Verlag Lübbe, Gebundene Ausgabe: 432 Seiten, 2008
Gelesen von Andreas Fröhlich wird das Buch auch als Hörbuch erscheinen.
Handlung laut Rückseite:
Am Tag seiner Geburt trug sein Vater ihn auf einem fliegenden Teppich hinauf in den Himmel über Samarkand - Tarik al-Jamal, der beste Schmuggler auf den Himmelsrouten des Orients. Keiner reitet einen Teppich wie er - bis er draußen im Dschinnland, den tödlichen Wüsten zwischen Samarkand und Bagdad, seine große Liebe Maryam verliert. Gebrochen und einsam verdingt sich Tarik bei illegalen Teppichrennen. Doch dann will sein jüngerer Bruder Junis die mysteriöse Sabatea durchs Dschinnland nach Bagdad bringen. Tarik fürchtet um das Leben der beiden - und stellt sich einmal mehr den Geistern seiner Vergangenheit. Eine mörderische Jagd durch die Wüste beginnt, eine Odyssee auf fliegenden Teppichen, mitten in den Krieg zwischen Dschinnen und Sturmkönigen ...
Über den Autor:
Kai Meyer wurde am 23. Juli 1969 in Lübeck geboren und ist im Rheinland aufgewachsen. Er hat in Bochum einige Semester Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Germanistik und Philosophie studiert. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre als Journalist und Redakteur für eine Tageszeitung. Sein erstes Buch veröffentlichte er im Alter von 24 Jahren. Seit 1995 ist er freier Schriftsteller und gelegentlicher Drehbuchautor. Kai Meyer hat eine Vielzahl von Romanen veröffentlicht, darunter Bestseller wie "Das Buch von Eden", "Die Fließende Königin", "Die Wellenläufer", "Die Vatikan-Verschwörung" und "Herrin der Lüge". 2005 erhielt er für "Frostfeuer" den internationalen Buchpreis Corine. Die "Fließende Königin" hat in England den renommierten „Marsh Award“ als „Bestes übersetztes Kinderbuch“ gewonnen; verliehen wurde er am 24.01.2007 an die Übersetzerin Anthea Bell.
Kai Meyer lebt in der Nähe von Köln.
Meine Rezension:
Ein stimmungsvolles Fantasy-Buch, das den Orient voll auskostet, dick aufgetragen, aber doch leicht zu lesen. Es ist der erste Teil einer Trilogie in gelungenem Worldbuilding, die mit „Wunschkrieg“ und „Glutsand“ fortgesetzt wird. Dschinne haben das Land um Samarkand besetzt und in eine lebensgefährliche Gegend verwandelt, in die sich nur wenige trauen.
Tarik ist ein Draufgänger, der gekonnt den fliegenden Teppich reitet.
Es gibt Rivalität zwischen Tarik und seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Junis, seit Maryam starb, die beide liebten. Die Trauer um die verlorene Geliebte hat bei Tarik zu Melancholie und Zynismus geführt. Er ist in einem Zustand wie Bogart in Casablanca (das ist ein Schwarzweißfilm aus den vierziger Jahren), dabei genauso cool und trinkfreudig.
Junis hat einen Auftrag angenommen auf der alten Schmugglerroute quer durch Feindesland nach Bagdad zu reisen. Tarik hält das für leichtsinnig. Der Weg von Samarkand durch Wüsten und Gebirge bis nach Bagdad ist in einer Karte im Buch eingezeichnet.
Die geheimnisvolle, schöne Sabatea nutzt ihre Chance, von Junis mitgenommen zu werden.
Schöne fliegende Elfenbeinpferde, wilde Magie und versteinerte Bestien gibt es in Samarkand und dem Dschinnland, die hier eine märchenhafte Kulisse bieten.
Die Sturmkönige ist so handlungs- und temporeich, dass es auch ein Buch für ein jugendliches Publikum ist. Formal gesehen ist es aber ein Erwachsenenbuch.
Im Verlauf der Handlung nimmt Action noch zu und man merkt, dass es eine Trilogie wird, da nichts abgeschlossen ist. Ich hätte die Handlung in einem Buch bevorzugt. Geduldige Leser sollten daher vielleicht warten, bis alle 3 Teile erschienen sind, um die gesamte Handlung komplett zu lesen. Ansonsten geht es ca. im März 2009 nahtlos an dieser Stelle weiter