Das Buch ist der erste Teil einer Reihe, bei der das Leben von Honore Greenwood erzählt wird.
Das ganze spielt im frühen 19. Jahrhundert und beginnt in Paris, Frankreich. Honore ist ein hochintelligentes Kind, ein wahres Wunderkind, kann lesen und schreiben mit 3, Geige spielen mit 4 und beherrscht die komplette Algebra, noch bevor er eingeschult wird. Doch seine Begabung liegt nicht im zwischenmenschlichen Bereich, weswegen er in der Schule immer mit Problemen und Prügeleien zu kämpfen hat. Als er im Alter von 16 Jahren aus Rache einen Lehrer tötet muß er aus Paris und aus dem Land fliehen - und er findet sich auf einem Schiff nach Amerika wieder, dem Land seiner Träume.
Schon seit er das erste Gemälde mit einem Indianer vom Stamm der Comanchen in einer Pariser Galerie gesehen hat, fühlt er sich von diesem Land und von den Indianern angezogen.
So führt ihn kaum angekommen in New Orleans der Weg auch geradewegs Richtung Texas ins Gebiet der Comanchen. Er schließt sich einem Track an, macht sich nützlich und lernt alles, was für das Leben im Wilden Westen nötig ist.
Er erlebt so manches Abenteuer bis er an seinem selbstgesteckten Ziel ist: als Händler mit den Comanchen zu tauschen. Dabei gerät er nicht nur in der amerikanisch- mexikanischen Krieg, sondern auch in die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Apatchen und Comanchen und er verliebt sich in eine Frau, die für ihn unerreichbar bleiben soll und für die er schließlich dennoch alles riskiert.
Es ist eigentlich nicht mein Genre: weder mag ich Abenteuer-Kriegsromane sonderlich, noch bin ich ein Fan von historischen Romanen. Zu diesem Autor und dem Buch kam ich somit auch auf vermutlich ungewöhnlichstem Weg.
Im Sommer diesen Jahres war ich auf einem Countrymusik-Festival in Craponne, Frankreich und Mike Blakely trat dort auf. Ich kannte ihn zuvor noch nicht, war aber sehr begeistert von der Musik. Wieder zu hause, wollte ich mir nun einige CDs bestellen und mußte feststellen, dass bei Amazon diese kaum zu kriegen waren, dafür aber umso mehr Romane von einem Mike Blakely. Wie sich herausstellte, war es wirklich ein und der derselbe Mann - und so hat mich die Neugier getrieben, mir nach der Musik nun auch mal die Literatur zu Gemüte zu führen.
Wie gesagt, eigentlich ist es nicht mein Genre - aber in diesem Fall war ich sehr begeistert. Das Englisch ist nicht schwer zu lesen, wenn man sich erst mal mit einigen Vokabeln vertraut gemacht hat, die man so nicht in der Schule gelernt hat (wer hat sich in der Schule schon mit Lehmziegeln beschäftigt?).
Es ist eine packende Geschichte um eine schillernde Hauptfigur mit ihren Höhen und Tiefen. Er ist nicht Ecken und Kantenfrei, aber sehr lebendig und sehr glaubhaft. Er war mir schnell sympathisch und man will wissen, wie er das Leben so meistert. Die Abenteuer sind spannend und gut und lebhaft erzählt. Man kann sich das ganze sehr gut als Film vorstellen.
Es hat alles, was man von einem Western erwartet: gute und böse Weiße und gute und böse Indianer, Kampf, Intrigen, Liebe, Freundschaft. Eine sehr gute Unterhaltung.
Band zwei habe ich mir inzwischen schon bestellt.