Der Autor: Der 1944 geborene Gilbert Adair macht sich als Kolumnist, Essayist und Filmpublizist einen Namen, bevor er einige sehr lesenswerte Romane veröffentlichte. Er lebt heute in Notting Hill.
Inhalt: Der alte Schriftsteller Giles de' Ath gerät bei seinem täglichen Spaziergang in einen Regenschauer, vor welchem er in ein Kino flüchtet. Er kauft eine Eintrittskarte, betritt dann aber den falschen Kinosaal, in dem gerade eine Teeniekomödie läuft. Er will den Saal gerade verlassen, als sein Blick auf einen der Schauspieler fällt. Er ist hingerissen. Irgendetwas an diesem Schauspieler zieht den alten Herren in seinen Bann und lässt ihn nicht mehr los. Giles beginnt, Fanmagazine zu kaufen, weitere Filme mit dem Darsteller zu leihen und sich auf diese Weise immer mehr in seiner Obsession zu verlieren. Er beschließt nach Amerika zu reisen und den Jungen zu treffen.....
Meine Meinung: Adairs Hauptfigur sehe ich als eine Mischung aus Peter O'Toole und David Niven, für mich die beste Verkörperung des "Britischen Gentleman", der leicht distanzierte etwas arrogant-amüsierte Engländer. De 'Ath wird uns hier als etwas depressiver und auch ein wenig weltfremder Schriftsteller geschildert, eine Person also, welche als Letzte geeignet erscheint, für das amerikanische Unterhaltungskino anfällig zu sein. Diesen Widerspruch schildert Adair auf eindrucksvolle Weise, ohne jemals unglaubwürdig zu sein. Er lässt und am Niedergang seiner Hauptfigur unmittelbar teilhaben, der im Sog seiner Obsession immer weiter in die Tiefe gerissen wird. Dieses Buch ist kein abstrakter Kunstroman, welcher sich von der "Wirklichkeit" weit entfernt hat, es ist im Gegenteil äusserst "echt".
Auf seine Weise könnte dieses Werk durchaus als Psychothriller durchgehen, es hat die selbe Spannung und Intensität wie ein Kriminalroman, jedoch ohne Mord und Totschlag, allerdings mit einem spannenden Showdown, ein Höhepunkt der so manchen Krimi in den Schatten stellt.