 mal gewinnt.


    Die Bürgermeisterin schreibt Liesel einen Brief, das sie von den Diebstählen weiss, eine nette einsame, traurige Frau, der es gefällt, wie Liesel gerne liest.


    Dann kommt der erste Luftalarm und alle müssen in den Luftschutzraum, das muß furchtbar sein, so eingeschlossen und man weiss nicht was kommt.


    Nur Max muss im Keller bleiben.


    Traurig, wie die Juden durch Molching getrieben wurden, ich bin immer wieder entsetzt über diese Grausamkeiten.
    Kein Wunder das Hans Hubermann, sich nicht zurückhalten konnte und sein Brot an die Menschen gab, wenn es doch viel mehr solche Menschen gegeben Hätte, aber die Angst war überall gross.


    Hans wird verprügelt und jetzt die Angst vor mehr Bestrafung und das Max gefunden wird.


    Max geht und keiner weiss wohin.

  • Beim Lesen diese 5. Abschnitts musste ich schließlich auch weinen. Ich saß im Zug aber es war mir egal, so schön und traurig zugleich...


    Wunderschön beschrieben fand ich die Zeit, als Liesel und ihr Papa zusammengearbeitet haben. Hans ein Anstreicher, der einen Job für eine halbe Zigarette annimmt und Liesel, die ihn dafür liebt. So hätte das Leben gern bleiben dürfen. Aber so blieb es nicht.


    Wenn die die Juden damals wirklich so öffentlich durch die Straßen getrieben haben sollten, dann kann mir aber keiner erzählen, er hätte nichts gewusst. Ich weiß nur nicht, ob es solche Szenen damals gab. Wie menschlich die Geste mit dem Brot, und wie unüberlegt.
    Die Schläge waren da noch das Geringste. Hans kann es sich nicht verzeihen, schließlich muss ja auch Max aus dem Haus, und was wird nun aus ihm?
    Rudis Eltern rücken ihren großartigen Sohn nicht raus und beide Väter müssen zur Strafe in den Krieg.

    Zitat

    "Mehr Menschen wurden gebraucht, genauso wie Mittel und Wege, an sie heranzukommen, und in den meisten Fällen übertrug man die schlimmsten Aufgaben den schlimmsten Unruhestiftern."


    Wie zynisch, wie wahr!


    Sehr ergreifend, traurig schön fand ich die Szenen mit Rosa und dem Akkordeon. Deutlicher hätte Markus nicht ausdrücken können, wie sehr Rosa Hans liebt und jetzt natürlich vermisst. Sehr schön auch die kleinen Dinge am Rande, wie die lang ersehnten Briefe, in denen immer die gleichen enttäuschend wenigen Worte stehen. Hans ist kein Mann großer Worte, deshalb liebt er seine Lieben nicht weniger.

    Zitat

    Mama war nicht sie selbst - sie fluchte nicht mehr.


    Und Liesel?

    Zitat

    Sie hatte kein Verlangen, ein Buch zu stehlen.


    Und wie wunderschön, daß Rosa Liesel Hans Skizzenbuch einfach so gibt, keinen Anlass abwartet sondern sagt, daß sie schon immer so weit war.


    Schön herausgearbeitet, die überschäumende Frechheit und große Menschlichkeit von Rudi, als er mit knurrenem Magen sein letztes Brot auf die Straße legt, über die die Juden getrieben werden.


    Zusammen mit dem Einschüben des Todes, der all die vielen sinnlosen Tode beschreibt, ist dieser 5. Abschnitt eine flammende Schrift gegen den Krieg, daß kein Ziel der Welt so groß sein kann, daß dafür Menschen sterben müssen.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Tabasco, du hast diesen Abschnitt wunderschön zusammengefasst. :knuddel1


    :write


    Die Ereignisse überschlagen sich ich komm kaum mehr dazu mir Notizen zu machen. Der Brief von der Frau Bürgermeister war sehr menschlich. Und nun hilft Hans den Juden natürlich er kann nicht anders .


    Aber wohin wird Max gehen? Werden wir ihn je wieder sehen Oder wird nur der Tod ihn wieder sehen?


    Die Juden gehen sich konzentrieren wie makaber...


    Die Szene im LSR als Liesel las ich hörte sie lesen


    Ob Hans je wieder kommt???

  • Zitat

    Wenn die die Juden damals wirklich so öffentlich durch die Straßen getrieben haben sollten, dann kann mir aber keiner erzählen, er hätte nichts gewusst. Ich weiß nur nicht, ob es solche Szenen damals gab.


    Diese Szenen gab es. Markus' Mutter, die in der Nähe von Dachau lebte, hat es mitangesehen - und später ihrem Sohn davon erzählt.

  • Die Szenen, in denen die Juden durch die Straßen getrieben werden, sind wirklich grausam. Dass Hans da Mitgefühl hat, kann ich verstehen.


    Aber trotzdem ist sein Handeln unüberlegt. Er macht damit auf sich und seine Familie aufmerksam. Ich denke, die Lage für die Hubermanns war zuvor schon prekär, da Hans nicht in der NSDAP war.


    Folglich bleibt Max nichts übrig als zu gehen. Wirklich schrecklich, denn wo soll er hin?


    Und dann müssen Hans und Rudi's Vater auch noch in den Krieg, nur weil sie sich menschlich gezeigt haben. Eine schreckliche Zeit war das!

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • So jetzt versuche ich auch in diesem Abschnitt meine Eindrück und Notizen ordentlich zusammen zu fügen. :-]


    Wieder fallen mir ein paar sehr eindrucksvolle Sätze auf:
    S. 419 "Sie gingen nach Dachau um sich zu konzentrieren"
    und
    "Zwei Wochen, um die Welt zu verändern und vierzehn Tage um sie zu ruinieren!"


    Die Bürgermeister-Gattin hat mich in diesem Abschnitt auch ein wenig überrascht. Anfänglich kam sie teilnahmslos und gefühlslos rüber. Aber dem ist ja nicht so. Für Liesel empfindet sie eine Art Zuneigung. Vielleicht wegen der Liebe zu Büchern?


    Die Luftangriffe fand ich beängstigend nah geschrieben. Wundervoll wie Liesel in dem Keller den Menschen dort vorlas und somit ein kleines bisschen Hoffnung in den dunkeln Keller ließ.


    Der "Juden-Zug" durch Molching fand ich schlimm. Schlimmer fand ich allerdings, dass Hans der wahre Menschlichkeit bewies, dafür schrecklich bestraft worden ist. Nur weil er Brot gibt, muss er schrecklich Konsequenzen erleiden. Die Angst und Unsicherheit dieser Menschen kam bei mir als Leser sehr stark an. Ich musste mehrmals schlucken.
    Ich denke genau das war einer der Gründe, warum die Menschen nicht aufgemukt haben. Bei soviel Angst und Gewalt, bin ich mir sicher, dass ich auch nichts gesagt hätte. Die Macht der NSDAP war überwältigend.


    Tabasco :


    Klar wussten die Menschen, dass die Juden in Konzentrationslager geführt wurden. Aber ich bezweifele dass sie wußten warum sie dort sind. Sie dachten sich sie müssen ins Arbeitslager. Irgendwo in diesem Buch erwähnt das Liesel auch. Sie wunderte sich nämlich, warum schon wieder Nachschub an Juden gebraucht wurde und fragte sich, ob dort viel Arbeit ist oder zu harte Arbeit. Viele konnten sich die Wahrheit gar nicht ausmalen. Wer kann sich auch so eine Grausamkeit vorstellen?

  • Die Zeit war grausam, Hans wird dafür bestraft als einiger menschlich gehandelt zu haben. Ich hoffe, er wird wieder zu seiner Familie zurückkehren.


    Ich hoffe auch, dass Max sich irgendwo verstecken und überleben kann.


    Ohne ins Detail zu gehen ist das Buch furchtbar traurig.

  • Auch mir hat sehr gut gefallen, wie Hans spontan einem Juden hat helfen wollen. Allerdings kann ich seine an sich selbst gerichteten Vorwürfe gut nachvollziehen. Welch Auswirkung diese spontane Handlung hatte !!! Nachdem nun Max 22 Monate ( glaube ich zumindest ) in deren Haus verbracht hat und bisher auch alles gut ging, mußte dieser die Himmel Straße nun verlassen.


    Jetzt stellt sich mir natürlich die große Frage : hat Max es geschafft ??? Ich hoffe, daß wird im letzten Abschnitt aufgeklärt !!!


    Die Szene mit der Frau des Bürgermeisters fand ich auch toll. Bei dem Brief an Liesel mußte ich sogar lachen. Vor allem, weil Liesel die Bücher ja nicht geschenkt haben möchte, sondern sie müssen gestohlen sein. Aber nach diesem Brief war klar, daß die Bücher doch ein Geschenk waren.


    Das nun Hans in den Krieg ziehen mußte, hat mich überrascht. Irgendwie habe ich ein Bild von ihm im Kopf, daß er eigentlich schon zu alt für den Krieg ist ?! Aber wahrscheinlich entspringt das nur meiner persönlichen Vorstellung. Hat nicht der Tod am Anfang erzählt, daß Hans ihm schon in ZWEI Kriegen entwischt wäre ? Bin mir da jetzt nicht sicher .....


    So und jetzt freue ich mich auf den letzten Teil und hoffe, daß all meine offenen Fragen geklärt werden.

  • @ Christine: ich denke auch, dass Hans schon älter war.


    Er wurde ja auch erst recht spät eingezogen und i-wie habe ich so im Kopf, dass es auch so eine Art "Strafmaßnahme" war, da er sich ja auffällig verhielt. Er versuchte Juden Brot zu geben, war nicht in der NSDAP. Das waren ja auch die Gründe, das Max gehen musste - denke ich.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    @ Christine: ich denke auch, dass Hans schon älter war.


    Er wurde ja auch erst recht spät eingezogen und i-wie habe ich so im Kopf, dass es auch so eine Art "Strafmaßnahme" war, da er sich ja auffällig verhielt. Er versuchte Juden Brot zu geben, war nicht in der NSDAP. Das waren ja auch die Gründe, das Max gehen musste - denke ich.



    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Christine Hans war in einem Krieg und ist dem Tod aber zweimal von der Schippe gesprungen


    Das er eingezogen wurde war weil er dem Juden Brot gegeben hat


    Ich war mir nicht sicher, ob es sich um eine Strafmaßnahme handelte oder ob ab einem bestimmten Zeitpunkt des Krieges auch ältere Männer eingezogen wurden. Es lag ja einige Zeit zwischen dem Vorfall mit der Judenhilfe und dem Einmarschbefehl. Aber das war sicher Absicht.

  • Es ist sicher richtig, dass zu Ende des Krieges auch mehr und mehr Männer eingezogen wurden, die eigentlich "untauglich" waren.
    Auch junge Leute. In der Klasse meines Vaters wurden alle eingezogen, die Jahrgang 1928 waren.


    Er hatte Glück - Geburtstag Januar 1929.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Also ich denke, Hans hat es gar nicht gut getroffen.


    Dieses "Leichenaufheben" musste ja auch während der Luftangriffe gemacht werden, also nichts mit Luftschutzkeller.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Einerseits ist Hans' sitzt in der Aufräumabteilung


    In der Stadt, Essen, die in dem Buch doch recht häufig erwähnt wird, wohne ich und hier schien ja so eine Hochburg der Luftangriffe (wegen Krupp etc.) gewesen zu sein.
    Die Stationierung von Hans war also ganz und gar nicht Ohne.


    Beide Männer haben sich für etwas geopfert, was ihnen wertvoll war. Demnach haben sie das ganze sicherlich bewusst gemacht.

  • Ich habe das Buch weinend beendet und war so in der Geschichte, das ich keinerlei Notizen habe.


    Zitat

    Die Juden gehen sich konzentrieren wie makaber...


    Über diesen Satz bin ich auch gestolpert. Erzeigt sehr deutlich das kindliche Denken und gleichzeitig die grausame Wahrheit.


    Hans zeigt sein unendliches Mitgefühl und bemerkt zu spät, was er damit angerichtet hat.


    Das Ganze nimmt sich Rudi später als Vorbild, es auch zu tun, damit zeigt auch er ein großes Herz.
    Es hat eine Wandlung stattgefunden, vom Dieb zum Geber.


    Liesel mochte Max garnicht allein lassen bei den Angriffen und doch musste sie es, um nichts zu gefährden.


    Das Max gehen muss ist schlimm. Wie wird es weiter gehen?