Ich war vor zwei Wochen am einem freien Samstag mal ein bisschen in anderen Buchhandlungen spionieren ...
Negativ aufgefallen ist mir dabei, dass das Personal teilweise überhaupt keinen Blick für die Kunden hatte. In einer der Buchhandlungen führten zwei Mitarbeiterinnen offensichtlich munter Privatgespräche, während eine Kundin sichtlich orientierungslos den Laden nach einem Buch absuchte
Ein anderer Laden hatte die komplette fiktionale Literatur (ob Krimi, SciFi oder historische Romane) einfach strikt alphabetisch in die Regale sortiert. Sowas kann ich gar nicht leiden, die einzelnen Genres gehören getrennt.
Buchhandlung ~ Was für ein Kriterium muss sie haben?
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Original von Glass
ne, das find ich nicht schlimm. da kann man dann ja sagen, dass man selbst zurechtkommt.Ich nehme an, die VerkäuferInnen sind dazu angehalten das zu tun, aber das nervt mich in jedem Geschäft massivst.
Kann aber auch anders laufen. In einem dieser alten Minibuchgeschäfte war der Verkäufer so liebenswert aufdringlich, daß ich gar nicht anders konnte, als was zu kaufen, um ihn nicht zu enttäuschen.
Was mir in einem Buchgeschäft zugegebenermaßen nicht so schwer gefallen ist. -
Zitat
Original von Grisel
Ich nehme an, die VerkäuferInnen sind dazu angehalten das zu tun, aber das nervt mich in jedem Geschäft massivst.Ja, wir müssen nach dem Begehren unserer Kunden fragen, ansonsten gibt es eine negative Bewertung von evtl. Testkäufern.
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Original von Grisel
Ich nehme an, die VerkäuferInnen sind dazu angehalten das zu tun, aber das nervt mich in jedem Geschäft massivst.
Den Buchhändlern ( :grin) ist natürlich daran gelegen, dass die Kundschaft sich zurecht findet. Wenn ich den Eindruck habe, dass dies nicht der Fall ist, gehe ich auf denjenigen zu und frage: "Sie finden sich zurecht?" Will der Kunde seine Ruhe, sagt er "Ja, danke". Eine positive "Ablehnung" also, der Kunde kommt sich weniger bedrängt vor, als wenn er dieses plumpe "Kann ich ihnen helfen?" mit einem "Nein" beantworten müsste ... Außerdem unterstelle ich ihm dadurch Kompetenz, während man mit der anderen Frage das genaue Gegeteil tut ...
[SIZE=7]Ich fürchte, ich hatte bereits zu viele Schulungen ...[/SIZE] -
Zitat
Original von Seestern
Den Buchhändlern ( :grin) ist natürlich daran gelegen, dass die Kundschaft sich zurecht findet. Wenn ich den Eindruck habe, dass dies nicht der Fall ist, gehe ich auf denjenigen zu und frage: "Sie finden sich zurecht?" Will der Kunde seine Ruhe, sagt er "Ja, danke". Eine positive "Ablehnung" also, der Kunde kommt sich weniger bedrängt vor, als wenn er dieses plumpe "Kann ich ihnen helfen?" mit einem "Nein" beantworten müsste ... Außerdem unterstelle ich ihm dadurch Kompetenz, während man mit der anderen Frage das genaue Gegeteil tut ...
[SIZE=7]Ich fürchte, ich hatte bereits zu viele Schulungen ...[/SIZE]Das finde ich wirklich interessant. :wowBisher habe ich nie darauf geachtet, wie ich angesprochen wurde. Was du schreibst, klingt sehr einleuchtend. Demnächst bin ich aufmerksamer.
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Ich mag es nicht, wenn ich mir beobachtet vorkomme.
Ich will in Ruhe und ungestört die Regale durchforsten, Bücher aufschlagen, reinlesen, wieder zurückstellen, weiter stöbern...
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Ich lasse mich überhaupt nicht gern beraten, sondern suche mir lieber selber aus, was ich lesen möchte. Daher ist mir vor allem ein abwechslungsreiches und umfangreiches Sortiment wichtig. Stöbern muss man mich lassen, und ich liebe es, wenn Buchhandlungen schön HELL sind. Fragt nicht warum, ich mag einfach diese Muffbuden nicht, wo an jeder Ecke siffige Ohrensessel stehen und man kaum erkennt, was in den Regalen steht.
Ich hab meine Lieblingsbuchhandlung gefunden
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Letzte Woche war ich in einer Buchhandlung und der Verkäufer zeigte einem Kunden einen Reiseführer. Der Kunde hielt ein Eis in der einen Hand, nahm den Reiseführer mit der anderen Hand, verbog sich ein wenig und blätterte völlig ungeniert in dem Reiseführer herum, während er zwischendurch immer mal am Eis leckte, das so vor sich hintröpfelte (allerdings nie auf den Reiseführer). Ich stand so daneben und der Buchhändler, den ich recht gut kenne weil ich oft in dem Laden bin, sah mich kurz an, sah wieder zu dem Kunden, der gerade sagte: "Da ist ja alles drinnen was ich so brauche."
Antwortet der Händler darauf sehr freundlich und zuvorkommend: "Der zeigt ihnen sogar den Weg zur nächsten Eisdiele."
"Echt? Super."Ich musste mir ein Lachen verkneifen, während ich gleichzeitig die Gelassenheit des Händlers bewunderte. Hätte der Kunde eines meiner Bücher mit einem tropfenden Eis in der Hand angetascht - ich weiß nicht, was passiert wäre.
Das ist für mich zum Beispiel ein Kriterium für eine gute Buchhandlung: Souveränes Verhalten des Personals. Dieses "Über-den-Dingen-stehen" beeindruckt mich jedes Mal, wenn ich es bemerke. Ist sicher nicht einfach, gerade für Buchhändler.
Liebe Grüße,
Dieter.
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Zitat
Original von Dieter
Letzte Woche war ich in einer Buchhandlung und der Verkäufer zeigte einem Kunden einen Reiseführer. Der Kunde hielt ein Eis in der einen Hand, nahm den Reiseführer mit der anderen Hand, verbog sich ein wenig und blätterte völlig ungeniert in dem Reiseführer herum, während er zwischendurch immer mal am Eis leckte, das so vor sich hintröpfelte (allerdings nie auf den Reiseführer). Ich stand so daneben und der Buchhändler, den ich recht gut kenne weil ich oft in dem Laden bin, sah mich kurz an, sah wieder zu dem Kunden, der gerade sagte: "Da ist ja alles drinnen was ich so brauche."
Antwortet der Händler darauf sehr freundlich und zuvorkommend: "Der zeigt ihnen sogar den Weg zur nächsten Eisdiele."
"Echt? Super."Ich musste mir ein Lachen verkneifen, während ich gleichzeitig die Gelassenheit des Händlers bewunderte. Hätte der Kunde eines meiner Bücher mit einem tropfenden Eis in der Hand angetascht - ich weiß nicht, was passiert wäre.
Das ist für mich zum Beispiel ein Kriterium für eine gute Buchhandlung: Souveränes Verhalten des Personals. Dieses "Über-den-Dingen-stehen" beeindruckt mich jedes Mal, wenn ich es bemerke. Ist sicher nicht einfach, gerade für Buchhändler.
Liebe Grüße,
Dieter.
Du würdest aus allen Wolken fallen, würdest Du mal einen Tag mit einem von uns Buchhändlern tauschen!
Ich muß meine "Geschichten" für Aussenstehende immer etwas abschwächen, das "ungeschnittene Original" wäre unglaubwürdig!!! -
Mh, zweifelsfrei hat auch mich schon mehr als ein Kunde fast in den Wahnsinn getrieben. Die hier erzählten Geschichten können immer noch locker getoppt werden.
Ich arbeite in einer sehr großen Buchhandlung.Unsere Sortimente umfassen mehrere tausend Titel und nein, ich habe nicht alle gelesen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß ich das jemals tun werde ist gleich null. Deshalb kann ich trotzdem guten Gewissens ein Buch anbieten, dafür hab ich mal eine Ausbildung absolviert und arbeite seit einigen Jahren in dem Job.
(Und eine Mutter, die superviel liest und wesentlich mehr Zeit als ich hat lol)
Ich bin auch schon an Buchhändler geraten, die mich nicht nur mit ihrer Unkenntnis, sondern vor allem mit ihrer Zurschaustellung derselben wirklich erstaunt haben.
Es wird immer solche und solche geben, Kunden genauso wie Buchhändler.
Der Unterschied ist nur, die Kunden können die Flucht antreten, wir im Allgemeinen nicht.
Es gibt allerdings drei Dinge, die mich immer noch kurz erstarren lassen können, oder mich rasend machen.
Meine ganz persönliche Hitliste wird angeführt von der Frage: " Arbeiten sie hier?" vorzugsweise, wenn ich mit einem Stapel Bücher bis zum Kinn durch den Raum wanke und ein T-Shirt mit dem Firmenlogo auf dem Rücken trage.
Dann folgt die Frage: "Sind sie die Kasse?" Im Allgemeinen wenn meine Finger über eben einem solchen Gerät schweben.
Aber am effektivsten versaut man mir den Tag, wenn man kein "Guten Tag","danke","bitte","Auf Wiedersehen" zu hören bekommt und trotzdem gerade eben den Arsch der Person gerettet hat, der vergessen hat, seinen Kindern von seiner Dienstreise was mit zu bringen. Aber seine Begleitperson sah nicht schlecht aus.
Das regt mich wirklich auf.Also liebe potentielle Kunden, wir sind manchmal gestresst, sauer, haben gerade ein negatives Gespräch mit dem Chef hinter uns, die novi`s auf den Wagen gehen uns gerade am Arsch vorbei, die Kataloge müssen binnen kurzer Frist an den Chefeinkäufer übergeben werden und...und...und, aber ihr seid uns immer willkommen. ( *lach*, auch wenns nicht immer so aussieht)
Liebe Kollegen, der nächste liebe und nette Kunde kommt bestimmt.
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das mit dem eis find ich aber echt dreist. würde mich mit einem eis gar nicht erst in einen buchladen reintrauen. genauso wenig wie in einen klamotte- oder anderen laden...ich finde, das ist einfach nicht ok.
aber der spruch mit der eisdiele ist super
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Mir ist ein breit gestreutes Spektrum ganz wichtig, das wären für mich also auch jede Menge Sachbücher zu den unterschiedlichsten Themen.
Und alles so übersichtlich angeordnet, dass man sich mühelos alleine zurechtfindet.Am liebsten ist mir, wenn kein Verkäufer Notiz von mir nimmt und trotzdem jemand greifbar ist, falls ich Fragen hätte.
Wenn ich einmal gefragt werde, ob man mir behilflich sein kann, ist das nicht so schlimm, aber öfter muss die Frage dann nicht kommen. -
als ich umgezogen musste ich mir ne neue stammbuchhandlung suchen und war etwas verärgert als ich merkte dass ich der neuen stadt keine kleinen buchläden gibt, die ich eigendlich viel mehr mag. also bin ich in eine der großen kettenläden und war begeistert. selten hab ich mich in nem buchladen so wohl gefühlt. die einrichtung läd einfach zum verweilen ein. an vielen regalen sind sessel damit man in ruhe in den büchern schmökern kann. zudem ist die auswahl wirklich gut. da ich auch viel in englisch lese, war ich begeistert dass sie dort auch viele neuerscheinungen in englisch haben. bei der beratung kann man sowaohl glück als auch pech haben da auch viele aushilfen dort arbeiten, die von buchinhalten nich soviel ahnung haben.
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Das wichtigste Kriterium für mich, ist das es Bücher gibt.
Okay, Scherz beiseite...ich mag sowohl die großen Ketten, wobei ich mich nicht zwischen Thalia und Mayersche entscheiden kann, als auch kleine gemütliche Bücherläden.
Allerdings gehe ich meistens in die Großen, einfach weil sie einfacher zu erreichen sind und ich da ungestört rumstöbern kann. Gerne werde ich eigentlich auch nicht angequatscht, aber eigentlich zeigt es ja, dass die Mitarbeiter aufmerksam sind und das ist was Gutes. Bisher fand ich auch die Beratung nie negativ und ich hab immer bekommen was ich wollte.
Wenn ich doch mal in ein kleines Geschäft gehe, komme ich mir immer leicht beobachtet vor und ich fühle mich immer verpflichtet was zu kaufen. Da kann aber der Laden nix dafür und deshalb gilt für mich, hauptsache es gibt Bücher und ich finde was.
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achja, wir sind im märz innerhalb von zehn stunden von 700qm auf 1300 qm umgezogen. Wir alle hatten natürlich Probleme mit den neuen Systemen, dem Neuen schlechthin. Da kompetent zu wirken ist wirklich übel.
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Eine gute Raumaufteilung. Ich trauere schon der Zeit nach, wo ich am Vormittag ein Loch im Stundenplan hatte und das mit einem Besuch in der Buchhandlung gestopft hatte. Es ist viel angenehmer, wenn nicht ständig Leute aus unerfindlichen Gründen plötzlich mitten im Nirgendwo stehen bleiben, Taschen ablegen und liegen lassen oder sonstige Blockieraktionen reißen.
Für mich ein wichtiges Kriterium ist die Präsentation der Bücher auf Tischen. Ich sehe gern das Cover, ohne das Buch erst aus dem Regal nehmen zu müssen. Daher hab ich es auch gern, wenn die Bücher auf den Tischen auch in angemessenen Zeitabständen andere sind.
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Zitat
Original von taciturus
Für mich ein wichtiges Kriterium ist die Präsentation der Bücher auf Tischen. Ich sehe gern das Cover, ohne das Buch erst aus dem Regal nehmen zu müssen. Daher hab ich es auch gern, wenn die Bücher auf den Tischen auch in angemessenen Zeitabständen andere sind.Das gefällt mir auch gut. Aber nur, wenn sie auf den Tischen in einzelnen Exemplaren liegen. Was ich gar nicht mag, ist, wenn jeweils 20 gleiche Bücher aufeinander gestapelt ausliegen.
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Zitat
Original von taki32
(...) Aber nur, wenn sie auf den Tischen in einzelnen Exemplaren liegen. Was ich gar nicht mag, ist, wenn jeweils 20 gleiche Bücher aufeinander gestapelt ausliegen.
Das mag ich wiederum gar nicht. Imho sieht es ganz nackt und unschön aus, wenn nur einzelne Bücher auf den Tischen und der Rampe liegen, als wäre nicht genügend Ware da ...
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Was meine Büchertische angeht, bestücke ich die Tische jeden Monat neu. Und zur Mitte des Monats drehe ich den Tisch einmal um 180°, so dass man als Kunde den Eindruck gewinnt "Oh, schon wieder etwas Neues".
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Für mich muß eine Buchhandlung gemütlich sein und zum Stöbern einladen. Dabei finde ich die kleinen Läden wesentlich schöner als die großen Ketten, deren Repertoire doch immer das gleiche ist.
Letztes Jahr bin ich in Norden in einem Buchladen gewesen, der mich von der Freundlichkeit, Einrichtung und Kompetenz dermaßen überzeugt hat, daß ich meine Buchkäufe für den Rest dieses Jahres jetzt nächste Woche dort tätigen werde, weil wir in der Nähe eine Woche Urlaub machen. Also alles notieren, was ich noch brauche, dort einmal zum bestellen und einmal zum Abholen hinfahren - und das wird keine kleine Bestellung, die hat sich die Dame dort aber definitiv verdient!!!